DBZ Online Adventskalender

nene

Tarsha - eine der 12
gleichnochmal hier reviewed. zwar kenn ich's ja schon, aber doppelt hält besser:)
warum habt ihr das hier denn nicht bunt gemacht? das geht hier doch viel einfacher als woanders (keine schleichwerbung).
ansonsten, so gut wie das letzte mal, als ichs gelesen habe. "Anfänger-Weihnachtsmann" Goku mit "Besserwisser-Rentier" Rudi.
Was ist eigentlich mit den anderen Rentieren? Sind die so verschüchtert, dass die kein Wort rausbringen? (Bei Rudis großer Klappe wär das schon möglich.)
 
Hallo,

jetzt weiß ich, was du damit gemeint hast, dass du nur lustige Geschichten schreibst: :rofl: :rofl: :rofl: .

Goku, der Aushilfsweihnachtsmann ... Chichi zickt wie Minni Maus in ihren besten Tagen... Rudi, das Rentier, mit einer Schandschnauze, dass Piccolo grün vor Neid wird - ups, ist er schon *grins*... Die Story ist ein richtiger Lichtblick im trüben Alltag *grins*!

Hoffentlich dauert es noch schön lange bis Weihnachten, damit die Geschichte möglichst lang wird :biggrin2: ...
 
4. Dezember

Dragonball Z Adventskalender -- Kennen wir uns? -- 4. Dezember 2002


Bis jetzt war ja alles irgendwie gut gegangen. Goku gewöhnte sich an seinen Job. Es war immer das gleiche. Rudi parkte den Schlitten, gab ein paar bissige Kommentare ab, wartete bis der Ersatz-Weihnachtsmann wieder aus dem Kamin kam, liess noch ein paar kreativ formulierte Sätze los und weiter ging's zum nächsten Kamin.

Um Zeit zu sparen (langsam wurde es auch Goku in seinen drei Lagen Kleidung etwas kühl, und er hatte noch einiges an Arbeit vor sich) zog er den nächsten Geschenkezettel hervor. Die Zügel hielt er in der anderen Hand. Rudis Wutanfall, als er die Zügel fallen lies, um ein herunterfallendes Geschenk zu retten, war hörenswert gewesen. Er wollte das Erlebnis nicht wiederholen.

Eigenartig. Anstelle der normalen Anordnung von Name, Adresse, Geschenkinhalt und Paketnummer auf einem normalen, weissen A4-Papier fand sich auf dem blauen Zettel ein grosser griechischer Buchstabe und ein paar in der Dunkelheit verschwimmende Linien. Goku knipste die kleine Leselampe hinter sich an.

Der griechische Buchstabe blieb. Dahinter war eine Aussprache-Erklärung und die Linien wurden im Licht der Lampe zu langen Zahlenreihen. Die letzte Reihe war eine genaue Zeitangabe.

Goku runzelte die Stirn. Was sollte das? "Rudi, weisst du, was mit unserem nächsten Stop los ist?" rief er nach vorne.

Rudi liess alle Schellen am Geschirr klingeln. "Natürlich. Das ist der Agent. Keine Sorge, wir kommen schon rechtzeitig an. Und wenn du mich jetzt in Ruhe arbeiten lassen könntest!"

Mehr würde das liebe Ren nicht herausrücken. Goku wusste nicht, weshalb sich der Weihnachtsmann mit dem Kerl überhaupt abgab. Rudi hatte einen Charakter, mit dem man Saphire schleifen konnte. Nur dass es um den entsprechenden Saphir wirklich schade war.

Der Zustellzettel befreite sich, von einer kurzen Bö erfasst, aus seinem Griff. Goku fasste hastig zu und fing das Formular auf. Zurück zum nächsten Job. Er hatte die Zügel in der linken Hand und hielt das Papier mit der rechten in den kleinen Lichtstrahl, der über seine Schulter fiel.

Griechischer Buchstabe. Zahlenkolonnen. Die angegebenen Daten sagten Goku noch weniger als der ganze Schrieb, der auf den normalen Geschenkezetteln stand. Also weiter. Paketnummer. Bemerkungen. Die Zeile war normalerweise leer. Diesmal umfasste der Punkt den ganzen Rest der Seite.

Bemerkungen: Geschenk ist auf besonderen Wunsch der zweiten Norne persönlich zu überreichen. Vorschriften Nummer ... eine lange Zahlenliste ... über ... Blah, blah, blah... sind aufgrund Ausnahmegenehmigung von ... Namen, Daten, Namen, Daten... aufgehoben.

Auf das ganze Blabla folgte eine persönliche Bemerkung des bearbeitenden Elfen. "Kurz, Chef, du darfst alles machen, ausser dem armen Kerl einen Schreck einzujagen. Vorher klingeln, meinte die Norne. Und den Zettel am Paket vorlesen, bevor du es übergibst."

