Aeruin

Dragonballdreamer

Lost Shadow
Hallo!^^
Ich bin auf deine FF gestoßen und dachte, da mach ich mal einen Kommi^^
Ich fand allein das Vorwort schon sehr ansprechend und interessant!
Ebenfalls gut ist es, das du es schaffst, die Charakter so gut vor zu führen^^
Man hat gleich eine gute Vorstellung von ihnen.
Ich kann nur sagen: Super Story so weit!
Ich freu mich, wenn ich mehr davon lesen darf^^
greez
Dreamy
 
Hey Chris,
Wie kannst du davon ausgehen das das niemand Lesen würde? Die Geschichte fesselt einen schon vom ersten Satz an bis zum Ende und es ist fast frustierend, daß du so einen Kliffhänger machst.
Ein wenig irritiert bin ich allen falls davon, das erst von Alael die Rede ist aus der Ich-Perspektive und dann zur Zuschauerperspektive geschwenkt wird und von Caim und Serena gesprochen wird.
Aber das erklärt sich später sicher noch.

Die Fragen die Alael stellt sind wohl jene, die sich viele von uns schon gestellt haben. Gibt es sowas wie Schicksal und wenn ja, wer bestimmt es? Ich selbst vermag nicht zu sagen ob ich daran Glaube oder nicht, wenn es eines gibt hat man uns wohl das mieseste zu gedacht. (nicht Böse nehmen.)

Ich fand die Szene aber lustig, als Serena schon Schmerzen hat und ihr Mann nicht einmal bemerkt das sie Leidet. :rofl: Das hat eine Weile gedauert und dann nimmt er auch noch an, sie habe die Wehen nicht bemerkt? Oh mann ... ^^ Hoffentlich geht es den Kindern und der Frau gut und sie kommen Gesund auf die Welt. Also erstere natürlich.
Trotzdem würde mich natürlich Interessieren was es mit dem Projekt Aiôn auf sich hat und wer dieser General Grey ist und woher er so plötzlich von der Schwangerschaft weis, bzw. davon das sie die Kinder jetzt bekommt. Und wieso sollen sie sich verändert haben?

Klingt auf jedenfall sehr spannend und ich kann jetzt schon eine Fortsetzung kaum erwarten.
Bis zum nächsten mal.

Tati
 
Klingt bisher doch vielversprechend. Die Situationskomik find ich sehr erfrischend und der Spannungsbogen hält den Leser bisher auch in seinem Bann.

Ansonsten bloß ein kleiner Schreibfehler, der mir aufgefallen ist: "oder sind wir zu degenerieren verdammt" sollte wahrscheinlich "zur Degeneration verdammt" heißen ;)
Oder gibt's die Version auch? Ist mir zumindest weniger geläufig. ^^

Würd mich freuen, mehr davon lesen zu dürfen.
 
@Dragonballdreamer:
Vielen Dank für Deinen Kommentar! Ist sogar der erste überhaupt geworden. : )
Hm, hoffentlich wird es weiter so interessant bleiben. Ich freu mich jedenfalls. ^^

@Tatjana:
Ich dachte mir, dass das verwirren könnte, hat aber eine Idee dahinter. Denn zum einen spielt dieser Teil ein wenig in der Vergangenheit und zum anderen wird der Name Alael an sich erst ein bisschen später kommen. Aber keine Sorge, die Ich-Erzählerin aka Alael wird schon bald in Erscheinung treten. ; )

Schicksal ist ein zentrales Thema der Geschichte. Welche Antworten sie parat hält, wird sich zeigen. Es ist auf jeden Fall eines jeden eigene Entscheidung, ob er an ein solches Konstrukt glaubt oder nicht. Ich habe da ein sehr nettes Buchzitat von Jonathan Tropper aus Mein fast perfektes Leben:

Schicksal. Bestimmung. Gott.
Das ist alles Schwachsinn.
Die Leute wollen, dass ihr Leben einen Sinn ergibt. Sie wollen sich hinsetzen und wie kosmische Detektive alle bisherigen Ereignisse in ihrem Leben unter die Lupe nehmen, die wichtigsten Wendepunkte identifizieren, die sie geprägt haben, und diese Momente rückwirkend mit einer mystischen Aura ausstatten.
Als würden die himmlischen Mächte des Universums wie ein Autorenteam die Fernsehserie unseres Lebens schreiben, damit beauftragt, sich ungeheuer verwickelte Handlungsstränge auszudenken, die sich dann am Ende der Staffel in Wohlgefallen auflösen sollen.
Niemand möchte glauben, dass das alles völlig willkürlich abläuft und die Richtung, die wir mit unserem Leben einschlagen, nur auf einer komplexen Reihe von Zufällen beruht, kleinen Atompilzwolken, in deren Fallout wir leben.


Hm, der General und Caim kennen sich ja bereits durch die mysteriösen Umstände des Projekts. Die Fäden werden sich schon zeigen, aber dafür ist es definitiv noch etwas zu früh. Außerdem fehlt noch die halbe Besetzung des ersten Teils. Das Zauberwort heißt hier wohl wie so oft: Geduld. ^^

Danke für Deinen Kommentar, Liebes!

@Rinoa15
Ahm ... ich habe das bewusst so gewählt. Ich kann Dir nicht sagen, warum ich eine Infinitivkonstruktion bevorzuge, aber es hatte für mich eine Besonderheit ... hm ... vielleicht kann ich das ein andernmal besser artikulieren, aber ich kann Dir versichern, dass es sich bei dieser Satzkonstruktion mitnichten um eine Unachtsamkeit handelt. Die findet sich bei mir woanders. ; )

Danke für den Hinweis!
 
So, etwas spät, aber ich finde alles bisher gelesene super! Vor allem deine kleine Danksagung am Anfang *tränne wegwisch*

Mir gefällt, wie gesagt, alles bisherige sehr gut, vor allem, wie ich es bei dir gewohnt bin, dass die Anfangspassage sehr schnell mit Spannung durch das Auftauchen der Armee erfüllt wird. Übrigens ist mir auch Rinoas Anmerkung aufgefallen, allerdings gebe ich dir völlig recht, die Infinitivstruktur ist hier eindeutig besser und auch kein Fehler :)

Aber ich kann in Zukunft gerne auch akribisch mitlesen und Fehler markieren, aber ich lehne mich lieber zurück und genieße das Kino :) Weiter so
 
Der Chris hat's doch gemacht ^^

Was soll ich groß sagen? Mir gefällt es sehr. Man macht sich seine Gedanken, was wohl als Nächstes alles passieren könnte und überhaupt, was geschehen ist. Was es mit dem Projekt Aiôn auf sich hat. Wie es mit der Familie weitergehen wird. Ob mir General Gray sympathisch wird xD"
Es ist sehr gut geschrieben und wie schön erwähnt ist die Infintitivstruktur gut gewählt ^^

Schade das es nur so ein kurzer Teil ist, aber es macht Lust auf mehr ^^

PS: Danke für die Widmung.
 
so, jetzt komm ich auch endlich mal in die pötte :goof:
ich mag die geschichte sehr gerne, man irgendwie voll berührt davon. meine lieblingsstelle kennst du ja schon, da haben sich fast meine nackenhaare aufgestellt ^^" ich fands einfach so schön melancholisch :)
ja ansonsten bin ich gespannt wie du den ganzen komplexen hintergrund mit einbauen wirst, danke nochmal für die ausführlichen erklärungen gestern. ich freu mich schon auf die geschichte von general gray ^.^ und darauf wenn die anderen charaktere auftauchen :)
 
Erster Teil: Erwachen (Part 2)

Danke für die lieben Kommis! Ich weiß, die Texthappen sind klein, aber es ist dennoch besser immer wieder kleinere Textstücke reinzustellen als einmal die Woche ein Chapter. Ich hoffe, Ihr könnt das verstehen. Ansonsten, ja, geht es natürlich weiter im Programm. Teil zwei von drei, ehe wir mit der eigentlichen Geschichte beginnen. Ich hoffe, meine Szenenwechsel sind nicht zu überanstrengend. Ich muss beim Ersten Teil und seinen Switches immer an 24 denken. Aber es lässt sich leider nicht helfen. In diesem Teil sind einfach zu viele Schicksale über einen so kurzem Zeitraum miteinander verknüpft, dass mir nichts Besseres eingefallen ist. Keine Sorge, das legt sich wieder. Oh, und ich hänge gleich einen Zusatzreiter 'Characterdata' in den Anfangspost. Da sind die wichtigsten Infos zu den bisherigen Charas zu lesen. Wie immer freue ich mich über Kommentare. Ich kann es kaum erwarten. Bis zum nächsten mal, meine Freunde!

Post scriptum:
Ich entschuldige mich schon jetzt für die Wörter zum Schluss. Sorry, aber das wollte ich schon immer mal sagen. :goof:


Euer
Antheon

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Es kam ihr vor, als wären Stunden vergangen, bis man den Kreissaal endlich erreicht hatte. Die Schmerzen erreichten mit jedem Mal einen neuerlichen Höhepunkt, und immer öfter schrie sie, schrie aus Leibeskräften und sehnte sich die tröstende Dunkelheit herbei. Gleichzeitig aber wuchs in ihr die Angst um ihre ungeborenen Kinder, und dies gab ihr die Kraft, nicht nachzugeben. Mittlerweile war es ein reges Kommen und Gehen von Ärzten und Schwestern. Sie versammelten sich vor den Messgeräten, lasen irgendwelche Werte ab und gaben kryptisches Gemurmel von sich. »Was ...« Sie hielt erschrocken inne. War das ihre Stimme gewesen? Die Unbekümmertheit und Freude, die man einst lautstark zu hören vermochte, war einer leisen, schwachen ... ja, sterbenden Stimme gewichen. »Was ist los?«, wisperte sie. Die Ärzte sahen sie kurz schweigend an, dann traten sie ein paar Schritte zurück. Ein einziger blieb an ihrer Seite und sah sie mitfühlend an. Er war ungefähr im selben Alter wie sie, Mitte, vielleicht Ende Dreißig, aber sicher nicht älter. Sie konnte nicht viel erkennen, zu vernebelt war ihre Sicht, doch seine strahlend grünen Augen nahmen sie ohnehin vollkommen ein. »Sie brauchen keine Angst haben, Serena.«, sprach er langsam und strich mit seiner Daumenkuppe sanft über den Handrücken. Dass er ihren Vornamen verwendete, beruhigte sie ungemein. Er gab ihr etwas Persönlichkeit zurück, nachdem sie sich – ständig beobachtet von unzähligen Augenpaaren – wie ein Versuchskaninchen gefühlt hatte.

»Es ist Ihre erste Geburt, Serena, und zudem mit Zwillingen. Wir wollen nur auf Nummer sicher gehen, dass wir alle Vorkehrungen getroffen haben, um Ihnen dabei zu helfen.« Er drückte ihre Hand und beugte sich vor. »Geht es Ihnen gut? Haben Sie irgendwelche Schmerzen? Ist Ihnen übel?« Serena schloss für einen Augenblick die bleiern schweren Lider und atmete tief aus. Dann erzählte sie ihm von den Schmerzen, die sie an diesem Morgen gespürt hatte. Sie hatte Kopfschmerzen, die immer schlimmer wurden, ihre Sicht war immer wieder kurz verschwommen und Übelkeit befiel sie. Ein Hauch von Sorge huschte über das freundliche Antlitz des Arztes, verschwand jedoch so schnell, wie es gekommen war. »Es wird alles gut, Serena. Die Ärzte kümmern sich nun um Sie.« Er erhob sich und war im Begriff zu gehen, als ihn die junge Frau festhielt. Er schluckte kurz, als er das zerbrechliche Geschöpf betrachtete, das so unglaublich stark sein musste. Ihre Haut war kreidebleich, bildete einen unbeschreiblichen Kontrast zu ihrem ebenholzfarbenen Haar, welches sie schulterlang trug. Ihre Augen waren so blau wie der Ozean, die grauen Sprenkel darin versprachen selige Ruhe. Doch ihr Blick war trübe, schien beinahe durch ihn hindurchzugehen. Er legte den Kopf lächelnd schief. Es dauerte lange, bis Serena die Kraft zu sprechen fand. »Wie ... heißen Sie?« Der Mann war sichtlich überrascht, doch schenkte er ihr sofort ein weiteres warmes Lächeln. »Mein Name ist Mikael. Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen sollten.« Noch einmal drückte er sachte ihre Hand und verließ danach den Kreissaal. Kaum hatte sich die Türe hinter ihm geschlossen, lehnte er sich kraftlos an die Wand. Er nahm die Brille ab und rieb sich die Augen, dann starrte er gedankenverloren zur Decke. Wie lange er so gestanden hatte, wusste er nicht zu sagen, aber irgendwann war es eine weibliche Stimme, die ihn zurück in die Realität versetzte.

»Mikael! Was ist los mit dir?«

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»Obwohl bei den Tests vor fünf Jahren keine Veränderungen zu verzeichnen waren, ließ ich die Proben der Überlebenden zwei Jahre später erneut untersuchen. Ich musste auf Nummer sicher gehen, dass es kein Fehler gewesen war, euch gehen zu lassen. Das Ergebnis war so faszinierend wie erschreckend.« Er machte eine Pause und blickte den Professor an, dessen Miene blieb jedoch ausdruckslos. »Die Strahlung hat eine Mutation eingeleitet, die sich kein Gelehrter erklären kann. Sie greift die Enzyme selbst an und schreibt die DNA bei der Zellteilung um. Es sind geringe Änderungen, dafür umso gewichtiger. Des Weiteren, so befürchten unsere Wissenschaftler nach einer weiteren Observation vor wenigen Stunden, haben die Überlebenden körpereigene Gene in Viren umgewandelt, die durch Körperflüssigkeit übertragen wird.« Caim wölbte eine Braue und blickte ruhig gen Himmel, sein Verstand aber überschlug sich auf der Suche nach Antworten. »Du befürchtest eine Epidemie.«, stellte er wispernd fest. Was wollte er dann aber von ihm? Wurden die anderen auch umstellt? Die Erkenntnis holte zum vernichtenden Schlag aus. Gray nickte grimmig. »Genau, alter Freund. Die Mutation zeigt sich erst in der nächsten Generation.« Er sah zum Krankenhaus und schirmte sein Gesicht vor dem Sonnenlicht ab, dann sah er wieder zum Professor. Ein unheimliches Lächeln zierte das kantige Gesicht des Generals und ließ Caim erschauern. Der Zigarettenstummel flog elegant zu Boden.

