Anthologiebeiträge Abgabe & Reviews

MajinKay

Revelation 6:4
Da Yin offenbar schon höchstmotiviert ist, uns allen ihren Beitrag zur 1. Anthologie des ADBs zu präsentieren, will ich auch nicht länger mehr mit dem Eröffnen des dazugehörigen Threads warten. ^^

Nocheinmal zur Erinnerung:

Bitte die Geschichte auch in einen bearbeitbaren Datenformat hochladen! Ergo Open Office Dokument, oder MS-Word .doc Datei.

Vorraussichtlich werden wir uns bei den Reviews die Makro/Kommentarfunktion zu Nutze machen, deswegen. ;)

Also bitte: Let the show begin! ^^


(PS: Auf eine Umfrage wurde dieses Mal berechtigterweise verzichtet. Zum einen, da - theoretisch gesehen - 11 Leute auf der Liste stehen, ich aber nur 10 Auswahlmöglichkeiten habe, und zum anderen, da ihr in der letzten Zeit ohnehin ständig ein persönliches Ranking in eure Reviews reingeworfen habt. *gg*)
 
So. Noch ein letztes Mal durchgelesen und jetzt reichts. ^^
Ich sag einfach nix dazu. Denke mal, alles klärt sich von selbst. Am Ende ist es doch länger (und düsterer...) geworden, als ich dachte. Hatte schon befürchtet, gar nicht die 10 000 voll zu kriegen.
Freue mich schon auf die anderen Beiträge. Lange dauerts ja jetzt nicht mehr. *gg*
Viel Spaß beim Lesen! Bin gespannt, was ihr davon haltet. lol Je länger ich mich mit einem Text beschäftigte, desto weniger Vertrauen habe ich dazu. Naja, mal sehen. ^^

glg
.K.
 
Dann reih ich mich auch mal ein. Ich konnte die Verlängerung leider nicht nutzen durch private Probleme, aber das ist auch egal. Ohnehin hätte ich wohl nicht viel geändert oder mich am Ende noch gegen die Abgabe entschieden und die FF gelöscht. :rofl:" Nein, Spaß bei Seite. Eigentlich wollte ich ein anderes Ende für die FF, aber jetzt bleibt es so.
Vorab möcht ich sagen das ein zweiter Teil in Planung ist, also ist es durchaus beabsichtigt das offene Fragen bleiben.
Nun aber genug geredet, ich bin wirklich wahnsinnig auf die Reaktionen gespannt und da es mein erster Beitrag bei einem Wettbewerb ist, bitte ich darum, nicht zu Hart mit mir ins Gericht zu gehen. ^^°

Viel Spaß euch, hoff ich. ^^
 
So, Leute, wir haben den 20.09.2010

...

Und wir haben 4 abgegebene Stories.

...

Fehlt da nicht noch was? o.O

Anyways... ich danke an dieser Stelle mal allen Teilnehmern, die es geschafft haben, fristgerecht abzugeben. Allen weiteren Teilnehmern, die noch vorhaben, abzugeben, möchte ich an dieser Stelle ermutigen, es bitte As Fast As Possible zu tun. Ab jetzt tickt die Uhr und jede weitere Verzögerung sind Punkte, die wir aus Fairnessgründen abziehen müssen.

Aber jetzt egal, ob abgegeben, spät abgegeben, oder gar nicht abgegeben: Ihr alle, die angemeldet wart, werdet in spätestens 24 Stunden von mir eine kleine PM erhalten, in der ich mit jedem einzelnen von euch die weiteren Schritte durchspreche und euch erkläre, wie das weitere Procedere so aussieht.

Und jetzt werden die Stories von mir mal kopiert. ^^
 
So..

ich schau wenn ich zu Hause bin nach, ob meine Geschichte den Anforderungen entspricht, okay Kaychen^^? Wenn ja. dann schick ich sie dir : )
 
Ein paar News...

Puh. Ich muss schon sagen, dass ich diesen Post hier doch recht lange herausgezögert habe. In meinem unerschütterlichen Optimismus hatte ich mir lange, lange Zeit vorgegaukelt, dass sich die Dinge schon von selbst regeln werden, wenn nur genug Zeit vergeht. Tja. Satz mit X, das war wohl nix.
Ich denke, es wird mal Zeit, euch mit einer guten und einer schlechten Nachricht zu bombardieren.

1. Die Gute.
Die Anthologie ist AM LEBEN. Und sie WIRD FERTIGGESTELLT. Macht euch diesbezüglich also keine Sorgen.

2. Die Schlechte.
Praktisch alles rund herum. :-/ Nachdem ich dieses Projekt ursprünglich so konzipiert hatte, dass drei Leute in Organisation und Jury mit einem vertretbaren Arbeitsaufwand in einer vertretbaren Zeit fertig werden, sieht es im Moment so aus, als wäre ich alleine übrig geblieben. Auf Grund von persönlichen Schwierigkeiten und Problemen im Zeit Management scheint es so, als wären mir meine beiden anderen Juroren einfach nur abgesprungen.
Ich sage bewusst "scheint so", da ich es einfach nicht weiß. Smarti hab ich seit Monaten nicht mehr gehört und Akki mal in einer freien Minute anzutreffen grenzt ebenso an ein ziemliches Wunder. Da beide allerdings in den letzten Monaten keinen Satz mehr in Punkto Anthologie verloren haben, gehe ich mal davon aus, dass sie einfach keine Zeit oder kein Interesse mehr daran haben.
Was mich wiederum alleine zurücklässt. Mit jeder Menge Arbeit und einem ziemlichen Batzen Demotivation, eben wegen der Tatsache, dass ich alleine übrig bin.

Soviel also zum Gejammer - wie sehen nun die Lösungswege aus?

  1. Ich beende das ganze Projekt eben im Alleingang.
    Eine recht gute Möglichkeit, allerdings mit jeder Menge zusätzlicher Zeit anzuschlagen. Die Reviews zu den Stories selbst könnte ich in diesem Fall recht schnell (in den nächsten 1-2 Wochen) online stellen, alles, was danach folgt, würde eben wirklich länger benötigen, da noch viel von der organisatorischen Seite her zu berücksichtigen ist.
  2. Zwei neue Juroren müssen her.
    Simpel gesagt: Zwei neue Leute, die die Stories bewerten, kommentieren, und mir im Anschluss mit der Organisation helfen. Als "Dank" winkt natürlich die 100% Veröffentlichung im Rahmen der Anthologie, die ursprünglich schon als Dankeschön für die Arbeit vereinbart wurde. Hierbei gilt natürlich: Leute, die schon eine Story im Rahmen der Anthologie angegeben haben, können sich leider nicht mehr dafür qualifizieren. Aber davon mal abgesehen, denke ich, dass diese Lösung mehr positive als negative Aspekte bringt. Gut, es könnte dann noch etwas länger dauern, bis die Reviews mal draußen sind, aber dafür läuft dann alles wunderbar.
  3. Die Kompromisslösung.
    Kurz gesagt: Reviews (und damit eine Bewertung) gibts nur von mir, die Arbeit danach zur Veröffentlichung wird aber geteilt. Alle, die mitgemacht haben, ziehen noch einmal auf einen Strang, und dann haben wir das innerhalb kürzerster Zeit abgeschlossen.
    Vermutlich die zeiteffizienteste Lösung, auch wenn sie davon ausgeht, dass die Teilnehmer über Zeit verfügen. (Was ja praktisch eine sehr naive Annahme ist, wenn ich so an die letzten Monate/Jahre denke.)

So... ich lass diese Möglichkeiten jetzt mal für eine Woche oder so hier ruhen, in der Hoffnung, dass sie von euch gelesen und kommentiert werden.

lg
-Kay
 
Hey Kay,
dann bin ich mal die erste in der Runde. Es ist natürlich sehr schade das die anderen beiden Juroren abgesprungen zu sein scheinen, wenn mir auch klar ist das Zeit natürlich immer so eine Frage ist und diese nicht jedem zur Verfügung steht. Ist natürlich trotzdem nicht so prall, dass die Arbeit nun an einem hängen bleibt. Ich hoffe einfach mal es finden sich noch zwei weitere Juroren.
Ansonsten, was bleibt mir noch zu sagen? Option 3 ist mir jetzt etwas schleierhaft, musst du mir mal erklären wie genau das gemeint ist das dann alle Teilnehmer an einem Strang ziehen sollen. Irgendwie versteh ichs grade nicht *am kopf kratzt* Aber ich wäre mit allen 3 Varianten einverstanden - sofern sich für die 2te eben noch 2 andere Juroren melden würden - und falls es bei der 3ten bliebe, würde ich mir die Zeit nehmen, die du angesprochen hast, die von der Seite der Teilnehmer verfügbar sein müsste.