Während Goku noch darüber grübelte, setzte der Schlitten auf Schneematsch auf. Ausserhalb des Schlittens fiel eisiger Schneeregen.

"O Werter Versatzweihnachtsmann, Ich habe die Ehre euch am gegenwärtigen Hause des Herren Alpha abzusetzen." säuselte Rudi. Der nächste Satz war schon wieder in vertrauterem Tonfall. "Wird dass noch mal was, Goku? Es ist kalt hier unten."

Goku hakte die Zügel ein und kletterte nach hinten. Rudi hatte gut Reden. Er musste ja nicht ständig in das Sauwetter hinaus. Das Ren war immer in der relativ angenehmen Schlittenatmosphäre und brauchte sich nicht ständig umzustellen.

Wider erwarten war das Paket mit der richtigen Nummer recht klein. Eigentlich winzig. Goku fand es auf dem Boden des Schlittens, eingekeilt zwischen zwei Familienpaketen. Das Geschenk war gerade handtellergross und kleiner als die Grusskarte, die der Weihnachtsmann vorlesen sollte.

Mit dem Päckchen sprang Goku aus dem Schlitten und versank bis zu den Knöcheln im klatschnassen, eisigen Schneematsch. Das Haus war in der Nähe, aber der Weg war weit genug, dass er Rudi unterstellte, mit Absicht so weit draussen geparkt zu haben. Das Rentier war über kleinkarierte Schikanen nicht erhaben.

Endlich erreichte er – mit eingefrorenen Füssen – das Gebäude. Es sah aus wie ein Standard-Kapselhaus aus Bulmas Produktion. Er zog mit den Zähnen einen Handschuh aus und drückte auf den Klingelknopf.

Jemand rief: "Komme gleich," und liess Goku eine lange Minute im eisigen Regen stehen. Dann kam der Rufer endlich an die Tür. "Sie müssen sich in der Adresse geirrt haben," wehte seine Stimme auf der warmen Luft aus dem Haus. "Wir erwarten keinen..."

In der Tür stand ein junger Mann mit einem korrekten schwarzen Anzug und Krawatte. "DU??" rief er, als er den Weihnachtsmann vor sich sah.

Goku kratzte sich verlegen am Kopf. "Kennen wir uns?"

"Das möchte ich wohl... Obwohl... Warte bitte einen Moment." Die Tür schlug wieder zu. Kurz darauf ging sie wieder auf. "Kommen Sie bitte herein," sagte der junge Mann ganz förmlich. "Ich habe Sie leider mit jemand anderem verwechselt. Bitte entschuldigen Sie."

Im Windfang öffnete Goku die Grusskarte. "Sie sind... " er sollte verdammt sein, wenn er diese griechischen Buchstaben lesen konnte, dafür war Chichi zuständig... "Herr Alpha?"

Der Andere nickte. "Ja, das bin ich."

Goku kratzte sich am Kopf. "Der Weihnachtsmann ist verhindert und ich vertrete ihn diese Woche. Ich habe hier einen persönlichen Gruß für Sie..." Er hielt die Karte ins Licht.

"Mein lieber Alpha, Du hast einmal erwähnt, dass du vor Allem..." stand das wirklich so da? Merkwürdige Formulierung. "... diesen Weihnachtsmann sehen wolltest. Ich denke, das ist ein passendes Geschenk, wenn du schon an gerade diesem Fest in der Weltgeschichte herumgondeln musst. Auf der anderen Seite ist etwas Greifbares sicher angebracht, aber mach das Paket erst auf, wenn du wieder unterwegs bist.

Bis dann...

Werdandi." las Goku vor.

Alpha war zuerst bleich geworden, dann gluckste er. "Wer hat einen eigenartigen Sinn für Humor."

Bereit, jeden Moment zurückzuspringen schlitzte Goku das Päckchen mit dem Spezialmesser auf, aber der erwartete Volumenzuwachs kam nicht. Das hübsch verpackte Geschenk blieb so gross wie zuvor. Eigenartig; normalerweise verdoppelten oder verdreifachten die Pakete ihre Grösse, sobald das weisse Packpapier ab war. Aber für dieses kleine Päckchen war das wohl nicht nötig

"Fröhliche Weihnachten," meinte Goku und überreichte Karte und Geschenk mit einer kleinen Verbeugung. "Ich muss dann weiter." Er ging zur Tür.

"Eh... Einen Moment noch, bitte..." unterbrach ihn der junge Mann. "Was ist denn mit dem eigentlichen Weihnachtsmann passiert?"