»Wie willst du deine Söhne nennen?«

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»Es ist wirklich nichts!«, versuchte er sie zu beschwichtigen. Doch die brünette Frau ließ nicht locker und schnippte wütend gegen seine Stirn, was er mit einem leisen Autsch! quittierte. Sie setzte sich auf seinen Schreibtisch und schenkte ihm einen sorgevollen Blick. »Es ist wegen ihr, habe ich recht?« Er folgte ihrem Blick über die Schulter hinweg Richtung Kreissaal. Er schloss die Augen und seufzte, ehe er sich im Stuhl nach hinten lehnte. »Serena Mazareth. Dreiunddreißig. 168 Zentimeter. 71 Kilogramm. Schuhgröße 39. Es ist ihre erste Geburt. Eine Frühgeburt. Mit Zwillingen. Außerdem scheint sie Symptome einer Präeklampsie aufzuweisen. Sie verlor ihren Verlobten vor fünf Jahren bei einer Laborexplosion, fand ihr Glück jedoch in dessen Freund, der denselben tragischen Unfall überlebt hat. Es wäre nicht gut, sie erneutem Stress auszusetzen.« Er erzählte es ohne jedwede Betonung, es klang beinahe kalt. Einen Moment lang herrschte beklemmende Stille, dann räusperte sie sich und zeigte auf einen blauen Umschlag, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Und das steht alles in ihrer Akte?« Er richtete sein Hauptaugenmerk wieder auf einen imaginären Fleck an der Zimmerdecke. »Rachel ...«, wisperte er. Sie betrachtete ihn von der Seite. In das schulterlange, wellige blondbrünette Haar hatten sich schon weiße Strähnen hereingeschlichen, auch sein Drei-Tage-Bart wies bereits farblose Stoppeln auf. Wenn er so saß und die Stirn in Furchen legte, wirkte er wie ein alter, gebrochener Mann. »Ich kenne sie vom Studium. Haben ein paar Worte miteinander gewechselt.« Er erhob sich schwungvoll und schritt an ihr vorbei, doch sie ergriff seinen Arm. »Was ist los, Mikael? Du verschweigst mir doch etwas.« Er sah lange durch das schwach erleuchtete Fenster im Flur, dann wandte er sich um und ergriff lächelnd ihre Hand. Der alte Mann war plötzlich wieder dem verspielten, liebenswerten Erwachsenen gewichen. »Es ist nichts, Rachel. Blöder Zufall.« Er löste sich sanft aus ihrem Griff, setzte seine Brille wieder auf und ging alleine durch die Korridore. Nicht für lange. Er wusste nicht, was schlimmer war: Dass er das halbe Krankenhaus abgehen musste, um zum Kreissaal zu gelangen, oder das Klappern von Rachels Absätzen, die sie bereits von Weitem ankündigten? Er seufzte. Ließ sie ihm denn keine Ruhe?

»Hör mal, wenn du mir etwas sagen ...«

Er hielt inne und blickte mit ausdrucksloser Miene geradeaus. Rachel folgte seinem Blick und erkannte einen bewaffneten Mann in schwarzer Uniform, der den Weg versperrte. Erst bei näherem Hinsehen sah sie das Emblem mit einem roten Kreuz darin, welches von einem weißen Kreis umschlossen wurde, auf seiner Brust. Sie fröstelte. »Was um alles in der Welt macht das Militär hier? Und was zur Hölle machst du?!« Er blieb stehen und blickte über die Schulter zu ihr zurück. Er schien in Gedanken versunken zu sein, dann aber lächelte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. »Ach, verdammt! Ich hab im Büro meine Aufzeichnungen vergessen! Kannst du sie mir bitte holen?« Er war ein schlechte Lügner, das wusste er, doch schlussendlich - mit traurigem, ja enttäuschtem Blick über seine Verschwiegenheit - tat Rachel widerwillig, worum er sie gebeten hatte. Mikael seufzte kopfschüttelnd und konnte sich ein schwaches Lächeln nicht verkneifen. Sie war wirklich süß, vor allem, wenn sie zu schmollen begann. Schade eigentlich ... Ein Blitz spiegelte sich in seiner Brille und lenkte seine Aufmerksamkeit auf eine nahende Gewitterfront. Schon jetzt war der Donner als tiefdunkles Brummen zu hören. Eine bisher ungeahnte Kälte trat in seine Augen, als er die Augengläser zu Boden fallen ließ und in Richtung Kreissaal weiterging.

»Ein Sturm zieht auf ...«

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Sie verstand das alles nicht. Diese Schmerzen konnten doch niemals normal sein! Was war geschehen? Was hatte sie Unrechtes getan, um auf diese Weise zu sühnen? Durfte sie keine Kinder haben? Hatte sie denn keinen Anspruch auf Glück? Serena schrie ein weiteres Mal, als sie glaubte, die Woge des nie enden wollenden Schmerzes würde ihren Körper zerreißen. Wie eine Welle, die sich am Felsen bricht, brandete ihre Seele am Gestade unsäglichen Leids. Die Dunkelheit am fernen Horizont versprach Erlösung, doch sie wusste, dass dieser Frieden einen hohen Preis verlangte. Instinktiv fasste sie sich an den Bauch. Nein, ich werde nicht aufgeben. Für ... unsere Söhne. Ihr Atem kam nur noch in Stößen, ihr Blutdruck nahm bedenkliche Werte an und sie wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis nicht nur ihr Leben sondern auch das ihrer Kinder für immer verwirkt wäre. Sie schnaubte müde. Wie konnte man sie alleine lassen? Schwanger. Mit Schmerzen. Fürchterlichen Schmerzen. Es konnte doch nicht zu viel verlangt sein, dass ein Arzt – wenn schon nicht ständig, dann doch zumindest regelmäßig – nach ihr sah?! Wo war Mikael? Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür und gewährte ein paar Gestalten den Eintritt. Ihre Lider waren bleiern schwer und selbst wenn sie sie zu öffnen vermocht hätte, wären im Taumel der körpereigenen Tortur nur Schemen zu erkennen gewesen. Ihre Hand suchte zitternd nach Halt. »Mikael? Das hat gedauert ...«, presste sie unter Anstrengungen hervor. Ihre Stimme war vom Schreien heiser, doch sie legte genug Kraft hinein, um verstanden werden zu können. »Ich war schon ... im Begriff ... alleine ... zu entbinden.« Es sollte ein Scherz sein, doch niemand lachte. Serenas Stirn legte sich in Falten. Plötzlich ergriff jemand ihre Hand unsanft und kalt. Sie sog erschrocken die Luft ein, als eine tiefe, Folter versprechende Stimme in ihr Ohr flüsterte.

»Na, dann holen wir die Racker mal raus.«


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Serenas Schicksal in den Händen eines Psychopathen! Und nur einer, der sie retten kann. Wird es Mikael rechtzeitig gelingen oder wird der Tod wie eine hungrige Bestie über sie alle herfallen? Wie wird Rachel auf die neueste Entwicklung reagieren? Welche Art von Mutation meint der General? Welche Pläne hegt er im Geheimen? Was geschieht mit Caims Kindern? Und was verbindet all diese Menschen? Fragen über Fragen. Die Antworten erfahrt Ihr in AERUIN, Montag bis Freitag um 19:00 Uhr im ADB.

Seid dabei und werdet Teil der Legende!
 
Huhu,
du machst es einem wirklich nicht einfach deine FF nicht zu mögen. Selbst die Szenen wechsel bzw Perspektiven wechsel fand ich kein bisschen Störend, am Ende fügt sich alles fast wie ein Puzzle zusammen.
Die arme Serena tut mir so schrecklich Leid, was sie für höllenqualen durch machen muss, will man sich nicht mal in seinen schlimmsten Alpträumen vorstellen müssen.
Wenigstens ist Mikael, wenn auch nur Anfangs, bei ihr und spendet ihr ein wenig Trost. Er weis aber etwas, dass er nicht erzählt und was ihm das ganze so schwer macht, hab ich nicht Recht?

Caim tut mir auch irgendwie Leid, seine Frau ist drin und braucht ihn jetzt mehr den je und er kann nicht zu ihr. Den General Gray fang ich jetzt schon an nicht zu mögen. o.O Unsymphatischer idi... >_> Die Mutation versteh ich wiederrum nicht ganz, sie verändert die DNA der Menschen die davon betroffen sind? Was soll daran so schlimm sein? es sei den daraus entstehen dann irgendwelche Monster ... Das würde einem natürlich zu Denken geben.
Und was für Viren projezieren diese Gene?? Vielleicht schaltet mein Hirn nicht mit, aber ansonsten versteh ichs nicht.
Dieser Gray wird ihm seine Kinder weg nehmen, so viel steht wohl fest. Er will auf gar keinen Fall zu lassen das diese 'Krankheit' sich ausbreitet und zur Gefahr wird, ganz gleich was er dafür tun muss. Pah ... Militär :dodgy:

Rachel scheint eine ganz nette zu sein, sie scheint Mikael gut zu kennen und macht sich Sorgen um ihn. Was unter Freunden wohl als normal gilt, ob da doch vielleicht mehr ist? ^^ Er scheint sie ja aus der Sache raus halten zu wollen, wohl weil er Dinge weiß die sie in Gefahr bringen könnten. Hm ...
Was meinte er mit blödem Zufall und wieso die Andeutung das er sie vom Studium kennt ? Du lässt eine Menge fragen offen, aber das macht es ja so Spannend weiter zu Lesen. ^^

Was noch ...
Ach ja, Serena wird einfach alleine gelassen mit ihrem Schmerz? was sind das den für Ärzte. -.- Sollte man nicht annehmen das sie Morphium bekommen kann gegen ihr Leiden? Das kann doch nicht verkehrt sein, selbst wenn sie ... nicht ganz normal ist. Das da jetzt jemand anderer auftauchte, der nicht Mikael ist, beunruhigt mich allerdings. Ich werd das Gefühl nicht los, daß der nicht vor hat ihr die Geburt angenehm zu machen ... *fröstel* Arme Serena ...

Noch zum Ende ... das kam echt geil :rofl: :rofl: Ich musste wirklich an so ein action Film denken, wo sie dann noch kurze Bilder zeigen und Moment aufnahmen, bevor es dann heißt 'Fortsetzung folgt..' und man total gefrustet ist, weil man eine Woche warten muss oder so. :laugh:

Also ... Wirklich klasse was du da schreibst, ich bin wahnsinnig gespannt darauf wie es weiter geht!
Bis demnächst
 
tach^^
Da bin ich wieder, um deine bewundernswerte FF zu lesen und zu kommentieren
Der Lesefluss war wie immer ungestört^^
Mir tut Serena total Leid. Was wenn jetzt ihre Söhne iregndwelche Mutationen haben...
Aber was für welche???
Jetzt ist auch noch so ein anderer Typ bei ihr, ob der es wohl schafft?
Und Caim kann ihr nicht helfen!!!
Wie gehts weiter!!?
Ich hoffe das werde ich bald erfahren
greez
Dreamy
 
Erster Teil: Erwachen (Part 3)

Sooo, da bin ich wieder! Tut mir leid, dass gestern nichts mehr gekommen ist, aber mein Sender aka Internetprovider meinte, ich solle mir ruhig mal eine Pause gönnen. Aber nun sind wir ja wieder zurück! Und hier ist es, das spannende Finale des Ersten Teils. Die folgenden Handlungen werden das Schicksal aller verändern. Zum Guten? Zum Schlechten? Dies werdet Ihr erfahren ... hier in AERUIN. ; )

@ Tati:
Interessant, was Du da zusammengeschrieben hast. Danke, dass Du mich an Deinen Gedanken teilhaben lässt! Auf eines möchte ich jedoch eingehen: Morphium, wie in diesem Teil erklärt wird, würde die Geburt ziemlich erschweren. Das ist ja das Dilemma ...

@ Dragonballdreamer:
Hihi, danke. Hoffentlich gefällt Dir auch dieser Teil hier. : )


btw. Sorry, dass 'Characterdata noch nicht raus ist, aber da sich mein Provider schon vorgestern abend (bei meinem Edit ... *grml*) verabschiedet hat, muss ich das nochmal nachholen ... ich hoffe, Ihr könnt mir die Verzögerung nachsehen ...

Euer
Antheon

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»Hey, Sie da! Sofort stehen bleiben!«

Der Soldat musste gerade erst den Wehrdienst abgeschlossen haben, zumindest schätzte Mikael, dass er seine Volljährigkeit erst vor kurzem erlangt hatte. Verdammt jung, um für die Heimat sein Leben zu geben ... Der Arzt hob die linke Hand zum Gruß und lächelte verschmitzt, als hätte er gerade einen unanständigen Witz erzählt. »Na, Kleiner! So jung und schon beim Militär?«, frug er gut gelaunt. Der Junge versteifte sich sofort und hob das Gewehr in einer drohenden Geste. »Ich wiederhole: Stehen bleiben! Sofort!« Erste Schweißtropfen bildeten sich auf seiner Stirn. Anscheinend war es das erste Mal, dass eine Situation so für ihn hinauslief. Mikael konnte beinahe fühlen, wie der Zeigefinger des Jungen am Abzug zitterte. Die Chancen standen 50:50. Einer Eingebung folgend hob er die Hand erneut, diesmal jedoch beschwichtigend. »Ganz ruhig, Junge! General Gray schickt mich. Ich soll bei der Entbindung helfen.« Sein Gegenüber schien verwirrt, senkte jedoch seine Waffe. »Der General hat nichts dergleichen erwähnt ...«

»Wie ich es vermutet habe ...«, antwortete Mikael sowohl dem Jungen als auch seinem Gedanken mit einem Seufzen. Dieser Mistkerl! Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen und lächelte weiter. »Er wusste nicht, dass ich ebenfalls hier war.« Es herrschte eine lange Pause. Der Junge überlegte, was er nun tun sollte, ehe er nach seinem Funkgerät griff. Auf einmal ging es ganz schnell. Der Junge spürte nur einen Luftzug, dann stand Mikael direkt vor ihm und hielt ein Skalpell an seinen Hals. »Unmöglich!«, wisperte der Junge ungläubig, als er ihn aus angsterfüllten Augen anstarrte, »Sie ... Sie sind ... Mazareth ... Mikael Mazareth!« Er betrachtete den Jungen mit einem irren Lächeln, das ihm eine Gänsehaut bereitete.

