Was ist eine wirklich "gute" Tat?

Sharnii

Stillstand
Klingt eigentlich ziemlich simpel, aber was ist eine wirklich gute Tat, die man für andere tut, und nicht um sein eigenes Gewissen zu erleichtern? Ich meine, ohne, dass was für einen selbst dabei heraus springt.

Würd mal gerne wissen, was ihr dazu meint!
 
Schwere Frage. Aber auch, wenn man eine "angeblich" gute, total selbstlose Tat vollbringt, "erleichtert" man dadurch ja auch in den meisten Fällen sein Gewissen. (Von wegen, was für ein guter Mensch man nicht ist usw...)
 
Eine gute Tat ist ganz einfach eine Tat zum Nutzen anderer über deren Nutzen für einen selbst man nicht nachdenkt. Kleines Beispiel: Du gehst an einem Baugerüst vorbei und einem Arbeiter droht etwas abzurutschen und du packst mit an. Nach einem Danke gehst du dann weiter. Ob im Nachhinein dein Hirn sein Gewissen füttert indem es bei Gute Tat ein Häkchen macht spielt dabei erstmal keine Rolle. Ich erkläre also alle spontanen Hilfsaktionen bei denen man aus dem Gefühl heraus handelt ohne die Konsequenzen (evtl. dreckige Hände) zu überdenken zu guten Taten. Bei geplanten Sachen sieht es dann schon anders aus. Hier hängt von vornherein der Duft von Gewissen erleichtern in der Luft aber da kann man denke ich einfach nicht entscheiden.

Eine gute Tat sollte im Prinzip sowieso von dem bewertet werden der sie erfährt. Eine alte Oma die besucht wird freut sich. Ob der Besuchende das nun aus Pflichtgefühl oder aus Spaß an der Freude macht spielt dabei denke ich keine Rolle.
 
Ne gute Tat ist ne Tat die aus nem guten Gedanken heraus gemacht wurde.

Um mal fruchts Beispiel mit der Oma aufzugreifen um das zu verdeutlichen.
Ich kann mir denken "Ich geh jetzt zu der Oma hin, dann denken alle, wie toll ich doch bin", dann ist es scheiße, weil mans nich der Oma zuliebe gemacht hat.

Wenn man aber hingeht weil man der Oma ne Freude machen will, dann ists ne gute Tat.

Achja dieser Spruch von wegen "Gewissen beruhigen" ist sowieso Quatsch, wenn man sich mal Gedanken drüber macht, warum man überhaupt 'n Gewissen hat.
Das Gewissen sagt uns eigentlich was gut und was schlecht ist, von daher ist ne Gewissensberuhigung meist was gutes.
 
Wenn man das, was man sich selbst getan wissen möchte, auch anderen tut.

Also sozusagen die positive Variante von "Was du nicht willst, was man dir tu, was für auch keinem andern zu."
 
Haggismchaggis schrieb:
Wenn man das, was man sich selbst getan wissen möchte, auch anderen tut.

Also sozusagen die positive Variante von "Was du nicht willst, was man dir tu, was für auch keinem andern zu."
naja da gibts aber auch ausnahmen, es muss ja nicht immer das, was man selbst gern empfängt für andere gut sein. bei nem masochisten bspw. würde sich das gegenüber trotzdem nicht über die ohrfeige freuen, auch wenn der masochist selbst in dem moment gerne eine abbekommen hätte.
oder anderes beispiel: mal angenommen die usa intervenieren in irgend einem rückständigen land wirklich mit dem willen, dem land etwas gutes zu tun. wirklich ohne eigennützige hintergedanken. sie wandeln das land in eine demokratie um weil sie das für die beste staatsform halten und dennoch kann es für das land schlecht sein.

die selbe kritik kann ich auch squall entgegen halten: der gute wille alleine ist noch kein garant dafür, dass ich dem gegenüber wirklich etwas für ihn gutes tue.

ich würde sagen eine gute tat im engeren sinne ist es dann, wenn ich dem anderen bewusst etwas für ihn vorteilhaftes tue, ohne dabei 3. zu schädigen.
eine gute tat aus der sicht des anderen ist alles, was für diesen anderen gut ist.

und das gewissen würde ich lieber ganz aussen vor lassen weil es nicht bei jedem menschen gleichermaßen ausgeprägt ist.
 
Das ist wohl deine Sicht der Dinge, aber aus meiner Sicht kann ne Tat nicht wirklich gut sein, die man aus ner schlechten Absicht gemacht hat, selbst wenn das Ergebnis augenscheinlich gut zu sein scheint.
 
Squall Shinomori schrieb:
Das ist wohl deine Sicht der Dinge, aber aus meiner Sicht kann ne Tat nicht wirklich gut sein, die man aus ner schlechten Absicht gemacht hat, selbst wenn das Ergebnis augenscheinlich gut zu sein scheint.
für den wohltäter nicht, aber für den geholfenen schon. die beweggründe eines anderen interessieren mich nicht wenn er mir hilft.
 