"Tja, er ist bei einer Probefahrt vom Schlitten gefallen und hat sich das Bein gebrochen." er kratzte sich verlegen am Kopf. "Also habe ich für die nächsten paar Tage seinen Job übernommen," erklärte er mit einem Schulterzucken.

"Und was machen Sie normalerweise?" fragte Alpha weiter.

"Ich bin Kampfsportler."

"Oh? Das ist ja interessant. Ich bin zwar nicht unbedingt gut, aber es ist ein Hobby von mir... Bei Wem haben Sie denn gelernt?"

Goku versuchte, seine Lehrer in die richtige Reihenfolge zu bringen. In der linken oberen Ecke des Windfangs hing die Türklingel. "Ich habe zuerst bei meinem Grossvater, Son Gohan gelernt. Dann habe ich bei Meister Roshi, dem Herrn der Schildkröten trainiert. Danach bei Meister Quitte und schliesslich bei Gott. Und im Jenseits beim Kaio des Nordens." Er schaute wieder Alpha an. Wieso?"

Der junge Mann war nachdenklich. "Nur so."

Goku machte die Tür auf und ging wieder hinaus in den Regen. "Dann, Tschüss!"

"Auf Wiedersehen," hörte er die abwesende Stimme Alphas, als er die Tür hinter sich zuzog.

Der eisige Regen wurde langsam zu Schnee, als Goku zum Schlitten zurückstapfte. Seine feuchten Füsse, die in Alphas Windfang auf angenehmere Temperaturen gekommen waren, froren wieder ein.

"Und, hast du den Job endlich erledigt? Es ist kalt hier!" maulte Rudi. Goku wollte sich von dem Rentier seine Laune nicht verderben lassen. "Dann können wir ja weiter fahren, oder? Worauf wartest du noch?"

Bevor er ausgesprochen hatte, war der Schlitten schon wieder in der Luft. Erst als sie schon ein paar hundert Meter über dem Erdboden waren, bemerkte Goku, dass die Zügel immer noch eingehakt waren. Er zuckte die Schultern. Solange Rudi sich nicht beschwerte, würde er die lästigen Leinen da lassen, wo sie waren. In der Zwischenzeit könnte er sich schon über seinen nächsten Job informieren.




Im Inneren des "Hauses", einer Dimensions-synchronen Relaisstation der Interdimensionalen Behörde für temporale Angelegenheiten (kurz IBftA), öffnete Agent Alpha das Päckchen. "Lieber Alpha," stand auf der Karte darin, "Du wolltest doch Son Goku einmal "normal" sehen. Das konnte ich leider nicht arrangieren, aber ich hoffe, dass Dir der Besuch vom Weihnachtsmann gefallen hat. Ich musste ganz schön herummanipulieren, um das auf die Reihe zu kriegen.
Ausserdem kannst Du ja deine neue Uhr gleich ausprobieren. Chronos hat sie persönlich gestellt und geeicht. Der alte Kerl hat sich ausgiebigst überreden lassen. Und er hat gebraucht..." Werdandis Handschrift imitierte die verdrehten Augen und den ungeduldig ausgestossenen Atem der Norne perfekt, "Aber jetzt ist sie fertig. Wir sehen uns dann wie immer fünf Stunden nach Deiner Rückkehr.
Viele Liebe Grüsse,
Werdandi"

Unter der Karte lag, in blauen Samt eingeschlagen, eine hochkomplexe Taschenuhr mit zwei grossen Ziffernblättern und einer Unzahl von Zeigern. Eine mechanische Uhr, die alle Zeiten in allen bekannten Dimensionen anzeigen konnte. Alpha knobelte eine Zeitlang an ihr herum, bis sein Hauptcomputer das Ende der gerade durchlaufenden Berechnungen mit einem Doppelpiepsen verkündete.

Er steckte die Uhr in sein Jacket und nahm die Schachtel auseinander, um sie in den Müllschlucker zu stopfen. Ganz unten fand er noch eine Notiz und einen Teebeutel, der nach Krankenhaus roch. "Viel Spaß auf deiner Reise." stand dort in einer etwas antiquierten Handschrift. Der Teebeutel war mit "Fenchel-Anis-Kümmel" beschriftet. Es war ganz klar, wer das Geschenk verpackt hatte. "Danke, Urd. Ich freue mich sehr über deine Besorgnis über mein Wohlergehen," erklärte er der leeren Luft. Er mochte diesen Tee nie, und seit er bei einer Mission auf Erbsensuppe und gerade diese Sorte Getränk angewiesen war, vermied er ihn wie die Pest. Also legte er den Teebeutel in der voll bestückten Küche in den dazugehörigen Karton und programmierte seinen Weg nach Hause. Werdandi würde schon warten.
 
Das wird ja immer besser!

