Ergebnisse der Bewertungen
So, Kinder - It's WB time!
Ich freue mich sehr, euch heute die Ergebnisse der Juryberwertungen des aktuellen, 5. WBs präsentieren zu können. An dieser Stelle möchte ich den anderen beiden Juroren, Toffi und Princess, sehr danken, die sich voll und ganz für eine schnelle Bearbeitung der Geschichten ins Zeug gelegt haben. Auch möchte ich noch einmal den Autoren danken, die diese Ausgaben - und ich denke, da spreche ich wirklich im Namen von uns allen - zu einer eindeutigen, angenehmen Herausforderung auf hohem Niveau gemacht haben. Aber genug des Vorworts. Beginnen wir. ^^
princessVegeta1:
prince noir: point of view
Inhalt:
Vorneweg muss ich sagen, dass ich mit dieser Geschichte einfach nicht richtig warm geworden bin. Warum, kann ich nicht genau sagen. War einfach so.
Gut finde ich, dass man wirklich bis zum Schluss im Unklaren gelassen wurde. Anfangs dachte ich noch Caleb hat sich einfach nur für Declan ausgegeben, aber als er dann zum ersten mal ohne Erinnerungen aufgewacht ist, fing die Verwirrung an, steigerte sich noch bei der Traumsequenz, bis zum Schluss endlich aufgelöst wurde. Dass die Geschichte somit fast so endete, wie sie begonnen hatte, fügt sich mMn passend ins Gesamtbild ein. Das Ende hat irgendwie etwas Hoffnungsvolles an sich. 7/10
Ausdruck:
Am Schreibstil habe ich nichts auszusetzen, bis auf den Anfang, der für mich zu überladen ist mit Adjektiven. Im weiteren Text ist dies aber nicht mehr der Fall bzw. es fällt nicht mehr auf. 8/10
Sprache: Bis auf einen Vertipper habe ich absolut nichts zu beanstanden. 10/10
Gesamt: 25/30
General Green: Sturm auf Weißküste
Inhalt: Man könnte glatt meinen, du und noir, ihr habt euch abgesprochen. *g*
Die Idee hatten wir in diesem Wettbewerb ja schon mal, aber im Gegensatz zu der Story von prince noir, in der man nie richtig wusste, was Sache war, bis zum Ende, finde ich diese Version besser „konstuiert“.
Man weiß die ganze Zeit, was passiert oder besser gesagt man denkt, man weiß es und deswegen mag ich diese Version mehr. Bis einen die Geschichte schon kurz vor Schluss erahnen lässt, wie es ausgeht. Das Ende kommt nicht ganz so plötzlich. 8/10
Ausdruck: Die Geschichte liest sich ziemlich flüssig, nur ein wenig mehr Beschreibungen der Umgebung und Gefühle hätten mMn nicht geschadet. 7/10
Sprache: Es sind mir beim Lesen einige Fehler aufgefallen, vor allen Dingen die häufige Großschreibung von Adjektiven und die Verwechslung von das und dass. 5/10
Gesamt: 20/10
Die Flocke: Heimkehr:
Inhalt: Ja, wo soll ich anfangen? Vielleicht damit, dass diese Geschichte wohl die emotionalste von allen ist, zu mindestens für mich. Das Ende hat mich fast zum Weinen gebracht und die Gefühle finde ich gut nachvollziehbar.
Gut, die Story ist def. nicht neu (Mir fällt spontan mind. ein Buch mit einer sehr ähnlichen Story ein), weswegen ich auch keine volle Punktzahl vergeben kann.
Und sie ist zu kurz. Ich hätte gerne mehr über die Stadt und die Familie erfahren. *mit Zaunspfahl wink* 8/10
Ausdruck: Der Schreibstil wirkt auf mich wunderbar lebendig, was durch die vielen unterschiedlichen und passenden Verben erzeugt wird. Insgesamt mag ich deinen Stil, bis auf ein paar Kleinigkeiten, die ich noch loswerden muss.
Und zwar geht es erstens um das Wort ‚sie’, dass zwar log. Öfters vorkommt, aber an manchen Stellen fällt es mir negativ auf, da es dort wirklich zu gehäuft auftritt. Das sind u.a. diese Stellen: „Damals war sie...Teil der Bande.“ Und „Ein Jahr später...das lang so.“
Und zweitens das Wort ‚hatte/hätte’, v.a. in erstgenannter Stelle. (Das ist sowieso ein Wort, dass man so gut wie möglich vermeiden sollte)
Was mir noch auffällt, ist, dass die Dialoge fast nie auf einer neuen Zeile beginnen, was der Übersicht ziemlich schadet. 9/10
Sprache: Hier und da findet sich mal ein Buchstabendreher, aber ansonsten nichts auffälliges. 9/10
Gesamt: 26/30
Brachan15: Sherlock mit S
Inhalt: Ehrlichgesagt finde ich die Idee wirklich originell und musste ziemlich oft schmunzeln, besonders wenn ich an die grünen Männchen denke. Die Einbindung der Zahlen ist ebenso gut gelungen. Kurzum ein wirklich gelungener Beitrag, der die volle Punktzahl mehr als verdient. 10/10
Ausdruck: Was soll ich sagen? Es passt einfach jedes Wort und auch die Gestaltung trägt viel zur humorvollen Athmosphäre der Story bei. 10/10
Sprache: Bis auf einen Fehler (Zu erst statt Zuerst) keine Beanstandungen, nur noch ein Hinweis. Das hier: - ist soweit ich weiß kein Gedankenstrich, den Richtigen erzeugt man mit dem Alt-Code (ALT und 0150 auf dem Ziffernblock) 10/10
Gesamt: 30/30
SSJSmarti: Limited Edition:
Inhalt: Eine spannende und gut gemachte Story, liest doch jeder gerne und genau das ist es auch, was hier meiner Meinung nach abgeliefert wurde. Der Einstieg in die Geschichte fällt wirklich leicht und durch die kurz danach folgende Rückblende erhält man auch die ersten Informationen über die Hauptfigur, während das Ende wirklich Lust macht mehr Storys mit dem Protagonisten zu lesen. 10/10
Ausdruck: Den Schreibstil finde ich rundherum gelungen und die Wortwahl zu jeder zeit passend. Auch der Übergang zur Vergangenheit ist richtig gut in die Geschichte eingebaut. 10/10
Sprache: Rechtschreibtechnisch gibt es nichts, was ich anbringen könnte. 10/10
Gesamt: 30/30
Son-Sonna: Mit Mut, Entschlossenheit und Freundschaft zum Sieg
Inhalt: Wenn ich meinen wenigen Erinnerungen zu der Serie noch trauen kann, denke ich, dass die Geschichte sich gut in die Serie einfügt, nur kommt es mir doch etwas unlogisch vor, dass die Kinder so lange in dem Dorf bleiben. Nur ist sie nach den Regeln etwas zu lang. 6/10