Also dann. Weiß nicht was ich noch sagen soll, aber ich bin allem voran froh mal wieder was zu hören in dieser Hinsicht, auch wenn es mit einer schlechten Nachricht behaftet ist. Trotzdem. ^^

Ich wünsche Dir weiterhin alles gute, hoffe das sich der Stress etwas legt und das dieses Projekt noch zu einem guten Ende kommt.

Liebe grüße,
DarkCrow
 
Hallo zusammen,

vorab, ich bin für die dritte Variante, weil sie mMn nach für alle Beteiligten, die sich wirklich etwas um die Anthologie und die Geschichten machen, die schnellste und unkomplizierteste Lösung ist. Kay gibt die Reviews und anhand dessen wird entschieden. Bei der geringen Anzahl an Geschichten ist es sowieso wahrscheinlich, dass viele den Weg in die Anthologie schaffen. Seinem Urteilsvermögen vertraue ich auch. Und vor allem, bis sich neue Juroren gefunden haben und dann alles durchgelesen, das dauert und dauert. Mir persönlich ist das zu lange.

Also, nicht um den heißen Brei herumreden, machen!

Klar, es ist nicht geil, dass sich einige angemeldet haben und dann einfach ohne einen Kommentar nichts geliefert haben. Genauso uncool ist, dass von den Juroren nun noch zwei abgesprungen sind, aus welchen Gründen auch immer.

Gut, aber damit muss man jetzt leben und ich fände es schön, wenn man das Ganze möglichst zügig abschließen könnte. Plus ich will inzwischen einfach mal wissen, wie die Geschichte ankam.
 
@DC: Oh, mit "alle an einem Strang ziehen" meine ich prinzipiell nur die ganzen Arbeiten, die im Anschluss auf die Reviews so von nöten sind.

Zum einen haben wir da mal das Lektorat. Ich bin kein 100% Finder von diversen Fehlern, sage aber, dass es absolut notwendig ist, alle Stories vor dem Zusammenfügen/der weiteren Schritte unbedingt zu verbessern, um jeden noch so kleinen Rechtschreib/Grammtik/Tempus/whatever Fehler auszubessern. Immerhin wollen wir uns später ja nicht ärgern, wenn man die gebundene Version in Händen hält, sich aber schämt, die jemanden zu zeigen. :D
Ergo: Alle Stories gehören mindestens noch 2-3 mal durchkorrigiert. Am besten gegenseitig, da man über die eigenen Fehler ja bekanntermaßen am ehesten drüberliest. :)

Punkt Nummero Zwo wäre das generelle Design. Einerseits das Layout in Bezug auf Schriftgröße/Seitenränder/etc... (Was ich übernehmen würde, da ich mich in die Druckoptionen von BoD schon eingeesen hab) und andererseits das Design von Umschlag und eventuell diversen anderen Seiten innerhalb der Anthologie. Da habe ich aber die Hoffnung, dass sich schnell jemand finden wird. ;) *gg*

Nummer Drei wären diverse "Bonusmaterialien". Was ich sehr schön finden würde, wäre, dass alle Autoren eine kleine Beschreibung über sich anfertigen, die man quasi als einleitende Vorstellung vor die Geschichte selbst setzen könnte. Eventuell auch ein Schlusswort oder einfach einen Autorenkommentar nach der Story selbst. Würde dem Ganzen einen etwas persönlicheren Touch geben, der sich irgendwie gehört, wie ich finde. :)

Viertens hätten wir dann die ganze Organisation mit BoD und dem Druck selbst. Auch das würde ich gerne übernehmen, da ich mich in den vergangenen Monaten schon etwas intensiver mit dem Thema auseinandersetzen konnte. Persönlich würde ich es auch so angehen, noch vor Fertigstellung der Arbeiten an der Anthologie einen "Probedruck" einer Kurzgeschichte mit dem kostenlosen BoD Fun Paket in Auftrag zu geben - einfach, um mit dem System ein wenig vertrauter zu werden. Zusätzlich häte man dann schonmal ein Vergleichsexemplar um diverse Layoutsachen schon mal live sehen zu können.

Punkt Nummer Fünf wäre dann diverse begleitende Arbeiten, sobald das Ding mal in Druck ist. Ich würde eine Facebook Seite zum Beispiel relativ schön finden, um ein klein wenig Aufmerksamkeit auf dieses Projekt zu ziehen. Keine besonders aufwendige Werbung, aber zumindest eine nette Geste, die die fertige Anthologie sicher verdient hat.

Das wäre so mal Grob alles, was mir im Moment einfällt. ^^

@Yama: Auch mein persönlicher Lieblingsvorschlag. ^^ Und sofern niemand was dagegen hat, würde ich das auch so durchziehen. ^^
 
So, dann melde ich mich auch mal zu Worte:
Prinzipiell hab ich gegen alle drei Vorschläge nichts, am besten gefällt mir so aber Vorschlag Nummer drei. Am unkompliziertesten und am schnellsten. Denn bis neue Juroren gefunden wurden, diese sich eingelesen haben, etc. vergeht bestimmt auch wieder ein halbes Jahrhundert. Von daher bin ich mal auf Kays Bewertungen gespannt und harre der Dinge, die dann da auf mich zukommen werden *Autorenkommentar ... graus* ... Das Korrekturlesen dürfte da noch die "angenehmste" Arbeit werden ... vor allem komm ich so nicht drumherum, die Beiträge auch mal zu lesen und zu kommentieren - was ich vorhabe seitdem die Beiträge veröffentlicht wurden, aber irgendwie ist mir da immer was zwischengekommen [Diverse Hausarbeiten, Weihnachten, Klausuren ...]
Ich persönlich finde es sehr schade, dass die anderen beiden Juroren ohne einen Mucks von sich zu geben in der Versenkung verschwunden sind. Keine Zeit zu haben, kann ich verstehen und nachvollziehen, aber mal eine kurzes Lebenszeichen von sich zu geben dürfte doch nicht ganz so schwer sein ...

Gruß
Sonna
 
So, die Woche Bedenkzeit wäre damit mal rum, und wie es scheint, gibt es niemanden, der sich offen gegen Vorschlag Nummer 3 ausgesprochen hat, ganz im Gegenteil sogar. In diesem Fall gibts von mir die Vorankündigung, dass ich in der nächsten Woche die letzten Reviews fertigstelle und euch den Ausgang dieses Sonder-WBs am 20.01.2011 on stelle - spätestens. :) Soweit also dazu mal.

@Sonna: Ach, sieh es doch mal von der Seite - bei den Autoren Kommies kannst du alles reinschreiben, dass du schon immer mal sagen wolltest. Und natürlich will ich dich nicht zu was zwingen. Dieser Abschnitt sollte wirklich rein freiwillig sein. Persönlich finde ich halt nur, dass es ganz nett wäre.

Was Smarti und Akki angeht, so muss ich ganz ehrlich sagen, dass eben auch sehr viel Pech mitgespielt hat. Ich kenne beide sehr gut und hab auch eine ziemliche Ahnung, was so die Faktoren sind, dass sie sich in letzter Zeit so rar machen. Da ich selbst auch schon des öfteren Phasen hatte, in denen ich mein Leben vollkommen umstrukturieren musste, und damit alle meine Prioritäten neu setzen, kann ich die beiden nur allzu gut verstehen. Manchmal lässt einem eben das Leben nicht viel einer Wahl. Einzig schade finde ich in dieser Hinsicht nur das Timing. Hätten wir die Anthologie ein paar Monate zuvor gestartet, wäre sich sicherlich alles ohne Verzögerungen ausgegangen. Aber gut, in ein was wäre, wenn brauchen wir uns gar nicht zu verstricken. ;)
 
Um Gottes Willen, du zwingst mich doch zu nichts. Wenn ich den nicht nicht schreiben will, verschwinde ich einfach in der Versenkung. ;-P Irgendwas sinnfreies wird mir da schon einfallen ...