Jetzt wird es auch noch mysteriös... Was haben die Nornen der alten Germanen mit dem Weihnachtsmann zu schaffen? Und wer ist dieser Herr Alpha? Spannend, spannend...

Und Rudi ist einfach cool... Endlich einmal jemand, der es schafft, sich Gokus Unmut zuzuziehen und ich dachte schon, das sei unmöglich *grins*.

Na dann, bis morgen...
 
Teil 4 - Klasse!!! :xmas:

jetzt hast du auch noch Alpha mit ins Spiel gebracht.
Für alle die Alpha nicht kennen:
ER UND SEIN PARTNER OMEGA SIND AGENTEN DER ZEITBEHÖRDE; DIE IN DER ZEIT FÜR RECHT UND ORDNUNG SORGEN SOLLEN.

In Gokus Zukunft kommen Alpha und Omega genau zum Zeitpunkt der Cell-Spiele um MiraiTrunks und Cell wegen illegaler zeitreisen und Veränderung der Zeitlinie festzunehmen. nachdem die beiden sich ihre Delinquenten geschnappt haben blitzdingsen sie die Z-Senshi und machen sich vom Acker.:cool:
leider wirkt das blitzdingsen bei den saiyajins und Piccolo nicht. :p
Die machen sich auf um Trunks zu befreien, richten dabei aber mehr Chaos an als man erwarten könnte und ich erwarte schon eine ganze Menge.:beerchug:
Als erstes stürmen sie das zeitbüro der Agenten und im Laufe eines kleineren Geplänkels gehen Trunks und Omega in der Zeit verloren. Während Alpha den arg lädierten Haupcomputer wieder reparieren muss, schickt er Vegeta und Piccolo los um Trunks zu suchen und Goku und Gohan auf die Suche nach Omega.:biggrin2:
natürlich läuft da nichts wie erwartet.

Für alle die schon immer mal vegeta und Piccolo als Entertainer, auf der Damentoilette und im Kampf mit Mutter Lavendel Kampfstab sowie Goku besoffen, beim Schießen, in einer Kneipenschlägerei und auf einem Pferd reitend sehen wollte, die kommen voll auf ihre Kosten. :rofl: :rofl:
Wer also auf tonnenweise Humor und Sarkasmus steht, der sollte unbedingt Ravanas Geschichten "Zeitreisen und andere Abenteuer" sowie "Alphas Problem" (und der liebe Mann hat eine ganze Menge davon) im FF.Net lesen!

:idea: Warum postest du die Sachen nicht auch hier noch?

Achja und jetzt zur Geschichte...
Rudi hätt ich längst die Klappe mit Packband verbunden! Du weißt schon, das Zeugs mit dem sie Alligatoren und Krokodilen das Maul zukleben, damit sie Ruhe geben.:D

Ich freu mich schon auf Morgen.:beerchug:
 
Ja, genau! Bitte, bitte, bitte poste die Stories auch hier :biggrin2: .

Was nene da schreibt, klingt einfach göttlich... Vegeta und Piccolo auf der Damentoilette *rofl*

*großesSchildhochhalt* BITTE AUCH HIER POSTEN!!!
 
5. Dezember

Oops, oops, extravagant curses
Adding new verses to a tired old song
Oh, well, you can't be to picky,
Posting is tricky and apt to go wrong...

Zumindest habe ich es mal wieder geschafft, einen Post zu spammen. Mal sehen, ob ich das Teil wieder löschen kann?

Liebe Leser und Schwarzleser,

Ravana hat gerade ein paar Internet-Schwierigkeiten, also poste ich (TheaEvanda) die heutige Kalendergeschichte. Es wäre schön, wenn wir noch ein paar Reviews vom Unbekannten Leser bekommen würden... Me2-Posts sind auch nicht so schlimm, oder entsprechende eMails. Motiviert uns bitte, 1500 bis 2000 Worte am Tag sind (wenn man unsere anderen Verpflichtungen berücksichtigt) wirklich kein Zuckerschlecken.

Ravana und ich haben schon fleissig überlegt, ob und wie wir unsere Zeitreisegeschichte posten, und... ihr könnt euch freuen. Aber nicht zu früh - wenn wir Zeitreisen und Alpha neu posten, werden wir es gleich in überarbeiteter Form tun. Wer es ganz eilig hat, sollte bei Fanfiction-Net nach "Ravana" suchen. Dort wird sie schon fündig.

