Romeo liebt Julia- Zum Sterben schön

Wenke-chan

mit der Stille schweigend
Zum Sterben schön

mensch, mensch, mensch
wieder ne ff die ich poste bevor ich sie von irgendwem hab durchlesen lassen O.o'
oh gott...ich überlegs mir anders -.-'
is jetzt net meine beste, aber soooooo schlimm isses auch net^^
na gut...hier:(ach ja^^ is nen original und ne kurzgeschichte^^)

Zum Sterben schön

Er kam zu spät. Er kam immer zu spät. Auch an diesem Tag war er nicht pünktlich.
Und jedes Mal hatte er eine so verrückte Ausrede, dass er mich damit zum Lachen brachte und ich gar nicht böse sein konnte. Dann lächelte er dieses zuckersüße Lächeln, dass mir die Knie weich werden ließ.
Ich weiß nicht, wie lange ich gewartet hatte, doch er kam letztendlich und das war alles, was zählte. Wenn er gesagt hatte er kommt, dann ist er auch immer gekommen. Ich konnte mich auf ihn verlassen. Wenn mich seine starken Arme umschlungen, fühlte ich mich sicher und geborgen. Er kannte alle meine Geheimnisse. Ich hatte ihm alles anvertraut.
Wir waren glücklich.
Als er endlich ankam, lächelte er nicht und sagte auch nichts. Es war das erste Mal, dass er mich nicht freudestrahlend empfang.
Ich hatte auch nichts anderes erwartet, schließlich gab es auch nichts zu lachen für uns.
Wir befanden uns auf der Brücke über dem Fluss. Ich gab ihm einen Kuss und lehnte mich dann an das Geländer und starrte ins Wasser. Er stellte sich neben mich.
„Ich liebe dich“, sagte ich zu ihm, ohne ihn anzugucken.
„Ich liebe dich auch“, erwiderte er und ein Kribbeln durchfuhr meinen Körper.
„Willst du es wirklich tun?“, fragte ich und er schwieg darauf.
„Ich will mit dir zusammen sein, für immer“, redete ich weiter.
Ich hörte ihn atmen. Er sog die Luft in seine Lunge und presste sie fest wieder heraus.
Ich nahm seine Hand. Er sah mich an. Ich fühlte seine Blicke meinen Körper hinabgleiten.
„Weißt du noch, wo wir uns kennen gelernt haben, Julia?“, fragte er und ich nickte.
Er lächelte mich an. Ich lächelte zurück. Ich fühlte mich wieder wohl.
Wir hatten uns damals auf einer Party das erste Mal gesehen. Ich stand in einer Ecke herum und langweilte mich. Er kam auf mich zu und fragte mich nach der Uhrzeit.
„21 Uhr 15“, hatte ich damals gesagt und er hatte die Augen verdreht.
„So früh noch? Dann kann ich diese schreckliche Party ja frühestens in zwei Stunden verlassen, wenn ich nicht unhöflich sein will“
Und dann kamen wir ins Gespräch. Zuerst haben wir nur über die Fete und die Leute gelästert und später haben wir uns über alles Mögliche unterhalten. Ich hatte schon damals gespürt, dass wir genau auf der gleichen Wellenlinie waren.
Und ein Date folgte dem nächsten. Wir sahen uns fast schon täglich. Es war fast zu einer Sucht geworden.
Seine Küsse schmeckten süß und seine Lippen war zart und weich.
Seine Hände waren immer so sanft. Er war meine erste große Liebe.
Wir waren wie jedes verliebte Paar. Wir gingen aus, knutschten und tuschelten.
Fast ein Jahr waren wir die glücklichsten Menschen der Welt, bis der Tag kam, an dem sich alles verändert hatte.
Meine Eltern wollten über das Wochenende verreisen und ich lud ihn zu mir ein.
Es war ein wunderschöner Samstagabend. Die Musik spielte leise, die Kerzen warfen ein schwaches Licht auf uns und wir saßen im Wohnzimmer auf dem Sofa.
Er küsste mich. Ich küsste ihn. Seine Hände berührten mich sanft.
Er machte mir Komplimente und sagte so viele liebe Sachen.
Ich war Wachs in seinen Händen. Er war wirklich meine erste große Liebe und ich seine.
Ich war im Himmel an diesem Tag, bis die Tür aufging.
Meine Eltern waren zurückgekehrt. Auf dem Weg ins Hotel hatten sie sich gestritten. Anscheinend so heftig, dass sie sofort umgedreht sind, um nach Hause zu fahren.
Mein Vater machte das Licht an und sah uns beide auf dem Sofa.
Er fing an zu schreien und zu wüten.
Er beschimpfte meinen Freund und rastete total aus.
