Original geschrieben von Sahlene
Aso. Dachte schon, der hätte selbstheilungskräfte oder sowas. Denn es schien ihm ja wirklich sehr wenig auszumachen. 'Och, meine Schulter ist durchbohrt. So'n Mist aber auch. Na, shit happens.' So in etwa.
Insgesamt guter Teil, vor allem sehr glaubhaft die Stimmung der Charaktere und ihr Verhalten. Hojiro hat mir gut gefallen. Hab ne Schwäche für undurchsichtige Typen
Aber der Name... ayayaye
Also, denn, bitte mehr
Und *mitdemknüppeldroh* beeil dich gefälligst 
Bye 
Sahlene
hat er ja ^^°... *sich den mund zu kleb* XD
danke ^^
is eben japanisch ^^ so wie alle namen da >.O oder fast alle^^°
dein wunsch war mir befehl XD
ich find den teil irgendwie kitschig

* fragt mich nich wie ich draufkomm, sowas zu schreiben XD aber ich mag ihn trotzdem XD die beiden sind soo kawaii ^^ ,, und nein .. sie haben nichts miteinander XD ...noch... *irre lach*

XD
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Sie hatte sich schon längst an das sonnenlose Licht in dem Horizoncomplex gewöhnt, doch woran sie sich nie würde gewöhnen können war, dass Zeit hier unten keinerlei Rolle spielte. Ob Tag oder Nacht, es spielte einfach keine Rolle; auch wenn die Schlafräume, Mensen und Versammlungsräume Nachts im Normalfall kaum bis eigentlich gar nicht beleuchtet waren.
Man hatte einfach nicht das Gefühl, die Zeit würde vergehen. Es war als würde man einer Sanduhr zusehen und dann feststellen, dass sie keine Minuten mehr zählte, da die Körner zu groß geworden waren.
Manchmal legte sie sich auf ihr Bett, schloss die Augen, für wenige, wie es ihr vorkam; und dann war schon der nächste Tag angebrochen, hatte sich eingeschlichen wie ein Dieb, der einem die Lebenskraft raubte.
Sie wusste nicht woran es lag, dass Realität und Wahnsinn »hier unten« ineinander überflossen als wären das eine Sirup, auf den Wasser gegossen wird.
Sie wälzte sich unruhig zwischen ihren Laken hin und her und versuchte sich einzureden, dass über der Oberfläche nun Nacht war, und wie »Nacht« roch. Nach nassem Gras und feuchter Erde und nach Sternstaub.
Es gelang ihr nicht; nicht mehr. Sie hatte vergessen, wie es war als normaler Mensch auf der Oberfläche zu leben. Sie wusste nicht einmal mehr, wie es war, im Sonnenschein zu liegen und die Augen zu schließen, oder wie es war in der Nacht von dem Knacken von Holzdielen geweckt zu werden und sie hatte vergessen wie es war wenn ein Gewitter über den Himmel wütete. Sie wusste es einfach nicht mehr. Als hätte der Horizoncomplex alles aus ihrem Hirn gelöscht und mit kalten, sterilen Informationen zu sich selbst in ihre Hirnzellen gepflanzt.
Im gleichen Moment fand sie den Gedanken abwegig. Der Horizoncomplex war ein »Ding«; ein denkendes, selbstständiges, computergesteuertes Ding vielleicht. Aber er lebte nicht. Er wurde gelenkt von hunderten Wissenschaftlern, die ganz sicher Besseres zu tun hatten, als ihr die Lust auf Vanilleeis zu dekonditionieren.
Sie lachte leise und drehte sich auf den Rücken und öffnete die Augen; suchte über sich das schon so vertraute Keilstanzmuster in der Decke, obwohl sie wusste, dass sie es kaum in der Dunkelheit würde sehen können. Aber das spielte keine Rolle, es war da und sie wusste es, und das genügte, um sie etwas zu beruhigen.
Sie hatte schon vor langer Zeit, kurz nachdem sie den ersten »verseuchten« Menschen getötet hatte, aufgegeben sich irgendwelche Hoffnungen zu machen, dass sich doch nicht alles ändern würde, dass sie doch wieder in ihr normales Leben zurückkehren würde können.
Heute wusste sie, wie lächerlich diese Vorstellungen gewesen waren. Einfach nur lächerlich; sie war zu keinem anderen Zweck geboren worden, als hier zu enden. So schien es ihr. Und sie gab sich damit zufrieden. Wenn sie auch nicht damit einverstanden war; das war ihre Arbeit, ihr Job, etwas dass sie tun musste um zu überleben. Sie hatte keine Lust in einem Marmeladenglas zu enden.
„Reiko?“
„Hm?“ Sie drehte den Kopf zur Seite und blickte in Hojiros dunkle Augen, die sie musterten; er schien schon eine ganze Weile wach zu sein.