Bis demnächst,

TheaEvanda

Erlangen, Germany

---------- 5. Dezember --------------------------------------------------


Dragonball Z Adventskalender -- Ist das hell genug? -- 5. Dezember 2002


Das nächste Haus war schon von weitem sichtbar. Das Anwesen strahlte abwechselnd weiss, rot, gelb und grün durch den nachlassenden Schneefall, das bunteste in der ganzen Siedlung. Als sie näher kamen, erkannte Goku, dass sich die farbenfrohe Beleuchtung nicht nur auf die Bäume im Garten konzentrierte – nein, das ganze Haus war mit blitzenden und blinkenden Lichtern bestückt. In der Hälfte der Fenster rotierten Leuchtsterne in allen Regenbogenfarben, die andere Hälfte war mit hektisch flimmernden Kerzengardinen ausgestattet, und auch um die Haustür schlängelte sich eine Lichterkette, die in unregelmässigen Abständen die Farbe wechselte. Goku fragte sich, wie die Leute in dem Haus bei all dem Geblitze und Geblinke überhaupt noch schlafen konnten.

Der Vorgarten war ähnlich ausgestattet. Die ausgepflanzten Weihnachtsbäume früherer Jahre trugen tausende von kleinen Blinklichtern, und auch die Apfelbäume waren nicht unverziert geblieben. Nur strahlten hier die Äste in einem gleichmässigen Weiss, das einen kleinen Ruhepunkt für das verwirrte Auge darstellte.

"Eh, Goku, die wollen ihre Geschenke nicht über den Kamin geliefert haben, wie's aussieht!" bemerkte Rudi und steuerte die Strasse vor dem Haus an. Oder besser: Rudi raste auf die Vorgartenhecke zu. Das konnte nicht gut gehen. "Was machst du??" schrie Goku und bereitete sich darauf vor, aus dem Schlitten zu springen. Wollte das Vieh ihn umbringen?

"Oops..." machte Rudi. "Nein, das reicht nicht für den Schlitten vom Weihnachtsmann." Kurz bevor das Unglück geschehen konnte, brachte das Ren den Schlitten wieder in die Waagerechte. Das Gesträuch fiel hinter dem Gefährt zurück, als das Leittier wieder das Dach ansteuerte. "Was regst du dich so auf? Wenn die Leute schon auf die Idee kommen, uns einen Landeplatz anzuweisen, sollten wir auch so höflich sein, ihn zu benutzen!"

Goku sah nach unten. Rudi hatte durchaus recht. Die Hecke hätte ohne Sicherheitsprobleme als Landebahn genutzt werden können. Über die ganze Länge lagen zwei Lichtstränge, die absolut synchron blinkten. Dazu liefen in regelmässigen Abständen hellere Signale über die Hecke. Das Ding schrie förmlich "Bitte hier landen!" das war ja wohl... Goku beobachtete immer noch das Lichterspiel an der Hecke des Schreckens tief unter ihm, als Rudi den Schlitten neben dem Kamin parkte. "He, Goku! Wird's bald? Es wird langsam kalt hier draussen..."

"Ja, ja!" Goku hatte Monsterpaket, Sack und Zettel schon griffbereit neben sich liegen und sprang auf den Kamin. Was er in der Überfülle der Lichter rund um das Haus und auf der Hecke nicht bemerkt hatte waren die Lichter auf dem Dach. Unter seinem nicht zu vernachlässigendem Gewicht zerplatzten eine Reihe Glühbirnen, Goku verlor auf den massigen, runden und kurzschluss-sicheren Fassungen das Gleichgewicht und schlitterte vom Kamin.

Das übergrosse Paket fiel aus dem Geschenkesack und polterte mit ihm über das Dach und in die bunt erleuchteten Schneewehen darunter, der Packzettel flog durch die Luft und verschwand im fallenden Schnee. Goku krallte sich am Dachfirst fest, erwischte aber neben Schnee nur glitschige Stromkabel und weitere Glühbirnen, die ihm die Hand verbrannten. Dann gab eine Verankerung nach und der Ersatz-Weihnachtsmann rutschte weiter nach unten. Goku liess die Leitungen reflexartig los, aber es war zu spät. Die gesamte Lichtanlage auf dem Dach, im Schachbrettmuster angeordnete Birnenketten und ein achtköpfiges Rentiergespann, das sich auf der anderen Dachseite in einem winkenden Santa-Claus-im-Schlitten fortsetzte, rollte majestätisch-bedrohlich auf ihn zu und über ihn hinweg. Die Lampen leuchteten noch ein paar Sekunden länger, dann zerriss eine der Stromleitungen und die ganze Pracht, die Goku mittlerweile wie ein Überseepaket eingeschnürt hatte, erlosch. Fünf Sekunden später landeten Weihnachtsmann und Weihnachtsbeleuchtung in einer weihnachtlichen Dachlawine im weihnachtlich schimmernden Vorgarten. Das Dach war nun so unweihnachtlich finster wie alle anderen auch.

Goku blieb ein paar Sekunden liegen und gab sich alle Mühe, zu verstehen, was da gerade passiert war. Bevor er zu einem befriedigenden Schluss kommen konnte, liess sich Rudi vernehmen. "Das stand nicht auf der Zustellliste, Goku. Erledigst du das heute auch noch?"

