Nordkorea droht mit nuklearem Präventivschlag

Mephistopheles

"Nicht schießen!"
Nordkorea droht mit nuklearem Präventivschlag

"Die USA sagen, wir sind nach dem Irak als nächste dran." Das behauptet ein führender Vertreter des nordkoreanischen Außenministeriums einer britischen Zeitung zufolge. Sein Fazit: Auch ein Präventivschlag ist möglich. Unterdessen hat Nordkorea seine umstrittene Atomanlage wieder in Betrieb genommen.

Seoul - Ministeriumsvertreter Ri Pyong Gap sagte der Website des "Guardian" zufolge: "Wir haben unsere eigenen Gegenmaßnahmen. Präventivangriffe sind nicht das alleinige Recht der USA." Damit ging Ri deutlich über die bisherige Position des kommunistischen Landes hinaus.
Nordkorea hatte gestern angekündigt, mit stärkeren Maßnahmen zur Selbstverteidigung auf US-Pläne zur Aufstockung seiner Militärpräsenz im Pazifik-Raum zu reagieren.

Der gegenwärtige Streit um das Atomprogramm gehe deutlich über den vor einem Jahrzehnt hinaus, sagte Ri der Zeitung zufolge. "Die derzeitige Lage ist ernster als 1993. Es ist völlig offen." Vor zehn Jahren hatten beide Länder am Rande eines Krieges gestanden, sich dann aber 1994 auf ein Abkommen geeinigt, in dem Nordkorea auf sein Atomprogramm verzichtete. Dieses Abkommen hat Nordkorea nach US-Angaben allerdings gebrochen. Die USA werfen dem Land, das US-Präsident George W. Bush mit dem Irak und Iran zur "Achse des Bösen" zählt, vor, im Rahmen des Atomwaffenprogrammes waffentaugliches Plutonium herzustellen.

Gestern hatte der frühere Uno-Waffeninspektor und heutige Kritiker der US-Politik gegenüber dem Irak, Scott Ritter, davor gewarnt, dass "Nordkorea, wenn es sieht, wie die Vereinigten Staaten Irak völkerrechtswidrig vernichten, sich nicht zurücklehnt und abwartet, dass die Amerikaner kommen". Nordkorea werde einen Präventivschlag gegen US-Truppen und deren Verbündete in Asien führen, prophezeite er: "Sie werden nicht eher zufrieden sein, bevor Tokio auf ein Stück radioaktiven Abfalls reduziert ist."

Auch in der Parteizeitung "Rodong Sinmun" gab es heute neue Drohungen gegen die USA - allerdings nur für den Fall eines Überraschungsangriffs auf den gerade wieder in Betrieb genommenen Atomreaktor Yongbyon. "Wenn die USA einen Überraschungsangriff auf unsere friedlichen Atomanlagen starten, dann wird das einen totalen Krieg auslösen", schrieb die Parteizeitung "Rodong Sinmun" in einem Kommentar. "Es ist dumm von den USA zu denken, dass wir still mit verschränkten Arme dasitzen und warten, bis sie den Befehl für einen vorbeugenden Angriff geben."

Der Neustart diene ausschließlich der Stromerzeugung, sagt das Regime - zumindest "zum jetzigen Zeitpunkt". Die USA haben auf Berichte über das Wiederanfahren der Anlage mit großer Besorgnis reagiert. "Nach ihrem Neustart normalisiert jetzt Nordkorea den Betrieb seiner Atomanlagen zur Stromproduktion", hieß es gestern Abend in einer von der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichten Erklärung des Außenministeriums in Pjöngjang. Washington nannte dies eine "ernste Entwicklung". Damit würde sich der kommunistische Staat weiter isolieren. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld verurteilte das Regime in Pjöngjang als "terroristisch".

Südkorea habe bisher keine "bestätigten Informationen", ob die Atomanlagen in Yongbyon tatsächlich bereits wieder in Betrieb genommen worden seien, sagte heute ein Sprecher des Außenministeriums in Seoul zu den Berichten.