Ausdruck: Puh, irgendwie bin ich mir nicht sicher, wie ich hier bewerten soll, den Storys mit so viel Dialog sind normalerweise nicht mein Ding (aber das sind nur persönliche Vorlieben). Ich denke, dass ein paar mehr Beschreibungen und v.a. Erklärungen (wo z.B. die kaputten Dächer herkamen) nicht geschadet hätten. 6/10
Sprache: Bis auf zwei Kleinigkeiten hab ich nichts auszusetzen. 10/10
22/30
dark-toffel:
Nori - „Point of view“
Inhalt: Dieser Punkt fällt mir ehrlich gesagt garnicht so leicht. Wiedereinmal keine leichte Kost von Dir^^ Auf jeden Fall handelt es sich hierbau um einen Text, der hochkonzentriert gelesen will, sonst gibt er nicht allzu viel von sich Preis. Du lässt anfänglich viel im Dunkeln und führst den Leser auch mal absichtlich an der Nase herum. Dies, zusammen mit dem raschen und radikalen Wechsel der Perspektive und diesem leichten Augenzwinkern, das sich durch den ersten Teil des Textes zieht um dann völlig unvermittelt von ziemlicher Härte und Dramatik abgelöst zu werden, verleiht der Geschichte eine wirklich sehr eigentümliche Atmosphäre. Das Ende ist dann ganz nori-typisch wieder richtig schön traurig und lässt einen sehr ergriffenen Leser zurück, der die streckenweise Verwirrung darüber fast schon wieder vergisst. Daraus, dass ein Text mal überdurchschnittlich viel Denkarbeit und Aufmerksamkeit erfordert, lässt sich natürlich noch kein Kritikpunkt formulieren. Aber das, was ich zu meckern habe, knüpft daran schon ein wenig an.
Mein erster Punkt hat mit den Perspektivwechsel zu tun: Dass der Wechsel zwischen den Persönlichkeiten des Protagonisten durch Wechsel in der Perspektive gekennzeichnet wird ist vollkommen legitim und gut zu lesen. Wenn Wechsel in Zeit, Raum und handelnden Figuren nicht explizit deutlich gemacht werden, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass es nun um etwas anderes geht als im Absatz davor. So, nun zum Kritikpunkt: Warum tritt Declan mal als Ich-Erzähler und mal aus der dritten Person betrachtet auf? Zusammen mit den anderen rätselhaften Elementen im Text ist das doch ein wenig viel der Irreführung und hätte meiner Meinung nach auch nicht sein müssen. Der nächste Punkt betrifft meiner Ansicht nach das Hauptproblem des Textes: Er hat einfach nicht genug Platz...genauer gesagt, er stößt sich ein wenig an dem Seitenlimit des Wettbewerbs. Ich bin mir sicher, es hätte dem Text vom Verständnis her gut getan, wenn die Charaktere ein wenig mehr Spiel- und Präsentationsraum gehabt hätten. Allerdings kannst du ja nichts für das Seitenlimit und ich kreide dir das natürlich nich an. Ich wollte es im Rahmen der Kritik nur mal gesagt haben^^
So...das waren inhaltlich die Dinge die mir weniger gut aufgefallen sind. Das sollen natürlich nicht meine letzten Worte über den Inhalt sein^^ Ich finde du hast die Idee mit der gespaltenen Persönlichkeit wirklich gut verarbeitet. Zumindest ich bin erst relativ spät drauf gekommen, aber auch beim zweiten mal lesen macht es Sinn. Auch schön fand ich das Einbinden der Zahl in die Story. Manchmal habe ich sie auf den ersten Blick garnicht erkannt, wie zum Beispiel bei den Getränken von Declan und Brianna. Das verleiht der Geschichte ein sehr subtiles, mystisches Element, das schließlich alle Kinder dieses Unfalls wieder zusammenführt.
9/10
Rechtschreibung/Grammatik: Also Gott sei dank kannich diesen Punkt kurz halten XD Weder Rechtschreib-, noch Grammatikfehler sind mir in irgendeiner Form groß aufgefallen, darum:
10/10
Ausdruck: Auch bei dem Punkt mussichs nich spannend machen. Dein Ausdruck ist wie gewohnt sehr gut. Es fällt auf, dass du ihn den unterschiedlichen Szenen und Perspektiven gut anpasst und somit die jeweilige Atmosphäre unterstreichst. Ob Declans leichte, selbstironische Art, „Calebs“ Verwirrung nach den Blackouts, der Mord an seinem Lebensgefährten oder die späte Trauer am Grab...der Ausdruck passt einfach immer.
10/10
Insgesamt: Eine Geschichte die einen gefangen nimmt und so schnell nicht loslässt. An der ein oder anderen Stelle vielleicht einen Tick zu verwirrend, aber mit der angemessenen Konzentration kann man ihr dennoch folgen und die vielen unterschiedlichen atmosphärischen „Geschmäcker“, die du auf so wenig Raum untergebracht hast, sorgen für sehr kurzweiliges Lesen und – wie immer – viel emotionale Tiefe. Alles in allem ein wirklich gelungenes Experiment mit einem neuen Genre, das für diesen Wettbewerb aber vielleicht etwas zu ehrgeizig war.
29/30
Flocke - „Heimkehr“
Inhalt: Also mit dem Inhalt habe ich im Prinzip zwei Hauptprobleme, die ich im folgenden natürlich noch etwas mehr im Detail schildern werde: Die Story folgt zu großen Teilen einfach zu sehr den gängigen Klischees und die Handlungen der Personen finde ich an zu vielen Stellen ziemlich unnachvollziehbar, bzw zeigen sich im Plot doch einige gravierende Logiklücken.
Zum ersten Punkt, den Klischees: Wir haben das arme, schöne Waisenmädchen mit der ungeklärten Vergangenheit, das sich als vermisster Spross eines Adelshauses herausstellt, den von Grund auf und in jeder Hinsicht guten Helden, der sich in jenes Mädchen verliebt (nachdem er es gerettet hat, natürlich) und einfach alles für ihr Glück tun würde, dann diese zunächst schüchterne und unschuldige Liebe zwischen den beiden, die gegen alle gesellschaftlichen Verhältnisse steht und letztenendes darin resultiert, dass die kleine Familie Kälte und Hunger leiden muss. Verstehst du was ich meine? Irgendwie hat man immer das Gefühl, das so oder ganz ähnlich schonmal gelesen zu haben. Ein wenig mehr Mut zu eigenen Ideen jenseits dieser Konventionalität hätten einen frischen Wind in die Story gebracht. Die Charaktere hätten mit ein paar Ecken und Kanten schon farbenfroher gewirkt.