»Doktor, wenn ich bitten darf.«

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»Zur Hölle mit dir, Mikael!«, brummte Rachel missmutig. Warum machte er das ständig? Warum schloss er sie aus seinem Leben aus, als ginge sie das alles nichts an? Als wäre jede Sekunde der trauten Zweisamkeit eine Gefährdung ihrer Gesundheit! Sie wusste, dass er etwas verheimlichte. Das sah wohl selbst ein Blinder. Doch was war es? Als sie daran dachte, wie er den Soldaten angesehen hatte, fröstelte sie. Dass er sie weggeschickt hatte, mehrte ihre Sorge nur. Aber was würde er schon tun? Den Kreissaal stürmen? Lächerlich. Idiotisch. Das wäre glatter Selbstmord. Ein Zischen entglitt ihrer Kehle, als sie zu rennen begann und die Akte achtlos aus der Hand rutschte. Scheiße, er will den Kreissaal stürmen! Sie hatte zwar nicht den leisesten Hauch einer Ahnung, aus welchen Gründen er dies vorhatte (oder bereits in die Tat umgesetzt hatte), aber es musste etwas mit dieser Frau zu tun haben. Teufel noch mal! Vielleicht war er ihre verflossene Liebe und er hatte lediglich dick aufgetragen! Oder er täuschte seinen eigenen Tod vor! Oder ... natürlich! Aliens hatten ihn entführt. Bei letzterem wusste sie nicht mehr, ob es triefender Sarkasmus war, oder ob sie es wirklich in Erwägung zog. Mikael umgab eine Aura des Mysteriösen, wenn es um ihn ging, musste man wohl alles in Erwägung ziehen. Aber irgendetwas musste es mit der Frau schon auf sich haben, wenn sogar das Militär an ihr interessiert schien. Verdammt, kann mir mal einer sagen, was hier gespielt wird? Sie wollte gerade um die nächste Ecke umbiegen, als sie in jemanden hineingelaufen war - oder etwas. Zumindest fühlte es sich an, als wäre sie gegen eine Wand gelaufen, ihre Wange war taub und ihr Hintern schickte Schmerzensstiche ihr Rückgrat empor. Sie rieb sich die schmerzende Stelle und blickte fluchend auf. »Haben Sie sich wehgetan?« Vor ihr baute sich eine Ansammlung von Muskeln auf, die Rachel gerne auf ihre Echtheit prüfen wollte. Ein andermal natürlich. »Scheinbar haben Sie die Begegnung mit mir überlebt!« Der Mann lachte herzhaft und es hörte sich an, als hätte er eine Motorsäge verschluckt. »Sie wollen nicht zufällig zum Kreissaal?«, frug General Gray guter Dinge, »Welch Zufall! Wir wollen auch dorthin.« Rachel hatte keine rationale Erklärung für ihre Angst, aber ihre Instinkte sagten ihr, sie sollte davonlaufen. Sie wäre der Bitte gerne nachgegangen, aber es schien, als hatte sich die Schwerkraft um sie herum verzehnfacht. Verwirrt blickte sie zum General. »Wir?« Der Offizier erwiderte ihren Blick ebenso verdattert wie sie, dann blickte er über seine Schultern und schnalzte verstehend. »Oh, habe ich Ihnen unsere Gesellschaft noch nicht vorgestellt? Wie unhöflich von mir ...« Auf seinen Pfiff folgte das Geräusch von Schritten. Irgendwer kam auf sie zu. Als ob ihr dieser eine da nicht schon genug Angst machte. Ihre Instinkte schrien nun, flehten inständig, sich nicht umzudrehen und wegzulaufen, doch sie wehrte sich dagegen und wandte ihren Blick vom General ab. Zehn Soldaten marschierten über den spiegelnden Fußboden, eine wimmernde Gestalt im Schlepptau. Die Gestalt zappelte, stemmte sich verzweifelt gegen ihre Unterwerfer, doch es hatte keinen Sinn. Einer der Männer drehte sich zur Gestalt um und trat ihr in den Rücken. Ein dumpfer Schrei, der Rachel zusammenzucken ließ. Nun erst erkannte sie, dass es sich bei dieser Person um einen Mann handelte. Die Brille war verbogen und hing an einem Ohr, Blut verschmierte das Glas und tropfte auf das himmelblaue Hemd, das bereits mehrere rote Flecken aufwies. Einige waren schon vertrocknet, aber eine dunkelrote Linie schien den Stoff noch immer in Blut zu tränken. Der Mann begegnete ihrem Blick, doch befand er sich schon im Halbdunkel der Bewusstlosigkeit. Wenn es so weiterging ... »Was haben Sie getan?«, fauchte Rachel und kroch auf den Mann zu, »Er wird noch verbluten! Ich muss ihm sofort helfen. Hey! Lasst mich gehen! Hey!!!« Der General verdrehte die Augen und winkte zwei Männer heran, die Rachel fassten und sie hinter sich herzogen. Rachel wehrte sich so gut es ging, doch sie hatte keine Chance gegen diese Schränke. Also schrie sie um Hilfe, brüllte die Männer an und strampelte im Zorn. Gray seufzte kopfschütteld. »Diese ganze Schreierei macht mich noch wuschelig ...« Rachel verstummte augenblicklich. Sie waren auf dem Weg zum Kreissaal. Er war wahrscheinlich ebenfalls dort. »Was geht hier vor?«, wisperte Rachel leise.

Mikael, in welcher Scheiße steckst du bloß?!

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Doktor Davidson hatte schon bessere Tage gehabt. Weitaus bessere. Es war noch nicht so lange her, als der General den 72-jährigen Arzt im Ruhestand aufgesucht hatte. Der Arzt hatte einen ausgezeichneten Leumund, doch war in seiner Akte auch vermerkt, dass er recht unbekümmert und pragmatisch war, wenn es um seine Experimente ging. Sehr milde ausgedrückt. Diese Kretins von Bürokraten werden nie verstehen, dass es gewisser Opfer bedarf, um die Geheimnisse der Welt zu ergründen! Aber als Gray dem betagten Genforscher den Deal seines Lebens (oder was davon noch übrig geblieben war) machte, hatte er sich nicht vorgestellt, als alter Greis eine Entbindung vornehmen zu müssen. Vor allem nicht mit so einem Schreihals von Frau! Ständig wimmerte sie von ihren Kindern, dann von einem Mikael, ehe sie das Bewusstsein verlor, um nach wenigen Augenblicken wieder von vorne anzufangen. Er seufzte. Wie soll man da nur arbeiten?! Er drehte sich zu den beiden Soldaten um, Helfer, die ihm mehr im Wege standen, als es ihre Bezeichnung vermuten ließ. »Haltet sie endlich fest, verdammt noch einmal! Man kann ja nicht einen geraden Schnitt machen.« Und das stimmte. Obwohl er alt war, zitterten seine Hände kaum und auch seine Augen bedurften noch keiner Sehhilfe. Und dennoch wirkten die Schnitte auf dem Bauch der Schwangeren wie die surrealistischen Versuche eines betrunkenen Künstlers. Normalerweise hätte er längst eine Narkose eingeleitet, aber unglücklicherweise drohte der Nachwuchs darunter zu sterben. Und das war, wie General Gray betonte, keine Option. Leichter gesagt als getan, denn das Mädchen litt unter einer Präeklampsie. Schlimm genug, dass die schwachen Narkotika nicht wirkten, schienen auch die Antikonvulsiva nicht zu funktionieren. Er wischte sich den Schweiß mit dem Handrücken ab und schnitt weiter.

Hoffentlich lohnt sich der ganze Aufwand überhaupt!

Ohne jegliche Vorwarnung wippte die Türe nach innen und der junge Soldat, der diese zu bewachen hatte, krachte in die Wand, um reglos auf dem Boden zu landen. Seine beiden Kameraden eilten zu ihm. »Tim! Was ist passiert?« Erst jetzt bemerkten sie die Gestalt, die ihrem Freund gefolgt war. Der Mann blieb breitbeinig in der Nähe der Tür stehen und schien auf etwas zu warten. In seiner Linken hielt er ein Skalpell, die andere Hand verweilte in der Tasche seines weißen Arztkittels. Blondbrünettes Haar reichte ihm wellenförmig bis zur Schulter und umspielte einen Drei-Tage-Bart. Giftgrüne Augen schienen die Anwesenden wie Laser zu durchbohren. Sein Blick blieb an der Frau hängen, die unter Schmerzen stöhnte und ihre Umgebung nur noch beschränkt wahrnahm. Blut trat aus etlichen Schnitten am Bauch. Sie zitterte, wisperte seinen Namen. Mikaels Miene war undeutbar und auch sonst schien nichts darauf hinzuweisen, ob er sie angreifen oder lediglich weiter begaffen wollte. Der Junge griff nach der Hand seines Kollegen. »Maza ... reth ...«, wisperte er, ehe er der verlockenden Dunkelheit nachgab. Kaum hatten seine Kameraden das vernommen, versteiften sie sich etwas. Mikael schritt ungerührt an den beiden vorbei und ergriff die Hand der Schwangeren. Ihre Lider öffneten sich, doch unter dem Nebel der Schmerzen konnte sie kaum etwas erkennen. »Mikael?«, wimmerte sie. Er drückte vorsichtig ihre Hand und tätschelte sie. »Ja, ich bin es. Keine Sorge, jetzt wird alles gut, Rena ...« Er küsste ihre Stirn und legte ihre Hand vorsichtig auf das Bett. Sein Blick streifte Davidson, der mit einem Aufschrei auf seinen Hintern fiel, ehe er die Soldaten musterte. Seine Augen waren die eines Wahnsinnigen, eines Irren, der jegliche Menschlichkeit verloren hatte. »Ihr widert mich an ...«, sprach er leise. Die beiden Soldaten sahen sich um, doch sie erkannten schnell, dass das einzige Gewehr - Tims Gewehr - von Mikael wahrscheinlich entsorgt wurde. Sie knurrten wütend und zogen ihre Messer, dann griff der größere der beiden an, versuchte einen horizontalen Hieb auf Bauchhöhe, doch Mikael bückte sich darunter hinweg und schnitt ihm mit dem Skalpell ins Handgelenk. Der Soldat wich fluchend zurück und versuchte nach ihm zu treten, aber auch diesem Angriff wich der Arzt in einer schnellen und eleganten Drehung aus, während er mit dem Chirurgenmesser über seinen Oberschenkel fuhr. Sein Gegner fiel aufheulend um, und presste seine Hand gegen die stark blutende Wunde. Zur selben Zeit stach der andere nach Mikaels Rücken, doch er hatte nicht erwartet, dass dieser so schnell herumwirbeln konnte. Er ergriff sein Handgelenk, zog ihn zu sich und riss ihn mit einem Fußfeger zu Boden. Das Handgelenk ließ er jedoch nicht los, sondern schulterte den Ellbogen des Fallenden und zog den Unterarm in einer schnellen Bewegung abwärts. Es machte ein gut hörbares Knackgeräusch, gefolgt vom Schrei des Soldaten. Er ließ das Messer los, welches Mikael sofort ergriff und in eine Ecke warf, dann ließ er ihn achtlos liegen. Innerhalb weniger Augenblicke hatte sich der Mann seiner Widersacher entledigt. Davidson stand die Furcht ins Gesicht geschrieben. Er kroch auf allen Vieren nach hinten und drückte sich gegen die Wand. Wer auch immer das war, er musste der leibhaftige Teufel sein!

Bei den Göttern! Das ist mein Ende!

Mikael schritt langsam auf Davidson zu, dann packte er ihn am Kragen und hievte ihn hoch, knallte ihn mit nur einer Hand gegen die Wand, dass ihm für einen Moment die Luft wegblieb. Davidson fand, dass der Blick des Mannes einer wilden Bestie gleichkam, die soeben ihrem Mittagessen begegnet war. »Du hast ihr das angetan?«, frug er leise. Davidson runzelte die Stirn. Wie? Was? Als er keine Antwort bekam, hielt er ihn in der Luft und rammte ihn gegen die Wand. Es knackte leise und Davidson keuchte. Seine Augen sahen den Mann mit Entsetzen an, doch dieser knurrte nur leise. »Hast du ihr das angetan, du alter Drecksack?!« Dieser Mann schien ihn im nächsten Augenblick zerreißen zu wollen, doch unerwartet hielt er inne, dann riss er Davidson und sich zur Seite. Keine Sekunde später steckte ein Messer an jener Stelle, an der Davidson sein Herz vermutete. Mikael wandte seinen Blick um. Der Soldat mit den tiefen Wunden schien bereits verblutet zu sein, der andere jedoch, dessen Arm in einer sehr widernatürlichen und Schmerz versprechenden Haltung neben ihm lag, war noch bei Bewusstsein. Schweiß war auf seiner Stirn und sein Atem kam rasselnd, doch wie sich herausstellte, konnte er mit beiden Armen sehr gut mit Messern umgehen. Mikael kniff die Augen zusammen, dann bemerkte er das kleine Rinnsal, das sich an seiner Wange gebildet hatte. Er zog das Messer aus der Wand und betrachtete sein Blut auf der Klinge. Sein ganzes Auftreten hatte plötzlich etwas Raubtierhaftes, als er, den Blick nicht von ihm wendend, mit der Zunge über die Schneide des Messers fuhr. Er wippte mit dem Kopf auf die eine und dann auf die andere Seite. »Nicht schlecht ... Wirklich! Alle Achtung!« Dann schickte er das Messer zurück zum Absender. Es bohrte sich durch die gesunde Hand des Mannes und blieb im Boden stecken. Ein weiterer Schrei hallte durch den Raum. Doch Mikael beachtete ihn nicht weiter, sondern betrachtete Davidson wieder neugierig. »Wo waren wir stehen geblieben? Genau ... Die Frau ...« Davidson befürchtete bereits das Schlimmste, doch zu seiner Überraschung weitete sich der Blick des Mannes und er ließ ihn los. Statt den Alten nun zu vermöbeln, rollte er sich zurück, um einem Schuss auszuweichen. Er verharrte hockend und sah gemeinsam mit Davidson zur sich öffnenden Tür. Das Herz des alten Mannes setzte einen Schlag aus.