So, dann bin ich mal gespannt auf das, was du uns nächste Woche so um die Ohren hauen wirst ;-P

Gruß
Sonna
 
An dieser Stelle sollte eigentlich das Review kommen, allerdings möchte ich es aus gegebenen Anlass um 24-48 Stunden verschieben.

Es hat in meiner Familie einen schweren Unfall gegeben. Ein Onkel von mir ist momentan in künstlichem Tiefschlaf. Sein Zustand ist stabil, allerdings schwerwiegend. Aus diesem Grund gehörten die letzten paar Tage meinen Verwandten, da über vieles gesprochen werden musste.

Ich danke für euer Verständnis und werde mich bemühen, den fertigen Text morgen oder übermorgen nachzureichen. Da momentan nur noch ein letztes Review fehlt, sollte dies durchaus drinnen sein.

Behaltet diesen Thread im Auge; sollte niemand was darauf antworten, werde ich diesen Post dementsprechend editieren.

-Kay
 
Hey Kay,
ich wünsch deinem Onkel gute Besserung und schnelle Genesung und dir ganz viel Kraft! Ich denke das jeder von uns Verständnis für deine Lage hat, so wie du es ja selbst sagtest und deshalb ist das wirklich kein Problem. Bei so etwas geht die Familie und das reale Leben immer vor.
Freue mich aber dennoch - hoffe das klingt jetzt nicht unhöflich oder dergleichen - auf das Review und bin schon sehr gespannt.

Weiterhin die besten Wünsche,
DarkCrow alias BlackiAngel
 
Hey Kay,

nur keine Sorgen, ich kenn das aus eigener Erfahrung, das solche "unerwünschten Gegebenheiten" einem den Zeitplan ziemlich durcheinanderwürfeln können ...
Wir können auch ein paar Tage auf die Rewievs warten [egal wie gerne wir diese lesen wollen]

Ich wünsche deinen Onkel nur das Beste.

Gruß
Sonna
 
Hey Kay,

ich schlage vor, du schiebst das Projekt erstmal nach hinten und setzt dich nicht mit irgendwelchen Deadlines und Zeitangaben unter Druck. Ich wünsche deinem Onkel gute Besserung und dir und deiner Familie viel Kraft. Dieser WB zieht sich jetzt schon so lang und es ist so vieles nicht nach Plan gelaufen, da würde es auf ein paar Tage oder gar Wochen mehr oder weniger auch nicht mehr ankommen.
glg
Yin
 
An dieser Stelle kann ich nur Danke für eure lieben und aufmunternden Worte sagen.
Dennoch muss ich leider mitteilen, dass mein Onkel vorgestern begraben wurde. Seine inneren Verletzungen waren zu schwerwiegend, als dass er sich von ihnen erholen konnte. Die letzten beiden Wochen waren aus diesem Grund eine sehr turbulente Zeit für meine Familie. Zum ersten Mal seit vielen Jahren mussten wir uns wieder mit dem Tod auseinandersetzen und zum ersten Mal überhaupt mit einem Tod, der sinnloser nicht hätte sein können. Es war keine schwere Krankheit oder das hohe Alter, sondern ein zynischer Unfall während der Lieblingsarbeit meines Onkels, die ironischerweise eine Art Lebenselixier für ihn darstellte.
Es kostete viel Zeit, um das Geschehene irgendwie im Verstand zu verarbeiten und einen Sinn aus dem Ganzen zu ziehen - selbst wenn sich dieser am Besten mit den Worten von Johnny Cash zusammenfassen lässt.

Sooner or later God will cut you down.

Mit dieser Erfahrung im Rücken möchte ich mich aber gerne wieder freundlicheren Dingen widmen und allen voran den Reviews der Anthologie. Zeit wird es ja immerhin. Also, keine Umschweife mehr.



Anthologie Reviews by Kay

Also, dann wollen wir mal anfangen, was? Lang genug hat es ohnehin schon gedauert.

Vielleicht ein kleines Vorwort an dieser Stelle.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie gespannt ich war, als endlich der 14.09.2010 am Kalender aufleuchtete. Zwar hatte ich in den vergangenen Jahren schon des Öfteren die Ehre, als Juror in einem der normalen Wettbewerbe dabei zu sein, aber dieser hier war noch einmal ein ganz besonderer Reiz. Immerhin hatte ich keine Ahnung, welche Genre oder welche Themen ihr für diese Erzählungen heranziehen würdet. Ich hatte zwar eine Vermutung, aber keine wirkliche Idee darüber, wie viele Geschichten es werden würde, und wie viel Material schlussendlich zusammenkommen würde. Mit anderen Worten: Die Freude der Erwartung war gigantisch.

Nun, gute 4 ½ Monate und 5 Geschichten mit insgesamt 170 Seiten und 93.000 Wörtern später, sehe ich die Dinge nicht anders. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei allen teilnehmenden Autoren bedanken und an dieser Stelle mal sagen, dass all eure Werke gelesen wurden. Drei Mal pro Story, wohlgemerkt. (2x knapp nach Abgabe und 1x bevor/während ich die Reviews tippe) Ihr könnt euch also sicher sein, dass ihr allesamt weit weg von der „Worst Case Rule“ entfernt wart, die mir ja einen Abbruch des Lesens an jeder beliebigen Stelle erlaubt hätte. Ich denke, es spricht eindeutig für die Qualität dieses kleinen Projekts. Denn durch eine schlechte oder durchschnittliche Geschichte hätte ich mich ganz sicher nicht gewühlt. Das könnt ihr ruhig ein wenig im Hinterkopf behalten.

Das jetzt einmal vorweg – lasst mich noch kurz etwas über die Bewertung selbst sagen.

Die Reihenfolge sei an folgender Stelle noch mit eurer Abgabe gleichzusetzen. Yin war die schnellste, wird daher auch als erstes besprochen, Channü hat als letzte abgegeben (und noch nicht im Forum gepostet, BTW) und wird daher auch das Schlusslicht bilden.

Des weiteren sehe ich eine Punktvergabe als einziger Juror auch als ein wenig sinnfrei an. Ich habe mich deswegen dazu auch entschlossen, stattdessen ein jedes Teilgebiet meines Reviews (dazu noch später mehr) mit Schulnoten zu bewerten. Gemäß dem österreichischen System wären das also:
1 (sehr gut)
2 (gut)
3 (befriedigend)
4 (genügend)
5 (nicht genügend)
Die Gesamtnote ergibt sich dann aus dem Schnitt der Einzelnoten – sollte vermutlich klar sein.

Bleibt also nur noch zu klären, in welche Teilgebiete ich die Geschichten zerpflücken werde. Machen wir es kurz:
Inhalt (Handlung, Logik innerhalb der Geschichte, Spannungsbogen, erzähltechnische Kniffe,..)
Charaktere (Dreidimensionalität, Interaktionen, wie fügen sie sich in die Geschichte ein,...)
Handwerk (Stil, Ausdruck, Fehler, alles, was mit dem Schreiben selbst zu tun hat)
Visuelle Präsentation (Layout, Extras, etc... Fließt nicht in die Gesamtnote ein, sollte aber auf alle Fälle Erwähnung finden)

Am Schluss nach den Reviews gibt’s dann das Ranking von mir und einen kleinen Ausblick, wie es weitergeht. (Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ihr jetzt alle runter scrollen sollt, um sofort nachzuschauen, wie ihr platziert seid. Ehrlich! Nehmt euch die Zeit, und behaltet euch die Spannung noch einen kleinen Moment, um diesen wunderbaren Moment noch etwas herauszuzögern! Nein? Ach, wen mach ich da was vor? Mit ziemlicher Sicherheit habt ihr ohnehin schon längst einen Blick riskiert, stimmts?)


