Das Ungeheuer vom Greifenberg - humorvolle Märchen-Fantasy

Also, die Story ist voll cool...

Schätze, das Monster hatte einfach Verdauungsstörungen und war deswegen so mies drauf... Aber die Prinzessin, und wie sie die Märchenklischees benutzt, um ihren Kopf durchzusetzen, ist einfach klasse! Nimmst du Wetten an, wen sie jetzt heiratet? Ich habe da so eine Ahnung *grins*... Sicher keinen der beiden Hohlköpfe, die so peinlich versagt haben: der Zauberer sollte sich schämen, wie kann man als Profi gegen ein Monster ziehen, ohne vorher gründlich zu recherchieren? Von einem Helden erwartet eh keiner etwas anderes *fiesgrins*...

Hoffentlich geht es bald weiter!
 
Probleme

hat die Prinzessin ihrem Vater damit neue aufgehalst, das ist klar. An wen geht nun ihre Hand?
Lasst euch überraschen!

**************

Der Hauptmann und seine Soldaten wunderten sich, als sie eine muntere Prinzessin und zwei regungslose Helden antrafen.
"Was ist geschehen Hoheit? Wir sahen das Ungeheuer davonfliegen. Ich dachte schon, Ihr wärt verloren."
"Ich habe ihn heimgeschickt. Er wird unser Reich nicht mehr heimsuchen."
"Ihr?" Der Hauptmann bekam den Mund nicht mehr zu. "Aber was ist...?"
"Mit den beiden Helden?" beendete Miria seine Frage. "Das seht ihr doch selbst. Der Atem des Scordacolf hat sie umgeworfen. Tragt sie zum Karren. Den Pfahl lassen wir hier."
Die Soldaten gehorchten. Sie betteten Somiel und Jedric auf die Kissen, Miria bestieg die Stute des Magiers, und sie machten sich auf den Heimweg. Die beiden Helden erwachten in der ersten Herberge. Miria ließ einen Heiler rufen, der ihnen einen Kräutertrank braute und zwei Wochen Ruhe verordnete.
So staunten die Bewohner des Königsschlosses nicht schlecht, als der Karren mit den grüngesichtigen Helden in den Hof rollte. Dahinter kam Prinzessin Miria, hoch zu Ross, begleitet von den Soldaten. Sie führte Jedrics Pferd am Züge, und an ihrem Gürtel baumelten beide silbernen Hörner.
Die Mitglieder des Thronrates, die Dienerschaft und der ganze Hof hielt den Atem an, als sie vom Pferd stieg und ihrem Vater die beiden Hörner überreichte.
"Der Scordracolf ist in seine Heimat zurückgekehrt, Majestät. Er wird nicht wiederkommen. Dafür habt Ihr mein Wort."
"Was ist geschehen? Wie haben Jedric und Somiel...?"
"Die beiden haben damit nichts zu tun", erwiderte Miria. Ihre klare Stimme hallte bis in die letzte Ecke des Hofes. Sie winkte dem Hauptmann, worauf die Soldaten den beiden geschlagenen Helden vom Karren halfen.
"Wir wissen nicht, was da oben wirklich geschehen ist, Majestät", sagte Somiel. "Der giftige Atem des Scordracolf hat uns beide besiegt." Er verzog das Gesicht und hustete. "Eigentlich müssten wir tot sein."
Der König sah seine Tochter an und zog die Augenbrauen hoch.
"Der Scordracolf kam nicht zum Greifenberg um sich zu mästen, Vater. Er war krank, daher der grüne, giftige Atem. Früher gab es in den Höhlen Sulfur, und danach hat er gesucht. Aber da wir alles Sulfur abgebaut hatten, konnte er sich selbst nicht helfen. Er war zu schwach, woanders zu suchen, er konnte nicht jagen und nicht fressen. Ich habe ihn geheilt."
"Du?"
"Ich. In einem Buch, das ich in Dallacors Räumen fand, stand alles über die Krankheit und wie man ein Gegenmittel herstellt. Ich habe es ausprobiert, nachdem Jedric und Somiel versagten, und es hat gewirkt. Der Scordracolf wurde gesund und flog nach Hause. Ihr könnt Boten bis an die Südostgrenze schicken. Ich bin sicher, genügend Leute haben ihn in Richtung Feuerküste fliegen sehen."
Der Hauptmann und die Soldaten nickten. Der König kratzte sich am Kinn. "Ich glaube dir. Und jetzt?"
"Jetzt verlange ich, dass Ihr Euer Wort haltet, Majestät."
Der König sah sie verwirrt an.
"Ihr habt versprochen, dass derjenige, der den Scordracolf tötet oder vertreibt, meine Hand und Eure Krone erhält."
"Aber..."
Sie ließ ihn nicht ausreden. "Ich habe die Bedingungen erfüllt. Deshalb fordere ich den Preis."
Die ehrwürdigen Herren des Thronrates tuschelten aufgeregt. König Chromir wandte sich an Lord Trelmain, der einige Schritte hinter ihm stand. "Bedeutet das, was ich glaube, dass es bedeutet?"
Trelmain überlegte kurz, dann sagte er: "Es wird nirgendwo erwähnt, dass der Retter des Reiches ein Mann sein muss, Majestät. Wenn Euer Wort nicht weniger wert sein soll, wie das Pergament, auf das Ihr Euer Siegel setzt, müsst Ihr der Prinzessin Euren Thron überlassen. Zudem darf sie ab heute ihren zukünftigen Gemahl frei wählen, auch ohne Prüfungen jeden Freier ablehnen und wenn sie will, ihr Leben lang allein regieren."
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Was wird sie jetzt wohl machen? Ich hoffe, euch hat dieser Teil gefallen.
 