Die Regierung in Pjöngjang habe bereits erklärt, dass ihre Nuklearaktivitäten friedlichen Zwecken dienten, hieß es weiter in dem KCNA-Bericht. Der Fünf-Megawatt-Versuchsreaktor in Yongbyon ist jedoch nach Ansicht von südkoreanischen und US-Experten zur Produktion bedeutsamer Strommengen viel zu klein. Der nordkoreanische Reaktortyp kann kernwaffentaugliches Plutonium produzieren.

Eine Sprecherin des US-Außenministeriums rief Pjöngjang dazu auf, die Maßnahme zur Reaktivierung seiner Atomanlagen wieder rückgängig zu machen. Die Welt müsse diesen Schritt als etwas Besorgniserregendes begreifen, sagte Rumsfeld. Das US-Außenministerium hatte bereits in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass amerikanische Spionagesatelliten Verdächtiges am Reaktorzentrum in Yongbyon entdeckt hätten. Dort seien offenbar gebrauchte Brennstäbe abtransportiert worden, was die Absicht Nordkoreas unterstreiche, Atomwaffen zu bauen, hieß es.

Im Atomkonflikt hat Nordkorea bestritten, Kernwaffen herstellen zu wollen. Gleichzeitig unterstellt es den USA, Angriffspläne gegen das Land zu verfolgen. Die USA betonten dagegen, dass sie auf diplomatischem Weg den Nordkorea-Konflikt beilegen wollen. In der nächsten Woche will die Führung der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) in Wien über die Nuklearfrage beraten. Dabei soll auch entschieden werden, ob im Atomstreit der Uno-Sicherheitsrat eingeschaltet werden soll, weil Pjöngjang jede weitere Zusammenarbeit mit der IAEA abgelehnt hat.
SPIEGEL online

der Irak ist also eine derartige Bedrohung, dass man ihn unbedingt angreifen muss, ein solches Nordkorea hingegen lässt sich auf friedlichem Weg besänftigen? Da fragt sich schon, welcher merkwürdigen Logik die US-Regierung folgt, falls deren offizielle Argumentation wirklich die wahre ist haben wir uns im "alten Europa" vermutlich in der Tat bei der Frage nach Bushs Intelligenz getäuscht, denn dann wäre er wohl noch wesentlich dümmer als es scheint. Nur dürfte es halt noch wesentlich schlimmer sein, in dem Sinn, dass das Ganze wohl Kalkül ist: Die Rechnung ist ja relativ simpel, im Irak gibts mit den gemäss Vermutungen wohl zweitgrössten Ölreserven der Welt ordentlich was zu holen, in Nordkrea hingegen nichts, ausser ein halbverhungertes Volk und eine zerstörte Wirtschaft, die es mit Milliardenhilfen aufzubauen gälte, würde man dort einen Regimewechsel erzwingen...
 
und wenn wir schon beim Thema "Logik und die US-Regierung" sind..:

RUMSFELDS LOGIK

Kuba, Libyen, Deutschland...

Die deutsch-amerikanische Freundschaft wird erneut auf die Probe gestellt. Nach seiner Formulierung vom "alten Europa" hat US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld jetzt nachgelegt. In der Irak-Frage stehe Deutschland auf einer Stufe mit Libyen und Kuba. Der US-Botschafter in Berlin relativierte die Kritik.

Washington/Berlin - US-Verteidigungsminister Rumsfeld sagte vor dem US-Kongress, Staaten wie Deutschland, Libyen und Kuba würden in der Irak-Frage weder einen US-Angriff noch einen Wiederaufbau des Landes nach einem Krieg unterstützen. Dagegen gebe es eine nicht unbedeutende Zahl von Staaten, die den USA bereits Unterstützung bei einem militärischen Vorgehen gegen den Irak oder die Nutzung von Militärstützpunkten und Überflugsrechte zugesagt hätten.
Andere Länder hätten signalisiert, sie würden beim Wiederaufbau des Iraks helfen, wenn dort ein Machtwechsel stattgefunden habe. "Dann gibt es noch drei oder vier Länder, die gesagt habe, sie würden gar nichts tun", sagte Rumsfeld. "Ich denke, Libyen, Kuba und Deutschland sind diejenigen, die angedeutet haben, sie würden in keiner Beziehung helfen."