»Was machst du hier, Frischling? Ich dachte, du wärst tot.«, lachte Gray, als er eintrat. Davidson war verwirrt. Mikael lachte nun ebenfalls, wenngleich es mehr ein Knurren war, das tief in seiner Brust wiederhallte, und erhob sich. »Scheinst ja gar nicht überrascht zu sein.« Die eisgrauen Augen des Offiziers betrachteten ihn. »Wie ich dir schon vor Jahren gesagt habe: Die Todgeglaubten leben länger. Aber es gibt da zwei, die sicher erstaunt wären, wie sehr sie sich in dir getäuscht haben!« Mit einem Wink wurden zwei Gestalten hereingeschubst und fielen auf die Knie. Mikaels Gesicht zeigte keine Regung. Wie auf Grays Zeichen zuckte ein Blitz zur Erde hernieder, gefolgt von donnernden Trommelwirbeln, dann begann es wie aus Kübeln zu schütten. Caims geschwollene Augen weiteten sich ungläubig. »Wie?«, war alles, was er sagen konnte. Mikael lächelte schwach, doch es erreichte seine Augen nicht. »Lange nicht gesehen, kleiner Bruder.« Auch Rachel war sprachlos, was aber wohl davon herrührte, dass er zwischen einer Leiche und einem Krüppel inmitten einer Blutlacke stand. Doch Mikael selbst schien beinahe unverletzt zu sein. Ein Seufzer der Erleichterung entwich ihr, all dem Horror zum Trotz. Etwas anderes erregte ihre Aufmerksamkeit. In ihrer Verwirrung vermochte sie es zunächst nicht zu erkennen, doch dann begriff sie, dass es sich dabei um die Messgeräte der Schwangeren handelte. Puls und Blutdruck waren weit über der Norm und es glich einem Wunder, dass sie immer noch bei Bewusstsein und somit am Leben war. Der Mann neben ihr gab ein verlorenes Schluchzen von sich und Mikael sah zwischen Serena und dem General hin und her. Diesem ging das Piepsen auf die Nerven, also gab er Davidson zu verstehen, sich endlich zu beeilen. Mikael schritt zwischen die beiden. Der Genforscher gefror zur Statue. Würde er weitermachen, würde der Kerl ihn umbringen, wenn er zurückging, war es der General, der ihm das Genick brach. Definitiv bessere Tage!, wiederholte er in Gedanken und setzte seine Arbeit fort. Gray würde schon dafür Sorge tragen, dass ihm nichts zustieß. Das hoffte er zumindest. Blondie schien das alles sehr zu missfallen, doch er knurrte nur leise. »Was hast du vor, Lucien?«, frug er den General. Dieser zuckte mit den Schultern und lachte. »Die Regierung schickt mich. Und ich habe den Auftrag, den Müll hier zu verräumen!« Als die Männer näher kamen, blickte Mikael kurz zu Serena, dann zu Rachel. Er stieß einen lautlosen Flucht aus. Noch ehe er etwas tun konnte, eröffneten die Soldaten das Feuer. Unzählige Kugeln fanden ihr Ziel und gruben sich tief in sein Fleisch. Rachels Schreie gingen im Kugelhagel unter, ebenso das heisere Flüstern der Schwangeren. Dann fiel der leblose Körper durch die Fensterscheibe. Die Männer eilten zum zerschossenen Fenster und waren mit einem Sprung durch dieses verschwunden. Rachel hielt sich den Kopf, die Augen starr vor Schock, wiegte sich vor und zurück und war zu einem Heulkrampf übergegangen. Caim schien nichts mehr mitzubekommen und Gray lachte verächtlich. Plötzlich ertönte ein unheilvolles Piepen. »Die Patientin ist tot.«, sprach Davidson ungerührt und holte das erste Baby aus dem Mutterleib. Er klopfte ihm auf den Rücken, sah es sich näher an, doch es gab keinen Laut von sich. »Der ist ebenfalls hinüber.« Grays Miene wirkte zum ersten Mal angespannt und ließ den Arzt frösteln. Wenn das andere auch tot war, war das wahrlich sein Ende. Irgendwo am Rande seines Bewusstseins nahm er wahr, dass sich der Gefesselte, der Vater, auf einmal schreiend wand. Doch das kümmerte Davidson einen feuchten Dreck! Sein Herz raste, als er das kleine Ding herausholte und er hielt den Atem an. Das Baby schrie! Die Erkenntnis ließ ihn dankbar seufzen. »Das hier lebt.«, sagte er unnötigerweise, »Es ist ein Junge.« Gray nickte ebenfalls erleichtert. Der Arzt kappte die Nabelschnur und sah das Kleinkind lachend an.

»Na, du kleiner Racker! Hättest mich fast das Leben ...«

Eine Blutfontäne ergoss sich an der Stelle, an der Davidson vor einer Sekunde noch seinen Kopf gehabt hatte. Mit einem Pflatsch! explodierte dieser förmlich, dann sank Davidson leblos zu Boden. Ein Soldat eilte zu ihm, doch ehe er ihn auch nur erreichen konnte, hatte etwas seinen Oberschenkel sauber abgetrennt. Bevor er aber verbluten konnte, drehte sich sein Kopf um 360 Grad, um schließlich vom Körper gerissen zu werden. »Das Kind ... das muss das Kind sein!«, schrie einer. Eben besagtes lag in den Händen des toten Genforschers auf dem Krankenbett. Es weinte fürchterlich. »Wie ist das möglich?«, wisperte Gray geschockt. Nach kurzer Überlegung erwog er zweierlei Dinge. »Betäuben Sie es!«, sagte er einem Soldaten. Obwohl es diesem nicht behagte, folgte er seiner Order. Er berührte noch nicht einmal den Abzug, da wurden seine Finger in Scheiben geschnitten. Dann bildete sich ein gewaltiger Druck und seine Knochen brachen wie ein Kartenhaus zusammen. Rachels Schreie mischten sich mit dem Weinen des Säuglings. Gray griff nach den langen Haaren der Brünetten und zog daran. Er kam ihrem Ohr nahe. »Wir binden dich los. Dann gehst du zum Baby und nimmst es, verstanden?« Rachels Schultern bebten, doch sie nickte. Vielleicht hatte sie Glück, und dieses Kiind beendete ihre Qualen ... Man löste ihre Fesseln und schubste sie in Richtung des Massakers. Die junge Frau wimmerte leise. Sie wusste nicht, was hier gespielt wurde, und verlor langsam ihren Verstand. Der Tag hatte doch so gut begonnen! Dann das Blut. Soviel Blut! Die Frau, das Ungeborene, die Soldaten, alle tot! Und Mikael ... er war wahrscheinlich auch tot ... Tränen flossen ungehindert, ihr Gesicht war so bleich. Rachel schlang die Arme um sich und blickte zu Gray, der ungeduldig nickte. Zögernd griff sie nach dem Säugling. Alles war besser als weiterzuleben ... Doch zu aller Anwesenden Überraschung geschah ihr nichts. Sie starrte das Kleinkind fassungslos an, dann ergab sie sich ihren Tränen, sank auf die Knie und drückte es an sich. »Warum? Warum bringst du mich nicht auch um?«

Es herrschte Stille. Alle, selbst General Gray, mussten das, was sie soeben gesehen hatten, erst einmal verdauen. Nach einer Minute hatte er sich aber wieder gefasst und räusperte sich. Die übrig gebliebenen Soldaten sahen ihn mit Entsetzen an. Er kratzte sich am Kinn und zündete eine Zigarette an. »Thomas! Leo! Macht die Schweinerei weg! Frank! John!« Er wartete, dass sie ihm Aufmerksamkeit schenkten. Sie strafften sich und erwarteten seine Befehle. »Wenn ihr wieder fit seid ...«, erwiderte Gray, zeigte auf die Kindsleiche, den Säugling und die Gefangenen, dann lachte er leise. Welch ein Erwachen! Er war soeben Zeuge unvorstellbarer Macht geworden. Eine Macht, die nun in den richtigen Händen war. Grund genug, zu lachen. Mit gemächlichen Schritten entfernte er sich vom Kreissaal, schirmte seine Augen ab und blickte zur herauslugenden Sonne.

»Eintüten und mitnehmen!«

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Die Zahnräder des Schicksals sind nun im Gange. Doch welche Folgen wird all ihr Handeln haben? Welche Zukunft wird sie alle ereilen? Wer weiß, welch schreckliche Ereignisse sie heraufbeschwört haben? Die Zukunft ist ungewiss, nur eines scheint sicher: Nichts wird wieder sein, wie es einmal war ...

Nächstes Mal in AERUIN: (K)Ein Leben in Utopia ...
 
Hallo Chris,
da bin ich auch schon wieder. ^^
Ich weis nicht ob dich die anderen darauf hinweisen werden, aber mir ist da ein kleiner Fehler aufgefallen denn du vielleicht ausbessern möchtest.
Zum einen:
»Unmöglich!«, wisperte der Junge ungläubig, als er ihn aus angsterfüllten anstarrte, ...
Ich würde meinen, da fehlt 'Auge' o.o

Irgendwie find ich es immer besser wenn man schon kommentiert was man liest, statt nur zu sagen wie man es fand. Keine Ahnung wie andere, oder Du, das sehen ..
Dann fang ich mal an. ^^

Der junge Soldat kann einem fast leid tun, er ist kaum im Dienst und dann wird er schon ermordet. Er hat sich wahrlich den falschen Beruf ausgesucht. Aber wie konnte Mikael so schnell bei ihm sein und wieso kennt er ihn, wenn er doch eigentlich so Neu ist? Das hat doch sicher etwas mit diesem ... vorfall von vor 5 Jahren zu tun, oder? Mikael war einer der Überlebenden und ist seither nicht mehr 'Normal' hab ich recht? oo

Rachel fang ich echt an zu mögen, weis nicht wieso. Sie ist mir sympathisch, jedenfalls mehr als dieser Gray .. :dodgy: Noch nicht mal im stande ihr die Hand zu reichen um ihr beim Aufstehen zu helfen, wenn er sie denn schon zu Boden wirft. Seine Dienstvögel gehen mir auch auf den Keks.
Da wollte sie Caim Helfen ehe dieser Stirbt (will gar nicht wissen was sie dem armen angetan haben) und dann wird sie glatt auch noch zu einer Geisel gemacht. Was will der General denn von den Beiden, ich dachte es ginge ihm nur um die Kinder? Wofür schleppt er die beiden denn dann mit und verschlägt den Vater zudem noch?

Präeklampsie musst du mir allerdings erklären, auch wenn ich das Wort bei Wiki gefunden habe, kann ich mit der erklärung und dem Fachchinesisch von dort rein gar nichts anfangen.
Doktor Davidson scheint im wahrsten Sinne des Wortes, über Leichen zu gehen, wie mir scheint. Unsympathisch. -.- Na jedenfalls .. Ihn scheint nicht zu Interessieren was aus seinen patienten (oder sollte man in dem Fall Opfer sagen?) passiert, hauptsache er kann herum forschen und experimentieren. Was Gray ihm wohl für ein Angebot machte? 'Tu es, oder du stirbst.' ? Würde ich ihm glatt zu trauen.
Ich hatte gehofft das Mikael noch rechzeitig kommen würde um Serena und die Kinder zu retten, leider wurde daraus ja nichts mehr ... Aber er ist übernatürlich schnell, hat verdammt gute reflexe und scheint auch stärker als normale Menschen zu sein. Erinnert mich irgendwie an Vagrant.
Warum hat er Davidson nicht getötet als er die Chance noch dazu hatte? Ein einfacher genickbruch und gut wärs gewesen, er wusste doch ohnehin das er dafür verantwortlich war was der Frau passierte. Also wenigstens das mit den Schnitten.

Gray und Mikael kennen sich also auch, warum wundere ich mich darüber eigentlich. Haben die beiden mal zusammen gearbeitet und sich irgend ein Wunder mittel gespritzt? Gray scheint ja auch nicht unbedingt verwundbar zu sein und die reaktion von Rachel lässt darauf schließen, dass er auch nicht unbedingt aussieht wie jemand der sich mal so einfach töten liese. Schade eigentlich.
Eine ganz neue Perspektive eröffnet die Aussage das Caim und Mikael Brüder sind, dass erklärt woher er Serena kennt und wieso ihm das so wichtig ist. Das lässt auch viel freiraum für weitere Überlegungen die ich lieber nicht äußere. ^^
Die beiden haben sich seit ... 5 jahren nicht mehr gesehen? ^^ Würde ich einfach mal so Tippen.
Rachel tut einem allerdings Leid, sie kann mit der ganzen Situation nicht umgehen und weiss von den Anwesenden auch noch am aller wenigsten über alles bescheid. Dann noch die ganzen Toten überall und die schwangere Frau mit dem halb geöffneten Bauch, mich wundert das sie überhaupt bei Bewusstsein blieb. Ich wäre umgekippt. o.O Serena ist genauso bewundernswert, sie schien sich mit allem was sie besaß an ihr Leben zu klammern. Und doch verlor sie .. *seufz* Ob sie wohl gewusst hat wer Mikael war? Werden wir wohl nie erfahren ...

