Mephistopheles
"Nicht schießen!"
Überwältigender Sieg für Bushs Republikaner
Die Republikaner haben bei den US-Kongresswahlen die Mehrheit im Senat erobert und im Repräsentantenhaus, wo sie ohnehin schon dominierten, noch weitere Sitze hinzugewonnen - für Präsident George W. Bush ist das Ergebnis eine Bestätigung seiner Politik.
Washington - In den vergangenen 150 Jahren ist es der Partei des amerikanischen Präsidenten erst drei Mal gelungen, bei den Zwischenwahlen zuzulegen. "Präsident Bush und die Republikanische Partei haben heute Geschichte geschrieben", sagte Ari Fleischer, Sprecher des Weißen Hauses. Bush kann damit in der im Januar beginnenden Legislaturperiode in beiden Häusern des Kongresses auf solide Unterstützung für seinen harten Kurs gegen den Irak, den umstrittenen Ausbau der Heimatverteidigung und Steuersenkungen bauen.
Entscheidend für den Ausgang war offenbar die hohe Popularität des Präsidenten. Bush hatte sich bei Wahlkampfveranstaltungen in Dutzenden Bundesstaaten auf die Irak-Debatte und den Kampf gegen den Terrorismus konzentriert. Den Demokraten gelang es anscheinend nicht, aus der flauen Wirtschaftslage, der steigenden Arbeitslosigkeit oder den Bilanzskandalen Kapital zu schlagen.
"Die Botschaft der Wahl lautet: Die Bürger wollen die Fortsetzung der Politik eines populären Präsidenten in Kriegszeiten", sagte der Politikwissenschaftler Bruce Buchanan von der Universität Texas. "Die Menschen wollen den Präsidenten an diesem Punkt nicht schwächen."
Die Demokraten verfehlten nicht nur ihr erklärtes Ziel, im Repräsentantenhaus einen Machtwechsel herbeizuführen. Sie hatten sich im Senat auf Zugewinne eingerichtet. Mit der Niederlage der demokratischen Senatorin Jean Carnahan in Missouri war ihr Machtverlust am frühen Mittwochmorgen jedoch besiegelt. Die Republikaner hatten damit mehr als 50 der 100 Senatoren hinter sich. Die Republikaner können zudem die einflussreichen Ausschussvorsitzenden bestimmen.
"Die Bürger haben die Patt-Situation im Kongress satt", resümierte der Präsident des Repräsentantenhauses, der Republikaner Dennis Hastert, "sie wollen eine gute, positive Bewegung im Kongress sehen."
Prominente Gewinnerin war Elizabeth Dole, Ex-Verkehrs- und Arbeitsministerin unter den Präsidenten Ronald Reagan und George Bush senior. Sie verteidigte in North Carolina einen Senatssitz der Republikaner. Ihr Mann Bob Dole hatte sich 1996 gegen Bill Clinton um die Präsidentschaft beworben. Dole und Clinton könnten demnächst erneut gegeneinander antreten: um das Amt des Präsidenten im Club der Senatoren-Ehepartner, wie sie selbst sagten. Clintons Frau Hillary gewann vor zwei Jahren einen Senatssitz in New York.
Die Republikaner hatten im Repräsentantenhaus nach den Ergebnissen des US-Senders CNN am Mittwochmorgen 226 Sitze sicher, vier mehr als im alten Parlament, die Demokraten 203. Ein Sitz ging an einen unabhängigen Kandidaten, sieben waren noch unentschieden. Die Mehrheit liegt bei 218. Die Republikaner kontrollieren das Haus seit 1994. Der republikanische Präsident des US-Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, verteidigte sein Mandat im Bundesstaat Illinois problemlos, ebenso der demokratische Oppositionsführer Richard Gephardt in Missouri.
Bei den Gouverneurswahlen in 36 der 50 Bundesstaaten eroberten die Demokraten bis Mittwochmorgen zwei Mandate von den Republikanern und zwei von unabhängigen Kandidaten. Wahlprognosen hatten den Demokraten wesentlich höhere Gewinne vorausgesagt. Präsidentenbruder Jeb Bush wurde in Florida überraschend deutlich wiedergewählt. In Massachusetts gewann der Olympia-Organisator Mitt Romney das Gouverneursamt. Prominente Verliererin war Kathleen Kennedy Townsend. Die Tochter des ehemaligen Justizministers Robert Kennedy verlor die Gouverneurswahl im Bundesstaat Maryland
SPIEGEL online
Die Republikaner haben bei den US-Kongresswahlen die Mehrheit im Senat erobert und im Repräsentantenhaus, wo sie ohnehin schon dominierten, noch weitere Sitze hinzugewonnen - für Präsident George W. Bush ist das Ergebnis eine Bestätigung seiner Politik.