Im vergangenen Monat hatte Rumsfeld Frankreichs und Deutschlands ablehnende Haltung zu einen Militärschlag gegen den Irak als Problem bezeichnet. Beide Länder repräsentierten nicht das "neue Europa", sondern stünden für das "alte Europa". Eine große Zahl europäischer Länder stehe in der Irak-Frage auf der Seite der USA.

Coats: Deutschland hat den Krieg wahrscheinlicher gemacht
Der US-Botschafter in Deutschland, Dan Coats, relativierte im ZDF-Morgenmagazin die Kritik Rumsfelds, indem er betonte Rumsfeld spreche nicht für die USA. "Der Präsident spricht für die Regierung in den USA. Es ist das gute Recht von anderen wie dem Verteidigungsminister, Äußerungen von sich zu geben. Aber letztlich wird die Entscheidung vom Präsidenten getroffen." Rumsfeld habe darauf hinweisen wollen, "dass Europa nicht nur vertreten wird durch die Ansichten von Frankreich und Deutschland, sondern eine ganze Reihe von Ansichten von vielen verschiedenen Ländern".

Selbst bekräftigte Coats jedoch seine Kritik an der Bundesregierung. Er warf ihr vor, den Druck auf den irakischen Präsidenten Saddam Hussein unterminiert zu haben. Coats sagte der "Berliner Zeitung": "An einem der kritischten Punkte des ganzen Verfahrens, wenige Tage vor dem Blix-Bericht Ende Januar, als der Druck auf Saddam zur Erfüllung der Uno-Resolutionen am höchsten war - genau an diesem Punkt hat die deutsch-französische Erklärung die Bemühungen unterminiert."

Der US-Botschafter sagte in dem Zeitungsinterview, ausgerechnet die zwei Staaten, die die USA ständig zu einem Gewaltverzicht drängten, hätten mit ihrer Haltung die Anwendung von Militärgewalt wahrscheinlicher gemacht. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Frankreichs Präsident Jacques Chirac hatten vor Vorlage des Berichts von Uno-Waffeninspektor Hans Blix mehr Zeit für die Uno-Waffenüberprüfungen gefordert. Damit wurde aus Sicht Coats der Druck vom Irak genommen.
SPIEGEL online
 
Find sbeachtlich das wer mal den patriotischen US Amerikanern die Stirn bietet!
Meiner Meinung nach sollten die Amis aufpassen sonst eendet das wieder wie im Vietnam Krieg....wenns soweit kommen sollte , was ich nich hoffe, wäre ich jedoch froh wenn die USA mal wieder einen vorn Latz bekommen...
 
Original geschrieben von Mephistopheles

der Irak ist also eine derartige Bedrohung, dass man ihn unbedingt angreifen muss, ein solches Nordkorea hingegen lässt sich auf friedlichem Weg besänftigen? Da fragt sich schon, welcher merkwürdigen Logik die US-Regierung folgt, falls deren offizielle Argumentation wirklich die wahre ist haben wir uns im "alten Europa" vermutlich in der Tat bei der Frage nach Bushs Intelligenz getäuscht, denn dann wäre er wohl noch wesentlich dümmer als es scheint. Nur dürfte es halt noch wesentlich schlimmer sein, in dem Sinn, dass das Ganze wohl Kalkül ist: Die Rechnung ist ja relativ simpel, im Irak gibts mit den gemäss Vermutungen wohl zweitgrössten Ölreserven der Welt ordentlich was zu holen, in Nordkrea hingegen nichts, ausser ein halbverhungertes Volk und eine zerstörte Wirtschaft, die es mit Milliardenhilfen aufzubauen gälte, würde man dort einen Regimewechsel erzwingen...


nach den derzeitigen mir zur verfügung stehenden informationen gehe ich durchaus konform mit deinen schlüssen.

doch wage ich kein abschlissendes urteil. da weitere faktoren mir nicht bekannt sind.

so geht zum beispiel von nk die gefahr aus, an arabische (sprich ölführende) länder, atomwaffen zu liefern, gegen öl. dies könnte den interessen der usa erheblichen abbruch tun.

von daher bin ich immer an neuen infos interessiert.
 