Zum zweiten Punkt, den Logiklücken: Zum ersten finde ich es seltsam, wie Du die Vergangenheit des Mädchens erklärst. Ihre Eltern wurden getötet und darum kam sie in ein Waisenheim. Der Rest dieses Adelshauses bestand ja aber weiterhin (und an späterer Stelle beschreibst du ja noch, wie umfangreich dieses Geschlecht ist), warum also hat sich keiner der zahlreichen Verwandten um die Kinder gekümmert? Außerdem wusste ihr Bruder ja um ihre adeligen Wurzeln, ich sehe also keinen Grund, warum sie da so lange im Heim hätten bleiben müssen. Außerdem wurde nie erklärt, warum der Bruder ohne sie aus dem Heim geflohen ist und dann wieder zu seiner Familie zurückkehrte, offenbar ohne daran zu denken, seine Schwester mitzunehmen oder immerhin nachzuholen.
Jay hatte später jedenfalls sehr viel weniger Probleme, das Haus der Staufer ausfindig zu machen. Dass ein Straßenkind, das ja normalerweise ehr schlecht als recht selbst so über die Runden kommt, sich aus eigener Kraft einen Silberring und ein Kleid aus edlen Stoffen zusammen spart, war für mich persönlich auch schon recht hart an der Grenze.
Der nächste Fall wäre Tiberius. Dass er Cathys Verbindung mit Jay nicht akzeptiert ist absolut plausibel, aus der Sicht eines Adeligen, aber warum hilft er dann, ihre Hochzeit abzuhalten? Das ergibt in meinen Augen nun wieder garkeinen Sinn. Ebenso die Kontaktadresse, man muss schon sehr luschig schreiben, damit lh12 aussieht wie 2147 und warum sollte er es überhaupt so kryptisch machen? Ist Lörrach die einzige Straße in Ralis, die mit L beginnt? Warum schreibt er ihnen nicht etwas eindeutigeres auf, immerhin will er damit doch eigentlich helfen. Ich weiß, 2147 war das Thema, aber im Rahmen der Story selbst macht das einfach keinen Sinn. Warum brauchen sie diesen Zettel dafür überhaupt, wenn Jay die Staufer am Hof ja im Handumdrehen ausfindig gemacht hat? Abgesehen davon kann es einfach nicht so schwer sein, das Anwesen einer so mächtigen und berühmten Familie zu finden. Im Notfall (und ein solcher war es ja) fragt man sich einfach durch. Warum auf einmal überhaupt alles so hoffungslos war, habe ich auch nich so recht verstanden. Warum sind die beiden mit dem Kind auf einmal ganz alleine? Blaka hat die beiden doch schon besucht, warum hilft er ihnen nicht irgendwie, immerhin ist er ihr Zwillingsbruder und dürfte ne Menge Geld zur Verfügung haben. Wo ist die Bande hin, mit denen sie ja so viele Jahre zusammen gelebt haben und was ist mit Seron, dem Wirt, der ja mehr ein Freund als nur ein Arbeitgeber war? Cathy hat auf einmal Probleme, überhaupt ein paar alte Decken aufzutreiben, obwohl sie doch von Jay sogar ein wunderschönes Kleid aus edlem Tuch bekommen hat, samt silbernen Ring (und einen Dolch, wie später erwähnt wird). Notfalls könnte sie all das doch versetzen, mit dem Erlös dürfte sich so ein Baby lange versorgen lassen. Zu guter letzt zieht Jay dann in den Krieg, damit Cathy und der Kleine zu ihren Verwandten können...wieso? Inwiefern soll es helfen, sein Kind zu einem Halbwaisen zu machen und Cathy alleine zu lassen? Er hat es geschafft ein edles Kleid, einen Silberring und einen Dolch für seine Frau zu organiseren aber er kann nicht noch das Baby mit ernähren?
Mein persönlicher Tipp wäre, dass du dir für deine Stories einen Beta-Leser suchst, der nochmal schaut, ob in der Story logisch einigermaßen alles zueinander passt. Immerhin soll das Ende ja tragisch sein und das ist es nunmal nur, wenn der Leser diese Tragik auch nachvollziehen kann.
4/10
Rechtschreibung/Grammatik: Hier und da ein paar Fehlerchen mit den Kommata und in einer Szene gehäuft die falsche Zeitform (Präteritum statt Perfekt)
8/10
Ausdruck: Dein Stil wirkt an vielen Stellen noch nicht allzu ausgereift. Die Sätze wirken oft etwas knapp und abgehackt und die Beschreibungen manchmal noch etwas holperig. Das sind aber Sachen, die sich beim Schreiben mit der Zeit einfach verbessern^^
7/10
Insgesamt: Eine nette kleine Geschichte, der es allerdings etwas zu sehr an Originalität und Logik mangelt. Ich hoffe die Kritikpunkte werden dir helfen, es beim nächsten Mal noch ein wenig besser zu machen^^
19/30
General Green - „Sturm auf Weißküste“
Inhalt: Also irgendwie ließ diese Story mich vor allem mit folgendem Gedanken zurück: Hey, was war denn das jetzt gerade?
Das liegt zum einen daran, dass sie mit ziemlich genau 4 Seiten mit Abstand die kürzeste aller WB-Stories ist und zudem noch eine ganze Menge passiert und erzählt wird. Ich frage ich mich ehrlich gesagt ein bisschen, warum Du das Limit nich ein wenig mehr ausgereizt hast. Ich meine, wenn Du Dir schon die Mühe machst, ein komplexes und wirklich interessantes Szenario zu entwickeln, warum lässt Du es sich dann nicht ein wenig mehr entfalten und nimmst Dir ein paar mehr Seiten, um es dem Leser näher zu bringen? Das selbe gilt für deine Charaktere. Der Held und der Verräter sind so ziemlich die einzigen Figuren, die überhaupt eine größere Rolle haben, es überrascht also nicht so wirklich, den Herren vom Anfang an dieser Stelle wieder zu sehen. Man hat insgesamt 4 Seiten Zeit, sich in das Szenario einzufühlen, den Protagonisten kennenzulernen, in die Handlung einzusteigen und am Ende festzustellen, dass all dies nur eine Illusion war. Mal ehrlich, das ist doch wirklich ein wenig sehr gehetzt. Dadurch, dass man zu der Hauptfigur in dieser kurzen zeit kaum eine echte emotionale Bindung herstellen konnte, trifft einen diese Wendung am Ende auch nicht so sehr, wie es wohl eigentlich gedacht war.
