Ein fairer Tausch

tormented_mole

New Member
Servus,
ich war hier mal vor ca. 10 Jahren unter anderem Nickname angemeldet und vor Kurzem (durch das Sichten einiger Fights aus der Buu- und Cell Saga) meine Leidenschaft für DBZ wiederentdeckt. Sofort sind mir eine Handvoll Ideen durch den Kopf geschossen. Und eine davon würde ich euch hier und heute gern präsentieren.

Autor: tormented_mole
Titel: Ein fairer Tausch
Teile: noch nicht abzusehen, höchstwahrscheinlich mehr als 10
Genre: Mystery/Adventure
Pairing: die Z-Fighter, evtl. noch der eine oder andere selbst ersonnene Charakter
Disclaimer: da es sich hierbei um Fan Fiction handelt, dürfte klar sein, dass der Hintergrund und die Figuren nicht von mir stammen - unter Umständen ändere ich meine Meinung, sobald ein Vaterschaftstest ergibt, dass ich Akiras 'prodigal son' bin ...^^


Dieselbe Sache und das alte Leid

Aus den Bordinstrumenten drang ein seltsames Knacken, das Vegeta dazu veranlasste, auf beliebigen Tasten herumzudrücken. Doch dadurch wurde es nur schlimmer. Denn wenig später gesellte sich ein penetrantes Pfeifen hinzu, das seine Nerven gefährlich überstrapazierte. Beinahe hätte er sich in einen Super Sayajin verwandelt und die klapprige Kiste mit einem kurzen Aufflammen seiner Aura in ihre Einzelteile zerlegt. Das sollte allerdings nicht nötig sein. Es war nämlich Bulma, die ihn auf diese Weise zu kontaktieren versuchte.
„Kannst du mich jetzt hören?“, erkundigte sie sich und wartete die Antwort gar nicht erst ab. „Du hast mir versprochen, rechtzeitig zum Abendessen wieder da sein. Und ich hoffe um deinetwillen, dass du dich an dieses Versprechen hältst.“
„Das werde ich, Schatz“, meinte Vegeta lapidar. Den harmlosen Familienvater und Ehemann zu spielen, war für ihn noch immer mehr als gewöhnungsbedürftig. Manchmal wünschte er sich, es wieder mit einem Gegner vom Format eines Buu aufzunehmen und sich bis zur vollkommenen Erschöpfung zu verausgaben.
„Sag mal“, fragte Bulma in sanfterem Tonfall als zuvor, „wieso trainierst du eigentlich noch immer jeden Tag und gönnst dir keine Pause?“
„Wie oft muss ich dir das denn noch erklären, Weib?“, fuhr er sie an. „Wenn der Erde irgendwann eine neue Gefahr droht, will ich bereit sein.“
„Mhm … weil dir auch so unglaublich viel daran liegt, einen Planeten voller Schwächlinge zu beschützen, nicht wahr?“, stellte sie ironisch fest.
Vegeta blieb für einen Augenblick die Luft weg. „Aber natürlich“, japste er, „schließlich leben Trunks und du hier. Wieso sollte ich diesen Planeten also nicht verteidigen wollen?“
Bulma schwieg eine Weile und Vegeta glaubte schon, sie getäuscht zu haben. „Das ist doch Quatsch!“, polterte sie auf einmal. „Du kannst bloß nicht verkraften, dass … Kakarott“ Bei der Nennung dieses Namens zuckte er zusammen. „… dich überholt hat und eine Stufe mehr beherrscht als du. Ist das wirklich alles, worum es dir im Leben geht?“
„Keine Ahnung, wovon du sprichst.“
„Du bist ein grauenvoller Lügner. Vielleicht solltest du besser mal daran arbeiten, wenn du deine Ruhe haben willst.“ Ein weiteres Knacken, dann unterbrach sie die Verbindung.
Vegeta starrte fassungslos auf die Apparatur vor sich. Der Sayajin-Prinz in ihm war zutiefst gekränkt. Allerdings fragte er sich ebenfalls, wieso sie ihn ständig so leicht durchschaute. Hatte sie etwa eine Maschine entwickelt, mit der sie Gedanken lesen konnte? Allein die Vorstellung war dermaßen absurd und erschreckend, dass er einer sofortigen Ablenkung bedurfte. Er aktivierte den Autopiloten und schlenderte in den Lagerraum des Schiffes, wo er die übrigen Passagiere vorfand: fünf Androiden, die Bulma einst ihm zuliebe nach seinem Ebenbild erschaffen hatte. Gewissenhaft nahm er sie unter die Lupe; er gab ihnen leichte Ohrfeigen oder hob ihre Arme an, die schlaff herabfielen.
Wenn die ausgeschaltet sind, sieht man ihnen die künstliche Intelligenz, weiß Gott, nicht an, dachte er. Er konnte es kaum noch erwarten, endlich auf sie einzuprügeln. Obwohl es um Bulmas Mühe irgendwie schade war. Und nach dem Streit gerade eben würde sie sich sicher nicht so schnell dazu erweichen lassen, ihm neue Trainingspartner zu bauen. Doch wenn er in absehbarer Zeit zu Kakarott aufschließen wollte, durfte er darauf keine Rücksicht nehmen.
„Wir haben unseren Bestimmungsort erreicht“, meldete der Bordcomputer, während das Fluggerät zur Landung ansetzte.
„Wunderbar! Dann kann’s ja losgehen!“, rief er begeistert. Er ließ seine Fäuste knacken, führte anschließend eine Reihe flinker Hieb- und Trittfolgen aus. Noch ein paar Sprints, die jedes menschliche Auge überfordert hätten, und er war aufgewärmt. Mit derselben Aufregung, die ein Kind beim Öffnen seines Weihnachtsgeschenks empfindet, näherte er sich den unverschämt gutaussehenden Blechbüchsen, die er gleich verbeulen würde. Seine Hände zitterten, als er den Knopf im Nacken des ersten Cyborgs betätigte. Dieser schlug die Augen auf, als würde er aus einer Narkose erwachen. Er wandte ihm den Kopf zu, blickte ausdruckslos zu ihm auf.
Vegeta grinste sardonisch. „Das wird ein Spaß!“, freute er sich.