Ganz toll finde ich das nicht. Schließlich ist Nordkoreas Führung nicht gerade eine sinnvolle Alternative zu der der USA. Nun zeigt sich allerdings sehr früh die logische Konsequenz aus der neuen US-Strategie mitsamt Präventivschlägen und "Achse des Bösen": Die Idee der präventiven Kriegsführung macht andere Staatschefs nervös.
Da haben wir den Salat!
Zweifellos hätte Kim Jong auch ohne Bush die nukleare Aufrüstung wieder begonnen, aber da die Bush-Junta anscheinend weitgehend industrielle Interessen vertritt, hat das bis auf Waffen an allem arme Nordkorea nichts zu fürchten.

Wie soll man mit solchen Staaten umgehen? Eine latente Bedrohung stellen sie in jedem Fall dar. Anders als die USA haben sie ja nichtmal eigentlich ein friedensorientiertes, demokratisches Fundament.

Allerdings wundere ich mich, was der Reiz an Atomwaffen ist. Biowaffen sind doch viel billiger und ähnlich effektiv. Naja, vielleicht ist ja der "Krach-bumm! Alles Matsch!"-Effekt wichtig...
 
Original geschrieben von Konterfeit
Atomwaffen kommen nicht zurück und stecken dich an und jeder weiss, dass du es warst...

...und sie machen krach-bumm.

Gut, damit wäre das wichtigste geklärt.

Aber in Bezug auf die Abschreckungswirkung müssten Biowaffen schlimmer sein. Ach, ich hatte vergessen, Kim wird ja Expansionismus vorgeworfen. Aber dann reichen doch auch C-Waffen, oder nicht? Und die Dinger macht man doch nun wirklich in jeder Straßenecke, wenn man Lust hat. -_-

Hm. Eigentlich seltsam. Wo sollte Kim expandieren wollen? o.o
 
Der Sinn eines solchen Präventivschlages auf Basis von Atomwaffen kann auch der sein, dass mann eben auch durch Atomwaffen den Amerikanern trotzt, da diese eben mit atomarer Kriegsführung drohen ganz einfach :>
Weiter äußere ich mich nicht zu dem Thema Atomwaffen

aber zu den Biowaffen:

kein kluger Biowaffenerfinder entwickelt eine solche Waffe ohne ein Mittel, welches die Wirkung negiert.
Hab ich gehört ;>
Wäre ja auch schön dumm, da die Wirkung von Biowaffen oftmals nicht vorraussehbar sind.
 
Original geschrieben von Mephistopheles
Nordkorea droht mit nuklearem Präventivschlag

"Die USA sagen, wir sind nach dem Irak als nächste dran." Das behauptet ein führender Vertreter des nordkoreanischen Außenministeriums ...

Ich glaube nicht das die USA nach dem Irak mit anderen Ländern weitermachen werden. Es gibt nämlich viel zuviele "Schurkenstaaten". Lybien, Iran, Nordkorea, Kuba um nur einige zu nennen.
Hinzu kommen noch Staaten die eine potentielle nukleare Bedrohung darstellen. Das wären dann unter anderem Indien, Pakistan, Frankreich, Russland etc.

Ich denke im Falle Irak häuft sich alles zusammen. Denn zu dem Schurkenstaaten-Image und der Tatsache das der Irak Terroranschläge gegen den Westen nicht negativ sieht kommt der nicht unerhebliche Faktor Öl.