Dazu muss ich wirklich sagen, dass mir die Idee, das Szenario und zumindest die theoretische Umsetzung des Themas mit der Zahl gut gefallen haben! Du hast viel Potential einfach dadurch verschenkt, dass Du Dir zu wenig Zeit genommen hast...das ist schade ^^''
6/10
Rechtschreibung/Grammatik: Von einigen Kommafehlern abgesehn, hast Du noch Probleme mit 'das' und 'dass', daran solltest Du noch arbeiten^^ Ein Beta-Leser hilft da auch schon wunder, wenn man sich selbst unsicher ist.
8/10
Ausdruck: Deine Sätze lassen sich im Großen und Ganzen flüssig lesen und versorgen den Leser mit den nötigen Informationen. Allerdings würde es nicht schaden, ein paar mehr Adjektive und Beschreibungen zu verwenden, damit die Story atmosphärischer wird. Es fehlt einfach ein bisschen an Emotionen.
8/10
Insgesamt: Ein wirklich interessanter Ansatz und das Szenario an sich macht durchaus Lust auf mehr. Leider deutlich zu kurz geraten und vom Stil her ein wenig zu steril.
22/30
SonSonna - „Mit Mut, Entschlossenheit und Freundschaft zum Sieg“
Inhalt: Der erste Punkt der mir auffällt: Die Story hat das Seitenlimit mehr als nur um ein wegzwinkerbares Bisschen überschritten. Überträgt man (den reinen Textteil, ich habe sogar den Text des Openings weggelassen) in die vereinbarte Form, bekommt man rund 21 Seiten raus, das ist einfach deutlich zu viel. Es tut mir ehrlich leid, bei einer Geschichte aus solchen Gründen Punkte abziehen zu müssen, aber in dem Fall lässt sich das leider nicht mehr wegdiskutieren.
Der nächste Punkt führt mich insofern wieder zurück zum ersten, dass man hier doch einiges hätte kürzen können. Das hätte die Story zurück ins Limit gebracht und sie zugleich straffer und kurzweiliger werden lassen. Ich weiß, es ist immer nicht leicht, eine FanFiction so zu schreiben, dass sie auch jemanden anspricht, der die Serie nicht kennt...und ich persönlich kenne sie leider nicht. Aber es hätte schon sehr geholfen, die Charaktere ein wenig mehr zu beschreiben. Würde diese Serie nicht auf allgemein bekanntem Sagenstoff beruhen, hätte ich wohl kaum noch was mit ihnen anfangen können. Generell benutzt Du in dieser Story erstaunlich wenig Adjektive. Das führt nunmal dazu, dass zwar einiges an Informationen rüberkommt (und zwar so ziemlich jeder Handgriff im täglichen Leben der Sherwood-Bande, wie gesagt, man hätte vl einiges kürzen können), aber die Imagination des Lesers nicht so richtig angesprochen wird. Das macht es streckenweise doch ein wenig ermüdend, den ganzen kleinen Banalitäten des Dorflebens zu folgen. Gegen Ende, wo sich die Handlung dann verdichtet und aufs Finale zuspitzt hat man dann aber wirklich den Eindruck, einen Zeichentrickfilm zu sehen. Da dies ja eine FanFiction zu einer Trickserie ist, ist das sicher ein positiv hervorzuhebender Punkt, ich muss aber ehrlich gestehn, dass ich es gegen Ende doch ein wenig albern fand. Die Kinder, die mit der Kraft ihrer Freundschaft die Soldaten austricksen, Robin der natürlich im letzten Moment vorm Galgen gerettet wird und das absolute Happy End, dass sogar der lang vermisste König noch eintrifft und sich wirklich alles zum Besten wendet...ich weiß, es ist eine FF zu einer Serie die wohl sicher für ein recht junges Publikum gedacht war und insofern wäre ein realitätsnaher Kampf mit all den erwähnten Waffen wohl irgendwie unpassend blutig gewesen. Den Ton einer unschuldigen Serie hast du also sehr schön getroffen, etwas zu vorhersehbar und kitschig war mir das Finale dann aber doch.
6/10 (1 Punkt Abzug wegen des Limits)
Rechtschreibung/Grammatik: Der Punkt ist kurz zu halten. Ich hab nichts störendes gefunden^^
10/10
Ausdruck: Du schreibst flüssige Sätze und auch sonst einen sehr ausgereiften Stil. Allerdings wirkt er in dieser Story sehr trocken und irgendwie recht farblos. Beim Inhalt habe ich speziell das Fehlen von Adjektiven schon angesprochen, un das kritisier ich hier natürlich nicht nochmal. Aber generell finden sich kaum rhethorische Figuren. Das würde den Text um einiges auflockern und ihn weniger sachlich wirken lassen^^
8/10
Insgesamt: Eine nette, unschuldige, etwas zu lange FanFiction mit Happy End, deren Stil allerdings nicht ganz so zur Heiterkeit und Wärme der Charaktere passt.
24/30
Bra-chan - „Sherlock, mit S“
Inhalt: Ach, Bra...das geht ja schon wieder genauso los wie im letzten WB, in dem ich Dich...erm...kritisieren durfte. Auf jeden Fall muss ich sagen, dass es mich gefreut hat, ein Original von Dir zu lesen...Harry Potter in allen Ehren, aber das ist mir doch immer noch das liebste^^
Tja, die Idee, eine Detektivgeschichte aus der Sicht eines Katers zu schreiben ist wirklich originell und Du hast sie auch noch echt klasse umgesetzt! Die ganzen kleinen Höhen und Tiefen im Alltag eines Katers hast du mit so viel gut pointiertem Humor dargestellt, dass man es einfach noch stundenlang hätte weiter lesen können. Ehrlich, dein Sherlock mit S ist mir so ans Herz gewachsen dass ich stark hoffe, dass dies noch nich sein letzter Fall im ADB war XD
Wie Du diesen rästelhaften Fall aufgezogen hast war eigentlich auch einfach nur super. Lustig, kurzweilig und auch, wenn man bald schon irgendwie geahnt hat, worauf es wohl hinauslaufen würde, blieb es dabei immer spannend. Schön fand ich zudem die kleinen Rätselreime...irgendwie haben die dem ganzen noch den letzten Schliff gegeben^^
Tja...nix worüber sich meckern ließe.
10/10
Rechtschreibung/Grammatik: Auch hier nichts verdächtiges.