Zunächst vergewisserte er sich, dass die Gegend tatsächlich menschenleer war. Kollateralschäden ausgeschlossen.
„Verdammt!“, knurrte er. Kakarotts verweichlichte Art hatte offenbar auf ihn abgefärbt. Das war genau der Schub, den er brauchte, um sein volles Potential zu entfesseln. Er brachte sich breitbeinig in Stellung, schwebte empor, bis er eine Höhe von etwa fünf Metern erreicht hatte.
„Na los, greif schon an!“, forderte er sein Gegenüber auf, das kurz nickte, ehe es mit einem vernehmlichen Zischen auf ihn zuraste.
Der Android holte zum Schlag aus, woraufhin Vegeta seine Arme zur Abwehr vor dem Gesicht kreuzte. Dann jedoch verschwand er und tauchte prompt neben ihm auf. Mit einem gezielten Hieb zur Schläfe schickte er ihn zu Boden. Wie so oft mussten die umliegenden Felsformationen darunter leiden. Vegeta rappelte sich schnell wieder auf
„Nicht übel … ich muss zugeben, ich hab dich unterschätzt. Aber damit ist es jetzt vorbei.“
Sofort ging er in die erste Transformationsstufe über. Er setzte dem Cyborg mit allerlei Kombinationen zu. Jedoch schien dieser jede seiner Attacken vorauszusehen und er parierte sie mühelos oder wich ihnen mit einer Geschmeidigkeit aus, die nicht erahnen ließ, dass er eine Maschine war. Vegeta spürte, wie seine Bewegungen immer träger wurden. So würde er nicht mehr allzu lange durchhalten. Er sah sich gezwungen, den nächsthöheren Powerlevel abzurufen. Der Energieschub drängte den Roboter zurück.
Die Druckwelle blies ihn davon, als brächte er kaum mehr auf die Waage als eine Libelle. Erst in einiger Entfernung – Vegeta konnte seine Konturen praktisch nicht mehr ausmachen – verflüchtigte sich der Effekt der Verwandlung und er blieb in der Luft stehen. Sekundenlang regte er sich nicht, was Vegeta als Herausforderung deutete. Neuer Elan durchströmte ihn, umfing seinen Körper mit einem engmaschigen Netz aus knisternden Blitzen. Ohne zu zögern, preschte er los. Auf halbem Weg fiel ihm ein, dass er es ja mit unbelebter Materie zu tun hatte. Wahrscheinlich hatte das Ding bloß einen Kurzschluss. Er sollte sich irren.
Denn sobald er in Reichweite war, löste sich der Android aus seiner Starre. Aus seinem Mund schoss etwas, das Vegeta für einen Blast hielt. Instinktiv drehte er sich zur Seite, um nicht getroffen zu werden. Zu seinem Erstaunen war es aber keine andere als Bulma, genauer gesagt: ein Hologramm von ihr, das sich unmittelbar neben ihm materialisierte.
„Hallo, mein Liebster! Wenn du diese Nachricht siehst“, erklärte sie, „bedeutet das, dass du den Cyborg an die Grenzen seines Leistungsvermögens getrieben hast.“
Ein süffisantes Lächeln legte sich auf Vegetas Lippen. „Wusst ich’s doch!“
„Ich nehme an“, fuhr sie fort, „dass du jetzt gerade diesen unverwechselbaren Ausdruck von Überheblichkeit im Gesicht trägst.“ Sein Lächeln erstarb. „Für den Fall hab ich natürlich vorgesorgt und einen Mechanismus eingebaut, der es dem Cyborg ermöglicht, deine Kampfkraft zu kopieren. Schließlich will ich’s dir auch nicht zuu leicht machen … und das Ganze soll sich ja wie echtes Training anfühlen und nicht wie ein gemütlicher Spaziergang am Sonntagnachmittag, stimmt’s? Viel Vergnügen noch! Over and out.“ Die letzten paar Worte hatte sie zweifellos am meisten genossen. Wie ein Geist fuhr das Hologramm in den Roboter zurück.
Der Android fixierte Vegeta nun, als hege er einen persönlichen Groll gegen ihn. Rasch brachte er ihm diverse Treffer bei, die ihn so hart erwischten, dass er ins Taumeln geriet. Er spuckte so viel Blut, dass er irgendwann nicht mal mehr versuchte, es abzuwischen. In der Programmierung seines Gegners war Mitleid wohl nicht vorgesehen. Er verpasste ihm nämlich die Abreibung seines Lebens und dachte gar nicht daran, von ihm abzulassen. Vegeta wurde schwarz vor Augen. Nicht mehr lange, und er würde das Bewusstsein verlieren. Kurz bevor es soweit war, glaubte er, auf der Stirn des Cyborgs ein merkwürdig vertrautes Symbol zu erkennen. Seine Sicht trübte sich und er glitt ins Reich der Dunkelheit.
 