Berserker – Yin

Inhalt
Oh Boy. Erinnerst du dich noch, wie ich dich knapp nach deiner letzten Abgabe hier ein wenig angepöbelt habe, warum du so selten was von dir hören lässt? Irgendwie liegt mir schon wieder so ein Satz auf der Zunge. Denn kurz gesagt trifft Berserker so absolut meinen Geschmack und ich finde es mal wieder absolut gemein, dass du eine so lange Pause eingelegt hast. Aber gut, ich schweife ab. Wo waren wir? Ach ja, Inhalt.
Die ersten paar Seiten ließt sich dein Werk wie der Anfang eines gut gemachten Horror-Thrillers. Es passiert kaum etwas aufregendes, aber irgendwie kann man die Spannung in der Luft schon schmecken und man weiß hundertprozentig, dass etwas passieren wird. Ein wahrer Knaller, der sich anbahnt. Und wenn er dann schließlich kommt, ist man dennoch überwältigt. Denn ich für meinen Teil hätte zu Beginn des Lesens jetzt nicht unbedingt damit gerechnet, dass sich das vermeintliche Opfer als der im Titel erwähnte Berserker herausstellt, der eine Gruppe von Jungs in der Luft zerfetzt, als wären sie aus Papier. Die Überraschung ist dir auf alle Fälle gelungen, wie auch der Schwenk hin zur Fantasy, den du an dieser Stelle vollführst und der mit der weiteren Entwicklung der Geschichte immer deutlicher wird. Mir hat es übrigens sehr gefallen, dass du nie wirklich erwähnst, warum die Frauen in dieser Familie diese innere Kraft herbeirufen können, oder was sie schlussendlich ist. Das erlaubt zahlreiche Spekulationen, die durchaus sehr viel Spaß bedeuten. Vor allem aber beschäftigt man sich nach dem Lesen noch mit der Handlung und hakt sie nicht einfach ab. Ein unübersehbarer Pluspunkt an dieser Stelle also.
Gegen Ende hin wird langsam klar, dass diese Geschichte ziemlich sicher nicht gut ausgehen wird und man wartet schon regelrecht auf die klassische Lösung dieses Dramas und damit den Tod der Hauptfigur. An dieser Stelle hab ich vielleicht ein wenig zu meckern. Denn auch wenn mir das Ende sehr gefallen hat, so fand ich es doch irgendwie ein wenig schade, dass das Klischee „von Polizisten erschossen“ herhalten musste. Ich verstehe schon voll und ganz, was du damit aussagen willst, und die Metapher, dass es schließlich die Personifizierungen des Rechts und der Gesetze sind, die Nadin Einhalt gebieten und damit irgendwie das Rad des Hasses neu andrehen, aber dennoch habe ich es als ein wenig schade empfunden.
Note: 1

Charaktere
Praktisch Jana und Nadin. Die beiden Schwestern sind die einzig präsenten Charaktere innerhalb der Erzählung. Zwar gäbe es noch ein paar Nebenfiguren wie die Gruppe von Jungs, den Vater oder die beiden Polizisten, die am Schluss als Diablo ex Macchina herhalten dürfen, aber die einzig wirklichen Charaktere sind die beiden Mädels. Diese Tatsache sehe ich mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge an.
Einerseits finde ich, dass du mit dieser enormen Fixierung auf die beiden die Scheinwerfer ganz klar auf wir wichtigen Figuren fokussierst und damit diverse störende Elemente ausklammerst, auf der anderen Seite kommen die Nebenfiguren dadurch eher als Mittel zum Zweck, als als wirkliche Charaktere rüber, was ich wiederum nicht so toll finde. Was sich bei den Kindern im Flashback noch einigermaßen in Grenzen hält, wirkt bei den beiden Nachzüglern zu Beginn und den Polizisten am Schluss umso extremer. Aber gut, wie schon gesagt, wirklich wichtig sind ja nur die Schwestern. Was kann ich also über diese beiden sagen?
Ich fürchte, es kommt in etwa aufs gleiche hinaus. Die ersten zwei Drittel bis drei Viertel der Geschichte machen sie einen grandiosen Eindruck. Innerhalb kürzester Zeit machst du aus ihnen dreidimensionale, überzeugende Menschen, bei denen man keine Sekunde lang zweifelt, dass es sich hierbei wirklich um Schwestern handelt. Ihr Interaktion untereinander ist einfach tadellos, kurz gesagt.
Aber auch hier sehe ich gegen Ende einen gewissen Umbruch. Ich verstehe absolut, dass für beide Schwestern eine Stresssituation gegeben ist und auch kann ich die Panik von Nadin verstehen, die nicht ins Gefängnis will, aber irgendwie fehlt mir da eine wirkliche Begründung, dass sie von Null auf Hundert geht und sich damit ihr eigenes Grab schaufelt. Es erscheint mir so, als würden die beiden keine Sekunde lang davon ausgehen, dass die Polizei sie tatsächlich nur als Zeugen vernehmen wollte, oder sie im schlimmsten Falle einer Anklage sehr gute Chancen auf Freispruch, da Notwehr, hätte. Wie schon gesagt – ich kann die Charaktere bis zu einem gewissen Punkt verstehen: Nadin selbstzerstörerische Tendenzen genauso wie Janas Raserei, die durch den Tod ihrer Schwester ausgelöst wurde. Allerdings fehlt mir irgendwo ein klitzekleines Quäntchen Begründung, um die schlussendlichen Konsequenzen wirklich als absolut gerechtfertigt zu erklären. Es wirkt immer noch für mich, als würden sie beide mit ihren letzten Handlungen einen gewissen Knick in ihrer Charakterisierung machen, der vielleicht nicht sehr groß ist, aber dennoch erkennbar.
Note: 2

Handwerk
Irgendwie habe ich das Gefühl, du leitetest eine Serie von sehr kurzen Kommentaren in diesem Teilbereich ein. Bis auf einen (!) Vertipper und vielleicht ein oder zwei andere Schussel ist mir nichts Negatives aufgefallen. Bravo.
Dein verwendeter Stil schmiegt sich wunderbar den gezeigten Szenen an, was sich wunderbar dahingehend auswirkt, dass du stets das richtige Tempo, die passenden Worte und die richtigen Suggestionen findest. Punkt.
Note: 1

Visuelle Präsentation
Die Titelseite sticht einem in die Augen, wie auch der Schrifttypus Courier New. Die restlichen „Extras“ vom Erscheinungsbild sind dezent, aber sehr gut gesetzt. Die Seitenzahlen in mitten eines Herzens zu verstecken ist anfänglich ein grafischer Gag, der nach dem Ende eine vollkommen neue Bedeutung bekommt, was ich irgendwie genial finde. Ein Foreshadowing in der Seitennummerierung hat vermutlich noch nie jemand vor dir gemacht. Respekt!