Denn in erster Linie haben die USA auch Angst das ihnen jemand von Husseins Kaliber den Ölhahn zudrehen kann und somit den Weltpreis erheblich steigern könnte.

Und um wieder Bezug auf Mephistopheles' Beitrag zunehmnen, kann man sagen das sich Nordkorea nicht in unmittelbarer Gefahr befindet, aber das sie den USA dennoch ein Dorn im Auge sind, da Nodkorea mittlerweile Mittelstrecken-Racketen besitzt, die die amerikanische Westküste erreichen können.

Trotzdem bin ich nicht der Meinug, das die Vereinigten Staaten nach dem Irak(wo ein Krieg für mich leider außer Frage steht) mit Nordkorea weitermachen werden.
 
Naja, auf lange Zeit hin entwickelt sich das immer mehr zu einem
Amerika vs. Rest der Welt ~~

Das Dumme an Nordkorea ist, dass man nicht gescheit ABC-Waffen einsetzen kann, ohne Nachbarstaaten (China !!!) indirekt anzugreifen...
Wenn sie das tun würden, dann sieht es sehr schlecht aus, da die Chinesen viele Sympatisanten haben.

Ein ähnlicher Vietnamkrieg wäre noch wünschenswert... die Frage ist eher ob je ein amerikanischer Soldat Nordkorea betreten wird -_-
 
Nehmen wir jetzt mal an Nordkorea wird als nächstes durch die USA angegriffen.
Was würde passieren ?

1. Nordkorea würde nicht davor zurück schrecken Atomwaffen/Masssenvernichtungswaffen einzusetzen

2. Südkorea in 2 Tagen überrant werden.... außer es käme von dort der amerikanische Angriff dann würde es mit den oben genannten Waffen zerbombt werden

3. China würde sich einschalten und Nordkorea helfen ! (allein schon weil China Amerika "ablehnt")

4. Japan wär wahrscheinlich das nächste Land das in die Konvontration sich einschalten würde.
Vermutlich mit anfangs neutraler Haltung
--------------------------------------

usw.
Es gibt noch 1000 weitere Punkte..... aber es käme wie beim Irak auf einen kleinen Weltkrieg herraus.
 
klein ist gut, weil dann auch noch die Russen mitmachen werden...

Die sympathisieren sehr mit den Chinesen, Japanern etc...
Und wenn die Amis die Bomben zu ungeschickt einsetzen, dann kanns sein dass sie auch Russland damit indirekt angreifen (siehe obiger Post im Bezug auf China)...

Aber 1. kommt es anders und 2. als man denkt :D

Wir werden sehen... Prognosen machen ist unsinnig, da es keinem wirklich hilft und am Ende es dann doch so kommt wie es kommen muss :D
 
Original geschrieben von Hellfire
4. Japan wär wahrscheinlich das nächste Land das in die Konvontration sich einschalten würde.
Vermutlich mit anfangs neutraler Haltung