Schön zu sehen, dass neue bzw alte User mit tollen FFs oder OneShots zurückfinden, dennoch gilt folgendes:

Autor:
Titel:
Teile:
Genre:
Serie (Original oder Fanfiction):
Pairing (wenn vorhanden):
Disclaimer:

Jetzt mal zum angenehmeren Teil. Vegeta FFs, ich liebe sie einfach. Vegeta ist ein so komplexer und in sich gekehrter Charakter, der nicht oft durchschimmern lässt, wie es ihm eigentlich geht. Es sei denn, es geht um Goku. Dann kann auch der hochmütige Vegeta Tränen vergießen vor Wut. Gut, zurück zur deiner FF. (Leider habe ich zu schnell geklickt und meine ganze Kritik war weg. Jetzt muss ich sie neu schreiben... xD -.-' Siehse, so viel Müge gebe ich mir!!! :'D) Vegeta im ersten Abschnitt als liebenden Familienvater darzustellen ist für den Leser genauso gewöhnungsbedürftig wie für ihn selbst. Allein die Tatsache, dass er Bulma "Schatz" nennt, brachte mich zum schmunzeln. Fans neigen dazu, die "gefühlskaltesten" Charaktere irgendwo mit warmen Herzen zu zeigen. :-D Es ist dir gut gelungen, Vegetas Wahnsinn der Stärkste bzw stärker als Goku sein zu wollen und die dezente Hingabe das Wohl seiner Familie sicherzustellen, niederzuschreiben. Das alles war sehr dezent, wirkte dennoch sehr intensiv auf mich. ;) Ich freue mich schon auf die anderen Teile und hoffe, dass es sehr bald weiter geht.