Washington - In den vergangenen 150 Jahren ist es der Partei des amerikanischen Präsidenten erst drei Mal gelungen, bei den Zwischenwahlen zuzulegen. "Präsident Bush und die Republikanische Partei haben heute Geschichte geschrieben", sagte Ari Fleischer, Sprecher des Weißen Hauses. Bush kann damit in der im Januar beginnenden Legislaturperiode in beiden Häusern des Kongresses auf solide Unterstützung für seinen harten Kurs gegen den Irak, den umstrittenen Ausbau der Heimatverteidigung und Steuersenkungen bauen.
Entscheidend für den Ausgang war offenbar die hohe Popularität des Präsidenten. Bush hatte sich bei Wahlkampfveranstaltungen in Dutzenden Bundesstaaten auf die Irak-Debatte und den Kampf gegen den Terrorismus konzentriert. Den Demokraten gelang es anscheinend nicht, aus der flauen Wirtschaftslage, der steigenden Arbeitslosigkeit oder den Bilanzskandalen Kapital zu schlagen.
"Die Botschaft der Wahl lautet: Die Bürger wollen die Fortsetzung der Politik eines populären Präsidenten in Kriegszeiten", sagte der Politikwissenschaftler Bruce Buchanan von der Universität Texas. "Die Menschen wollen den Präsidenten an diesem Punkt nicht schwächen."
Die Demokraten verfehlten nicht nur ihr erklärtes Ziel, im Repräsentantenhaus einen Machtwechsel herbeizuführen. Sie hatten sich im Senat auf Zugewinne eingerichtet. Mit der Niederlage der demokratischen Senatorin Jean Carnahan in Missouri war ihr Machtverlust am frühen Mittwochmorgen jedoch besiegelt. Die Republikaner hatten damit mehr als 50 der 100 Senatoren hinter sich. Die Republikaner können zudem die einflussreichen Ausschussvorsitzenden bestimmen.
"Die Bürger haben die Patt-Situation im Kongress satt", resümierte der Präsident des Repräsentantenhauses, der Republikaner Dennis Hastert, "sie wollen eine gute, positive Bewegung im Kongress sehen."
Prominente Gewinnerin war Elizabeth Dole, Ex-Verkehrs- und Arbeitsministerin unter den Präsidenten Ronald Reagan und George Bush senior. Sie verteidigte in North Carolina einen Senatssitz der Republikaner. Ihr Mann Bob Dole hatte sich 1996 gegen Bill Clinton um die Präsidentschaft beworben. Dole und Clinton könnten demnächst erneut gegeneinander antreten: um das Amt des Präsidenten im Club der Senatoren-Ehepartner, wie sie selbst sagten. Clintons Frau Hillary gewann vor zwei Jahren einen Senatssitz in New York.
Die Republikaner hatten im Repräsentantenhaus nach den Ergebnissen des US-Senders CNN am Mittwochmorgen 226 Sitze sicher, vier mehr als im alten Parlament, die Demokraten 203. Ein Sitz ging an einen unabhängigen Kandidaten, sieben waren noch unentschieden. Die Mehrheit liegt bei 218. Die Republikaner kontrollieren das Haus seit 1994. Der republikanische Präsident des US-Repräsentantenhauses, Dennis Hastert, verteidigte sein Mandat im Bundesstaat Illinois problemlos, ebenso der demokratische Oppositionsführer Richard Gephardt in Missouri.
Bei den Gouverneurswahlen in 36 der 50 Bundesstaaten eroberten die Demokraten bis Mittwochmorgen zwei Mandate von den Republikanern und zwei von unabhängigen Kandidaten. Wahlprognosen hatten den Demokraten wesentlich höhere Gewinne vorausgesagt. Präsidentenbruder Jeb Bush wurde in Florida überraschend deutlich wiedergewählt. In Massachusetts gewann der Olympia-Organisator Mitt Romney das Gouverneursamt. Prominente Verliererin war Kathleen Kennedy Townsend. Die Tochter des ehemaligen Justizministers Robert Kennedy verlor die Gouverneurswahl im Bundesstaat Maryland
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