Original geschrieben von Kuja
Wenn ich mir Berlin ansehe,frag ich mich wo Deutschland hingekommen ist,nur noch Asoziale auf denn Strassen und Autonome(na ja gibt es zwischen Aso und Links eigentlich nen unterschied)!
Das übelste find ich aber das keiner was gegen die ausländerfeindlichkeit gegen Amerika sagt so etwas wie "Bush brenne in der Hölle" gehört eindeutig dazu und genauso das verbrennen von Amerikanischen Flaagen,sagt mal sind denn alle verrückt geworden.
Unter der führung von CDU/CSU hätte es das nicht gegeben,die Alten Präsidenten wurden auuch nicht so behandelt,aber natürlich der Böse Bush,weil er ja denn Afgahnen denn Frieden gegeben hat indenn er die Talipan vertrieben hat.
Tja das vergessen wohl die Menschen immer wieder.
Ich find zwar Bush auch nicht so toll(Gore wär besser gewesen),aber ihn so zu behandeln ist unter aller sau,und eine schande für Deutschland.
also soviel undifferenzierte hasstiraden zeugen nicht gerade von einem grossen hintergrundwissen über das thema und die geschehnisse. hier also erstmal, als diskussionsgrundlage, ein artikel von SPIEGEL online über die ereignisse gestern:
"BUSH IN BERLIN
"Die sind total gaga"
Von Holger Kulick
Nach einer gewaltfreien Demonstration von rund 20.000 Teilnehmern gegen die Politik von US-Präsident George W. Bush kam es am späten Mittwochabend in Berlin zu Zusammenstößen von Polizei und Demonstranten. Mit Wasserwerfern trieb die Polizei Teilnehmer auseinander. 44 Polizisten wurden verletzt, 50 Demonstranten festgenommen.
Berlin - "Die sind total gaga", schimpfte der Berliner Parlamentarier Volker Ratzmann. Ein Polizist mit Dienstnummer 7036 hatte sich lautstark mit dem justizpolitischen Sprecher von Berlins Grünen angelegt, weil er und seine Begleiterin, die ehemalige Kultursenatorin Berlins, Adrienne Goehler, seinen Platzverweis nicht ernst nahmen. "Sie sind zwar Legislative, ich aber Exekutive!", wetterte der Beamte, deshalb bestimme er, welche Bewegungsfreiheit hier herrsche.
Die vielsagende Szene spielte gegen Mitternacht neben dem Deutschen Dom in Berlin, rund einen Kilometer östlich vom Brandenburger Tor, wo zu dieser Zeit US-Präsident Bush seine Suite im Luxushotel Adlon bezog. Zuvor hatte er in Begleitung von Bundeskanzler Gerhard Schröder unter anderem einen Apfelstrudel als Imbiss im Café Tucher am Brandenburger Tor eingenommen, hundert weitere Gäste hatte die amerikanische Botschaft ausgewählt.
Was sich zeitgleich am Berliner Lustgarten abspielte, bekam der Staatsgast allerdings nicht mit - das groteske Geschehen spielte sich außerhalb jeder Sicht- und Hörweite vom Brandenburger Tor ab. Dort war gegen 21 Uhr eine friedliche Demonstration von 20.000 Teilnehmern zu Ende gegangen, die gegen jedwede Kriegspolitik protestierten, zum Teil mit Spaß-Parolen wie "Oh Herr, lass Brezeln regnen" oder "Wir wollen unseren Präsidenten Bill Clinton wiederhaben".
Unter den Demonstranten befand sich allerdings ein (polizeigezählt) 150-köpfiger schwarzer Block, der kurzzeitig versuchte, die lückenlose Polizeiabsperrung Richtung Unter den Linden zu durchbrechen. Als dies scheiterte, zündeten einzelne Demonstranten eine US-Fahne an und warfen mit Steinen und Flaschen. Polizeieinheiten versuchten wiederum einiger Straftäter habhaft zu werden und gingen ihrerseits rigoros vor. Dabei wurde auch ein SPIEGEL-TV-Journalist an der Schläfe blutig geschlagen. Um einer weiteren Eskalation vorzubeugen, erklärten die Organisatoren ihre Demonstration vorsorglich für beendet, obwohl sie bis Mitternacht den Platz angemeldet hatten.