Gesamtnote: 1 -




Der Tod macht den Tag erst richtig lebenswert – DarkCrow

Inhalt
Lass mich an dieser Stelle gleich einmal etwas loswerden. Deine Geschichte war für mich vermutlich die Schwierigste aller abgegebenen, wenn es um die Bewertung selbst geht. In gewisser Hinsicht herrscht eine Kluft zwischen meinem persönlichen Geschmack und meiner Rolle als Juror. Aus diesem Grund habe ich in diese Geschichte hier mehr Zeit investiert, als in jede andere – was ich durchwegs nicht als negativ erachte. Behalte also im Hinterkopf, dass du es geschafft hast, mich die extra Meile gehen zu lassen – was ich sicher nicht bei jeder Story machen würde. Aber genug um den heißen Brei herum geredet – los geht’s!
Das Grundgerüst deines Beitrags basiert auf einer Familiengeschichte, in der sich über kurz oder lang diverse Fantasyelemente einschleichen, bis wir am Ende schließlich bei einem reinrassigen Fantasyplot angekommen sind, inklusive diverser Todesengel. Soweit, so gut. Der Handlungsfaden selbst ist gespickt mit den unterschiedlichsten Wendungen und führt zu einem Ende, dass man vorsichtig noch als bittersüß bezeichnen kann. Zwar findet Sam die Wahrheit über ihre Adoption und ihre biologische Mutter heraus, muss dafür aber einen sehr hohen Preis zahlen. Wiederum: Soweit, so gut. Die Probleme beginnen eigentlich erst mit der Umsetzung dieser Grundzüge.
Kurz gesagt: Deine Geschichte ist ein wenig arg asymmetrisch aufgebaut. Der Anteil ihres „normalen“ Alltags ist geradezu gigantisch, während alle Phänomene rund um ihr eigentliches Wesen erst knapp vorm Ende wirkliche Erwähnung finden und geradezu eingepfercht wirken. Die Beschreibung ihres Alltags beginnt zwar als durchaus spannend, speziell, nachdem wir den Hund zum ersten Mal zu Gesicht bekommen, wird aber sehr schnell sehr langatmig. Seiten um Seiten bekommt man das Gefühl nicht weg, dass sich kaum was tut. Wir lernen Sams Familie kennen, wir lernen ihre Probleme kennen, wir lernen ihre Gedankenwelt (dazu noch später mehr) wirklich gut kennen, aber in Punkto Plot verharren wir eine gefühlte Ewigkeit etwa an der selben Stelle. Als du gegen Ende hin wirklich wieder an Fahrt gewinnst, und die Story erneut sehr, sehr spannend wird, blättert man noch einmal kurz um und ließt dann auch schon den letzten Satz. Ich fand das wirklich ziemlich schade, denn die ganze Story rund um die Todesengel, den Krieg gegen die Menschen, der „Nachwuchs“, der trotzdem zu seinem Glück gezwungen werden muss – all das sind Dinge, von denen ich wirklich gerne mehr erfahren hätte. Du verbeißt dich lange Zeit auf den richtigen, sorgfältigen Aufbau der Geschichte und steuerst auf ein pompöses Finale zu, aber ähnlich einer Filmproduktion, der zum letzten Akt hin das Geld ausgeht, schaffst auch du es nicht mehr, diesen gigantischen Aufbau in einem atemberaubenden Schluss gebührend zu entladen. Und dabei hat nicht viel gefehlt. Ein wenig mehr Details, ein wenig mehr Spielraum, und dir wäre alles perfekt gelungen. So bleibt es leider nur bei einem „beinahe“.
Das langsame Tempo des Storyverlaufs hat zudem noch den Nachteil, dass diverse Fehler leider eher ins Aug stechen, speziell diverse Fragestellungen in Punkto Logik. Dies beginnt mit diversen kleinen Gedankenfehlern, die man bemerkt (einmal erwähnst du, dass Sam „etwa sieben“ war, als ihr Frank die Geschichte aufband, ein paar Seiten später war sie eine klare Fünfjährige) aber auch sehr große inhaltliche Ungereimtheiten. Wenn Frank sie wirklich beschützen wollte, warum lässt er sie bei seiner Schwester, die sie offenbar nur terrorisiert und (wie wir später erfahren) eine Spionin der Todesengel ist? Wieso erzählt er dem Kleinkind eine derart traumatisierende Geschichte? (Du erklärst es zwar, allerdings überzeugt mich die Erklärung nicht. Spätestens das hätte der Punkt sein sollen, an dem der Onkel Alternativen hätte suchen sollen) Wenn Sams Adoptivmutter eine Spionin war, warum wurde Sam dann dicht einfach in einer Nacht und Nebel Aktion entführt? Warum also diese ganze Intrige, die sich über Jahre spannt? Du gibst zwar immer wieder Hinweise, versuchst immer, wieder Erklärungen zu liefern, aber letztendlich muss ich leider sagen, dass nicht gänzlich überzeugt wurde.
Ich mag wirklich die Ideen, die du in diese Story packst, vergiss das nicht. Allerdings sehe ich auch einige Schwachstellen, in der Art und Weise, wie du diese Ideen umsetzt.
Note: 4


Charaktere
So, kommen wir jetzt zu dem Kern meines schon erwähnten Zwiespalts: Den Charakteren. Also in erster Linie Sam selbst.
Du hast es mit deiner Hauptfigur geschafft, einen plastischen, dreidimensionalen, in jeder erdenklichen Art und Weise überzeugenden Charakter geschaffen und dessen Gedankenwelt bravourös dargestellt. Normalerweise bin ich ja kein sonderlicher Fan von Erzählungen in der Ich-Form, da leider sehr viele Autoren diesen Stil wählen, ohne ihn in Bezug auf Charakterisierungen wirklich zu beherrschen. Bei dir hingegen sehe ich nicht das geringste Problem, Ganz im Gegenteil sogar: Ich war wirklich sehr, sehr positiv überrascht, wie ungeheuer viel Details du ganz nebenbei in deinen Hauptcharakter einbringst. Ganz große Klasse, kurz gesagt.
Da du allerdings einen derart realistischen Charakter geschaffen hast, hast du es gleichzeitig auch geschafft, eine wirkliche emotionale Reaktion in mir zu wecken, als ich mehr und mehr von Sam erfahren habe. Und genau da liegt der Hund begraben – weit über neunzig Prozent der Storyline ist sie mir einfach nicht sympathisch.
Mein persönliches Problem mit Sam ist, dass sie genau den Typus junge Frau widerspiegelt, den ich auf den Tod nicht ausstehen kann. Sie jammert in einer Tour, hat stets vorurteilsbehaftete Bilder im Kopf und lebt geradezu nach einem doppelten Standard, den man in etwa zusammenfassen könnte mit: „Wenn sich andere Leute wie EMOs verhalten, sind die total gruslig und blöd, aber wenn ich es tue, ist alles OK!“ Sie ist genau eine dieser typischen Erscheinungen, die auf einer Party auftauchen, und eine riesige, schwarze Wolke der schlechten Laune hinter sich herziehen, die schlussendlich einem jeden den Spaß verdirbt. Ich habe mir zwischenzeitlich wirklich viel Mühe gegeben, sie von einer positiveren Seite zu sehen, aber alles in allem fiel es mir unendlich schwer, wirklich Sympathie oder Mitleid für sie zu empfinden. Sie ist so ein wenig wie ein Kandidat im Dschungelcamp, der nur deswegen immer und immer wieder zu einer Prüfung antreten kann, weil man ihn gerne leiden sieht. Du schaffst es sicherlich, mit der ehrlichen Minute, knapp bevor Frank verschwindet, noch einmal einen wirklich positiven Effekt mit dem Charakter mitzubringen (Die Entschuldigung war wirklich bitter notwendig, und hat sehr gut getan), aber dennoch ist und bleibt Sam auf der langen Strecke der Geschichte extrem unsympathisch.
So. Das war der Hammer der persönlichen Meinung. Die objektive Meinung nimmt den Punkt noch einmal auf, den ich zuvor schon knapp erwähnt habe. Ich finde es GENIAL, dass du es geschafft hast, in mir solche Emotionen zu wecken.
Versteh mich bitte nicht falsch – wenn dein Charakter nicht überzeugend genug gewesen wäre, hätte ich mich nie so wunderbar über ihn aufregen können. Über schlechte Charakterisierungen rege ich mich schon lange nicht mehr auf, ich stehe ihnen emotionslos, maximal ein wenig enttäuscht gegenüber. Der Ärger über Sam lässt sich hingegen mit dem Ärger über einen guten Freund vergleichen, der was Dummes angestellt hat, oder sich falsch verhalten hat. Und ich denke, das sagt wirklich mehr über die Qualität aus, als sonst etwas.
Was alle anderen Nebencharaktere betrifft, die Sam auf ihrer Reise trifft, so hast du die gesamte Palette drinnen. Frank macht noch ein recht gutes, die Passanten ein etwas klischeebeladenes, aber zufriedenstellendes und ihre Adoptivmutter schließlich ein etwas blasses Bild. Clowie (meintest du: Chloe?) ist schließlich die comichafte Schurkin. Für diese gibt’s auch ein paar leichte Abzüge, den alles in allem kommt sie durch ihr Gehabe nicht ganz so überzeugend rüber, wie sie es eigentlich sollte – da sie ja schließlich das böse Genie hinter allem ist.
Note: 1-