Es zerbrach mir das Herz. Er war so ein lieber Mensch und mein Vater ließ ihm nicht einmal eine Chance. Aber ich wusste sofort woran es lag. Er war schwarz. Seine Eltern kamen aus Afrika und haben hier zu arbeiten angefangen und verdienten auch nicht schlecht.
Er war wurde hier geboren und trotzdem konnte mein Vater nicht über die Äußerlichkeiten hinwegsehen. Er war so oberflächlich.
Er zerstörte mein Leben.
Mein Freund wurde aus unserem Haus geworfen und mein Vater verbot mir jeglichen Kontakt mit ihm.
Doch wir trafen uns weiter, aber heimlich.
Wir erzählten allen, dass wir uns getrennt hätten. Niemand durfte die Wahrheit wissen. Wir wollten kein Risiko eingehen, es auffliegen zu lassen.
Es tat weh, meine Freunde so anzulügen, aber er war es mir wert. Und wenn er gesagt hätte: „Lass und den nächsten Zug nehmen und irgendwo hinfahren, wo uns keiner kennt!“, ich wäre mitgekommen.
Doch mein Vater fand es heraus. Er las in meinem Tagebuch. Er schlug mich und erzählte mir, dass wir aus verschiedenen Kulturen kämen und das wir nie zusammenpassen würden. Er meinte, dass Schwarze ihre Frauen so schlecht behandeln würden und er doch nur um mich besorgt wäre.
Ich konnte mir nie erklären, in welcher Welt dieser Mann lebte.
Warum erzählte er all diese Lügen?
Warum verurteilte er jemanden, den er nicht kennt?
Liebe hat sich doch noch nie um Äußerlichkeiten, Herkunft und Kultur geschert.
Liebe ist blind. Dafür riecht, hört und schmeckt sie besser als jedes andere Gefühl.
Meine Welt lag in Scherben. Er sperrte mich ein, ließ mich nicht einmal in die Schule gehen.
Gab es denn wirklich keine Zukunft für uns?
Ich brach aus, rannte von Zuhause weg, zu ihm, zu Benjamin.
Wir spürten beide, dass alles anders geworden war.
Unsere Liebe brannte immer noch so stark wie zuvor, aber die Umstände zerrissen uns.
Wir fassten einen Entschluss...
So standen wir auf der Brücke und schwelgten in Erinnerungen.
„Ich liebe dich wirklich, Benjamin. Und wenn ich nur in der Hölle mit dir zusammen sein kann, dann werde ich dorthin gehen“, sagte ich und schaute ihm tief in die Augen.
Er nickte nur und küsste mich dann.
Es war ein salziger Kuss, da meine Tränen über meine Wange auf unsere Lippen flossen.
Er stieg über das Geländer und gab mir seine Hand. Ich folgte ihm.
Arm in Arm standen wir auf der Brücke und sahen ins Wasser. Es war eine starke Strömung.
Dieser Sprung würde uns töten, ganz sicher.
„Es ist ein schöner Tag“, sagte ich.
„Zum Sterben schön“, war das Letzte was er sagte...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo hallo
ach es ist doch auch mal wieder schön, hier so kleine kurze KGs zu finden *g*
Diese hier hat mir richtig gut gefallen!
Dein Schreibstil ist einfach mitreßend und wunderbar zu lesen und man fühlt sich sofort in das Geschehene hineinversetzt! Das ist etwas was ich an dir liebe *g*
Das Thema hatte es ebenfalls in sich und es hat mir sehr gefallen, dass du über so etwas schreibst. Das ist heutzutage ja echt noch gang und gebe... von wegen Toleranz und so... und deshalb finde ich es sehr schön, dass du das thematisiert hast.
Ich muss sagen, dass es mir manchmal etwas gezwungen erschien, etwas überdramtisiert vielleicht, weil ich denke (wenn das heute spielt) gibt es sicherlich noch andere Möglichkeiten, als sich gleich umzubringen, dann würde ich ein davon laufen für wesentlich realistischer halten.
Aber den Selbstmord hast du trotzdem wunderbar dargestellt, die Beziehung der beiden kam trotz der wenigen Zeilen sehr gefühl rüber und konnte überzeugen und Benjamins letzter Satz... also da lief mir eine Gänsehaut über den Rücken, das war ein geniales Ende!
Hm, den Titel fand ich auch nicht so trefflich, also das Romeo und Julia hättest du getrost weg lassen können.
Ich hoffe du wirst uns noch mit ein paar mehr deiner KGs beglücken und hoffe, dass sich hier auch noch ein paar Kommischreiber einfinden;)

lg wölfin
 
Hi Wiebke.....