"Ja, ja..." Goku versuchte sich aufzurichten, wurde aber von ein paar hundert Metern Kupfer und Glas erfolgreich daran gehindert. "Ich habe hier nur ein kleines Problem..."

"Komm, Weihnachtsmann-Ersatz. Du kannst fliegen, also kannst du hoch kommen. Was das alles soll..." Rudis laufender Kommentar bildete den Hintergrund zu Gokus Benühungen, sich aus den Schlechtwetterkabeln zu befreien. Zerreissen war nicht das Problem, aber er wollte den Dachschmuck so intakt wie möglich zurücklassen. Im Originalzustand war er ja recht hübsch gewesen.

Nach einiger Zeit fand er einen Anfang und wickelte sich aus dem Kabelsalat. Ein grosser Teil der Birnen war zersprungen, und die ganze Anordnung war ein heilloses Durcheinander. Endlich wieder frei konzentrierte er sich, nahm die als "First links" bezeichnete Ecke und hob langsam ab. Dieses Kunststück war ganz schön schwierig. Schnell fliegen war um einiges leichter als beinahe-Schweben auf einer bestimmten Höhe. Rudi zeterte immer noch herum. "... willst du denn mit dem Zeug? Ich finde es sowieso abartig, was die mit ihrem Strom anstellen... Optische Umweltverschmutzung ist das... Das muss auf der anderen Seite nach oben, Goku, das ist ein Teil von Donners Geweih.

Warte Mal, du willst das doch sicher nicht... Goku, spinnst du? Wir haben Geschenke zuzustellen! Nein, um Gottes Willen, das ist die Erde... So ist es schon besser.

Wenn ich mich so reden höre... von Elektrizität hast du wohl keine Ahnung, was? ... Wir müssen noch... Nein, du Idiot! Du musst vorher den Strom abschalten!

Wir haben noch so gut und gerne... schwarz zu schwarz und braun zu braun, ist das nicht offensichtlich? ... Pakete zuzustellen, und du kraxelst hier auf einem dieser idiotischen Dächer herum und reparierst Stromkabel, wenn wir schon von Ablenkung reden...

Na also, das sieht doch schon ganz ordentlich aus, wenn wir davon ausgehen, dass du das Zeugs zusammengesetzt hast...

Dann können wir ja weitermachen. He? Wo gehst du denn jetzt hin? Hier oben ist dein Arbeitsplatz, wenn ich das... Goku?"

Goku schwebte wieder zum Erdboden. Ihm taten die Arme weh wie schon lange nicht mehr. Er hatte für Ewigkeiten über dem Dach geschwebt, um es zu reparieren. Seine Fingerspitzen waren vom provisorischen Reparieren der Kabel, bei der Rudi ihm trotz seiner immerwährenden Schimpferei wirklich geholfen hatte, ganz taub. Und da er die ganze Zeit mit hängenden Armen gearbeitet hatte, fühlten sich seine Finger wie dicke Würstchen an.

Das Zetern vom Dach geflissentlich ignorierend betrachtete Goku sein Werk. Es sah eigentlich vertretbar aus, aber er sollte der Familie einen Zettel hinterlassen... Was ihn zu seinem eigentlichen Job brachte. Irgendwo in diesem Vorgarten waren Paket und Beutel herunter gekommen...

"Goku, was soll der Scheiss? Kommst du jetzt endlich hoch und bringst das Paket weg? Das ist ja nicht auszuhalten!"

Goku sah zum Schlitten hoch. "Das Paket hatte ich zufällig dabei, als der kleine Unfall passiert ist. Und ich weiss ganz genau, dass es hier," Goku deutete auf die ständig die Farbe wechselnden Dachlawinen im Vorgarten, "heruntergekommen ist."

Rudi schüttelte sich, das alle Schellen klangen. "Ach ja? Und wieso liegen dann Sack und Paket auf dem Bock, kannst du mir das sagen?"

Was? Er hatte doch selbst gehört, wie das Paket aus dem Sack gefallen war... Aber vorne im Schlitten lag ein grosses, weisses Etwas. Goku konzentrierte sich wieder und flog zum Schlitten. Seine "Flugmuskeln" wurden heute schwer beansprucht. "Für einen amtierenden Weihnachtsmann bist du ganz schön doof, weisst du das?" machte Rudi, als Goku Sack, Paket und... tatsächlich, da war der Packzettel, eigenartig... einsammelte und ohne Kommentar in den Kamin sprang.

"Glaubst du wirklich, dass sich Pakete vom Weihnachtsmann so einfach verlieren lassen?" rief das Ren ihm hinterher. Goku war schon in der Wohnung hörte es nicht mehr.
 