10/10
Ausdruck: Der Stil passt einfach hervorragend zur Perspektive.Diese alltäglichen Gegenstände und Handlungen aus Katersicht sind echt witzig und schaffen eine sehr humorvolle und stimmige Atmosphäre, die mich irgendwie schon ziemlich an die alten Garfieldcomics erinnert hat^^
Auch hier wieder, nix zu mosern

10/10
Insgesamt: Einfach geil...niedlich, witzig und zudem noch spannend^^
30/30
Smarti - „Limited Edition“
Inhalt: Hachja...sowas hatte mir ja mal wieder gefehlt ^_^ Wiedermal ein echter Smarti! Inhaltlich kommt man natürlich nicht drumrum, das ganze mit deiner Weihnachtsstory zu vergleichen. Da reicht es in meinen Augen noch nich so ganz ran..aber die war meiner Meinung nach auch einfach perfekt! Das aber nur ganz am Rande und natürlich ist das kein Kritikpunkt^^
Inhaltlich brilliert die Story vor allem durch Spannung und Realitätsnähe (soweit ich das beurteilen kann

). Sie ist in sich völlig logisch und das Vorgehen des Scharfschützen wirkt stets plausibel und dabei verleihst Du auch seinen menschlichen Aspekten Ausdruck. Das Gefühl, ein bloßes Werkzeug zu sein und oft nicht zu wissen, welchen Zweck man nun wirklich erfüllt, bringst du schön rüber und der Gute wird einem auch schnell sehr sympathisch^^
Gefallen hat mir auch diese Wendung nach dem Diebstahl des Gewehrs, wobei ich von dem Anzugträger eigentlich noch eine fiesere Intrige erwartet hätte...Du weißt schon...irgendwas, das den Protagonisten am Ende das Leben kostet. Irgendwie war es wirklich ungewohnt, ein Happy End von Dir zu lesen^^ Aber auch das natürlich wieder nicht als Kritikpunkt gemeint. Schade fand ich allerdings, dass die Story gegen Ende generell recht gehetzt wirkte. Immerhin war das ein ziemlich spannender Part, er muss noch einmal in das Haus, quasi die Höhle des Löwen und ich hatte ehrlich schon das schlimmste erwartet. Statt dessen sprintet er so hektisch auf das Happy End zu, dass die Spannung schon wieder vorbei ist, bevor sie richtig begonnen hat...das fand ich ein wenig schade. Das letzte zum Inhalt ist ein kurzes Wort zu den Rückblenden zum Briefing und so. Wenn man über so lange Textstellen in der Zeit zurückspringt, ist es meiner Meinung nach besser, die Rückblende durch Schriftart o.ä. Zu kennzeichnen und dafür im Präteritum zu schreiben...sonst läuft man Gefahr der 'Hatte-ritis' zu verfallen...aber das nur als kleiner Punkt am Rande.
9/10
Rechschreibung/Grammatik: Ach Smarti...Du und deine Kommata. Ich hasse es jedesmal, in dieser Kategorie von einer Story Punkte abziehen zu müssen, aber diesmal gesellen sich zum Kommaproblem auch einige Schusselfehler, die nun echt nicht hätten sein müssen.
8/10
Ausdruck: Auch hier passt der Stil sehr schön zur Perspektive. Neben der detaillierten Darstellung der Sniperroutine schaffst Du eine sehr dichte Atmosphäre, indem Du dem Leser das Warten, das launische Wetter, die ständige Gefahr und all die anderen kleinen Tücken des Scharfschützenlebens sehr nahe bringst. Das einzige, was den Ausdruck öfters stört sind eigentlich nur die Punkte, die ich in der obigen Kategorie bereits bemängelt habe, also habich hier nichts mehr zu meckern. Stimmig, authentisch und spannend^^
10/10
Ingesamt: Ich mochte Deine Story wirklich sehr! Ich finde, sowas gibt es hier viel zu selten zu lesen und mit den ganzen sorgsam recherchierten Fakten und Details war es mal wieder ein ganz besonderes Lesevergnügen. Leider sieht man der Story die teils hektische Entstehung doch an, was unnötigerweise Punkte kostet. Trotzdem ein toller Beitrag in meinen Augen! Ich hoffe für die nächste Runde kannst Du ein wenig daran arbeiten^^
27/30
MajinKay:
Limited Edition – SSJSmarti
Inhalt:
Schon nach den ersten wenigen Sätzen wird ziemlich eindeutig klar, dass es sich mal wieder um eine eindeutige Smarti FF handelt. Sei es die dichte Atmosphäre, die einen von Beginn an direkt packt und in ihren Bann zieht, oder der Hauptcharakter, der durch seine Menschlichkeit und sein Verhalten einen eindeutigen Sympathiebonus bekommt. Auch das Setting – welches ich gerne einmal als inoffiziellen Nachfolger von „Christmas through a Crosshairs“ definieren würde – macht von Beginn an Spaß. Gesetz natürlich den Fall, man mag das Genre.
Ich für meinen Teil liebe es. Und kann wirklich nicht meckern. Die Charaktere bleiben die ganze Geschichte lang überzeugend und klar definiert, die Entwicklung der Storyline als solche ist in einem entsprechenden Tempo gesetzt. Das Ende bringt eine gut inszenierte Wendung mit sich, auch wenn ich nicht ganz sicher bin, ob es nun wirklich eine Wendung ist. Denn de Facto werden am Ende eigentlich nur die ganz großen Fragen beantwortet, die die vorangegangenen Seiten hindurch angefallen sind. Allen voran: „Warum genau wurde eigentlich ein Marine Sniper mit diesem Auftrag betraut?“
Inhaltliche/logische Schwachstellen? Die Qualität ist durchwegs auf einem derart hohen Niveau angesiedelt, dass ich nur per Nitpicking überhaupt etwas finden könnte, das ich anmerken könnte. Aber mal ehrlich, es ist doch eigentlich vollkommen egal, ob die CIA jetzt in Quantico oder Langley stationiert ist, oder? Eben.
10/10
Ausdruck:
Hm ja, wunderbar, wie eigentlich erwartet. Seien es nun die inneren Monologe, der Übergang zwischen einem Flashback und der eigentlichen Handlungszeit oder die Beschreibung der ganzen Rahmenbedingungen – Limited Edition bewegt sich wirklich in allen Bereichen auf sehr hohem Niveau. Was mir an dieser Stelle auch sehr positiv aufgefallen ist, war, dass du zwar auf der einen Seite die ganzen Fachbegriffe eingebracht hast, sie auf der anderen Seite aber auch in der Story selbst so gut erklärt hast, dass auch Genreneulinge keine allzu großen Probleme haben sollten.