„Halt die TelCon[1] nicht offen, wenn du deine tiefphilosophischen Gedanken Vanilleeis und Keilstanzungen betreffend hegst, ja? Da wird man ja wahnsinnig.“
Sie wusste nicht, ob er das nun ernst meinte oder ob das wieder seiner sarkastischen Bemerkungen war, die ganz unbewusst zu kommen schienen.
Sie antwortete nicht, verzog einfach das Gesicht und drehte sich wieder weg.
Dreißig Sekunden später hörte sie ihn grummeln. „Das war ein »Witz«! Verdammt noch mal!“ Sie konnte beinahe hören, wie er das Gesicht verzog, ehe er weitersprach. „Euch Frauen kann man auch wirklich gar nichts sagen, ohne, dass ihr es ernst nehmt…“
Reiko fuhr herum. „Wir Frauen rammen aber auch keinem Arbeitskollegen ein Katana durchs Schulterblatt!“
„Uh, reitest du noch immer darauf rum! Sogar Ryo spricht nicht mehr davon! Entschuldige bitte, dass ich, als ich die Wahl zwischen dem Mistkerl ein Schwert durch ein Körperteil rammen, das sowieso wieder zusammenwächst, und sterben, lieber das erstere gewählt habe!“
Sie seufzte, nickte und schüttelte dann den Kopf. „Du hättest ihn doch vorwarnen können, oder nicht?“
„Hätte ich.“ Hojiro fuhr sich übers Gesicht. „Aber ich wollte nicht. Ich bin ein sadistisches Arschloch, das sowieso nichts anderes tut, als dunkle Mordpläne im Hinterzimmer zu schmieden, nicht wahr?“
Diesmal war es an Reiko zu grummeln. „Ich bin froh, dass du ein so lebensfroher Mensch bist.“
„Bist du etwa »lebensfroh«?“ Hojiro setzte sich im Bett auf und fuhr sich durch sein vom Schlaf zersaustes Haar. „Willst du etwa unbedingt so weitermachen?“
Reiko seufzte, richtete sich ebenfalls auf und schüttelte den Kopf. „Was denkst du von mir?“
„Das weiß ich eben nicht.“
„Lass uns weiterschlafen.“ Sie legte sich wieder hin; wollte gar nicht mehr hören, was er ihr sonst noch zu sagen hatte. Solche nächtlichen Gespräche arteten immer zu Eskapaden der gefühlsduseligen Art aus, und dafür hatte sie im Moment einfach keinen Nerv.
„Ich kann aber jetzt nicht schlafen.“ Jetzt klang Hojiro genervt. Sie wusste, warum er unbedingt mit ihr reden wollte: Er wollte, dass sie ihm sagte, dass es in Ordnung gewesen war, dass er Ryo während des Verlaufs eines Einsatzes verletzt hatte, und dass sie ihm vergab. Aber das konnte sie nicht; und wollte sie nicht. Wenn ihm jemand vergeben sollte, dann er sich selbst.
„Dann geh nach draußen, aber lass mich zufrieden; ich bin müde und es ist Nacht!“
„Ach deiner Ansicht nach, spielt die Zeit hier unten ja sowieso keine Rolle, du könntest also auch später schlafen!“
Reiko fuhr herum und hatte ihn im Bruchteil einer Sekunde gegen die Matratze seines Bettes genagelt.
„Halt dich aus meinen Gedanken raus, klar?“
„Ich hab’ dich nicht gehackt,“ meinte Hojiro ruhig, und sah ihr in die Augen. Er machte keine Anstalten, sich aus ihrem Griff zu befreien. Sie wusste, er hätte es gekonnt, hätte er es gewollt. „Du hast sie laut ausgesprochen; bis zum Vanilleeis gekommen bist. Dann warst du wieder still.“ Er grinste wie ein kleiner Junge und Reiko ließ seine Handgelenke los, rutschte von seinem Bauch und setzte sich im Schneidersitz auf das Fußende seines Bettes.
„Ich habe was?“ Sie wollte es noch einmal hören, um sich sicher zu gehen, sich nicht verhört zu haben.
„Laut gesprochen.“
Sie schluckte und fühlte wie sie rot wurde, verfluchte sich im selben Augenblick für diese Blöße und begann nach Gründen für ihr eigenes seltsames Verhalten zu suchen.
„Psychischer Stress, würde ich sagen,“ meinte Hojiro, als hätte er ihre Gedanken gelesen; doch er hatte es nicht. Das hätte sie gemerkt.
„Wie auch immer.“ Sie rieb sich die Augen. „Mach Platz.“ Kroch unter seine Decke, schloss die Augen. Hinter sich hörte sie den anderen seufzen.
„Ich will jetzt nicht wieder in mein eigenes Bett kriechen und hier ist es wärmer als drüben.“ Sie gähnte. Hojiro grummelte irgendetwas von wegen „zu wenig Ausbreitungsvermögen“ und drehte ihr dann den Rücken zu.
Reiko schloss die Augen, stellte sich vor, sie wäre zuhause in ihrem eigenen Bett, in ihrem Haus. Mit Hojiros Körperwärme hinter ihr ging das viel leichter; beinahe war es, als würde nach »zu Hause« riechen, bevor sie einschlief.
*[1] TelCon: Telepathic Connection

* oder so XD