Dir jetzt zu sagen, wie ich deine KG finde, fällt mir natürich nicht leicht, da ich dich ja eigentlich gar nicht kritisieren dürfte, weil ich gegen dich ja nur ein kleines Lichtlein bin ;). Aber wie war das? "Wie soll ich mich verbessern, wenn mich keiner kritisiert?" Also:
Zu deinen Schreibstil kann man natürlich nichts schlechtes sagen, es macht einfach Spaß deine Worte zu lesen. Was man gegen den Titel zu sagen hat, kann ich nicht verstehen. Natürlich ist es Geschmackssache, aber meiner Meinung nach war er gut. Wie schon gesagt, übertrieben finde ich einige Stellen auch. Zum Beispiel, dass der Vater sie sofort einsperrt und sie nicht einmal zur Schule lässt. So wie ich es verstanden habe, wolltest du damit zeigen, dass er sie kontrollieren wollte, oder? Es hätte ja auch gereicht, wenn er sie von der Schule abgeholt hätte oder Ähnliches. ;)
Hm... Der Selbstmord wirkt schon realistisch, auch in der heutigen Zeit. Es ist Personenbedingt(richtig geschrieben..?? =) ) wie man mit so einer Situation umgeht. Wie es scheint, glauben die beiden an ein Leben nach dem Tod, in dem Fall in der Hölle. Also kann das wohl der einzige Ort sein, an dem die beiden restlos glücklich sein können.
Du hast mich überzeugt, wenn der Vater in der Lage ist, seine Tochter einzusperren, dann nützt eine Flucht herzlich weing. Sie hätten zwar eine Distanz von was weiß ich wie vielen Kilometern, aber das ist nichts gegen die Entfernung zwischen Leben und Tod.
Im Ganzen fand ich die KG gelungen. Für diese paar Zeilen, hast du alles sehr gut rüber gebracht.

Ciao stirb

P.S.: Wo ist eigentlich der Kommi (der...?!^^) von Melli....?
 
Hi,

Was hab ich denn da gefunden???
Das war ja schön. Ich wußte schon gar nicht mehr wie toll solche KG s sind.
Du hast einen echt guten schreibstill. Ich kann mir so gar nicht denken das, das hier deine erste story war. So kam das nämlich nicht rüber.
Die Idee ist wirklich genial. Vor allem da es ja realität ist. Es ist schön wenn sich jemand damit auseinander setzt. Allerdings muss ich an einigen stellen einsamer Wölfin zustimmen. Du hättest das ganze noch etwas näher beschreiben können. Außerdem fehlten mir da noch etwas mehr die gefühle von Julia. Das mit dem sprung kam dann doch schon etwas zu schnell. Zumal du etwas ehr geschrieben hättest, das sie weggehen wollten.
Das wäre doch dann eine möglichkeit gewesen.
Aber dennoch, klasse zu lesen und gut geschrieben.
Weiter so.

Bye Laila
 
Ist interessant, genau wie bei einsame Wölfin hab ich bei dem letzten Satz eine Gänsehaut bekommen. XD"
Du hast die Geschichte super geschrieben, ich freue mich auch über jede KG, die ich finden kann, gut das du den männlichen Part nicht Romeo genannt hast, denn das wäre doch etwas ins kitschige abgeglitten, aber so war es sehr schön zu lesen.
Mein Kompliment.^^

edit:
ins ktschige abgelitten? *rofl* XD""" *mal oben ändert*
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm... gut das ich die FF noch gelesen habe ^^
Mir gefällt dein Schreibstil, ein paar Kommafehler waren im Text und manchmal war die Vergangenheitsform glaube ich flasch o." Ansonsten fand ich die KF klasse. Vorallem die letzen zwei Sätze XD
Ich stimme Ying&Yang zu, finde es auch gut das du Benjamin nicht Romeo genannt hast, das dachte ich nämlich zuerst, weil sie ja Julia hieß ^^
Hmm.. jah ansonsten, mehr gibts nicht zu sagen, finde die KG einfach super!

Svlg,
Tyra
 
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