Handwerk
Ich halte mich an dieser Stelle auch wieder sehr kurz. Ein schöner, angenehm lesbarer Stil, der sich wunderbar mit dem Aufbau der Erzählung vereinbaren lässt. Auch wenn du inhaltstechnisch große Stellen hinweg sehr träge unterwegs warst, so wird der Stil hingegen nie langweilig. Wirkliche Fehler sind mir kaum aufgefallen, nur die persönliche Bemerkung, dass du eventuell das eine oder andere Mal auch „flüstern“ statt „wispern“ hättest schreiben können. Aber gut, Geschmackssache eben. Sonst einfach so, wie es sein sollte.
Note: 1

Visuelle Präsentation
Das Deckblatt sticht einem natürlich sofort ins Auge. Das Bild eines Engels aus Schatten, ein Schrifttyp, den ich vorsichtig mal als sehr suggestiv einstufen würde, und dann das Bild eines fröhlichen Labradors. Huh. Interessant. Der direkte Zwiespalt, den du mit diesem Titelblatt darstellst, bringt einiges an Überlegungen mit. Erst ist es ein Gefühl der Verwirrung, da man die Kombination dieser Sinnbilder als ein wenig unpassend erachtet, aber schon schnell wandelt sich dies zu einer gewissen Erwartungshaltung, einen tieferen Sinn innerhalb der Geschichte zu entdecken – was ja letztendlich auch stimmt. Allerdings hätte ich an deiner Stelle dennoch ein schwarzweiß Bild des Hundes genommen. Nenn' es ein kleines Detail, aber irgendwie bin ich der Ansicht, dass es so fast noch eine Spur besser wirken könnte.


Gesamtnote: 2 -




Die Zeitengänger – Son-Sonna

Inhalt
Nomen est omen. Der Epilog fasst noch einmal in einem kleinen Anlehnen an die vierte Wand genau das zusammen, was dem Leser während der gesamten Geschichte durch den Kopf geht: Dies ist erst der Anfang. Fünf Kids aus den unterschiedlichsten Schichten, aber dennoch grob aus derselben Generation (und überraschenderweise der direkten Umgebung) finden heraus, dass sie die Fähigkeit besitzen, durch die Zeit zu reisen. Sie entdecken die Regeln und die Limitationen ihrer Fähigkeiten und lernen auch, dass zusammen alles viel einfacher und angenehmer ist, als alleine. Und nebenbei erfahren wir ein wenig über ihren Background, wie wir auch einen kleinen Vorgeschmack von dem praktischen Nutzen ihrer Reisen bekommen.
Und dann ist die Story aus. Viel zu früh für meinen Geschmack. Aber gehen wir alles der Reihe nach durch.
Prolog und Epilog deiner Geschichte sind regelrecht perfekt gehalten. Mit der kleinen Szene an Lisas 30. Geburtstag setzt du alles wunderbar schön in Szene, was einen wirklich Lust auf den folgenden Hauptteil macht. Ich hatte beim Lesen dieser Einführung ein dickes Grinsen auf den Lippen, wie auch während des Epilogs. Was den Hauptteil nun betrifft, war ich mir aber eine gute Zeit nicht sicher, ob ich absolut begeistert, oder ein klein wenig enttäuscht sein sollte.
Fakt ist, du lieferst genau das, was du mit dem Titel versprichst, und das in Perfektion. Es sind die Anfänge deines Quintetts, fein säuberlich ausgearbeitet, mit vielerlei Ansatzpunkten für spätere Storylines. Tatsächlich kommt schon sehr schnell während des Lesens die Idee hoch, dass du diese Geschichte ähnlich der Pilotfolge einer Serie konzipiert hast – oder dem einleitenden Band einer längeren Buchserie. Und genau hier sehe ich das einzige Problem an der Story: Sie wirkt wie ein Pilot, schafft es aber irgendwie nicht, einer zu sein.
Was meine ich damit? Die Aufgabe einer Pilotepisode ist es, den Zuseher (Leser, in unserem Fall) an den Bildschirm zu pinnen und genügend Gründe zu liefern, auch beim nächsten Teil wieder reinzusehen. Aus diesem Grund folgen viele Pilotfolgen nach dem gleichen Schema: Die Guten und die Bösen werden vorgestellt (sofern in diese Kategorien einteilbar), der Schauplatz und damit verbunden die Welt der Geschichte wird umrissen, diverse Besonderheiten wie spezielle Fähigkeiten der Hauptcharaktere werden groß in Szene gesetzt und schlussendlich werden diverse Plotelemente gezeigt, die den Spannungsboden aufrecht erhalten sollen. Wenn wir diese Merkmale nun nehmen und mit deiner Geschichte vergleichen, sehen wir recht schnell, dass du es ohne Zweifel geschafft hast, die meisten von ihnen umzusetzen. Deine Hauptcharaktere werden vorgestellt, genauso wie ihre Umgebung und ihre Fähigkeiten. Allerdings hast du das Augenmerk dieser Geschichte auf den Background deiner Fünf gelegt, anstelle eines wirklich dicken, roten Fadens – eines Plotelements, dass in dieser Geschichte eingeführt wird, als Motivator fungiert, zu Ende aber eben nicht aufgelöst wird. Sozusagen der kleine Cliffhanger, der uns auch wieder zum Konsumieren des nächsten Teils bringt. In diesem Format, dass du offenbar angestrebt hast, wäre es vielleicht besser gekommen, wenn du dir in Bezug auf die Backgroundstories ein wenig mehr im Dunklen gelassen, dafür aber ein überschattendes Plotelement deutlicher eingebracht hättest. Beispielsweise nicht direkt die traumatischen Ereignisse im Leben der Kids beschreiben, die sie zu der Erkenntnis brachten, dass man die Vergangenheit nicht ändern kann, sondern es anfangs nur andeuten und zu späterem Zeitpunkt (= Fortsetzung) im Detail bringen. Damit hättest du ein wenig an dem Spannungsbogen gefeilt, und die letzte Würze reingebracht, die dem Ganzen einen Touch der Perfektion eingebracht hätte.
Note: 3

Charaktere
Der Umkehrschluss aus dem vorangegangenen: Da du dir wesentlich mehr Zeit für Backstory und Charakterisation gelassen hast, strahlen Lisa, Lara, Sarah, André und Sebastian natürlich in einem wunderbaren Licht, an dem es auch nichts zu rütteln gibt. Sie wirken lebendig, überzeugend und absolut passend in ihren Rollen. Für meinen Geschmack hätten sie zwar ruhig ein wenig mehr Ecken und Kanten haben dürfen, allerdings sehe ich absolut ein, dass nicht jede Geschichte in einem zynischen, schmutzigen Universum spielen muss, in dem ein jeder Charakter zu einen gewissen Punkt ein ziemlicher Mistkerl sein muss. Und da deine Charaktere wunderbar dem ohnehin etwas idealistischeren Ton deiner Story entsprechen gibt’s da wirklich nichts zu meckern.
Note: 1

Handwerk
Stimmig, extrem angenehm zu lesen und auf einem tollen Niveau. Ich hab schon einmal angedeutet, dass dies hier eine sehr kurze Kategorie werden wird, und dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Haddu prima gemacht!
Note: 1


Visuelle Präsentation
Wie auch Channü hast du dich sehr an einen klassischen Stil gehalten, ohne viel Schnickschnack, und ich finde das auch spitze so. Denn auch wenn die anderen sicherlich mit ihren Designs überraschen konnten, so geht an euch beide definitiv der Sonderpreis für „angenehmsten Lesefluss“. Nennt mich ruhig altmodisch in der Hinsicht, aber ich mag Blocktext mit erster Zeile Einzug und normalen Zeilenabstand, Absätze, die durch einen wirklichen räumlichen Abstand getrennt sind und das Ganze in Kombination mit Arial oder Times New Roman. Rein vom Gefühl her hab ich bei euch vermutlich am schnellsten gelesen.
Wunderbar gemacht, also.