:D :D :D

Wieso muss ich bei der Beschreibung des Hauses bloß an diese komische Sitcom mit dem Heimwerker denken... *grins*.

Rudi ist einfach herrlich... So viele ätzende Bemerkungen in einem Satz, das muss ein Rekord sein. Und Goku ist natürlich auch ein dankbares Opfer ;) .

Sehr schön, dass ihr die Zeitreise-Geschichte posten wollt! Ich freu mich schon *grins*.

Bis morgen!
 
6. Dezember

Hallo,

Und noch ein Post von TheaEvanda... Einen schönen Nikolaustag für alle und eine Person ganz besonders,

TheaEvanda,

Erlangen, Germany


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Dragonball Z Adventskalender -- Bitte Lächeln -- 6. Dezember 2002


Goku unterdrückte ein Gähnen. Wie lange waren sie eigentlich schon unterwegs? Wie viele Häuser hatten sie bereits abgeklappert? Er hatte irgendwann aufgehört, mitzuzählen.

Es war immer das selbe. Rudi maulte während der Fahrt, Goku erduldete es und die Schellen am Wagen klingelten. Wenn sie an einem Haus ankamen, schnappte sich Son Goku den Geschenkesack, sprang durch den Kamin und erfüllte die Punkte auf der Checkliste einen nach dem anderen. Er konnte diese Liste in der Zwischenzeit schon auswendig herunter beten, sogar rückwärts, wenn es sein musste. Sie hatten einen Arbeitstrott entwickelt. Der Weihnachtsmann wider Willen wünschte sich eine Abwechslung. Aber auch der nächste Auftrag sah nach Routine aus. Sie steuerten ein kleines Städtchen an. „Ich wünschte, es würde etwas Aufregendes passieren.“ sagte Goku leise in den Sonnenaufgang hinein.
Er hatte leise gesprochen, aber nicht leise genug, dass Rudi es nicht gehört hätte. „Was Aufregendes?“ kreischte das übellaunige Ren. „Du willst was Aufregendes?? Willst wohl wieder die Dachbeleuchtung reparieren, oder ist vielleicht ein Schwätzchen mit den zu Beschenkenden gefällig, häh? Unsereiner ist ja schon froh, wenn es mal abgeht, ohne dass du alles vermasselst und du willst Abwechslung? Bei Dir hakt‘s wohl!“ Unwillkürlich sank Goku ein Stück tiefer in die Kissen. Wo hatte er sich jetzt wieder reingebracht? Auf die Art von Aufregung konnte er verzichten. Aber das Ren war noch nicht fertig. „Du Amateur! Du hast doch keine Ahnung von nichts. Ich’s sehe es schon kommen. Am Ende lässt du dich noch erwischen. Kannst nur froh sein, dass die Menschen heute alle Frei machen, da liegen sie um die Zeit noch alle faul in ihren Betten rum.“ Dann schwieg Rudi, denn der Landeanflug auf ihr nächstes Ziel erforderte seine Konzentration. Son Goku seufzte erleichtert und griff nach dem nächsten Päckchen.