Japan ist einer der wichtigsten Verbündeten der USA und zählt deshalb auf den Schutz durch diese, ihre Haltung wäre also ganz klar gleich wie jene der USA, bereits jetzt in der Irak-Frage zählt Japan ja zu den wenigen Staaten, die uneingeschränkt den Kurs der USA unterstützen.
im übrigen, rhetorisch bewegt sich die US-Regierung sicherlich häufig wie ein Elefant durch einen Porzellanladen, man darf aber nicht glauben, dass dies auch hintenrum auf diplomatischer Ebene so läuft. Würden die USA Nordkorea angreifen, was sowieso nicht anzunehmen ist, dann würden sie das logischerweise mit dem UN-Sicherheitsrat und v.a. mit den Russen und Chinesen absprechen. Im übrigen, die Abhängigkeit dieser beiden Staaten von den USA ist weit grösser als andersrum, man muss also in die Überlegungen nicht nur die Frage miteinbeziehen, wie weit die USA bei der Provokationen dieser Staaten gehen können, sondern gerade auch, wie weit diese es überhaupt riskieren können, den USA offen Paroli zu bieten. Das sieht man ja schon beim Thema Irak, bei der alle wichtigen Sicherheitsrats-, d.h. natürlich v.a. die Veto-Mächte im Gegensatz zum kategorischen Nein von Deutschland eine überaus wohl differenzierte Gratwanderung vollziehen. Und ausserdem, wie gesagt, was für ein Interesse sollten die USA im Fall Nordkorea haben, militärisch einzugreifen, ausser als ultima ratio wenn Verbündete direkt angegriffen werden? Schliesslich beinhaltet das Entmachten eines Diktators auch die moralische Pflicht, das Land dann politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich wieder aufzubauen und es ist schwer vorstellbar, dass die USA einen solchen Aufwand auf sich nehmen wollen, schliesslich ist Nordkorea weder geopolitisch noch wirtschaftlich von Interesse, hat jedoch eine völlig zerstörte Wirtschaft und ein Volk, das seit Jahrzehnten immer knapp am Hungertod vorbei balanciert. Vor einiger Zeit wurde ja berechnet, wie teuer für Südkorea eine Wiedervereinigung käme und da gelangte man zu Werten, die die Kosten für die deutsche Wiedervereinigung und den Aufbau Ost wie ein kleines Taschengeld aussehen lassen und die sind bekanntlich schon mehr als happig..
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Mephistopheles
......... Vor einiger Zeit wurde ja berechnet, wie teuer für Südkorea eine Wiedervereinigung käme und da gelangte man zu Werten, die die Kosten für die deutsche Wiedervereinigung und den Aufbau Ost wie ein kleines Taschengeld aussehen lassen und die sind bekanntlich schon mehr als happig..

öhm ist jetzt zwar nicht ganz zum topic passend aber meinst du das jetzt in den entsprechenden relationen also praktisch prozentweise oder meinst du wirklich dass das doch viel ärmere südkorea viel mehr aufbringen müsste als deutschland?
 
Original geschrieben von BlackBlade
öhm ist jetzt zwar nicht ganz zum topic passend aber meinst du das jetzt in den entsprechenden relationen also praktisch prozentweise oder meinst du wirklich dass das doch viel ärmere südkorea viel mehr aufbringen müsste als deutschland?

uff, bin nicht mehr sicher, ist schon eine Weile her, wurde damals im Rahmen der Annäherung von Nord und Süd mal publiziert. Ich glaube, das war schon relativ gesehen, also wie stark der Staat und somit letztendlich der einzelne Bürger belastet würde. Aber auch in absoluten Zahlen wars wohl ziemlich ähnlich, Südkorea hat ja nicht so ein extrem tieferes Wohlstandsniveau, das BSP pro Kopf von Deutschland ist lediglich rund 3mal grösser als das von Südkorea. Klar, schon ein gewisser Unterschied, aber nicht so enorm verglichen mit anderen Staaten (als direkter Vergleich, das von Nordkorea ist gegenüber dem Süden rund 10mal kleiner)..
 
Original geschrieben von Mephistopheles
uff, bin nicht mehr sicher, ist schon eine Weile her, wurde damals im Rahmen der Annäherung von Nord und Süd mal publiziert. Ich glaube, das war schon relativ gesehen, also wie stark der Staat und somit letztendlich der einzelne Bürger belastet würde. Aber auch in absoluten Zahlen wars wohl ziemlich ähnlich, Südkorea hat ja nicht so ein extrem tieferes Wohlstandsniveau, das BSP pro Kopf von Deutschland ist lediglich rund 3mal grösser als das von Südkorea. Klar, schon ein gewisser Unterschied, aber nicht so enorm verglichen mit anderen Staaten (als direkter Vergleich, das von Nordkorea ist gegenüber dem Süden rund 10mal kleiner)..
war mir schon klar dass südkorea einen ganz guten lebensstandard hat aber der in deutschland ist halt doch noch viel grösser.....naja egal danke für die antwort...ich denke auch dass die belastung relativ gesehen war......aber die nord-koris sollten mal lieber weniger für waffen ausgeben und mehr in langfristige ernährungsprogramme investieren anstatt sich jetzt auch noch mit den usa anzulegen ........
 