Gesamtnote: 2 +



Das Gewicht eines Dolches – Yamato&Vargskinn

Inhalt
Nil Mortifi Sine Lucre. So, es ist gesagt, und damit haken wir gleich einmal sämtliche Anspielungen auf diverse andere Assassinen Gilden oder einem etwaigen Credo ab. Ja, diverse Vergleiche kommen einem während des Lesens in den Sinn. Nein, man bekommt nicht das Gefühl, dass es ein Abklatsch eines bereits bestehenden Franchise ist. Also sei das mal gleich vorweg aus der Welt geschafft. Ab zur eigentlichen Story.
Und die ist vielschichtig.
Vom Prolog weg schleudert ihr den Leser in eine absolut überzeugende Fantasy/Mittelalterliche Welt, die er durch die Schulterkamera des Protagonisten kennen lernt. Das etwas mit eurem „Bruder“ nicht ganz so stimmt, wird recht schnell klar, da er ja schon im Prolog diverse bebende Brüste erwähnt, die nicht sonderlich mönchsgerecht klingen. Ein kurzer Gedankenfetzen eines Sean Connerys in einem anderen Film über diverse Mönche kommt hoch, der sich aber nicht sonderlich lange hält. Denn spätestens, nachdem der erste Tote mit einem beiläufigen Satz erwähnt wird, spürt man regelrecht, dass hier nicht alles ist, wie es scheint.
Und ehe man sich versieht, steckt man als Leser auch schon drinnen in einer Geschichte um Mord, Gleichgewicht und einem letzten Akt, der auch ziemlich mit Politik getränkt ist. Die Story selbst endet mit dem Tod des Assassinen nach vollendeter Arbeit und hinterlässt Zufriedenheit, denn irgendwie hat man das Gefühl, alles wurde gesagt, alles wurde getan und alle Fragen, die beantwortet werden mussten, wurden auch beantwortet. Genau das ist auch der wirklich schönste Teil der Storyline selbst: Sie ist von Anfang bis Ende stimmig. Kein Absatz erscheint als überflüssig, das Tempo nimmt an den richtigen Stellen mal zu, mal ab und man hat eigentlich nie das Gefühl, von dieser doch sehr komplexen Geschichte übermannt zu werden.
Kurz gesagt, wirklich zum Meckern kann ich nicht kommen, also bleibt mir nur noch das Nitpicken. Und was könnte ich in an diesem Punkt wohl sagen? Gut, ich fand es ein wenig schade, dass Vater Derian nach all den Mühen des Attentats dann doch sehr schnell auf der Flucht scheitern musste. Auch wenn es vielleicht ein wenig klischeehaft kommt, aber ich hätte ihm noch eine bis zwei Seiten der Flucht gegeben, ehe er in eine Sackgasse getrieben wird. Persönliche Vorlieben eben. Aber davon mal abgesehen? Ganz ehrlich – mir fällt nichts mehr ein.
Ihr beide habt in eure Story sehr viele unterschiedliche Plotelemente reingebracht. Aber anstelle sie Stück für Stück nebenbei abzuhandeln, verschmelzt ihr sie zu einem Amalgam, das eigentlich nur eine einzige Beschreibung verdient: Überzeugend. Es hat wirklichen Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen und ich kann ernsthaft nur hoffen, dass ihr bei Gelegenheit diese Welt noch einmal mit einer Story aufsucht – verdient hätte sie es ohne Zweifel.
Note: 1

Charaktere
Euer Assassine ist natürlich ohne Zweifel der wichtigste Charakter innerhalb der Geschichte, der auch mit genügend Zeit und einer tief gehenden Charakterisierung bedacht wird. Dementsprechend weiß er auch zu begeistern. Habe ich Sonnas Charaktere noch eher mit dem Label „idealistisch“ bedacht, kommen wir bei Derian ganz sicher in den Bereich des zynischen. Er ist ein Chamäleon, ein wunderbarer Bastard, der sich liebevoll um eine kranke Fremde kümmert, ganz der Rolle entsprechend, in der er geschlüpft ist, aber auch kein großes Problem damit hat, einen anderen Menschen einen Dolch durch die Augenhöhle zu jagen. Es macht Spaß, mitanzusehen, wie er sich verstellt, wie er den naiven, harmlosen Mönch spielt, während er alles für einen Mord plant. Man findet seine Überzeugungen spannend, die sich zwar irgendwie mit dem Credo seiner Bruderschaft decken, aber dennoch genug im Abseits stehen, um ihn nicht als Marionette hinzustellen. Und letztendlich bleibt ein bitterer Nachgeschmack, da sein Tod wohl leider unabdingbar war. Derian ist einer dieser typischen Antihelden, die man eigentlich gar nicht sympathisch finden will, man es aber schlussendlich dennoch tut, weil sie eine wunderbare Mischung von Menschlichkeit und berechnender Coolness finden. In gewisser Hinsicht bildet er damit das krasse Gegenstück zu Sam, die ich zuvor schon erwähnt hatte. Beide Charaktere schaffen es, bei mir wirklich intensive Emotionen zu wecken, und das kann ich einfach nur gutheißen.
Was eure Nebencharaktere betrifft, so kann ich nur sagen, dass ihr genau das geschafft habt, was ich mir praktisch bei allen Geschichten wünsche: Ein jeder vorkommender Charakter, sei er noch zu unbedeutend, kommt überzeugend rüber. Ihr bedenkt jede Figur mit der nötigen Zeit innerhalb der Erzählung und schafft es auch mit teilweise nur einem einzigen Nebensatz diesen Figuren auch die nötige Tiefe zu geben. Mit anderen Worten: Bei euch bleibt die Illusion, dass es sich hierbei um eine Geschichte von realen Figuren handeln könnte, tatsächlich erhalten.
Note: 1

Handwerk
Ich glaube, was Fehler betrifft, habt ihr 2x einen kleinen Vertipper reingebracht. Sonst ist mir nichts Negatives aufgefallen.
Was Stil und Ausdruck betrifft, habt ihr euch vermutlich mehr angetan, als die anderen Teilnehmer dieses Wettbewerbs, da ihr die Sprache eurer Protagonisten der Welt angeglichen habt. Damit schafft ihr jede Menge zusätzlicher Atmosphäre und es funktioniert auch über die Länge der Geschichte hinweg sehr gut. Ich hatte vielleicht bei dem einen oder anderen Wort vielleicht mal das Gefühl, ein Synonym wäre besser gewesen, („Narr“ statt „Trottel“ zB) aber da es sich eben nicht um eine Geschichte aus unserer Welt, sondern aus dem Universum von Westwind handelt, spreche ich diesen Punkt an euch. Ergo: Mal wieder kurz und knapp.
Note: 1


Visuelle Präsentation
Ho ho, wo soll ich anfangen? Man muss noch nicht einmal ein Wort in der Geschichte gelesen haben, um die Detailverliebtheit und das Herzblut zu erkennen, die ihr in dieses Projekt gesteckt habt. Sei es die mitgelieferte Landkarte, der Glossar oder einfach nur die verwendeten Schrifttypen – ich denke, man kann mit Fug und Recht behaupten, dass eure Geschichte mit Sicherheit den besten ersten Eindruck gemacht hat. Was ich in dieser Hinsicht als sehr gut erachte, denn alleine diese grafischen Spielereien machen Lust auf die Geschichte. Sie stimmen ein, versetzen den Leser in eine gewisse Stimmung, noch ehe er den ersten Satz zu Gesicht bekommen hat, der dem weiteren Gefühl während des Lesens einfach nur entgegenkommt. Großes Kino eben.