Nun entwickelte sich ein Happening mit zeitweise dadaistischem Charakter. Die anwesenden Demonstranten wanderten nur allmählich ab. Die meisten ließen sich auf den Stufen des Berliner Doms nieder, tanzten unter den Kolonnaden des benachbarten Berliner Antikenmuseums oder ruhten sich auf der Grünfläche des Berliner Lustgartens aus. Einige duschten splitternackt in einem Springbrunnen oder wippten auf der Straße zu Trommlerklängen einer Aktion "Bush-Trommeln für den Frieden".
Dazwischen wanderten Träger einer überdimensionalen Friedenstaube hin und her, ein mit Masken von Saddam Hussein, Osama Bin Laden und George W. Bush verkleidetes Trio sang "Ein Freund, ein guter Freund...", und die Polizeieinheiten begaben sich gruppenweise in das Getümmel, um über Gewalt zu diskutieren. Sogar La-Ola-Wellen wurden von den Demonstranten um sie herum getanzt. Obendrein offerierten Eisverkäufer zwischen den Fronten frisches Speiseeis, von Krawall wie noch am ersten Mai war also kaum eine Spur. Das Polizeikonzept schien dabei aufzugehen, das Bush-kritische Potenzial an diesen Ort zu binden, damit keinerlei Durchbruch Richtung Brandenburger Tor erfolgt. Selbst Journalisten mit Sonderakkreditierungen duften die Polizeiabsperrungen Richtung Westen nicht passieren. Presse-Bewegungsfreiheit gab es also nicht.
Die Polizei hatte schon seit dem Nachmittag die Touristenmeile Unter den Linden ab der Friedrichstraße gesperrt und eine in diesem Ausmaß noch nie vorhandene Sperrzone eingerichtet. Diese Sonder-Bannmeile wird aufrechterhalten, bis US-Präsident Bush heute Nachmittag nach Moskau weiterreist. "Ein Sperrbezirk wie unter Honecker", meckerten schon gestern Nachmittag die Anwohner, die nicht auf die Rigorosität dieser Absperrungen vorbereitet worden waren.
Vor dem Dom griff die Polizei dann gegen 23.20 Uhr überraschend hart durch. Nach den letzten Livebildern der Tagesthemen von der Demonstration riss der Polizeiführung offenbar der Geduldsfaden, und per Lautsprecher wurde dazu aufgefordert, das Gebiet umgehend in Richtung Alexanderplatz zu verlassen, da die Anwesenden "eine Ordnungswidrigkeit von erheblicher Bedeutung für die Allgemeinheit" begehen würden. Genauer wurde dieser Vorhalt aber nicht präzisiert, denn selbst der anwesende Pressebeamte der Polizei bescheinigte den verbliebenen Demonstranten ein "ausgesprochen friedliches Verhalten". Die Gegend um den Dom ist unbewohnt, Anwohner stört Lärm hier nicht, und die Straßen waren sowieso für den Verkehr gesperrt. Dennoch kam schließlich besagter Wasserwerfereinsatz in Gang, um die Menschen erst Richtung Alexanderplatz und von dort aus immer weiter in den Prenzlauer Berg und den Bezirk Friedrichshain zu treiben, gänzlich außerhalb jeder Hörweite des Hotels Adlon, wo Präsident Bush vermutlich schon schlief.
Danach warfen wütende Demonstranten auch Schaufensterscheiben in einem Kaufhaus am Alexanderplatz, bei Burger King und einigen anderen Geschäften ein. Mehrere von ihnen nahm die Polizei vorläufig fest. Ansonsten verlor sich die Menge im Dunkeln. Am Rande des Alexanderplatzes blieb ein junger polnischer Trompeter zurück, der sich an vergleichbare Jagdszenen erinnerte, die er auf dem Weltwirtschaftsgipfel in Genua miterlebt hatte. Während die Martinshörner der Polizei in der Ferne immer leiser klangen, trompetete er Melodien aus einem jugoslawischen Antikriegsfilm in die Nacht."