Original geschrieben von Hellfire
Nehmen wir jetzt mal an Nordkorea wird als nächstes durch die USA angegriffen.
Was würde passieren ?

1. Nordkorea würde nicht davor zurück schrecken Atomwaffen/Masssenvernichtungswaffen einzusetzen

2. Südkorea in 2 Tagen überrant werden.... außer es käme von dort der amerikanische Angriff dann würde es mit den oben genannten Waffen zerbombt werden

3. China würde sich einschalten und Nordkorea helfen ! (allein schon weil China Amerika "ablehnt")

4. Japan wär wahrscheinlich das nächste Land das in die Konvontration sich einschalten würde.
Vermutlich mit anfangs neutraler Haltung

zu 1.) ohne jetzt genau zu wissen, wie die "Regierung" in Nordkorea wirklich reagieren würde, muß ich diese Möglichkeit ablehnen - Nordkorea muß nichts verteidigen, man hat also keinen Grund dort Krieg zu führen; Sanktionen reichen da völlig aus

zu 2.) Südkorea wird von Nordkorea überrrannt? Das will ich aber sehen! Da spielen die Japaner und Chinesen eine zu große Rolle - wenn man bedenkt wie Südkorea-Japan-China miteinander verbunden ist (wirtschaftlich!)

zu 3.) China würde Nordkorea mit Sicherheit nicht so schnell helfen, wie du es hier vermutest - ich könnte dir genug Gründe geben
- China will Kapital, Kapital gibt es nur von den "Kapitalisten"
- Wirtschaft von China im Boom, da brauchen sie viele Freunde und nicht das kleine Nordkorea
- China setzte sich beim Thema "Nordkorea und Atomwaffen" SOFORT(!!) mit Südkorea zusammen und sie haben gemeinsame(!!) Schritte beraten
- China lehnen die Amis nicht kategorisch ab - sie können mit der/durch die USA viele Sponsoren bekommen und haben einen großen Markt für ihre Produkte

usw.

zu 4.) diese Spekulation ist weit hergeholt und für mich nicht nachvollziehbar
 
ja ja, Doppelpost usw :dodgy: geht nicht anders

Original geschrieben von BlackBlade
öhm ist jetzt zwar nicht ganz zum topic passend aber meinst du das jetzt in den entsprechenden relationen also praktisch prozentweise oder meinst du wirklich dass das doch viel ärmere südkorea viel mehr aufbringen müsste als deutschland?
Ich habe da einen Bericht zufällig gesehen (war glaube ich spiegelTV Reportage oder ähnliches)

und es wäre tatsächlich teurer - obwohl man ja heute nicht weiß, wieviel unsere Wiedervereinigung wirklich gekostet hat und letztendlich noch kosten wird (wir sind ja noch lange nicht fertig)

aber wenn Nordkorea und Südkorea sich vereinten, käme das Chaos! Man kann sich nicht vorstellen wie es den Nordkoreanern ergeht.............die würden alle SOFORT nach Südkorea auswandern und Nordkorea wäre ein leeres unbrauchbares Stück Land.
Diese "neuen" Südkoreaner würden sehr viel Geld kosten (müssen geschult werden, wollen was essen und wollen arbeiten etc.) und das Gebiet Nordkorea ist nicht sonderlich zu gebrauchen - Infrastruktur und ordentliche Häuser/Wohnungen sind dort Fremdwörter; genauso wie Industrie usw
 
Also für mich stand von Anfang an fest, dass NKorea der wesentlich gefährlichere Gegner ist. Die USA sollten sich erst einmal um Nkorea kümmern (natürlich friedlich, wenn möglich!), denn von ihnen geht eine größere Bedrohung aus ... zumindest momentan.
Und einen Zwei-Fronten-Krieg können die USA nur schwer gewinnen .. :(
 
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