Ich denke ich würde Hilfe ablehnen wenn ich wüsste, dass der andere hilft weil er meint er müsse irgendeine alte Schuld abtragen.
 
Ne gute Tat ist ne Tat die aus nem guten Gedanken heraus gemacht wurde.
ich denke es wäre gut, alle menschen auszurotten. ich halte das für einen 'guten' gedanken. was dagegen?

Wenn man das, was man sich selbst getan wissen möchte, auch anderen tut.
ich will sterben. muss ich vorher alle anderen menschen töten?

der gute wille alleine ist noch kein garant dafür, dass ich dem gegenüber wirklich etwas für ihn gutes tue
*nick* seh ich auch so

aber aus meiner Sicht kann ne Tat nicht wirklich gut sein, die man aus ner schlechten Absicht gemacht hat, selbst wenn das Ergebnis augenscheinlich gut zu sein scheint.
wie war's in faust? 'der stets das böse will, doch stets das gute schafft'? ^^

klar, man kann auch utilaristisch an die sacher herangehen: das, was allen insgesamt am meisten nutzt ist 'gut'. nur weiss man vorher nicht, was allen am meisten nutzen wird *G*

meiner meinung nach ist gut für mich das, was mir nutzt. eine gute tat, was mir hilft/spass macht/etc. und objektiv gesehen, gibt es meiner meinung nach sowieso kein gut/schlecht (als moralische wertungen).
 
@ghent

du weisst es nicht aber du kannst raten, oder dir überlegen was es sein könnte, resp wie wahrscheinlich ist eine tat gut oder schlecht. ist das toeten eines menschen gut? nein, es gibt viel leid darumherum, das weisst du auch ohne dass du jetz jemanden toetest. die kombination von fakten/erfahrungen alesst solche schlüsse zu, die natuerlich verallgemeinern aber auf die man sich doch einigermassen verlassen kann.

und du solltest in deine definition von gut/schlecht andere menschen miteinbeziehen =)
 
Gut ist relativ. Der einzige moralische Bezugspunkt, den wir haben, sind wir selber. Wir können nur von uns ausgehen, was eine gute Tat betrifft. Gut ist in dem Sinne auch dasselbe wie moralisch. Und unsere Moralvorstellungen sind Handlungsvorschriften, die wir anderen uns gegenüber machen. Halten wir uns anderen gegenüber an unsere eigenen Vorschriften, sind wir gute Menschen. Tun wir das nicht, sind wir böse. Gut und böse sind also objektiv auf gerecht und egoistisch zu reduzieren.

Eine gute Tat ist das Zusammentreffen von gutem Willen und subjektiv gutem Effekt, weil der Effekt nämlich der Unterschied zwischen der guten Tat und der guten Intention ausmacht.

Zur Frage, ob es ohne guten Willen eine gute Tat ist:
Pure Definitionsfrage... Allerdings wäre es m.E. nach besser, dies als Tat mit gutem Effekt zu bezeichnen, weil es eben den intentionalen Unterschied macht und damit eigentlich laut Def. oben schlechte Menschen nicht aus Versehen oder aus Mangel an Begriffen in die Kategorie gut mit einordnet...
 
@Squall
ich finds gut, wenn ich zu dir komm und dich umbringe. ich bin sicher, es wäre besser und ich kanns mit meinem gewissen vereinbaren
(das ist selbstverständlich nicht ernst gemeint, schon garnicht als userbeleidigung oder so was!)
was dagegen? (ob ichs schaffen würde sei mal dahingestellt)

@hermi
du hast von dutroux gehört?(dieser kinderschänder und mörder)
ist es schlecht, dessen leben zu zerstören(lebenslänglich gefängnis), ihn somit beinahe umzubringen? und das, weil er eine "gute tat" im sinn hatte, nämlich siche selbst was gutes zu tun.

für mich gibt es kein gut und schlecht. nur etwas, das mir nützt, aus dem ich etwas für mich positives bekomme und etwas, das mir nicht hilft, etwas, was mich nervt/stört/verletzt und bei dem ich ein negatives gefühl habe (egal, was für ein gefühl, solange es für mich negativ ist)

das mag egoistisch sein, aber so weit ich weiss, sagte schon nietzsche, das wir alles aus egoismus tun. sag mir etwas, was du getan hast(oder wirklich tun würdest. das problem dabei, einige werden sicher behauptungen aufstellen, obwohl sie das nie tun würden) und woraus du keinen nutzen ziehn kannst. in der theorie mag es sachen geben, die wir nicht aus egoismus tun, aber in der praxis gibt es sowas nicht
 