HIHIHI!

Die Frau ist ja so genial *fiesgrins*. Mit seinen eigenen Waffen geschlagen... Das Gesicht des Königs würde ich echt gerne sehen! Und was den zukünftigen Göttergatten angeht, so habe ich eine sehr solide Vermutung *grins*... Aber ich glaube, wenn ich jetzt etwas schreiben würde, wäre das spoilen und so etwas tue ich nicht.

Also werde ich einfach abwarten und Tee trinken *grins*.
 
:D Die is juut... Doch, gefällt mir. Ich denke, sie macht nen Deal mit dem König, dass er bis zu seinem Tod weiterregieren darf, aber sie sich ihre Ehemänner selber aussuchen darf.
 
und hier das Ende

Hier kommt der Schluss der Geschichte. Danke für die Kommentare, ich hoffe, auch das Ende ist gelungen.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~


Der König blickte zu den Herren des Thronrates hinüber. "Stimmt ihr Lord Trelmains Auslegung zu?"
Sie wechselten gequälte Blicke, Herzog Modwil trat vor und verkündete so laut, dass es jeder hören konnte. "Wir sind an das Gesetzt gebunden, Majestät. Lord Trelmain hat wieder einmal recht. So unpassend es auch ist, die Krone gebührt der Prinzessin."
Chromir dachte an das Jagdschlösschen mit dem Forellenteich, an ruhige Herbstabende vor dem Kamin und räusperte sich. "Nun gut." Er nahm seine Krone ab und bedeutete Miria, niederzuknien. "Hiermit verkünde ich, dass Prinzessin Miria die Heldin des Reiches ist. Sie erhält ihre Hand", hier stockte er und verbiss sich ein Lachen, "und die Krone von Kaspanien. Ab heute regiert sie als Königin Miria die Erste über das Reich." Er drückte ihr die Krone in die Locken. Sie war zu groß und als Miria sich erhob, rutsche sie ihr tief in die Stirn.
Sie rückte sie zurecht und drehte sich um. Ihr Gesicht glühte vor Stolz. Die Mitglieder des Thronrates, die Hofbeamten, der Adel und die Dienerschaft beugten demütig ein Knie vor ihr.
"Erhebt Euch." Miria ließ ihre Blicke über die Menge schweifen. "Ich sehe Bestürzung und Zweifel in mehr als einem Gesicht. Meine Vorfahrin regierte mit Weisheit und Geschick, dennoch scheint die Zeit für eine Königin auf Kaspaniens Thron noch nicht gekommen zu sein. Ich habe das erwartet. Meine Regentschaft wird als die kürzeste aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Meine erste und letzte Tat als Königin ist der Verzicht auf die Krone," sie nahm den schweren Reif ab, "zugunsten meines zukünftigen Gemahls."
Die erlauchten Herren des Thronrates seufzten erleichtert. Der König warf seiner Tochter einen zweifelnden Blick zu. "Du hast schon gewählt, Tochter?"
"Das habe ich, Vater. Der neue König von Kaspanien ist unter uns."
Jedric versuchte, sich in Pose zu werfen, doch ein Bauchkrampf machte seine Bemühungen zunichte. Somiel musterte ihn giftig, räusperte sich und bekam prompt einen neuen Hustenanfall.
"Welchen der beiden habt Ihr auserkoren, Majestät?" fragte Trelmain. Das Gesicht des Lords glich einer Maske. Miria versuchte vergeblich, darin zu lesen.
"Keinen der beiden." Ein Raunen ging durch die Menge. Miria holte tief Luft und hielt Trelmain die Krone entgegen. "Lord Trelmain, wollt Ihr mein Gemahl und König von Kaspanien werden?"
Trelmains Augen weiteten sich. "Ich bin nicht von königlichem Geblüt und viel älter als Ihr. Ihr verdient einen jungen Mann, einen Helden, ..."