10/10
Rechtschreibung:
Der ganze Absatz über Fehler ist eigentlich schnell abgehakt. Kurzum, mir wäre wirklich nichts Negatives aufgefallen.
10/10
Persönliche Randnotiz:
Ich weiß nicht, an welcher Stelle ich es erwähnen sollte, deswegen bekommt das Folgende seinen eigenen Unterpunkt.
Mal abgesehen davon, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat, war ich auch sehr positiv überrascht mit der damit verbundenen Präsentation. Das geänderte Ava, die Sig… und die damit verbundenen Eindrücke, die schon ein wenig auf die Thematik einstimmen sollen, bzw. vielleicht sogar als eine Art Teaser gedacht waren. Auch wenn die Präsentation nicht direkt mit den geschriebenen Worten zu tun hat, und ich sie daher auch nicht in die Gesamtbewertung mit einbeziehen will, so muss ich dich dennoch persönlich dafür loben. Es macht Lust – Lust auf die Geschichte, Lust darauf, sich tiefer in die erzählte Welt hineinzuversetzen und hinterlässt damit einen überaus positiven Eindruck.
Insgesamt: 30/30
Sherlock, mit S – Bra-chan15
Inhalt:
Für mich mit Abstand die Überraschendste aller, beim aktuellen Wettbewerb, eingereichter Geschichten. Es beginnt mit der Überraschung, sich zuerst gar nicht so in der erzählten Welt zu Recht zu finden, bis einem bei der Erklärung und Beschreibung des Protagonisten plötzlich ein Licht aufgeht, ähnlich einer Super Nova. Und alles, was folgt, ist einfach nur köstlich,
Ehrlich gesagt musste ich schon knapp nach Erwähnung des vierbeinigen Hauptcharakters an „Felidae“ denken – um genau zu sein, an die Animeversion davon, die ich vor Jahren im TV gesehen habe (und die mich wirklich beeindruckt hatte). Ich war sehr überrascht, dieses Setting noch einmal irgendwo zu Gesicht zu bekommen, genauso, wie gut sich alles in dieser Story zusammenfügt. Sei es der Aufbau, der nicht von ungefähr an alte Noir-Krimis erinnert, die Charaktere, die wunderbar in dieses Ambiente hineinfinden oder der Schluss, der die Story nicht nur vom Abdriften in ein Klischee rettet, sondern sehr süffisant noch einmal das ganze Detektiv-Thema auf die Schippe nimmt. Mit anderen Worten: Alles hat seinen gewünschten Platz, alles seine Berechtigung.
10/10
Ausdruck:
Erneut: Unerwartet, aber genial. Sich die Welt durch Sherlocks Augen vorzustellen und seinen Beobachtungen zu folgen ist am Anfang ein wenig anstrengend, aber schon nach wenigen Sätzen kommt man auf den Genuss. Alles ist sehr detailreich beschrieben und manchmal muss man auch ein klein wenig um die Ecke denken, was der Kater jetzt genau mit einem erklärten Alltagsgegenstand meint. Fast so wie eine Episode von Dingsda. Allerdings macht es schnell Spaß und man kommt auch ebenso schnell den Dreh heraus.
Die ganze Geschichte lang wird dieser einzigartige Stil beibehalten, was sehr erfreulich ist. Wirklich große Patzer gibt es nicht, wenn, dann muss man wirklich schon zum Nitpicken anfangen. Und das ist – wie schon bei Smarti erwähnt – wohl ein eindeutiger Beweis für das hohe Niveau der Story. Und wenn ich zum Nitpicken anfangen soll – mir wäre da nur aufgefallen, dass Sherlock zweimal den Großen als „Herrchen“ anredet. Auch wenn es eine korrekte Bezeichnung ist, so weicht das irgendwie von seinem restlichen Verhaltensschema ab. Wenn auch nur minimal. Sonst… tja… nothin’ to tell.
10/10
Rechtschreibung:
Machen wir es kurz – keine Fehler, die mir aufgefallen wären. Nichts, Nada, Nothing, Zero, Null.
10/10
Insgesamt: 30/30
Heimkehr – DieFlocke!
Inhalt:
Gleich vorweg sollte ich wohl einmal erwähnen, dass ich mich auf diese Story hier sehr gefreut habe. Es ist immer mal wieder sehr schön und erfrischend, Geschichten von neuen Autoren hier im Forum lesen zu können. Dementsprechend hoch war auch meine Vorfreude auf „Heimkehr“, als ich die ersten Seiten zu lesen begann.
Und der Beginn der Geschichte lässt diese Vorfreude auch durchaus hochleben. Die ersten beiden Charaktere, die man kennen lernt, Jay und Cathy, erscheinen durchaus von Beginn an sympathisch. In den ersten Szenen hat man durchgängig ein gutes Verständnis für beide, man kann die Stimmung richtig knistern hören und das Setting wird gut rüber gebracht. Leider verfliegt dieser ausgezeichnete, erste Eindruck ein wenig, wenn die Story fortschreitet.
Erst sind es Kleinigkeiten, die beim Lesen auffallen. Die Geschichte spielt beispielsweise im (fiktiven) Mittelalter, aber das erfährt man quasi erst, wenn man direkt mit der Nase darauf gestoßen wird. Die Hauptcharaktere sind Diebe in einer Bande, das einzige Mal arbeiten sieht man sie aber in einer Schenke. Blaka ist Cathys geliebter Bruder, dennoch flieht sie ohne ihm aus dem Weisenhaus. Kleine bis große Details, die irgendwie an der ganzen Storyline ihre Kratzer hinterlassen, bis sich schließlich der Hauptkern der Geschichte entfaltet und es zum erzählerischen Höhepunkt kommt. Der, und das muss ich leider zugeben, leider etwas verwirrend rüber kommt.
Es ist schwer zu sagen, an was das liegt. Vermutlich sind es die einzelnen Erzählstränge, die zu schnell aufeinander aufgelöst werden. Vielleicht aber auch die ungeheure Menge an Information, die in den letzten Seiten verpackt wurde und damit auf den Leser insgesamt eindrischt. Wahrscheinlich ist es schlussendlich eine Kombination aus beiden, aber alles in allem wirkt das Ende gehetzt und ein wenig übertrieben, was doch sehr schade kommt, angesichts des durchaus wunderbaren Anfangs.
Durchgängige Qualität sind die Schlagwörter, die ich der Autorin an dieser Stelle mitgeben möchte und die ich bei der nächste Geschichte gerne wieder finden würde. Denn trotz der Kritik zeigt dieses Erstlingswerk eindeutige Stärken und macht mit Sicherheit Lust auf mehr.
