Suicide

Lysander

Nur ein Abbild
Ich weiß, kein neues Thema, wahrscheinlich auch nicht herausragend, aber mir war einfach danach nud vllt. auch ne kleine Kritik an gewisse Vorstellungen bzw. eine Veranschaulichung, was passieren könnte.


Suicide


Ist sie nicht wunderschön? Ja, sie ist es. Sie erstrahlt nachts wie tags in einem wundervollen Licht. Ihre Straßen winden sich um die Häuser wie Schlangen um ihre Opfer, bevor sie es erwürgen und anschließend verspeisen. Ja, diese Straßen waren tötlich und die Häuser wehrlose Opfer. Sie ist unbarmherzig, kennt kein Mitleid, nur den Tod. Wie viele Menschen wohl an dieser Kreuzung ihr Leben verloren haben? Wie viele Schüsse gefallen sind, seid ich hierher kam? Ich hatte nach 5 Tagen, die ich hier verbrachte aufgehört zu zählen. Es war makaber, aber manche lachten über die Art wie einige starben. Am beliebtesten waren Schüsse in die Intimitäten. Eine Frau haben sie erst in ihre Brustwarzen und schließlich in ihre Scheide geschossen. Vielleicht fanden sie es geil, vielleicht war ihnen auch bloß langweilig, wer weiß das schon in dieser Welt? Die durchschnittliche Lebenserwartung lag bei ca. 30 Jahren. Es erreichte sehr selten einer die 50. In den letzten 40 Jahren ist kaum einer eines natürlichen Todes gestorben. Ich bin 17, habe also schon viel erlebt und bin recht alt geworden. Ich hatte 3 Freundinnen, meine längste Beziehung hielt 3 Wochen. Naja, ich hab halt kein Glück. Stets sterben die, mit denen ich zusammenkomme kurz nachdem wir uns kennen lernen, wie ein Fluch. 2 wurden erschossen, eine starb nach einer Vergewaltigung an ihren Verletzungen. Immerhin hat man sie beerdigt. Sie wurde zwar regelmäßig ausgegraben und für sexuelle Akte missbraucht, aber immer noch besser als auf der Straße zu verwesen, wie es üblich war, mit Vergewaltigungs- und Schussopfern. Meine Mutter lag im Satanic-Eastpark neben einer Eiche. Ich besuchte ihre Leiche regelmäßig und entfernte die Zigaretten, Dosen und Plastikverpackungen von ihrer Leiche. Hin und wieder wusch ich sie auch, wenn sie zu dreckig wurde. Ich war es leid. Wo mein Vater lag weiß ich bis heute nicht, hat mich auch nie sehr gekümmert. Man sagte mir er soll in irgend einem Büro im Ledersessel vergammeln. Ich hab nie nach ihm gesucht. Warum auch, ich kannte ihn nicht. Meine Familie war tot und ich sah eigentlich keinen Grund mich nicht erschießen zu lassen, ich braucht bloß ein falschen Schritt machen, ein falsches Wort sagen und etliche Kugeln würden meinen Körper durchbohren, aber ich wollte nicht so sterben, ich wollte in Würde sterben, mir den Ort meines Ablebens aussuchen und aus diesem Grund und nur aus diesem Grund, laufe ich diese Straße lang, denn ich weiß es, ich spüre es, diese Straße wird mich zu dem Ort führen, wo ich meine wahre Liebe gefunden hatte, als sie in meinen Armen starb. Ich liebte meine Schwester, es war nichts unnatürliches mehr in einer Anarchie, wie sie hier praktiziert wurde, denn wen kümmerte es einen schon, ob jemand starb oder nicht, wo man damit alle paar Minuten konfrontiert wurde. Die Menschen schauten sicht nicht einmal mehr um, wenn sie eine Kugel hörten. Ich hasste diese Stadt, dieses Land, diese Anarchie, für die meine Eltern so sehr gekämpft hatten, für die dieses Volk gekämpft hatte. Das Volk löschte sich selbst aus, weil sie gegen den Staat rebelliertet hatten und sich so ein besseres Leben ermöglichen wollten. Nun, der Plan war misslungen und meine Eingeweide brannten darauf ihren Dienst zu quittieren. Die Straße endete und ich stand dort, an jenem einzigen Beet weißer Rosen, das die Anarchie bisher überlebt hatte und ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust, als ich mich nach hinten fielen ließ und ein Stachel meinen Körper durchbohrte. An diesem Ort wimmelte es von langen tödlichen Metallstacheln, denn hier befand sich die einzige Suizidstelle der ganzen Stadt. Der letzte Moment war so warm, als das Blut meinen Körper streichelte.




Ist bewusst so gefühlsarm geschrieben, um die Gleichgültigkeit deutlich zu machen
 
Gerade diese Gleichgültigkeit passt sehr gut zum Geschriebenen finde ich. Sie sticht immer wieder heraus und betont das ganze sehr gut. Als ich das hier gelesen habe, hab ich nur gedacht: wow, das nenne ich begabt. Nicht viele können so schreiben, dass es einem trotz gefühlslosigkeit irgendwie nahe geht. Ich glaube du sprichst damit vielen Menschen aus der Seele, denn unsere heutige Gesellschaft zwingt uns langsam immer mehr dazu gefühlslos zu werden, auch wenn wir es noch nicht alle sind, aber der Zwang dazu ist da.
 
Eigentlich finde ich es völlig passend geschrieben, weil die Reaktion und allgemein das Handeln nur nachvollziehbar ist. Nach einer gewissen Zeit stumpft der Mensch einfach ab, oder "passt sich an".

Ganz kleine Fehler:
"töDlich" ist mir sofort aufgefallen. XD"
Dann solltest du Zahlen, besonders die einstelligen IMMER aussschreiben, einmal schreibst du 2, dann wieder "eine". Besser alle kleinen Zahlen richtig schreiben, liest sich einfach besser.

Obwohl ich selten Noten gebe, bekommst du eine 2- .
XD"
 
@nevermore: danke :)
jo find ich auch


@Ying&Yang: nunja, aber so krass ;)

*g* *bösesThau* naja, word hat aber nich gemeckert >.< ich muss einfach mal meine Sachen Korrektur lesen >.<

hm.. ja, mach ich meistens auch, aber da hab ich net drauf geachtet ^^

uuuuui, ne 2 *freu* *lol*
 
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