Meine beiden Favoriten in dem Kapitel:

Bulmas kesse Art die wunderbar zur Geltung kommt und der klassische Ohnmachtsanfall von Vegeta. :-)

„Hallo, mein Liebster! Wenn du diese Nachricht siehst“, erklärte sie, „bedeutet das, dass du den Cyborg an die Grenzen seines Leistungsvermögens getrieben hast.“
Ein süffisantes Lächeln legte sich auf Vegetas Lippen. „Wusst ich’s doch!“
„Ich nehme an“, fuhr sie fort, „dass du jetzt gerade diesen unverwechselbaren Ausdruck von Überheblichkeit im Gesicht trägst.“ Sein Lächeln erstarb. „Für den Fall hab ich natürlich vorgesorgt und einen Mechanismus eingebaut, der es dem Cyborg ermöglicht, deine Kampfkraft zu kopieren. Schließlich will ich’s dir auch nicht zuu leicht machen … und das Ganze soll sich ja wie echtes Training anfühlen und nicht wie ein gemütlicher Spaziergang am Sonntagnachmittag, stimmt’s? Viel Vergnügen noch! Over and out.“ Die letzten paar Worte hatte sie zweifellos am meisten genossen.

Er verpasste ihm nämlich die Abreibung seines Lebens und dachte gar nicht daran, von ihm abzulassen. Vegeta wurde schwarz vor Augen. Nicht mehr lange, und er würde das Bewusstsein verlieren. Kurz bevor es soweit war, glaubte er, auf der Stirn des Cyborgs ein merkwürdig vertrautes Symbol zu erkennen. Seine
 
@Chayenne: Freut mich, dass es dir gefällt. Ich hoffe aber, dass ich auch fernab der Charakter(nach)zeichnungen von Vegeta, Bulma & Co. überzeugen kann und die Geschichte als solche zu unterhalten weiß. Passt das mit den Eckdaten vor dem Ursprungspost jetzt so oder muss ich daran noch was verändern?

an alle anderen, die hier still mitlesen (oder sich auch nur hierher verirrt haben): Für euren Input wäre ich ebenso dankbar. Selbst wenn ihr meine Story bloß in der Luft zerreißen wollt. Traut euch! Ich bin für jede Form von Kritik offen und kann auch mit 'nem etwas raubeinigeren Ton umgehen.



