Curse Fanclub

Review über Feuerwasser von rap.de

03.04.00 - Curse macht es dem Zuhörer mit seiner Debüt-
LP nicht einfach. Erst einmal kostet es
Überwindung, eine Scheibe mit einem dermaßen
häßlichen Cover in die Hand zu nehmen, und dann
offenbart schon der erste Ton direkt die größte
Schwachstelle des Albums: Lord Scans Produktion für
den Opener "Zehn Rap Gesetze" kommt mit Plastik-
Spielhallensounds, wie man sie sonst nur auf
Demotapes hört. Und auch der zweite Track "Was ist"
läuft auf einem dünnen Synthie-Instrumental, das
diesmal PeerBee von DCS zu verantworten hat.
Während danach die gelungene, aber ja auch schon
bekannte Single "Wahre Liebe" läuft, überfliegt man
kurz das Cover und stellt entsetzt fest, daß noch
mehr Scan-Produktionen auf den Hörer lauern; gleich
der vierte Track "Leavin' Las Vegas" bestätigt
diese Ängste und nervt mit noch mehr Gefiepse und
Geklingel. Aber an diesem absoluten Tiefpunkt kommt
dann die Rettung in Person von Busy, der den
Großteil der folgenden Tracks gebaut hat: Endlich
groovt es, und die Beats lassen dem Ohr die Ruhe,
sich auf das zu konzentrieren, um was es hier doch
eigentlich geht: Curse' Texte und Flows.

Und da wird dieses Album zu einer positiven
Überraschung. Natürlich gibt es auf den 14 Tracks
einige derbe Battle-Rhymes herkömmlicher Bauart,
die technisch aber völlig in Ordnung gehen. Curse
zeigt, dass seine eigentlichen Stärken woanders
liegen: Er geht "deep" und schreibt Texte, die auch
ohne Beats und Flow Sinn machen. Er liefert dabei
natürlich keine philosophischen Betrachtungen,
sondern bringt ganz persönliche Eindrücke und
teilweise auch sehr intime Erlebnisse in seine
Rhymes, wie es in deutschen HipHop-Texten sehr
selten vorkommt. Dabei schafft Curse es meistens,
ehrlich zu bleiben und Kitsch und platte Phrasen zu
vermeiden - sieht man mal von dem Track
"Ladykiller" ab. Text-Highlights: "Unter 4 Augen",
Curse' persönliche Marihuana-Lovestory, und die
Selbstmord-Phantasie "Schlussstrich".

Wer jetzt "Depri-Mucke" schreit, wird auf den
Feature-Tracks mit den Stiebers, den Arsonists, dem
Klan oder Tone entschädigt, wo die Battle-Fackel
weitergetragen wird. Allerdings verpufft die
Energie vieler Lyrics auch hier über den höchstens
mal mittelmäßigen Produktionen. Unterm Strich also
großen Respekt an Curse und der Wunsch nach einem
Remix-Album...
 
Jo ach neu angemeldet??? Das muss ich mir dan wohl mal runter laden!



P.S kann ich bei deinem Forum Mod werden wenn ich wüsste wie das alles geht *hehe*
 
Original geschrieben von Silverberg
Jo ach neu angemeldet??? Das muss ich mir dan wohl mal runter laden!



P.S kann ich bei deinem Forum Mod werden wenn ich wüsste wie das alles geht *hehe*
ja, bin neu angemeldet

du musst dich erst bei mir registrieren, dann mach ich dich vielleicht zum Mod (wenn du nett bist)
 
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