Abartig ist allerdings was dieses Baby so alles drauf hat. Es tötet die Menschen ohne sie auch nur zu berühren, geschweigeden sie anzusehen? Dieses kleine Wesen scheint mehr von seiner Umwelt mit zu bekommen, als einem wohl Lieb sein kann, sonst hätte es ja nicht gewusst das der eine es betäuben wollte, dessen Finger es dann ... Naja du weisst schon.
Auf die Szenen mag ich gar nicht groß eingehen, du kennst meine Abneigung gegen solche Szenen. Aber ich weis ja jetzt wieso du sie schreibst.
Aber warum tut das Baby Rachel nichts, weil sie eine Frau ist und es sie vielleicht für die Mutter hält? Woher soll es auch wissen das diese bereits gestorben ist ... Oder es weiß das von ihr keine Gefahr aus geht und hat ihr deshalb nichts getan, aber wieso hat es Gray am Leben gelassen und was hat dieses Baby überhaupt?? Dieser Gen - Deffekt scheint ziemlich übel zu sein, würde mich nicht wundern wenn das Militär das Kind noch als Waffe einsetzen will ..

Zu guter letzt natürlich eine, mir persönlich sehr wichtige, Frage. Lebt Mikael noch und hat er die Schußverletzungen überlebt und die Leute die ihm nachsprangen? In welchem Stock die wohl waren .. o.O

Edit:
das fiel mir letzte Nacht noch ein ... Äh ... was war es gleich ... *denk*
Ja genau, wegen Mikael. Kann das sein das Mikael der Mann ist den Serena damals bei dem Laborunglück 'verloren' hat? Das würde den Satz 'tot geglaubte Leben länger .. ' erklären, da sie alle davon ausgingen er sei bei dem Unglück ums Leben gekommen ... Ist nur so eine Idee.

Jetzt hab ich wieder genug Futter zum Grübeln und du einen Kommentar mehr. ^^ Freu mich schon auf die Fortsetzung sobald es dein Internet zu lässt. =)
 
Ich hatte die Assoziation, dass ich Elfenlied lese (ein Anime, den ich leider niemals werd schauen könn, eben wegen solcher Szenen xD")

Da du geschrieben hast, die Mutation würde erst in der 2. Generation auftreten, stell ich mal die Vermutung an, dass dieser Mikael eine Art Vorform der Mutation darstellt. Aber erklären kann ich's natürlich nicht, ist auch einfach aus der Luft gegriffen. Na ja.

Ich find deinen Ein- und "Aus"leitungs-Stil ziemlich gut. Man kommt sich vor, als würde man im Theater oder so sitzen und du schaffst es erfolgreich auch dort noch mal Lust auf mehr zu wecken. ^^

Viel Erfolg weiterhin!
 
01 | (K)Ein Leben in Utopia (Part 1)

Willkommen zurück, werte Leser! Heute werdet Ihr wohl mit mir vorlieb nehmen müssen. Mag sein, dass einige nun enttäuscht sind, doch keine Angst, alle Fragen werden mit der Zeit geklärt, die Fäden neu ausgerichtet ... Habt Vertrauen und bleibt auch weiterhin treue Leser! Aber genug getrödelt ... Zeit für eine neue Episode in der Welt von AERUIN.

@ Tatjana:
Stimmt, der Fehler ist mir passiert. Aber auch nur, weil ich in der letzten Stunde vor dem Post noch soviel editiert habe. Da habe ich das eine oder andere wohl übersehen. Danke, dass Du mich darauf hingewiesen hast! : )

Warum sollte er denn tot sein? Wird ja nicht explizit genannt, sondern nur, dass er der Dunkelheit nachgibt. Das kann ja genauso gut die Bewusstlosigkeit sein. ; )

Ich sage mal soviel: Mikael ist beim Militär nicht ganz unbekannt. Da spukt schon die ein oder andere Geschichte rum. Und einer Eingebung folgend, hat der Kleine eins und eins zusammengezählt.

Hm, ich würde mal sagen, dass es darauf ankommt, was Du unter 'normal' verstehst, Liebes. Fakt ist aber sicherlich, dass Mikael ein wenig von der Norm abweicht. ^^

Soweit ich das sehe, hat er sie nicht umgeschmissen. Er stand da einfach, sie ist in ihn hineingerannt. Wenn sie also nicht genug Kraft aufbringen kann, um ihn zur Seite zu stoßen, kann doch der General nichts dafür. o.O

Was Gray von den beiden will? Warum er sie am Leben gelassen hat? Komm schon! Du erwartest doch nicht wirklich, dass ich schon jetzt alle Geheimnisse enthülle? :goof:

Nun, ich hau Dir jetzt mal einen Spoiler zur Präeklampsie rein. Ist doch ein bisschen Text geworden, und vielleicht interessiert es den einen oder die andere auch gar nicht. : )
Als Präeklampsie bezeichnet man die Kombination aus Bluthochdruck (höher als 140/90mm Hg) und Eiweißausscheidung im Urin (mehr als 300mg/Tag). Häufig kommt es auch zu Wassereinlagerungen im Körper (Ödeme) und einer plötzlichen Gewichtszunahme. Bei einem länger andauernden Hochdruck kann es zu Schäden an den Blutgefäßen des Gehirns, der Leber, der Nieren, aber auch der Plazenta kommen, wodurch das ungeborene Kind dann nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen, allgemeines Unwohlsein und Schmerzen im oberen Bauchbereich kündigen die schwere Präeklampsie an. Manchmal werden sie sogar mit einer Magenschleimhautentzündung verwechselt.
Präeklampsie kann schlimmstenfalls in eine Eklampsie übergehen, bei der zerebrale (das Gehirn betreffende) Krampfanfälle mit bedrohlichen Auswirkungen für Mutter und Kind auftreten können. Als Sonderform der Präeklampsie gibt es außerdem das HELLP-Syndrom (Hemolysis, elevated liveren function tests low platelets, also veränderte Leberwerte im Blut und Abnahme der Thrombozyten), bei dem es zur Auflösung der roten Blutkörperchen, einem Verlust der Blutplättchen (Thrombozyten) und zu einer Schädigung der Leber kommt. Wenn dies zutrifft, können häufig nur intensivmedizinsche Betreuung und Entbindung (in den allermeisten Fällen durch Kaiserschnitt) das Leben von Mutter und Kind retten. Die genaue Ursache ist meines Wissens nach noch nicht bekannt. Sicher ist, dass bei dieser Erkrankung im gesamten Körper durch die Schädigung der inneren Gefäßschicht Gerinnungsaktivierungen stattfinden, die sich auf die Organfunktionen auswirken. Einige Krankheiten, wie Diabetes, erhöhter Blutdruck, Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Autoimmunerkrankungen und chronische Nierenerkrankungen erhöhen die Gefahr. Aber auch ein erhöhtes Alter (über 40) oder sehr niedriges Alter der Schwangeren sowie die erste Schwangerschaft können das Risiko erhöhen. Junge Erstgebärende oder Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften sind erhöhen das Risiko nochmals. Die Präeklampsie verläuft meist um so schwerer, je früher sie auftritt.
Solltest Du noch Fragen haben, kannst Du Dich gerne an mich wenden. Ich hoffe nur, dass ich nichts Wichtiges vergessen habe. Zur Not frag einfach Michael. Der geht Zivi. :rofl:

Nein, der Deal war etwas anderes. Aber dafür ist es noch zu früh, da es einiges verraten würde. *g*

Der Grund, warum Rachel nicht zusammengekippt ist, ist einfach der, dass sie a) einen Schock hat und b) Ärztin ist. Sie reagiert auf Blut und aufgeschnittene Bäuche ein wenig anders als Du, da sie öfter damit konfrontiert wird. Nur mit dem Schießen und den Schreien kommt sie nicht ganz klar ...

Schon einmal darüber nachgedacht, ob diese abartige Fähigkeit des Babys räumlich begrenzt ist? Oder ob es in Gray keine bösen Absichten spürt? Oder dass es vielleicht Angst hat? Wer weiß schon, was für abartige Fähigkeiten der General hat? Na gut, ich weiß es, aber deshalb muss ich es doch nicht gleich verraten. :goof:

Ob Mikael noch lebt? Gute Frage. Ich zitiere da einfach mal eine Manga/Anime/Fernsehserien/Hollywood-Weisheit: Ein Charakter ist erst dann wirklich tot, wenn man ihn sterben sieht. ; )

Zum Edit: Das fragt sich Rachel auch, wenn Du nachliest. Aber auch darauf musst Du warten ... sonst wäre das Lesen ja nicht mehr spannend. ^^

@ Michael:
Ahm, ja. Ich hab Dir schon gesagt, dass ich F.E.A.R. nie gespielt habe. Aber vielleicht hole ich das eines Tages nach ... :lol2:

@ Rinoa (ich weiß nicht, ob ich Deinen Namen nennen darf. ^^#):
Joah, Elfen Lied sagt mir schon eher was. Ist übrigens eine tolle Serie (ich muss den Manga noch lesen, da der Anime nur die ersten zehn Bände oder so deckt) ... Im Anime hab ich nur die Lösung vermisst. Da waren all die Konflikte gerade Richtung Zukunft. Aber da kam irgendwie keine Lösung oder Überlegung, nicht im Ansatz (so ich mich überhaupt noch richtig entsinne). Dennoch eine tolle Serie. Hat mich sehr inspriert. Und Lucy ist genial. :kawaii:

Ein kleiner Hinweis am Rande: Du bist mit Deiner Theorie gar nicht mal soweit von der Wahrheit entfernt. Nur, und jetzt kommt der Tipp: Das Ganze beginnt schon vor dem Unfall. ; )


Aber nun einmal weiter im Skript ... Zeit, dass es mit der Geschichte weitergeht ...


Euer
Antheon

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01 | (K)Ein Leben in Utopia

20 Jahre später ...​

Dunkelheit. Nur das Licht des Vollmonds durchbrach den Nebel aus Schwärze und erleuchtete das Ödland. Ich sah mich um, ging am vom Blut durchtränkten Boden weiter, vorbei an unzähligen Leichen sowohl menschlicher als auch nichtmenschlicher Natur, die einem Teppich gleich den Boden beinahe vollkommen bedeckten. Dennoch war da ein Pfad gar deutlich zu erkennen. Es kam mir so vor, als ob eine Schlacht gigantischen Ausmaßes stattgefunden hatte. So weit ich blicken konnte, sah ich nur Leichen. Meistens hatte ich Glück und erkannte deren abgetrennte Gliedmaßen nicht. Manchmal aber ging ich an Kadavern vorüber, deren Gesichter gerade noch so heil waren, dass ich die Furcht und das Entsetzen in ihnen ablesen konnte. In solchen Momenten spürte ich, wie sich mein Magen verkrampfte und ich eine unbeschreibliche Übelkeit empfing. Dennoch ging ich durch den Leichensee ohne einmal anzuhalten. Es fühlte sich an, als wäre ich nicht Herrin meines Körpers, denn irgendetwas zwang mich, weiterhin die verzerrten Fratzen der Toten anzustarren. Ich seufzte. Warum seufzte ich? Wieso blieb mein Herzschlag bloß so ruhig? Plötzlich spürte ich einen Druck auf meinem Knöchel und blickte herab. Jemand hielt mich fest. Ein Mann. War es ein Mann? Es musste ein Mann sein, obgleich ich mir nicht ganz sicher sein konnte. Sein ganzer Körper war verbrannt und von unzähligen Frakturen geziert. Ein Wunder, dass er noch am Leben war.


»Du Mörderin ... du hast sie getötet ...«

Ich wollte schreien, protestieren, dass ich es nicht gewesen war. Dass ich es nicht sein konnte. Nicht sein durfte. Stattdessen blickte ich ungerührt zu ihm herab und lächelte kalt. Ohne etwas dagegen tun zu können, hob ich ihn hoch, ließ ihn schweben. Diese winzigen Bewegungen kosteten den Mann beinahe das Bewusstsein und er schrie aus Leibeskräften. Dann platzte sein Bauch, Blut spritzte mir entgegen, als seine Gedärme von unsichtbaren Händen herausgezogen wurden und sich um seinen Hals schlangen. Gott, wie wünschte ich mir, ich könnte mich abwenden, die Augen schließen, einfach nicht wissen, was geschehen würde! Doch der Druck in mir wurde stärker, hielt meinen Blick starr auf den Mann gerichtet. Diesem entkamen röchelnde Laute, bevor ein Ekel erregendes Knacken darauf hinwies, dass sein Genick gebrochen wurde. Mit einer wegwerfenden Geste wurde der Tote aus seinem magischen Gefängnis entlassen und versank in einem kleinen Blutteich. Dann schritt ich weiter, suchte nach weiteren Überlebenden. In der Ferne waren andere Leute zu sehen. Wie ich selbst trugen sie weiße Gewänder und einfache Sandalen, die von Blut getränkt waren. Auch sie exekutierten Menschen, die das anfängliche Gemetzel überlebt hatten, auf grauenvolle Art und Weise. Einer dieser Henker kam auf mich zu und ich verbeugte sich kurz, obwohl mir nach Wegrennen zumute war. Doch ich konnte nicht. Langsam aber sicher gewöhnte ich mich daran, keinerlei Kontrolle zu haben und lediglich zusehen zu können. Es hatte auch etwas minder Beruhigendes, zu wissen, dass man nichts tun konnte, um Geschehenes zu verhindern. Konnte ich auch nicht, oder? Die Gestalt neigte ihr Haupt und nun erst konnte ich die Kleidung näher in Augenschein nehmen. Es war eine einfache weiße Stola gewesen, die sie trug und ein ebenso weißer Überwurf versteckte ihr Gesicht. Wir unterhielten uns miteinander in einer Sprache, die ich noch nie zuvor vernommen hatte, dann auf einmal schnellte die Hand der Gestalt auf mich zu und umschlang meinen Hals. Ihre Augen glühten azurblau und schienen durch mich hindurchzusehen ... nein, sein Blick galt mir! Nicht der Hülle, die ich nicht zu steuern vermochte, sondern mir! Er blaffte mich an und würgte mich noch fester. Und obwohl ich seine Sprache nicht verstehen konnte, wusste ich genau, was er gesagt haben musste.