De profundis

Sein Kopf war unsanft auf zersplitterte Steinbrocken gebettet. In seinem Schädel dröhnte es wie in dem eines Menschleins, das dem Alkohol zu stark zugesprochen hat. Sein Leib war von einer zentimeterdicken Staubschicht überzogen. Wie lange war er außer Gefecht gewesen? Langsam öffnete er die Augen, was er sofort bereute. Denn die Sonne – er hatte keinen Schimmer, welche Tageszeit sie anzeigen mochte – grillte seinen Sehnerv erbarmungslos. Mühevoll zwang er sich in eine provisorische Sitzhaltung. Versuchte vergeblich, die nähere Umgebung zu sondieren. Denn alles um ihn herum flirrte, die Landschaft schien sich im grellen Licht aufzulösen.
Dann kehrte schlagartig die Erinnerung zurück, seine Muskeln verkrampften sich wie in Agonie. Wo, zum Teufel, war dieser durchgedrehte Cyborg abgeblieben? Und hoffentlich war er nicht mehr auf Apokalypse gepolt. Erst jetzt fiel ihm ein, seinen Körper auf schwerwiegende Verletzungen zu prüfen. Er staunte nicht schlecht, als er auch nach mehreren Durchgängen partout nicht fündig wurde. Klar, der Trainingsanzug war an etlichen Stellen angesengt – als wenn ein exzentrischer Designer am Werk gewesen wäre. Aber sonst war da rein gar nichts: keine Verbrennungen, keine Frakturen, ja nicht einmal die oberflächlichste Schramme. Als hätte er sich den Schlagabtausch lediglich eingebildet.
„Aber wie ist das möglich?“, murmelte er ungläubig.
Vegeta erstarrte zur Salzsäule, als er gewahrte, dass er sich vorher nicht gründlich genug umgesehen hatte. Über ihm schwebte nämlich nicht nur jener Android, der ihn nach allen Regeln der Kunst verdroschen hatte, sondern ebenso seine vier mechanischen Brüder.
„Au Backe!“, sagte er sich. Jetzt saß er ganz tief in der Patsche. Wie sollte er sich bloß aus dieser brenzligen Lage befreien? Der Kampf - sollte er sich ernsthaft darauf einlassen – würde keine fünf Sekunden dauern. Mit dem letzten Funken Würde hievte er sich in den aufrechten Stand. Er klopfte sich feinsäuberlich den Staub von der Kleidung und schaute resigniert nach oben – wie jemand, der jeden Moment mit dem Einschlag eines Meteors rechnet. Doch keines seiner metallischen Duplikate machte irgendwelche Anstalten, einen Angriff zu starten. Für einen Wimpernschlag spielte Vegeta mit dem Gedanken zu fliehen. Aber wie weit würde er in seinem geschwächten Zustand schon kommen? Sie würden ihn locker einholen, sich dann gegenseitig zuschieben, damit jeder was von ihm hatte, und ihm schließlich das Lebenslicht ausblasen. Was so ein winziger Knick im Schaltkreis doch bewirken konnte. Er schmunzelte unwillkürlich. Denn Tränen standen ihm einfach nicht gut zu Gesicht. Nicht dass er jemals geweint hätte, um das herauszufinden.
„Ach, was soll’s!“, sprach er entschlossen, ehe er die Arme zu seiner Vorzeigeattacke, dem Final Flash, zusammenführte und einen gelben Lichtblitz auf sie abfeuerte. „Das wird sie entweder pulverisieren oder stinksauer machen.“
Ausgerechnet jetzt ließ ihn seine gewohnte Präzision im Stich: er verfehlte die Androiden. Und zwar nicht nur um Haaresbreite, nein, da hätte ein ganzes Scheunentor dazwischen gepasst. Vegetas Kinnlade rutschte ein Stockwerk tiefer. Das roch verdächtig nach Sabotage. Aber wer hätte ihm auf diese Weise ins Handwerk pfuschen können? Er war auf weiter Flur allein. Und den Androiden wollte er ein solches Maß an Kontrolle nicht recht zutrauen. Außer, Bulma hielt noch mehr Überraschungen für ihn bereit. Ihm blieb allerdings keine Zeit, sich weiter das Hirn darüber zu zermartern. Denn die Cyborgs bequemten sich nun zu einer Reaktion. Als hätten sie sich abgesprochen, bildeten sie eine perfekte Kampfformation. Im Gegensatz zu den meisten Rivalen, mit denen Vegeta es bislang zu tun gehabt hatte, ließen sie nicht erst einen druckreifen Spruch vom Stapel, sondern bombardierten ihn gleich mit allem, was sie hatten – Effizienz pur!
Zahlreiche Explosionen verwüsteten den Standort zusätzlich. Dort, wo Vegeta eben noch gestanden hatte, entstand ein tiefer Krater, um den sich dicke Rauchschwaden rankten. Er hatte nicht den Hauch einer Chance gehabt. Stille breitete sich wie eine Schweigeminute über die Szene. Wieder einmal war der einstige Scherge Freezers ins Jenseits befördert worden. Diesmal jedoch diente sein Tod keiner höheren Sache. Er hatte sich nicht für seine Liebsten geopfert oder etwa das Universum vor der Auslöschung bewahrt. Sein Abtritt war ganz und gar unspektakulär.
Es war, als duldete der Wind diesen unsagbaren Verlust nicht. Bald schwoll sein Heulen zu einer ohrenbetäubenden Fanfare an, die jedes Molekül der abgeschiedenen Gegend zum Vibrieren brachte. Selbst nach gefühlten Stunden wollte der Geräuschpegel nicht abklingen. Etwas … oder jemand musste ihn erst übertönen. Ein Schrei, der sich den finstersten Abgründen seiner Seele entwand, kündigte Vegetas Wiederauferstehung an. Seine Aura war von einer Intensität, die den hellsten Stern am Firmament vor Neid erblassen ließ. Wie durch ein Wunder war er vollkommen unversehrt. Beiläufig und ohne hinzusehen entsandte er aus jedem seiner Finger eine bläuliche Kugel, die – wie von einem eigenen Willen getrieben – punktgenau zwischen den Augen der Androiden einschlugen und den Horizont wie ein Atompilz erleuchteten. Für die Kapsel, in der er hierhergekommen war, hatte er nun auch keine Verwendung mehr – poof! Er wollte seine neugewonnene Kraft – ganz gleich, welchem Umstand er sie zu verdanken hatte – auskosten. Ohne jede Eile trat er den Heimflug an.
„Gern geschehen …“, flüsterte es dunkel. Doch seine Euphorie machte ihn taub.