Gesamtnote: 1



Perfektion – Channü

Inhalt
Ha! Die Geschichte kenne ich! Sie handelt von... ähh... warte... vergiss es. -.-
An dieser Stelle wollte ich einen kleinen, schlauen Spruch loswerden, dass du mir die Arbeit ziemlich erleichtert hast, indem du eine Story abgegeben hast, die schon einmal besprochen wurde, (was ja auch absolut erlaubt ist) allerdings musste ich nur einmal grob drüberscrollen, um zu sehen, wie viel Arbeit du dir mit der Überarbeitung des Ganzen gemacht hast. Ergo: Kein Review vom letzten Mal aufwärmen, sondern zurück zu Los und auf ein Neues!
Part 1 könnte man auch gerne als Part 1.1 bezeichnen – denn de facto stellt er die überarbeitete, „bessere“ Version der Geschichte da, die du damals zum 9. WB abgegeben hast. Part 1 war grandios und Part 1 bleibt grandios. Die wahrhaft „dämonische“ Story über Tom, Katherine und den Spiegel, die in zwei (Haupt-)Zeitebenen erzählt wird, hat alles, was eine wirklich perfekte Geschichte braucht. Der Leser wird erst ein wenig im Unklaren gelassen, was hier wirklich passiert, ehe er Stück für Stück dem Sog des Spiegels erliegt und – wie auch schon Tom zuvor – in eine Scheinwelt gebracht wird, an deren Ende nur noch Tod und Blut zu finden sind. Das Drama findet mit der Rückblende an den schicksalhaften Moment sein Ende, in dem der Spiegel in das Leben des Pärchens drang. Und dann läuten wir Part 2 ein.
Und das dicke Seufzen, das ich an dieser Stelle wohl bringen muss.
Siehst du, es ist dieser Moment, an dem ich es wirklich absolut Schade finde, im Forum doch einigermaßen aktiv zu sein. Ich kenne die Originalgeschichte und ich weiß, dass du Part 2 für diesen Wettbewerb nachträglich hinzugefügt hast. Ergo gab es für mich nie die Illusion, dass du diese Geschichte in einem Guss angefertigt hast – und diese Gewissheit macht mich auch irgendwie voreingenommen. Part 2 erscheint für mich aus diesem Grund leider wie ein „was wurde eigentlich aus...?“ Abspann am Ende eines Films: Nette Zusatzinformationen, doch man weiß schon längst, dass die Story vorbei ist. Ein ziemliches Dilemma, um ehrlich zu sein. Part 1 alleine war zu kurz, um sich für die Teilnahme zu qualifizieren. Part 2 finde ich größtenteils im Schatten von Part 1, mit Ausnahme zweier Sätze: „Und niemand sieht den Himmel, ohne einen Preis dafür zu zahlen“ sowie „[...] dass das perfekte Ende einer jeden Geschichte niemals ein Happy End war.“ Diese beiden Sätze alleine zeigen mal wieder deine Genialität beim Geschichten erzählen und reißen regelrecht den ganzen zweiten Teil noch einmal raus.
Puh. Schwierig, schwierig. Aber ich fürchte, auch weiteres Überlegen hilft mir an dieser Stelle nicht mehr weiter.
Note: 2

Charaktere
Same thing as above. Part 1 überzeugt in jeder erdenklichen Hinsicht. Speziell die leichte Andeutung, dass es in Toms Familie schon ein Mitglied mit einer psychologischen Erkrankung gibt, hat mich an dieser Stelle einfach nur weggefegt. Die theoretische Möglichkeit, dass all das Erlebte tatsächlich nur eine Wahnvorstellung von Tom sein könnte, beflügelte meinen Geist ungemein. Kein Dämon im Spiegel, sondern ein Dämon in der Psyche des Protagonisten. Das ist wirklich, wirklich großes Kino! Leider machst du diese Theorie mit der Fortsetzung in Part 2 leider zunichte.
In dieser ist der (tote) Händler vermutlich neben den Spiegel selbst die Hauptfigur, und er macht seinen Job nicht schlecht. Seine Nachricht aus dem Grab heraus sorgt noch für einen ordentlichen Schauer und gibt ihm genügend Tiefe, um als überzeugend rüberzukommen. Alle anderen erwähnten Figuren erscheinen hingegen mehr als Randnotizen – als die sie aber auch geplant waren, so wie ich das richtig verstanden habe. Spiegel selbst bekommt in Part 2 einen süffisanten Charakter, der ohne Zweifel zu seiner dämonischen Natur passt. Mit anderen Worten: Alles gut gelungen.
Note: 1

Handwerk
Keine Fehler vorhanden (wie denn auch sonst?), wunderbarer Stil in Part 1, der eine tolle Mischung aus ruhiger, atmosphärischer Beschreibung und nervenaufreibender Spannung ist. Von Teil 1 zu Teil 2 gibt es nicht nur bei der Wahl des Erzählers einen kleinen Knick (wir wechseln von Toms Schulterkamera zu der Allwissenheit des autarken Erzählers), auch sonst wirkt die zweite Hälfte ein wenig liebloser. Liebloser, aber nicht schlechter – und das ist der springende Punkt. Du beherrschst beide Erzählweisen und schaffst es zweifelsfrei die nötigen Stimmungen und Informationen zu vermitteln. Also wie könnte ich wirklich meckern?
Note: 1

Visuelle Präsentation
Siehe auch Sonnas Review. Wie bereits erwähnt: Im Vergleich zu den anderen Arbeiten vielleicht ein wenig spartanisch, aber ich mag es so fast am liebsten. Gute, saubere, klassische Umsetzung des Layouts.

Gesamtnote: 1 -


Ein Resümee:

Beginnen wir mal mit dem Strebern der anwesenden Klasse: Yamato und Vargskinn. Ihre Geschichte hat die Gesamtnote Sehr gut erhalten und kann deswegen nur als der Gewinner dieses Wettbewerbs gekürt werden.

Ebenso im Bereich der Sehr guten Geschichten befinden sich die Werke von Yin und Bra-chan. Die kleine Abstufung, die ich hierbei machen musste, darf sich einzig und alleine nur über die anwesende Konkurrenz erklären, die die Messlatte unglaublich hoch gelegt hat. Ihr habt wunderbare Arbeiten abgeliefert, an denen es nur Kleinigkeiten auszusetzen gab.

Bleiben also noch die Arbeiten von Son-Sonna und DarkCrow, die beide absolut gute Geschichten abgeliefert haben. Es gab zwar diverse Details, die mir etwas negativ aufgestoßen sind, aber alles in allem war ich wirklich zufrieden. In euch sehe ich ganz sicherlich die durstigen Verfolger innerhalb des Spitzenfelds und kann nur hoffen, dass euch diese Ergebnisse zu neuen Höchstleistungen antreiben – spätestens beim nächsten Wettbewerb.

Was bedeutet das jetzt also im Klartext?

Ihr alle habt es geschafft, gute, kreative und wirklich herzeigbare Arbeiten abzuliefern. Ihr alle habt euer Herzblut, euren Schweiß und eure spärliche Freizeit in diese Projekte investiert – und das sieht man auch. Man sieht es in jedem Absatz, jeder Zeile, jedem Wort. Ihr alle habt Großes geleistet und ich wüsste nicht, wie ich bei all diesem Einsatz und diesen Leistungen noch jemanden ausschließen sollte.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ihr alle habt euch für einen Platz innerhalb der Anthologie qualifiziert.

Punkt.

Alles weitere hoffe ich mit euch in den nächsten Tagen klären zu können. Aber erst bin ich auf eure Reaktionen gespannt.

Lg
-Kay
 
*reingeschlichen kommt*
...
*liest*
*sacken lässt*

Zum einen möchte ich jetzt erstmal nur loswerden: Vielen, Vielen Dank für deine Mühe und die Zeit, die du in diese Reviews gesteckt hast! *Tablett mit Keksen und Blumen überreicht* Vor allem in Anbetracht der ganzen Umstände [halbe Jury weg, deine familiären Probleme, etc.] sei dir für deine Arbeit Respekt gezollt.

Ich hab gerade nur meinen Review gelesen, da ich mir die Spannung bei den anderen Geschichten nicht nehmen will (hier muss ich zu meiner Schande gestehen, das ich diese immer noch nicht gelesen habe), und bin soweit erstmal ganz "zufrieden". In einigem Stimme ich dir zu (die Story war wirklich nur als Art "Anfang" gedacht ...), in anderen Sachen muss ich meine Story einfach nochmal lesen [momentan ist mein Hirn voll mit Prozessen aus der Maritimen Logistik, da wir heute dazu ein Planspiel hatten, das morgen weitergeht], aber in den nächsten Tagen [Wochen], melde ich mich sicherlich nochmal zu Wort - auch zu den anderen Geschichten [hoffe ich o_O] Dazu müsste ich nochmal wissen: Bra, wo kann ich denn deine Geschichte finden, wenn ich sie lesen will??

Dann harre ich mal der Dinge, die da in den nächsten Tagen vor dir, Kay, kommen werden in Bezug auf das weitere Vorgehen der Anthologie ...


Gruß
Sonna
 
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