Verräterin!

Ich erwachte schweißgebadet. Mir war kalt, eiskalt. Trotzdem riss ich mir die Decke vom Leib, als würde diese brennen. Mein Herz pochte wild und für einen Moment dachte ich, es würde von unsichtbarer Hand aus meiner Brust gerissen. Wie jede Nacht zuvor versuchte ich mich zu beruhigen. Ich hatte angenommen, dass ich mich mit der Zeit an diesen Albtraum gewöhnen würde, dass ich nicht jeden Morgen mit einem angsterfüllten Schrei erwachen würde - doch dem war nicht so. Das Gegenteil war der Fall. Die Jahre hatten mich zu einem Wrack gemacht. Ein Wrack, das sich, wenn ich wie in diesem Augenblick in den Spiegel am anderen Ende meines Schlafzimmers blickte, längst nicht mehr mit Kosmetik verdecken ließ. Meine Haut war so blass, dass ich beinahe mit dem Bettlaken verschmolz. Dazu kamen diese violetten Schatten unter meinen smaragdgrünen Augen, dass ich wohl mehr als Leiche denn als Mensch durchgehen konnte. Wenigstens hielten sich meine Adern zurück und waren nicht auf hundert Meter sichtbar. Ich seufzte leise - wie jede Nacht zuvor - und ließ mich zurück ins Kissen fallen. Meine Hand war noch immer an meine Brust gepresst, obwohl mein Herz längst aufgehört hatte, irr zu hämmern.

»Es war nur ein Albtraum.«, flüsterte ich, als würde das alleine reichen.

Ich stand auf - es nutzte nichts! -, ging zum Fenster, und öffnete es. Die Sonne war im Begriff aufzugehen und tauchte den Himmel von Altae in ein sanftes Rot, wie man es wohl sonst nur in Filmen sah. Verstreute weiße Wolken bildeten einen feinen Kontrast zu den scharfkantigen schwarzen Schatten, die die Skyline der Stadt darstellten. Kein Leben war darin – seelenlose Hüllen menschlicher Impertinenz – das durch die spiegelnde Oberfläche der Gebäude hätte reflektiert werden können. Kein Mensch, kein Tier, nicht einmal Pflanzen konnte ich sehen, als wäre die Stadt ausgestorben – makellos. Nur in der Ferne verrichtete ein Putzdroide auf der glatten Fassade eines Hochhauses einsam seine Arbeit. Fürwahr, das Bild, das sich mir bot, hatte einen Hauch von Ewigkeit, ein malerisches Meisterwerk, das noch gemalt werden musste. Ein Bild ohne Anfang und Ende, bar jeglichen Lebens. Betrachtete man es aus dieser Perspektive, dann musste mein kleiner Garten hier wie die letzten Reste Edens sein, ein Stecknadelkopf auf der Landkarte der Unendlichkeit. Vögel in den unterschiedlichsten Größen und Farben zwitscherten fröhlich ihr kleines Lied. Ich lächelte schwach und hob meinen Zeigefinger aus dem Fenster. Sofort kam ein kleiner Spatz auf mich zugeflogen und setzte sich darauf. Mit kleinen, unschuldigen Augen blickte er mich an und spreizte kurz die Flügel. Das Lächeln wurde breiter und ich nahm ein paar Brotkrumen, die auf der Fensterbank lagen. Der Piepmatz machte sich sofort über das Essen her und flog wieder weg. Ich schloss die Lider und fühlte die ersten Strahlen des Morgens auf meiner blassen Haut. Plötzlich zuckte ich zusammen und blickte auf die Uhr am Schreibtisch. 06:55 Uhr. Ich stieß einen lautlosen Fluch aus und verschwand im Badezimmer.

Es war mein erster Tag hier in Altae. Elias, mein Vater, wurde vor kurzem erst befördert und musste dafür in die Metropole ziehen. Ich war nicht sonderlich begeistert über die Umstände. Ich war kein Landei, aber diese Stadt gefiel mir einfach nicht. Hier schien ständig die Sonne und das Wetter war durch und durch mild. Wolken waren hier eine Seltenheit und Schnee sollte man sich erst gar nicht erwarten. Und meine Freunde würde ich nur selten sehen können, zu groß war die Entfernung. Außerdem musste ich ja nun in diese seltsame Schule gehen. Ich war wieder die Neue. Nein, diese Stadt gefiel mir überhaupt nicht. Selbst mein Albtraum schien hier schlimmer zu sein als zu Hause. Aber Elias war der Überzeugung, dass wir hier einen Neuanfang starten konnten. Hier wird alles anders, Schatz!, hatte er gemeint. Ich seufzte erneut.

Noch ehe ich mir die Tasche um die Schulter warf, fragte ich mich, ob ich zumindest heute artig sein sollte und nicht lieber den Bus nehmen würde. Noch ehe ich den Gedanken vollendet hatte, grinste ich und verwarf ihn wieder. Es würde eine Ewigkeit dauern - und ich hatte es eilig. Also lief ich zur Terrasse, die gleichzeitig meinen Garten darstellte, und blickte herab. Unter mir in dreihundert Metern Höhe flogen die ersten Shuttles los. Es waren noch Oldtimer, die ihre besten Tage längst hinter sich hatten. Mit einem Ächzen, das tiefen Trommelwirbeln glich, leuchtete der Repulsor auf und setzte das Shuttle in Bewegung. Weiter unten in etwa zweihundertzwanzig Metern Höhe rauschten die meisten Cruiser durch die Morgenluft. Ihre Konturen verschwammen bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 230 km/h. Ich lächelte beruhigt. Nur leichter Verkehr. Mit einer flinken Bewegung deaktivierte ich kurzzeitig das Außenschild, das die Terrasse unsichtbar umgab und stellte mich auf die Balustrade. Dann schnappte ich mir mein Brett und stürzte in die Tiefe.

Der Wind peitschte mein Gesicht, schnitt Tränen in meine Augen. Ich rollte mich zusammen, überschlug mich öfter als ich zählen konnte und versuchte gut gelaunt, den Schließmechanismus meines Airboards zu aktivieren. Das Ding klemmte mal wieder. Ein Hupen ließ mich verwirrt in die blinkenden Scheinwerfer vor mir blicken. Ohne einen Gedanken zu verschwenden, aktivierte ich das Mini-Repulsortriebwerk meines Boards und wich um Haaresbreite aus. Dabei rutschte ich fast aus der vorgesehenen Verankerung für meine Schuhe.

»Diese dummen Fernfahrer! Sollten mehr auf den Verkehr achten!«, grummelte ich und verschloss das Board sorgfältig, um den Repulsor zu reaktivieren. Noch immer war ich zu einer Kugel zusammengerollt und drehte mich um meine horizontale Achse. Doch sobald der Antrieb meines Airboards lief, raste ich in die Tiefe. Wenn Elias wüsste, was ich mit seinem Aufmunterungsgeschenk anstellte, würde ich den Rest meines Lebens Hausarrest bekommen. Ich grinste bei der Vorstellung seines violett anlaufenden Gesichts. Entgegenkommenden Gleitern wich ich in einer Spirale aus. Das lange, brünette Haar hatte ich mir in weiser Voraussicht zu einem Zopf geflochten und unter die Jacke geschoben. Ein Shuttle tauchte aus dem Nichts unter mir auf und schrammte mein Board beinahe, als ich gerade noch rechtzeitig zur Seite auswich. Die Leute darin sahen mir erschrocken nach. Ich lachte laut (konnte eh keiner hören) und hatte sichtlich viel zu großen Spaß, als dass ich mich vor den Gefahren schreckte. In all dem Wirrwarr erkannte ich meinen Bus. Ich holte noch mehr Geschwindigkeit aus dem Airboard heraus und flog direkt neben diesem. Auch hier starrten mich die Leute mit einer Mischung aus Faszination und Schrecken an. Dutzende Schulkinder pressten ihre Gesichter an die Scheibe und beschlugen das Glas mit ihrem Atem. Ich musste unweigerlich lächeln, hoffte aber, dass keiner von ihnen auf die Idee kommen würde, es mir eines Tages nachzumachen. Doch vorerst galt es, die Kinder zu unterhalten. Ich vollführte Loopings, Schrauben und andere kleine Kunststücke. Die Kinder lachten und so tat ich es auch. Ein Hupen ließ mich jedoch zusammenzucken. Vor mir befand sich nun ein Shuttle und ich erkannte sofort, dass ich nicht mehr ausweichen konnte, ohne nähere Bekanntschaft mit dem Fahrerhaus zu machen. Stattdessen hielt ich die Luft an und beschleunigte. Der Fahrer gestikulierte heftig, ich solle ausweichen, machte aber keine Anstalten, den Kurs zu ändern.

Gut so ... Sonst gefährdet er noch weitere Verkehrsteilnehmer ...

Ich griff mit der linken Hand nach dem Brett und rammte die rechte gegen das Dach des Shuttles. Einen normalen Menschen hätte dieser Aufprall zerschmettert und blutend auf dem Fahrzeug zurückgelassen. Ich jedoch stieß mich mit der Eleganz eines Akrobaten nach oben ab und überschlug mich, ehe ich gefahrlos weiterflog. Aus den Augenwinkeln erkannte ich die Kinder, die fasziniert zu klatschen begannen, doch der Bus blieb an einer Haltestelle stehen und entzog sich meinem Blickfeld. Ein Seufzen entwich meiner Kehle, als mir bewussst wurde, wie knapp das gewesen war, und ich ignorierte den Drang, nach meiner Hand zu sehen. Ich wusste, dass sie nicht verletzt war. Noch ehe ich mir diverse Gedanken durch den Kopf gehen ließ, tauchte bereits der Campus unter mir auf. Meine Mundwinkel kräuselten sich. Ich hatte mich nun um wichtigere Dinge zu kümmern. Beispielsweise den richtigen Weg zu finden. 'Zu landen' hätte auch auf dieser Liste stehen sollen, denn zu spät begriff ich, dass die Halterung des Airboards nicht aufging. Einen Fluch ausstoßend rasselte ich durch etliche Baumkronen, ehe sich der Verschluss öffnete und ich durch ein Blättermeer trudelte. Um ehrlich zu sein, hatte ich mir den Aufprall härter vorgestellt. Ich dachte mir, ich würde am Boden entlangschleifen und mir ein paar Knochen prellen. Doch stattdessen lag ich ziemlich gemütlich auf etwas Weichem. Daran konnte ich mich sicher gewöhnen.

»Ähem.«

Meine Augen weiteten sich vor Schreck und innerhalb eines Herzschlags war ich aufgesprungen. Vor mir lag ein blonder Junge im Dreck. Obwohl Junge nicht recht passen wollte. Er war groß, schlank und hatte ein scharfkantiges Gesicht. Der Drei-Tage-Bart, die schmutzigen Füße und die leicht zerschlissene Kleidung ließen ihn wie einen Penner aussehen. Lebte er auf der Straße? Nun erst registrierte ich, dass er mein Starren lächelnd erwiderte. Ich versuchte das Blut aus meinem Kopf zu bekommen. Wieso passierte sowas immer mir?! Der Junge erhob sich und klopfte sich ein bisschen Dreck von seiner Hose, dann wuschelte er sich durch das Haar.

»Hui, das war ja mal 'ne Landung ... Machst du sowas öfter?«

»Öhm ...« war alles, was ich zustande brachte.


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Wer ist dieser Junge? Wie wird der erste Schultag sein? Hat unsere Erzählerin eigentlich einen Namen? Wird sie ihn uns eines Tages nennen? Und was ist in der Zwischenzeit geschehen?

All dies und mehr erfahrt Ihr nur hier, in AERUIN!
 
@ Rinoa (ich weiß nicht, ob ich Deinen Namen nennen darf. ^^#):
Joah, Elfen Lied sagt mir schon eher was. Ist übrigens eine tolle Serie (ich muss den Manga noch lesen, da der Anime nur die ersten zehn Bände oder so deckt) ... Im Anime hab ich nur die Lösung vermisst. Da waren all die Konflikte gerade Richtung Zukunft. Aber da kam irgendwie keine Lösung oder Überlegung, nicht im Ansatz (so ich mich überhaupt noch richtig entsinne). Dennoch eine tolle Serie. Hat mich sehr inspriert. Und Lucy ist genial. :kawaii:

Ein kleiner Hinweis am Rande: Du bist mit Deiner Theorie gar nicht mal soweit von der Wahrheit entfernt. Nur, und jetzt kommt der Tipp: Das Ganze beginnt schon vor dem Unfall. ; )

Ouh, ähm… ja, ich bin da wirklich etwas komisch. xD Aber da Fin und Tati meinen Vornamen schon offen im Thread der toten Krieger „ausposaunt“ hatten, hab ich mir ab da keine Gedanken mehr drüber gemacht – euch TRlern gegenüber jedenfalls. ^^
Deinen Vornamen kenn ich ja auch. Also kurze Rede, langer Sinn oder so: du darfst mich Mel nennen oder was du sonst so wünscht. :D Sollte es mir nicht passen, werd ich dich schon besuchen kommen und mich „beschweren“. :rofl:

*seufz* Du weckst mein Interesse dafür wieder mal… Toll bestimmt – jemand hat mir Elfenlied auch schon mal persönlich – aus psychologischen Aspekten (nja, das is jetz zu kompliziert, das zu erklären xD) ans Herz gelegt und gemeint, dass mich der bestimmt interessieren würde.
Aber ja, ich hab’s nich so mit Splatter. ^^“ Ich vertrag’s leider nich. Keine Ahnung, ob das im Anime besser wär.
Hab ja auch Angel Sanctuary komplett gelesen, das an manchen Stellen auch etwas eklig wird, aber hm, aber denk mal, Elfenlied is da schon ´ne ganze Stufe schlimmer. ^^

Ja, das hab ich heut gelesen. Ich glaub, die Hälfte der Bände wird nur im Anime behandelt.