6/10
Ausdruck:
Durchgehend auf hohem Niveau. Die Beschreibungen, die verwendeten Metaphern und alles in allem die Dialoge fügen sich gut in das Gesamtbild sowie in die beschriebene Welt von „Heimkehr“. Die verwendete, legere Sprache macht es zu Beginn zwar schwieriger, sich wirklich in einer mittelalterlichen Welt heimisch zu fühlen, (wie schon erwähnt wird man meines Erachtens nach eher mit der Nase darauf gestoßen) allerdings fügt man sich dem gegebenen Ambiente recht schnell.
Allerdings hätte ich mir hie und da ein wenig mehr Abwechslung in Erzählbild und Satzstruktur gewünscht. Auch wenn beides einen sehr hohen Standard einnimmt, so erscheint es doch immer im gleichen Takt, im gleichen Leserhythmus, was nach einiger Zeit ein wenig ermüdet.
9/10
Rechtschreibung:
Ein paar Fehler, die einem über die gesamte Länge der Story auffallen. Meist sind es eine falsche Interpunktion, oder leichte Fehler in der Groß- und Kleinschreibung, manchmal aber auch direkte Verwechslungen von Wörtern oder Begriffen. Aufgefallen ist mir hierbei einmal „Black“ anstelle von „Blaka“. Keineswegs tragische Fehler, aber dennoch sind sie vorhanden und müssen schon alleine wegen der aktuellen Konkurrenz dementsprechend in Betracht gezogen werden.
9/10
Insgesamt: 24/30
Sturm auf Weißküste – GeneralGreen
Inhalt:
Um zu Beginn einmal eine etwas dramatische Metapher stehen zu haben: Ich sehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die mir vorliegende Geschichte.
Einerseits bin ich absolut begeistert. Die Grundidee, die in das Militärgenre fällt, dann aber eine so unerwartet wie genialen Wechsel nimmt und schließlich in einer vollkommen anderen Umgebung, unter vollkommen anderen Umständen zu ihrem bittersüßen Ende findet, hat mich von der ersten Sekunde weg vollkommen überzeugt. Eine absolut tolle, positive Überraschung von einem Autor, der mir bis jetzt noch nicht sehr geläufig war.
Allerdings gibt es auch Makel. Die leider an der tollen Fassade der Geschichte kratzen, und diese haben eigentlich mit dem gleichen Punkt zu tun, der sie auch so gut macht: Dem Ende.
Das alles in Wirklichkeit nur die Einbildung eines Insassen einer Nervenheilanstalt war, bringt nicht nur einen vollkommenen Schwung in die Storyline und ist das besondere Extra, dass man sich bei einigen anderen Geschichten wünscht, es macht das ganze Konstrukt, auf dem die Story aufgebaut ist wesentlich komplexer und lässt mich alles in einem anderen Blickwinkel betrachten. Und es ist genau dieser, detailliertere Blickwinkel, der mich auf Schwachstellen bringt.
Das Ende kommt einfach zu plötzlich. Die Charaktere bekamen gerade einmal einen Hauch einer Charakterisierung, das Setting ist gerade einmal bekannt und auch die Umgebung soeben einmal beschrieben, da kommst du schon zu dem dramatischen Wendepunkt und Schlag auf Schlag zu dem Ende der Geschichte. Wäre ein klein wenig mehr Zeit geblieben, ein paar wenige Seiten mehr, um das Ende vielleicht ein wenig besser vorzubereiten, oder schon ein klein wenig auf eine mögliche Alternative zu dem ursprünglichen Setting hinzuweisen, würde das Gefühl nicht ganz so groß sein, das irgendetwas wirklich Wichtiges in der Storyline fehlen würde. Ein paar Details, eine winzige Pause innerhalb der Erzählung, sodass nicht alles so unglaublich rasant abläuft, hätten dem Ganzen nicht schlecht getan.
8/10
Ausdruck:
Überwiegend gut, auch wenn mich doch das Wort „Revoluzzer“ immer wieder gestört hat. Es wirkt unpassend, zu leger im Vergleich zur restlichen Wortwahl der Erzählung. „Revolutionäre“ wäre besser gekommen. Oder eine ganz andere Beschreibung. Von dem aber mal abgesehen triffst du die Stimmung der Geschichte eigentlich immer sehr gut. Einzig und alleine die letzte Szene erschien teilweise sehr überzeichnet in Rahmen des anwesenden Pflegepersonals. Die genervt wirkende Pflegerin kommt ein wenig unangemessen rüber, ähnlich dem Doktor.
9/10
Rechtschreibung:
Hm. Überragend mehr als sämtliche andere Teilnehmer. Seien es Verwechslungen von das/dass, groß geschriebene Adjektive oder Adverbien oder Tippfehler – man findet auf den kurzen Text jede Menge kleinerer und größerer Fehler, ohne besonders danach suchen zu müssen. Und gerade wegen der Kürze deiner Story kommen sie eben leider verstärkt zum Tragen. Zudem zwei, drei Absätze, in denen du ins Präsens wechselst. Das
könnten natürlich auch verwendete Stilmittel sein, allerdings hättest du sie dann wohl besser dementsprechend herausheben können – in anderer Schrift oder kursiv eben. So klingen sie eben verdammt holprig.
6/10
Insgesamt: 23/30
Mit Mut, Entschlossenheit und Freundschaft zum Ziel – Son-Sonna
Inhalt:
Kommen wir nun zur einzigen Geschichte des aktuellen Wettbewerbs, die sich mit dem Retro-Thema auseinandersetzt. Gleich vorweg ist einmal zu sagen, dass du das generelle „Feeling“ des Animes recht gut eingefangen hast. Eine wirklich gute FanFic, die eindeutig davon lebt, dass Storyline und Charaktere sehr authentisch rüber kommen, soweit ich das noch in Erinnerung habe. Seien es die recht lockeren Sprüche der Sherwood-Bande (Die ich zu großen Teil auch auf die Übersetzer der 80iger schiebe), das Verhalten der Protagonisten selbst oder das Bemühen um die relativ geringe Gewaltdarstellung (Wie auch im Anime werden bei der Geschichte Pfeile dafür eingesetzt, Pferde maximal scheuen zu lassen, die meisten Charaktere kämpfen mit stumpfen Waffen und eine Schürfwunde zählt zu den schlimmeren Verletzungen) – alles kommt absolut überzeugend und gut durchdacht rüber. Man merkt eindeutig, dass du sehr aufgepasst hast und auf eine sehr klare Umsetzung geachtet hast – und beides bringt absolut Pluspunkte.