Mace schrieb:
@Squall
ich finds gut, wenn ich zu dir komm und dich umbringe. ich bin sicher, es wäre besser und ich kanns mit meinem gewissen vereinbaren
(das ist selbstverständlich nicht ernst gemeint, schon garnicht als userbeleidigung oder so was!)
was dagegen? (ob ichs schaffen würde sei mal dahingestellt)
Ich selber hätte natürlich was dagegen, betrifft es doch mich, aber damit stelle ich dir noch lange nicht in Abrede dass laut deinem Gewissen du etwas gutes tust, also fände ich die Tat, beträfe sie nicht mich, gut.
Mace schrieb:
@hermi
du hast von dutroux gehört?(dieser kinderschänder und mörder)
ist es schlecht, dessen leben zu zerstören(lebenslänglich gefängnis), ihn somit beinahe umzubringen? und das, weil er eine "gute tat" im sinn hatte, nämlich siche selbst was gutes zu tun.
Ich bezweifle mal dass Dutroux seine Tat mit seinem Gewissen vereinbaren konnte und er serwohl wusste dass er etwas schlechtes macht.
Er tat sich selbst was gutes, schadete anderen dabei und hatte, bis auf die Tatsache seiner eigenen Befriedigung, keine guten Absichten, folglich ist es schlecht was er tat.
Ob Dutroux gute Absichten hinter seinen Handlungen hatte ist stark zu bezweifeln und deshalb kann die Annahme auch ausgeschlossen werden.
 
Mace schrieb:
@Squall
ich finds gut, wenn ich zu dir komm und dich umbringe. ich bin sicher, es wäre besser und ich kanns mit meinem gewissen vereinbaren
(das ist selbstverständlich nicht ernst gemeint, schon garnicht als userbeleidigung oder so was!)
was dagegen? (ob ichs schaffen würde sei mal dahingestellt)
Fändest du es auch gut, wenn ich zu dir käme und dich umbrächte, weil ich sicher bin, dass es besser so ist? Wenn dem so wäre, tätest du damit wahrlich eine subjektiv gute Tat, wenn du aus der gleichen Motivation herraus Squall umbrächtest. Wärst du dazu hingegen nicht bereit, ist es keine gute Tat, sondern eine schlechte Tat aus einer nicht näher erläuterten Motivation herraus.

Mace schrieb:
@hermi
du hast von dutroux gehört?(dieser kinderschänder und mörder)
ist es schlecht, dessen leben zu zerstören(lebenslänglich gefängnis), ihn somit beinahe umzubringen? und das, weil er eine "gute tat" im sinn hatte, nämlich siche selbst was gutes zu tun.

Sich selbst etwas Gutes zu tun, ist keine gute Tat. An sich hat das überhaupt keinen Einfluss auf die Moralität einer Tat. Wenn man allerdings andere beeinträchtigt in einer Weise, die man bei sich selber nicht gestattet, ist das wiederrum nicht moralisch, sondern egoistisch. Zwang z.B. ist niemals eine gute Tat, weil man sich Zwang bei sich selber automatisch verbittet. Es gibt niemanden, der zu irgendwas wirklich gezwungen werden will, weil Wille und Zwang ganz einfach Gegensätze sind.

Mace schrieb:
das mag egoistisch sein, aber so weit ich weiss, sagte schon nietzsche, das wir alles aus egoismus tun. sag mir etwas, was du getan hast(oder wirklich tun würdest. das problem dabei, einige werden sicher behauptungen aufstellen, obwohl sie das nie tun würden) und woraus du keinen nutzen ziehn kannst. in der theorie mag es sachen geben, die wir nicht aus egoismus tun, aber in der praxis gibt es sowas nicht
Das Rationalitätsprinzip und Egoismus sind nicht dasselbe...
Ausserdem kann man irgendeinen abstrakten Nutzen überall reininterpretieren, sogar in Entscheidungen, die gar keine sind.
Der LKW ist zum Beispiel den Hügel runtergerollt, um sein Bedürfnis nach "Hügel runterrollen" zu befriedigen und hat daher den Nutzen der Bedürfnisbefriedigung aus dieser Handlung gezogen.
Das ist ne nicht widerlegbare Theorie, also ne ziemliche Luftnummer...
 
ich weiß net genau! also irgentein netter philosoph hat ma gesagt: handle immer so, dass die Maxime deines handelns jederzeit zum gesetz werden kann´! oda so! naja auf jeden fall is gemeint, das man so handeln soll, dass dein handeln immer eine sein kann Regel und so zum Gesetz werden kann! ich hoffe das kann man jetz verstehen! naja und eine wirklich gute ta macht doch auch das gewissen rein! da kann man sich sagen, dass man was wirklich gutes getan hat! und bei mir wars so, dass das so ein nettes gefühl gab, dass ich solche sachen jetz sogar immer mal wieder mache!!! *g* :-)
 
nene, hatten wir vorkurzem in philosophie, aber der war es bestimmt net!!!!!!
 
Devil666 schrieb:
ich weiß net genau! also irgentein netter philosoph hat ma gesagt: handle immer so, dass die Maxime deines handelns jederzeit zum gesetz werden kann
1. Ist das nur ne nettere Fassung der goldenen Regel aus der Berhpredigt (Markus oder Lukas weiß das nicht so genau)
2. Immanuel Kant: Handkle stets so, daß die Maximen deiner Handlungen als Grundlage einer allgemeinen Gesetzgebung dienen könnten.
Und deine "Interpretation" ist sehr "interessant".
 
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