Ich bin bloß froh, dass das alles nur Text ist, sonst würd ich diese Story auch noch unfreiwillig verpassen. ^^ Lesen kann ich derartige Brutalitäten zumindest… Und Schreiben auch. xD
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Mich würde interessieren, warum du jetzt in die Egoperspektive gewechselt hast. Wirst du das noch öfter tun oder jetzt in der Ego-Perspektive bleiben? Du bezweckst ja sicher etwas damit. Die eine Sache ist sicher, dass du dadurch keinen Namen nennen musst. Aber selbst das könnte man auch vermeiden, wäre aber gefährdet in Wiederholungen zu verfallen. ^^
Obwohl, ihren Namen wissen wir ja wahrscheinlich bereits. ;)

„aktivierte ich das Mini-Repulsortriebwerks ihres Boards und wich um Haaresbreite aus.“
Ich glaub, das soll „meines Boards“ heißen, oder?

Wir sind also tatsächlich in der Zukunft. Vorher war ich mir da noch nicht gaaaanz so sicher. xD

Ich find's gut, dass du jetzt doch ein bisschen mehr Absätze mit drin hast, als vorher. Liest sich doch besser so. ^^

Nach dieser Gutenacht-Lektüre verzieht sich jetzt das kranke Mel ins Bett.
Schönes Wochenende noch!
 
Und da bin ich wieder. ^^ Sogar rechzeitig zum Einsendeschluss :rofl:
Danke für die Erklärung der Krankheit, ist auf jedenfall einfacher zu Verstehen als das was Wiki mir erläutern wollte. o.O

Das heißt also der Mann ist gar nicht Tot, denn Mikael da .... bedroht hat? Schwein gehabt. o.o
Und Gray mag ich trotzdem nicht. Er hätte der Frau auch ausweichen können oder .. wenigstens höfflicher reagieren können, als sie gleich gefangen zu nehmen. -.-

Ahm ... doch irgendwie hatte ich gehofft du würdest mir erklären wieso er das tat, aber ich seh schon, daraus wird nichts. Hmpf ... Geduldig sein ist ja auch eine meiner Stärken.. >_o
Deiner Antwort entnehm ich auch einfach mal, das Mikael nicht tot ist :kawaii: Das freut mich, ich mag ihn. ^-^ Auch wenn er leicht unheimlich ist, aber naja ... xD

Mehr fällt mir dazu erst mal nicht ein, also zu dem neuen Teil. ^^

20 Jahre später?? Du legst einen ganz schönen Sprung hin, mein lieber Mann. Wenn du von einem Jungen gesprochen hättest, wäre ich der Meinung gewesen das es sich dabei um das Baby von vor 20 Jahren handelt. Aber meines erachtens nach ist es eien Sie. oO Geht auch hervor .. ^^
Aber was ist nur in 20 Jahren passiert das jetzt kaum noch Leben zu exestieren scheint und die Welt von lauter .. Shuttles und haste nicht gesehen beflogen wird. o.O Haben diese seltsamen Wesen die Welt neu erschaffen? Und wo sind Gray und die anderen? Was ist aus Caim geworden? Ach, Chris! Ich bin so neugierig... Das ist fieß!
Wer auch immer dieses Mädchen sein mag, zur Norm scheint sie auch nicht zu gehören. Sie scheint etwas ... weniger verwundbar zu sein, wenn gleich wohl nicht unbesiegbar (entnehm ich der Landung). Interessant stell ich mir den Flug vor, denn sie auf dem Board veranstaltet hat. Stürzt sich da einfach mal aus dem Fenster und düst neben dem Bus her, tjaja... o.O wenn wir sowas nur auch hätten.. o.O
Und was ist das für ein Beruf den Elia hat und weswegen sie in die Metropole ziehen musste? Wieso konnte sie nicht bei ihrer Mutter bleiben, wenn sie nicht in diese neue Stadt wollte?

Ich bin echt gespannt was es mit dem Jungen auf sich hat auf dem sie 'gelandet' ist. XD Das nenn ich mal ein Sturz, so kann man auch neue Leute kennen lernen. ^^

Stimmt und ehe ich es Vergesse. Was war das für ein Albtraum den sie da hatte? Hat sie den öfter und wenn ja, wieso? Was sind das für Wesen die diese Menschen da einfach Umbringen? Das ganze erinnert mich an das Buch 'seelen' von Stephanie Meyer, nur das diese Wesen die Gewalt verabscheuen. Gut, bis auf die Sucher .. Aber da ist es ähnlich, dass ein anderes Wesen in einem steckt und die Kontrolle über einen hat. Wieso eigentlich Verräterin? Sie hat doch getan was sie tun sollte, die Menschen dort alle Töten. Auch wenn das eher ihr Körper, als ihr Geist war.

Verdammt du lässt mehr Fragen offen, als das du Antworten gibst und ich muss bis morgen warten ehe ich welche kriege. Das ist Folter! Trotzdem hast du es wieder sehr bildlich geschrieben und du hast eine wahnsinnige Art die Dinge zu Schreiben. Respekt.

Wir sehen uns morgen wieder, selbe Zeit, selber Ort. ^^
 
So, ich bin doch noch heute zum Lesen gekommen. Meine umfangreiche Kritik pack ich mal in ein Spoilerfeld, damit es nicht zu viel Platz auf dieser Seite einnimmt und die Übersicht nicht erschwert.

Das Vorwort gefällt mir sehr gut! Genau solche Gedanken sind es, die meinen Cuinn im Trainingsraum momentan beschäftigen. Schicksal, Bestimmung, der Sinn der Existenz. Es weckt die Neugier auf die Geschichte und ich habe den ersten Teil verschlungen. So viel Text war es aber andererseits auch wieder nicht.

zum ersten Part:

Mir gefällt dein Schreibstil und deine Wortwahl, doch irgendwie mangelt es ein wenig an Details, finde ich. Ich schreibe hier meine ersten Gedanken dazu auf - schreibe hier direkt, nachdem ich die Parts gelesen habe - und der erste Gedanke ist eben: Schon nach kurzer Zeit fahren beide ins Krankenhaus, nach nur drei kurzen Absätzen. Das kommt mir irgendwie kurz vor, so kenne ich deinen Schreibstil garnicht. Ich hätte mir da mehr Beschreibungen zu den Personen gewünscht oder sogar mehr Dialoge, etwas, was einen schonmal etwas vertraut mit den Charakteren werden lässt. Aber andererseits können solche Details auch überflüssig sein. Sieh es also nicht als destruktive Kritik an, sondern als eine Feststellung. Als am Ende von einer Veränderung gesprochen wird, muss ich irgendwie sofort an Ang Lee's Hulk denken, wo die veränderte DNA des Vaters sich erst beim Sohn bemerkbar macht und ich bin gespannt, was mit den Kindern nicht stimmt. Und ob es noch andere Kinder von anderen Paaren gibt, mit denen ebenfalls etwas nicht stimmt.

zum zweiten Part:

Serenas Gedanken und Schmerzen kommen hier wirklich sehr gut rüber. Und nun bekomme ich auch meine Details hinsichtlich des Aussehens der Charaktere. Ich glaub, mit diesem Mikael stimmt etwas nicht. Er sagt: "Die Ärzte kümmern sich nun um Sie" und nicht "Wir kümmern uns nun um Sie." Da vermute ich glatt, dass er gar kein Arzt ist sondern etwas mit der Regierung zu tun hat, mit diesen Armeetypen aus Part 1. Deine Erklärung zu den Veränderungen als Mutation, als eine Art Virus fand ich auch ziemlich gut und verständlich geschrieben. Aber besagter Textteil war auch wieder so kurz. Wie war das mit den hohen Erwartungen? Ich erwarte wohl unbewusst Textbrocken wie in einem dicken Wälzer, in dem sich schon ein ganzes Kapitel mit unwichtigen Tätigkeiten beschäftigen kann :rofl: Und doch erwähnst du sowas wie den Zigarettenstummel, der zu Boden fällt und das Donnern einer nahen Gewitterfront und verleihst dem Text damit Tiefe. Will ich mehr? Ich weiß es nicht XD Das ganze hat auf jeden Fall etwas sehr Anime-artiges an sich und das gefällt mir, bisher. Bin gespannt, was aus den Kindern wird und was Gray vorhat. Entweder will er eine Ausbreitung verhindern oder die Kinder als Biowaffen für die Regierung oder so benutzen.

zu Part 3:

Mikael ist also Caims Bruder und hat offenbar besondere Kräfte... Die Atmosphäre die hier aufgebaut wird ist ziemlich düster und beklemmend. Ein Krankenhaus, welches war irgendwie steril und kalt ist, aber trotzdem ein Ort sein sollte, an dem man in Sicherheit ist wird hier zu einer regelrechten Hölle aus Brutalität und Unsicherheit. Doktor Davidson wird ja hier als typischer Böser Wissenschaftler vorgestellt. Was Worte wie Präeklampsie und Antikonvulsiv bedeuten, weiß ich zwar nicht, aber sie tragen zur Atmosphäre bei und zeugen davon, dass du zu dem Thema recherchiert hast und sowas ist immer gut. Die Kampfhandlungen gefallen mir ganz besonders und hier erinnert mich Mikael sehr an einen Supersoldaten, z.B. diverse Schurken aus Videospielen, Comics, Filmen. Und noch immer ist es zweifelhaft, ob Mikael nun zu den Guten oder zu den Bösen gehört. Aber ich vermute, dass es weit komplizierter wird und noch viele Parteien ins Spiel kommen. Das Wort "frug" gefällt mir irgendwie garnicht XD

Aber das Ende erinnert mich zu sehr an Elfenlied. Mag die Serie ganz gerne und daher stört es mich irgendwie, dass das Kind Kräfte hat, die sehr an die Verktoren der Diclonius erinnern. Das assoziiere ich zu sehr mit Elfenlied und es verwundert mich auch irgendwie, weil du genug Fantasie hast, dir eben etwas Eigenes auszudenken. Aber vielleicht kommt da ja noch mehr. Das Kind scheint zu spüren, wer ihm Böses will. Das ist schon ganz nett, aber es ist auch krass, wie gezielt es schon angreifen kann. Lebt Caim noch? Das wurde irgendwie nicht weiter ausgeführt. Oder ich habs übersehen...

zu Part 4:

Schon am Anfang fragt man sich, was denn bitteschön in den 20 Jahren passiert ist. Der Titel (K)Ein Leben in Utopia passt hier perfekt, denn es ist schon sehr dystopisch, was du hier beschreibst. Altae erinnert mich an deine Geschichten über die Mala'ak und doch weicht diese Geschichte bisher sehr von allem, was ich von dir kenne ab. Deadly Illusion gefiel mir damals sehr, doch diese Geschichte ist wirklich mal ganz anders. Part 4 hat mich nicht mehr ganz so gefesselt und interessiert, da bin ich ehrlich. Aber es muss auch mal ruhigere Kapitel geben und man kann nicht alles mögen. Ich bin gespannt, was es mit dem Mädchen auf sich hat und mit ihrem Vater.

Ich werds auf jeden Fall weiter lesen und kommentieren, wenn ich die Zeit habe. Es ist immer schön, etwas von dir zu lesen, aber begeistert bin ich irgendwie nicht. Ich glaube, dass kannst du einfach besser (Das klingt irgendwie so scheiße jetzt, was mir leid tut... ich könnte es nichtmal halb so gut... ). Oder es liegt daran, dass ich so im Stress bin und nicht richtig in die Geschichte rein fand... keine Ahnung. Aber schreib auf jeden Fall weiter, wenn dir danach ist. Zwing dich nicht zum Schreiben, man hat eben nicht immer Zeit und Lust. Ist ja nicht viel anders als im TR.^^
 
so, hab jetzt endlich wieder zeit gehabt deine geschichte zu lesen :)
den vorletzten teil hast du mir ja schonmal gezeigt deshalb fang ich gleich mit dem neuen an.
gefällt mir auf jeden fall sehr gut, ich mags dass da so eine grosse zeitspanne ist, das lässt schön viel raum für geheimnisse und so :rolleyes: der stil gefällt mir auch sehr gut, dann fühlt man sich gleich mehr mit der erzählerin verbunden. und sie hat braune haare und einen geflochtenen zopf! das find ich gut, hab ich nämlich auch :goof:
ich vermisse jetzt zwar schon gray, aber dafür freu ich mich darauf mehr von elias und ihr zu erfahren. ja und was es mit dem traum auf sich hat würd ich auch gerne wissen.
und der aufprall am schluss, wittere ich da ein kleines bisschen was romantisches? ^.^ nein verrats nicht :goof:
 
01 | (K)Ein Leben in Utopia (Part 2)

So, das war nun einmal wieder so ein Kraftakt, das zu schreiben. Ich hatte ursprünglich eine andere Szene geschrieben, aber dann improvisiert und bin festgefahren. Nun endlich konnte ich diesen schwierigen Teil überbrücken und Euch mit einem neuen Teil der Saga versorgen. Leider bin ich nicht allzu zufrieden mit diesem Part. Da ich doch einige Schwierigkeiten dabei hatte, mag es mir nicht gelingen, es zu mögen ... Aber egal, Hauptsache ist doch, dass es weitergeht! Hiermit entschuldige ich mich also für die grobe Verspätung und hoffe, dass noch ein paar LeserInnen geblieben sind, um die seltsame Geschichte einer anderen Welt mitzuerleben. Seid dabei!

Post scriptum: Leider muss ich jetzt weg, aber ich gehe noch auf Eure Kommentare ein, keine Sorge! Ich wünsche Euch noch viel Spaß beim Lesen!