Die Gesichte selbst fügt sich auch sehr gut in das Schema hinein, auch wenn sie selbst stellenweise etwas langatmig erscheint und das direkte Ende doch sehr stark an einen anderen Robin Hood Klassiker erinnert, in der ein gewisser Sean Connery die Rolle des König Richards übernehmen durfte, um am Schluss noch einmal vorbeizuschneien. Aus diesem Grund schrammt sie leider sehr stark am Rande des Kitsches vorbei, was nicht ohne Spuren bleibt. Zudem gibt es noch einen wichtigen Punkt, der leider ein häufiges Manko an FanFics ist, und das gerade ein Thema wie „Retro“ verstärkt erfordert: Die Beschreibung der Charaktere und der Backgrounds.
Gerade bei älteren Serien wird es einfach nicht mehr so viele Leser geben, denen die Charaktere ein Begriff sind und die allesamt ein Bild dieser im Kopf haben. Deswegen hätte ich es sehr begrüßt, wenn du vielleicht ein wenig detaillierter auf die einzelnen Hauptfiguren eingegangen wärst. Vielleicht weniger Charaktere, die vorhandenen dafür aber etwas detaillierter.
9/10
Ausdruck:
Gut gemacht. Der verwendete Stil und die Dialoge entsprechen gut dem Bild, das du darstellen willst. Ein paar Kleinigkeiten hätte ich aber doch auszusetzen. Zum einen wäre das die Gedanken unter speziellen Anführungszeichen zu setzen (verkehrte Spitzklammern). Solche Sonderzeichen stören meist ein wenig den Lesefluss und sollten aus diesem Grund nur mit Bedacht eingesetzt werden. Wesentlich besser wäre da entweder die indirekte Rede, oder, wenn du alles schon ein wenig herausheben möchtest, eventuell kursive Sätze.
Das generelle Satzbild und auch die Strukturierung mit den vielen Absätzen gefällt mir alles in allem sehr gut, es macht das Lesen durchaus einfacher und vor allem recht schnell. Das du [aber bei den ganzen Absätzen recht schnell über das gesetzte Limit der Seitenanzahl kommst, ist abzusehen. Allerdings ist das wirklich nicht so schlimm.
9/10
Rechtschreibung:
Langsam komme ich mir vor wie ein Leierkasten. Auch bei dir kann ich nicht meckern. Bravo.
10/10
Insgesamt: 28/30
Point of View – prince_noir
Inhalt:
Point of view macht es von der ersten Sekunde an dem Leser nicht gerade einfach – man steht einer enormen Herausforderung gegenüber, die kleinen Informationshäppchen aufzunehmen uns Stück für Stück zu einem großen Ganzen zusammenzufügen, welches vermutlich die niveauvollste und tiefgründigste Geschichte des aktuellen Wettbewerbs darstellt.
Die Charaktere, die Entwicklungen dieser, die Schauplätze, das Ambiente, selbst die dauernde Spannung, die stets in der Luft liegt – eindeutige referenzklasse, mit der wir es hierbei zu tun haben. Die Atmosphäre, speziell in der Beschreibung des Pups, sticht ohne Zweifel heraus. Eine düstere Atmosphäre, die das Setting deutlich unterstreicht.
Und auch wenn einige Fragen am Ende noch offen stehen bleiben, (zum Beispiel: war die Identitätsstörung „neu“ oder ein altes Problem? Wie wirkte Declan auf seine Umgebung? Was genau war jetzt wirklich zwischen ihm und seiner Schwester passiert? Wie viel von der Story ist überhaupt
wirklich passiert?) so ist man dennoch mit allem zufrieden.
10/10
Ausdruck:
Kommen wir nun also zur Inszenierung. Wie bereits erwähnt, war ich sehr, sehr erfreut von der dichten Atmosphäre und den detailreichen Beschreibungen, die dieser Geschichte in so positivem Licht erstrahlen lassen. Die zahlreichen Metaphern sind gut gewählt und auf hohem Niveau angesiedelt, auch wenn man manchmal das Gefühl hat, ein Tick weniger hätte auch gereicht. Sonst allerdings muss ich eindeutig zugeben, dass dies definitiv rein sprachlich der beste Beitrag dieses Wettbewerbs war.
Das einzige, was ich dennoch irgendwie noch negativ anmerken muss, ist der Perspektivenwechsel an zwei Stellen während der ganzen Story. Ganz dem Titel gerecht werdend, wechselst du zwei Mal von der dritten Person in die klassische Ich-Erzählung. Streng genommen beginnst du die Story sogar so. Anfänglich dachte ich daran, dass es ein weiteres Stilelement sein könnte, dass den Geisteszustand der beiden noch einmal deutlicher machen sollte, oder in irgendeiner Art und Weise dem ganzen dienlich wäre. Allerdings fehlt schlussendlich einfach etwas, um das wirklich so verarbeiten zu können. Vielleicht, wenn du eine andere Szene (oder Szenen) in der Ich-Perspektive verfasst hättest, wäre es verständlicher oder einsichtiger rüber gekommen, so muss ich aber leider sagen, dass mir nicht klar war, was genau du damit beabsichtigt hast.
9/10
Rechtschreibung:
Ich wiederhole mich.
10/10
Insgesamt: 29/30
So, das macht jetzt nach Adam Riese und Eva Zwerg...
prince noir - point of view: 25 + 29 + 29 = 83
(3)
General Green - Sturm auf Weißküste: 20 + 22 + 23 = 65
(6)
Die Flocke - Heimkehr: 26 + 19 + 24 = 69
(5)
Brachan15 - Sherlock mit S: 30 + 30 + 30 = 90
(1)
SSJSmarti - Limited Edition: 30 + 27 + 30= 87
(2)
Son-Sonna - Mit Mut, Entschlossenheit und Freundschaft zum Sieg: 22 + 24 + 28 = 74
(4)
Herzliche Gratulation an die Gewinnerin, sowie natürlich an alle weiteren Platzierungen. Als schlusswort möchte ich noch bitte erwähnen, dass natürlich ein
jeder Leser (Egal ob Fan, Autor oder Juror) dieser Geschichten die Möglichkeit hat, bei der Umfrage mitzustimmen, die dieses Mal den
User's Choice Award bestimmt. Also macht das bitte! Vergebt eure Stimme an den/diejenige/n, der oder die eures erachtens die beste Geschichte abgeliefert hat. Ende der Abstimmung wäre der 31.3., 23:59, wenn das jedem Recht ist. ^^
So long!