Bulma empfing ihn nicht etwa mit offenen Armen, sondern geballten Fäusten – einer Pose, die sie sich im Laufe der Jahre bei den Z-Fighters abgeguckt haben musste.
„Wo warst du so lange?“, wollte sie wissen. Ihre Miene war der Inbegriff eines Vorwurfs. „Und warum konntest du das Schiff und die Androiden nicht ausnahmsweise mal heil lassen?“
Mit einem Gang, der an Hochmut kaum zu überbieten war und den er sich im Grunde längst abgewöhnt hatte, stapfte er seelenruhig an ihr vorbei und ignorierte sie. Bulma kam sich wie eine Kakerlake vor, so viel Verachtung hatte er ihr soeben entgegengebracht. Nach kurzem Zögern folgte sie ihm ins Wohnzimmer und packte ihn am Arm, was ihm überhaupt nicht schmeckte. Sein Blick sprach Bände, in denen Bulma nur sehr ungern las.
„Vegeta?“, begann sie verhalten, „was ist los mit dir? Du machst mir Angst.“
Er schüttelte den Kopf, ohne zu wissen, was er da eigentlich verneinte. Dann kam er wieder zu sich. Irritiert suchte er nach einem Orientierungspunkt im Raum. Ihn befiel ein Schwindel, der ihn dazu zwang, sich zu setzen.
„Mit dem Lügen“, entgegnete er abwesend, die Lider gesenkt, „könntest du durchaus Recht haben. Denn ich hab nicht die geringste Ahnung.“
„Das finden wir schon noch raus“, tröstete sie ihn und nahm ihn dabei in die Arme. Sie konnte deutlich sein Herz spüren. Es pochte so rasch und unregelmäßig, als hätte es jede Menge Nachholbedarf. „Am besten, wir machen erst mal ein paar Tests.“
Vegeta nickte stumm. Bevor die Stimmung noch weiter absinken konnte, stürmte Trunks herein und landete nach einem Salto exakt auf dem Schoß seines Vaters.
„Hey, Daddy!“, begrüßte er ihn. „Erzählst du mir heute wieder von den Techniken, die du in deiner Heimat gelernt hast?“
Die chronisch gute Laune des lilahaarigen Kampfzwerges vollbrachte das Unmögliche: Vegetas Mundwinkel trotzten der Schwerkraft, obwohl sich zugleich eine Sorgenfalte in seine Stirn grub.
 
hallo,
ich hab das mal eben so durchgelesen, als Gute-Nacht-Geschichte, wenn man so will.
Erstmal muss ich vorausschicken, dass ich sehr lange keinen Kommentar mehr verfasst habe und mich für einen guten auch etwas länger mit dem Text befassen müsste, aber ich versuche es einfach trotzdem mal...
...und fange mit deinem Schreibstil an.
Es ist wirklich schön, wie du es schaffst, den Text wie einen Film durch den Kopf des Leser ablaufen zu lassen. Dabei helfen vor allem die -meistens sehr amüsierenden- Beschreibungen der Gedanken und Mimik der benutzten Charakter.
Den Prinzen hast du sehr gut getroffen. Du zeigst, dass er zwar Familienvater ist, es aber Dinge gibt, die ihm da deutlich wichtiger sind - nämlich eben diese Sache mit Goku und seien wir ehrlich, er als Sayajin kann vermutlich gar nicht anders, als zu trainieren. Dazu Bulma - irgendwie immer ein bisschen sauer auf Vegeta, aber man merkt trotzdem, dass sie an ihm hängt.
Die länge der einzelnen Kapitel ist perfekt. Man fühlt sich nicht von der Größe überfordert, es ist aber auch nicht so wenig, dass man sich "verarscht" vorkommt.
Was mit teils noch ein wenig fehlt wäre eine kurze Beschreibung der Umgebung, bevor und nachdem er sie verwüstet hat :D Falls ich die überlesen haben sollte, tut es mir leid.
Auf jeden Fall: bravo :)

greez
Dreamy
 
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