Euer
Antheon

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Der Junge hob das Airboard auf und betrachtete es eingehend. »Tolles Brett hast du da. Zwei Zwillingsrepulsoren mit einem Speed von ungefähr 250 km/h und einer Krafteinwirkung bis zu 7 G, Stabilisatoren, Magnethalterung, Navigationshilfe, ein ... Autopilot?! Mensch, das ist ja ein halbes Raumschiff!« Ein anerkennender Pfiff unterstrich seine Bewunderung. »Muss ganz schön teuer gewesen zu sein ...«, murmelte er. Ich nahm mein Brett entgegen und grinste bei seiner Bestandsaufnahme. »Ne, nicht wirklich. Es ist eine Standardausführung, die ich in der Freizeit etwas frisiere.« Seinem Blick nach zu urteilen, erwog er gerade meine Definition von etwas. »Du scheinst mir zu viel Freizeit zu haben, das müssen ja einige schlaflose Nächte gewesen sein. Siehst auch ganz so aus, ohne jetzt aufdringlich erscheinen zu wollen. Oder ist das normal bei dir? Wundern würd es mich irgendwie nicht. Das erinnert mich an den Freund eines Freundes, der hat eine Cousine, deren Neffe bis in die Morgenstunden irgendwelche Computerspiele spielt und dann aussieht wie diese Zombies, die er im Spiel bekämpft. Sogar die Soundeffekte sind erstaunlich realitätsnah. Ich frage mich, ob die Sounddesigner dieser Spiele so an ihre, äh, Effekte kommen. Das wäre zumindest sehr naheliegend und vor allem kostenschonend. Man kommt als Spieletester rein und endet dann als Zombiesoundpool. Du spielst nicht zufällig solche Horror-Shooter?« Entweder brauchte dieser Kerl keine Luft zum Atmen oder aber seine Lungen nahmen das Zehnfache meines Luftvolumens auf. So und anders waren die einzigen Worte, die ich klar verstanden hatte Neffe, Computer, Zombie, Shooter. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich nicht sonderlich viel verpasst haben konnte. »Nein, tut mir leid, ich habe mit Spielen nicht viel am Hut. Aber früher habe ich gern Genesis gespielt!« Stille. Der Junge sah mich an, als wäre er soeben einem Drachen begegnet. Fragen glänzten in seinen Augen, dass er sie gar nicht erst aussprechen musste. ‚Aus welchem Museum bist du denn?! Wer hat dich denn losgelassen?‘ Na komm schon, Kleiner! Gib’s mir! Es ist mir ja noch nie passiert, dass ich irgendwie negativ aufgefallen wäre! Stattdessen lächelte er nur verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. »Ähm ... ja ...« Er wollte noch etwas hinzufügen, doch das tiefe Läuten einer Glocke lenkte unsere Aufmerksamkeit auf die aktuelle Uhrzeit. »Was, schon so spät? Naja, ich muss dann los. Ist nicht gut, wenn ich schon wieder zu spät komme. Dieses Mal wird mich Dr. Banner in die Mangel nehmen!« Der Junge lief längst über den gepflasterten Campus und er schien es echt eilig zu haben, als er sich im Lauf halb umdrehte und mir winkte. »Ach, übrigens, mein Name ist James! Bis zum nächsten ...« Er knallte gegen eine Parkbank, überschlug sich, kugelte über diese hinweg und riss den Mülleimer mit zu Boden. Es schien, als stieße er einen Fluch aus, dann war er auch schon wieder auf den Beinen und lief humpelnd weiter. Ich war noch zu sprachlos, um auf die sich mir gerade gebotene Szene näher einzugehen. Ein Gefühl beschlich mich, dass ich das auch nicht wirklich wollte. Auch ich setzte mich nun in Bewegung, hielt das Airboard in der einen, meinen Rucksack in der anderen Hand, und marschierte auf die großen Gebäude zu. Jetzt erst, als er schon lange nicht mehr zu sehen war, konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. »James …«, wisperte ich seinen Namen, »Komischer Kerl …«

Mein Weg führte mich zuerst ins Sekretariat, denn ich musste mir noch Stunden- wie auch Lageplan beschaffen. Die Schule war ein einziger Irrgarten, bestehend aus sieben Gebäuden, die fünf Stockwerke hoch waren. Glücklicherweise war es meist so, dass die wichtigen administrativen Räume allesamt im Zentralkomplex zu finden waren. Die Gebäude waren schlicht und stammten wohl aus einer Zeit, als man noch mit fossilen Brennstoffen unterwegs war. Der Großteil der Fassade bestand aus Beton gefolgt von Metall und Glas. Keine Schnörkel, keine auffälligen Farben, es schien fast so, als ob man diesen kleinen Block beim Bau dieser Stadt vergessen hatte, denn er wollte nicht zum Rest seiner Umgebung passen. Sogar Bäume gab es hier, kleine Alleen, die am Straßenrand zu einem kleinen Wald zusammenwuchsen. Das Innere hielt das, was das Äußere versprach: Schlichtheit und einen Hauch von Nostalgie. Helle Fliesen säumten den Boden, an den Ecken standen Topfpflanzen und die Wände zeigten Bilder der Weltgeschichte. Als die Glocke zur Stunde geläutet hatte, waren noch einige Schüler auf dem Campus zu sehen, nun schien es menschenleer zu sein. Konnte es denn sein, dass hier niemand war, um mir die Direktion zu zeigen? Wo waren bloß Wegweiser? Ich seufzte leise.

»In welche Schule hast du mich da bloß wieder reingesteckt, Elias?«

»Hey, jetzt warte doch mal!«

Ich zuckte zusammen und fluchte leise, als ein Blumentopf am anderen Ende des Gangs umgefallen war. Ein Junge stand hinter mir an der Eingangstüre lehnend und leicht außer Atem. Er war brünett, einen halben Kopf größer als ich ... und zweifelsohne gut gebaut. Er hatte ein ärmelloses, schwarzes Shirt an, wie es Basketballspieler zu tragen pflegten. Er räusperte sich und nun erst merkte ich, dass ich auch ihn angestarrt hatte. Mein Gesicht wurde heiß, als ich ihm verlegen in die Augen sah. Sie waren vollkommen rehbraun und musterten mich neugierig. Mit einem Seufzen ging er auf mich zu.

» Mensch, ich dachte schon, ich hol dich gar nicht mehr ein ... Fraser, richtig? A7?«

Ich wölbte verwirrt eine Braue, verstand dann aber und nickte. Mehr erwartete der Junge anscheinend auch gar nicht, denn sofort ergriff er mein Handgelenk und lief los. Ich hatte so meine Mühe, mit ihm Schritt zu halten und frug mich, wie es denn sein konnte, dass er mich nicht hätte einholen können. Doch ich schwieg, war mir das Ganze doch etwas peinlich. Jetzt war ich dankbar, dass niemand in den Gängen zu sehen war. »Wir müssen uns beeilen, wenn wir die erste Stunde noch schaffen wollen.«, meinte er schlicht und sah zu einem offenen Fenster. Mit einem Grinsen schnappte er sich mein Airboard und drückte mich an seinen Körper. »Hey, was fällt Dir ein?!«, protestierte ich und versuchte mich wegzudrücken, als er auch schon aus dem Fenster sprang. Aus dem zweiten Stock. Ehe ich schreien konnte, aktivierte er das Board und raste mit mir an seiner Seite davon. Zappelnd und um mich schlagend sorgte ich eigentlich nur dafür, dass wir aus der Spur kamen und der Junge kurz die Kontrolle über das Board verlor. »Ich liebe schlagfertige Frauen, ehrlich! Aber könntest du damit warten, bis wir festen Boden unter unseren Füßen haben?«, witzelte er, obwohl ein Hauch von Verärgerung zu hören war. Das bestärkte mich aber nur in meinen Bemühungen, mich loszureißen, auch wenn es in Anbetracht der Situation nicht nur todbringend sondern auch noch lächerlich war. »Willst du uns beide umbringen?«, fauchte der Junge und ich knurrte böse wie eine losgelassene Bestie zurück: »Du bist doch derjenige, der uns in den Tod stürzen will!« Wir maßen uns abschätzig mit Blicken und hörten erst wieder auf, als sich ein Schatten über uns legte. Das letzte, was ich sehen konnte, war die gläserne Oberfläche des Gebäudes vor uns.

»Shit!«, war alles, was mir in den Sinn kam.

Die Welt um mich herum wurde schwarz. Das Bersten von Glas, das Knirschen von Holz, die überrascht und entsetzt klingenden Schreie, die Schmerzen am ganzen Körper und den schalen Geschmack von Blut auf meiner Zunge merkte ich nur nebenbei. All diese Sinneseindrücke brandeten nichtssagend am Gestade meines Bewusstseins. Ich öffnete ein Auge, dann das andere und sah mich langsam, vorsichtig um. Wie es aussah, hatte man mich in die lokale Krankenstation gebracht, zumindest sah es sehr steril aus. Etliche Lehrpersonen hatten einen Halbkreis um mich gebildet und betrachteten mich mit einer Mischung aus Wut und Besorgnis. »Sie kommt wieder zu sich«, sagte eine Frau überflüssigerweise. Ein kollektives Ausatmen war angesagt, dann half man mir vorsichtig wieder auf die Beine. »Was ist passiert?«, frug ich, obwohl mir die Antwort eigentlich klar war. Ein Mann mit Hornbrille blickte mich forschend an. »Mr. Hargreaves und Du seid mitten durch mein Klassenzimmer gerauscht. Er meinte, der Antrieb hätte einen Fehler gehabt und Ihr seid ins Trudeln gekommen. Daraufhin habt Ihr dafür gesorgt, dass ich nun vier Tische, sieben Stühle, einen Globus und das Bücherregal neu bestellen muss« Autsch! Kein Wunder, dass mir alles wehtut. Ein Wunder, dass ich noch in einem Stück bin! Aber was meint er mit einem Defekt am Antrieb? Und wer zur Hölle ist denn Mr. Hargreaves? Es dauerte eine Weile, dann dämmerte es mir. Ah, das muss dieser Irre sein. Ich blickte mich um, doch konnte ich ihn nicht ausmachen. Ich versuchte die offensichtliche Frage zu stellen, aber es brauchte noch drei Anläufe bis ich alles auf die Reihe gekriegt hatte. »Wo ist denn Mr. Hargreaves?« Die Lehrer sahen sich kurz an, dann schürzte jene Frau von vorhin ihre Lippen.

»Connor ist beim Direktor und muss sich für den Unfall verantworten.« - Ha, recht so!
»Schade, dass er nun aus der Schule fliegen muss, er war bis jetzt ein guter Schüler und Vorzeigeschulsprecher.« - Hö? Schulsprecher? Der?!
»Zumindest hat er versprochen, für den angerichteten Schaden Wiedergutmachung zu leisten.« - Was? Wiedergutmachung?
»Naja, sobald er aus dem Krankenhaus rauskommt. Wie es aussieht, hat er sich den linken Arm gebrochen« - Autsch ...

Ich sah an mir herunter und bewegte vorsichtig meine Glieder. Sie schmerzten, aber es schien nicht, dass etwas schwer verletzt war. »Bin ich ...«, begann ich zögernd. Doch sofort hellte sich die Miene der Frau auf und sie schüttelte den Kopf. »Nein, dank Connor ist dir nichts Schlimmes passiert. Ein paar leichte Prellungen, aber das war’s eigentlich auch schon.«, stellte sie fest. Ich nickte. Alles gut gelaufen. Glück geh ... »Was hat denn der damit zu tun?« Nun drängte sich wieder der Typ mit Brille vor und nickte der Frau zu, um sich wieder an mich zu wenden. »Nun, Mr. Hargreaves ist maßgeblich an Deinem Zustand beteiligt gewesen. Frag mich nicht wie, aber irgendwie ist es ihm gelungen, die Magnethalterung des Boards im Fall zu deaktivieren und sich vor Dich zu werfen. Dabei hat er sich den Arm gebrochen und ein paar Rippen angeknackst. Aber wenn man mich fragt, ist er selbst dran schuld.«

Ich schwieg. Konnte es wirklich so gewesen sein? Dieser Idiot? Zuerst den Stuntman spielen und dann den Retter in Nöten mimen? Und nun sollte ich wohl Mitleid mit ihm haben? Obwohl ... eigentlich war es ja meine Schuld, dass wir ins Trudeln geraten waren. Hätte ich mich, so absurd es auch klang, einfach meinem Schicksal gefügt, wären wir heil angekommen und würden nun die Schulbank drücken. Nun tat mir alles weh, mein Brett war wohl im Eimer, ganz zu schweigen von dem Klassenzimmer – und der Typ hatte alles abgefedert. Hatte mich vor Schlimmeres bewahrt, und das beschränkte sich nicht bloß auf den Absturz. Er war von der Schule geflogen. So was konnte aber auch nur mir passieren! Welchem anderen, halbwegs normalen Mädchen würde am ersten Tag in der neuen Schule so was passieren? Aber ich bin kein normales Mädchen ... Mit einem Seufzen rutschte ich vom Krankenbett und versuchte mich alleine auf den Beinen zu halten. Leichter gesagt als getan! Meine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding, und ein jeder Schritt, den ich machte, schmerzte so schon leicht genug, um mich normalerweise eine Woche im Bett zu halten. Die nette Frau von vorher stützte mich und half mir beim Gehen. Einerseits war ich stocksauer, dass ich so schwach war und dass es so offensichtlich war. Andererseits war ich sehr dankbar für die Hilfe, denn ich blöder Dickschädel hatte eben eine Entscheidung getroffen. Eine Entscheidung, die ich mit großer Sicherheit bereuen würde. Ich blickte zu meiner Samariterin empor und lächelte schwach.

»Könnten Sie mir bitte helfen? Ich muss zum Direktor ...«


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James und Connor. Die ersten Namen, die gefallen sind. Welche Rolle werden sie im Leben der Protagonistin spielen? Und was geschieht mit Connor? Wird unsere Heldin schaffen, was sie sich vorgenommen hat?

All dies und mehr erfahrt Ihr nur hier, in AERUIN!
 
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