Chromir stieß ihm den Ellbogen in die Seite. Er grinste über das ganze Gesicht. "Nehmt an, Trelmain. Einen Helden? Pah! Der letzte Held auf dem Thron hat Kaspanien an den Rand des Untergangs geführt. Ein kluger König ist mehr wert als alle sogenannten Helden. Mein Mädchen hat mehr Verstand, als ich ihr zugetraut habe. Ihr seid der richtige für sie und für Kaspanien."
"Danke, Vater", fiel ihm Miria ins Wort, "aber lasst mich das selber regeln." Sie sah Trelmain mit einem Ausdruck an, bei dem selbst der vertrocknete Herzog Modwil weiche Knie bekam. "Seid Ihr wirklich nur bescheiden, Lord Trelmain? Oder", ihre sanfte Stimme wechselte zu frostigem Stahl, "bin ich es, die Euch zögern lässt? Verabscheut Ihr mich so?"
"Bei allen Göttern, nein!" Trelmain sah sich hilfesuchend um. "Wie könnte ich Euch verabscheuen? Ihr bedeutet mir mehr, als ich sagen kann."
Miria lächelte ihn strahlend an.
"Jetzt sitzt Ihr in der Falle, Trelmain" flüsterte der König schadenfroh.
Trelmain zog es vor, das zu überhören und beugte ein Knie. "Es wäre mir die allergrößte Ehre, Euer Gemahl zu werden und Kaspanien als König so gut zu dienen, wie ich es nur vermag."
Nun schnüffelten auch die Edeldamen und Zimmermädchen. Spitzentüchlein wurden gezückt, und die Köchin wischte sich mit dem Schürzenzipfel über die nassen Augen. Als Miria Trelmain krönte, war den Herren des Thronrates ihre Erleichterung deutlich anzusehen.
Trelmain stand auf, jeder Zoll ein König. Er wollte ein paar passende Worte sagen, aber Miria warf alle königliche Zurückhaltung über Bord und umarmte ihren Verlobten. Das Volk jubelte. Jedric und Somiel schlichen geknickt vom Hof.
Während der neue König Miria zuflüsterte, dass es unschicklich sei, Gefühle in aller Öffentlichkeit zu zeigen, schnitt sie ihm einfach mit einem langen Kuß das Wort ab.
Chromir fing den verdutzten Blick seines Nachfolgers auf und unterdrückte ein Kichern. Vielleicht hatte Trelmain sich mehr eingehandelt, als er verkraften konnte? Aber der Exkönig vertraute auf das erzieherische Geschick seiner Tochter. Wenn sie mit ihm fertig war, würde Trelmain einen recht brauchbaren Ehemann und König abgeben.
Da fiel ihm eine viel wichtigere Frage ein. Waren Mehlwürmer, Fliegen oder Regenwürmer die besten Köder für Forellen? Jetzt hatte er Jahre, um dies zu klären. Glücklich vor sich hin summend spazierte er ins Schloss zurück, um sein Angelzeug zu packen.

Ende

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+

Vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren!
 
HIHIHI! Ich habs erraten *grins*.

Klasse Ende, dem neuen Königspaar wird sicher nicht langweilig *grins*.

Aber ein Minimalkritikpunkt: Märchen hören doch immer mit "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute" auf, oder? :dodgy:

Die Geschichte war wirklich gut, sehr witzig, mit sehr subversivem Humor *grins*. Hast du da noch ein paar mehr davon?
 
Das Ende war super! :D
Ich lag wenigstens nicht ganz so weit daneben... Der Schluss war süß und ja, märchenhaft eben ;) Und mit der Emanzipation hast du es auch nicht ZU sehr übertrieben.

Ja, wie gesagt, mir hat's gefallen.
 
Zurück
Oben Unten