also: erstmal ist es lächerlich, von ausländerfeindlichkeit zu sprechen, die forderungen der demo war äusserst differenziert, vorurteils- und ideologiefrei und einfach eine kritik gewisser aspekte der amerikanischen politik. und wenn man diese nicht mehr kritisieren darf, kann man die demokratischen grundrechte gleich beerdigen. das verbrennen einer flagge war sicherlich nicht unbedingt die ausgeburt der intelligenz, jedoch sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass die grosse mehrheit der demonstrierenden nicht mit intoleranten klischees um sich warfen, sondern gezielt kritisierten. zudem, mir persönlich ist es immer noch lieber wenn flaggen verbrennen als wenn das selbe schicksal menschen wiederfährt, nur weil sie eine andere hautfarbe oder nationalität haben, und die ach so braven bürger aus cdu/csu-wählerkreisen noch daneben stehen und applaudieren. ich glaube eher solche bilder sind eine schande für deutschland, friedliche, bunte und intelligente demonstrationen sicher nicht. selbst bush persönlich hat ja deutschland dafür gelobt, immerhin ist dies ein zeichen, für eine lebendige und vielfältige demokratie, es gibt genügend andere länder, in denen es schon verboten ist, auch nur von dingen wie einem demonstrationsrecht zu träumen.
und deine aussagen zum afghanistan-krieg lassen mir ehrlich gesagt die haare zu berge stehen, hast du überhaupt eine ahnung über die hintergründe, interessen und geschehnisse in diesem konflikt? wohl kaum. jedenfalls hat bush der region sicher keinen frieden gebracht, im gegenteil, tausende starben in den bombardements und heute sind vielerorts wieder die alten warlords an der macht, die schon vor den taliban das land in chaos und gewalt gestürzt hatten. und man darf auch hier nicht die weiterführenden interessen der amerikaner aus den augen verlieren, dass es um mehr ging, als idiotischen schlagwörtern wie dem "krieg gegen den terror" dürfte eigentlich offensichtlich sein, beispielsweise machen edölinteressen sicherlich auch hier wie im irak-konflikt einen wichtigen aspekt aus. ausserdem darf man sich natürlich fragen, wieso denn die ach so edlen amerikaner vorher nichts unternommen haben, vor dem 11.september gab es genau so menschenrechtsverletzungen in afghanistan, die us-regierung hat dazu aber, vermutlich aus den vorhin genannten interessen, beharrlich geschwiegen. es gibt also genügend gründe um gegen bush zu demonstrieren, nicht nur die kriegs- und militärpolitik, sondern auch die fragwürdige rolle der usa in der klimapolitik, dem internationalen strafgerichtshof oder auch der konventionen gegen landminen oder gegen den einsatz von kindern für militärische zwecke, die die usa beide nicht unterzeichnet hat, letztere neben somalien als einziges land auf dieser welt. genau so fragwürdig natürlich innenpolitisches wie die fragwürdigen gesetze im "kampf gegen den terror" oder auch die todesstrafe, bei der bush selber ja äusserst aktiv war, er hat als gouveneur immerhin den tod von über hundert menschen zu verantworten. anderswo würden solche menschen in den knast kommen, in den usa werden sie präsident..
und noch was zu deiner anfangsbemerkung, ich denke mal, dass asozial diesbezüglich ein absolut lächerlicher begriff ist. die linke politik ist schliesslich durchwegs weitaus sozialer und menschlicher als der rechtsliberalismus oder gar die der rechtsextremen. und, gerade diese "asozialen" können normalerweise ihre politische meinung weitaus besser und geschickter äussern und darlegen als du es mit deiner schwarzweiss-malerei und irgendwelchen diffamierungen tun kannst. insbesondere sind für mich die wahren asozialen all die intoleranten spastis, die man nicht zuletzt in talk- und anderen tv-shows zu gesicht bekommt, die bodenlos primitiv und einfach nur dumm sind und dies mit billiger ausländerfeindlichkeit zu übertünchen versuchen. sowas ist für mich der wahre menschliche abschaum, wenn man sich nur mal all die leute gerade in ostdeutschen plattenbauten ansieht...und dann erst die ostdeutschen "strammen" neonazis, die meist arbeitslos mit sozialhilfe aber ohne hirn in ihrer dummheit vor sich hinvegetieren..sowas ist asozial, sicher nicht weltoffene, aktive und sozial engagierte menschen wie die demonstranten..