Schritt für Schritt schleppte sich Nene nach Hause. Warum hatte sie sich nur breitschlagen lassen, an dieser blöden Weihnachtsfeier für Gaststudenten teilzunehmen? „Komm doch bitte mit,“ hatte ihre Freundin Antje gesagt. „Mach doch ein paar Photos. Du kannst doch gut photographieren.“ Nene hatte zugesagt und dann hatte sie den ganzen Abend mit dieser Kamera in der Hand herumgesessen. Die Party war gar nicht so schlecht gewesen. Aber sie war bis kurz vor sechs gegangen. Dann hatte Nene auch noch beim Aufräumen geholfen. Und jetzt, gegen acht, trottete sie durch die Strassen in Richtung des heimatlichen Bettes. Nene gähnte. Sie war todmüde. Dieses Weihnachten fing ja gut an. Es war schon erstaunlich, wie still es morgens früh um acht in den Strassen war. Keine Autos, keine Bauarbeiten irgendwo, keine schreienden Kinder und, da es Winter war, nicht einmal Vogelzwitschern. Es war still, wie im verwunschenen Schloss von Dornröschen. So als wäre die ganze Welt in einen weihnachtlichen Zauber gehüllt. Es fehlte bloss noch, dass sie die Glöckchen vom Weihnachtschlitten hörte. Moment mal. Nene stutzte. Von irgendwoher kam tatsächlich Schellengeläut. Und es kam nicht von irgendwoher, es kam...direkt von... oben?!?
Sie reckte den Kopf in alle Richtungen. Und da, von den Strahlen der aufgehenden Sonne getragen näherte sich etwas. Es näherte sich schnell. Es war... das war unmöglich. Nenes Verstand weigerte sich, zu registrieren, was die Sehnerven ihm zeigten. Da kam, auch wenn es eigentlich undenkbar war, ein Schlitten auf sie zugesaust. Mit fliegenden Rentieren vorne dran. ‚Das glaubt mir keiner. Es gibt ihn wirklich, den Weihnachtsmann. Wenn ich das nur beweisen könnte.‘ Ihr kam eine Idee. Nenes Hand zuckte nach dem Photoapparat, der immer noch über ihrer Schulter hing. Sie drückte sich nah an eine Hauswand und fummelte mit zitternden Händen ihre Kamera aus der Umhüllung hervor. Schnell weg mit der Schutzklappe und „Bildserie“ eingestellt. Jetzt musste noch das Objektiv angepasst werden. Sie hob die Kamera. Und drehte sich, immer das eigenartige Gefährt im Blick. Klick! Der Schlitten raste über sie hinweg. Klick! Er bewegte sich scheinbar im Landeanflug auf irgend etwas. Klick! Eine Kufe streifte beinahe den Schornstein eines Hauses am Ende der Strasse. Klick! jetzt, wo sich der Schlitten wieder entfernte konnte man im Inneren eine Gestalt sitzen sehen. Klick! Sie trug Rot. Klick! Der Schlitten hielt nur einen Strassenzug weiter über einem Dach. Klick! Ein Dach, das Nene bekannt vorkam. ‚Wow!‘ Sie staunte. ‚Das ist ja... das ist ja... bei mir!‘ Nene rannte los. Da hielt ein fliegender Schlitten auf ihrem Dach und sein Insasse kletterte gerade in ihren Schornstein. Noch im Laufen hob sie wieder die Kamera. Klick! ‚Mist, verwackelt!‘ Klick!
Nun bog Nene in ihre Strasse ein. Nur wenige Meter trennten sie von ihrem Vorgarten. Der ...Weihnachtsmann ?!... war mittlerweile im Schornstein verschwunden. Wenn sie sich beeilte konnte sie ihn vielleicht noch abfangen, bevor er... was auch immer... getan hatte. Wenn alles glatt ging. ‚Glatt‘ war das Stichwort. In ihrer Hast übersah Nene das Glatteis vor ihrer Haustür. Wäre sie nicht gestern mit Streuen dran gewesen? Diese Frage stellte sie sich, während sie mit einem wenig damenhaften Fluch unsanft auf die Nase fiel. Schmerz durchzuckte ihren Körper und sie blieb kurz liegen. Trotz einer aufgeschürften Hand und einem dumpfen Pochen im linken Knie, rappelte sie sich vorsichtig wieder hoch. Jetzt hiess es, die Zähne zusammenbeissen. Schnell zur Tür und aufgeschlossen. Wo war der Schlüssel? In der Hosen- Nein! In der Jacken-! Auch nicht. Fieberhaft suchte sie. Schliesslich fand sie ihn in ihrem Rucksack. Endlich hielt sie den ersehnten Schlüsselbund in ihren zittrigen Händen. Es musste eine Ewigkeit vergangen sein. Aber vielleicht erwischte sie den Kerl noch. Das Geläut hatte noch nicht wieder eingesetzt, das hiess, dass der Schlitten noch auf dem Dach stehen musste. Sie suchte das Schlüsselloch. In ihrer Aufregung entglitt der schlüpfrige Schlüsselbund ihren nervösen Fingern und landete irgendwo im Beet vor dem Haus.
„OH SHIT!“
Sie bemerkte erst, dass sie geschrien hatte, als es zu spät war, und zurücknehmen konnte sie den Ausruf leider nicht. Ob der Fremde auf dem Dach sie gehört hatte? Sie spähte hinauf. Er hatte. Das Gesicht eines jungen Mannes, umrahmt von wilden schwarzen Haaren und gekrönt von einer roten Pudelmütze beugte sich über den Rand des Daches und sah für Sekundenbruchteile überrascht zu ihr herab. Nene und der Weihnachtsmann starrten sich an. Plötzlich erklang ein scharrendes Geräusch, wie von einem Huf und eine wenig freundliche Stimme schallte vom Dach zu Nene herab.
„Hey, Goku wird’s bald, mir wird langsam kalt hier draussen!“
Der Weihnachtsmann zuckte zusammen.
„Ich komme schon.“ rief er über die Schulter und wendete sich noch einmal Nene zu. Ein jungenhaftes, etwas verlegenes Grinsen glitt über seine Züge, als er grüssend eine Hand hob und dann blitzschnell aus ihrem Blickfeld verschwand.
„Hey!“ brüllte Nene. Sie stand immer noch wie angewurzelt vor im Vorgarten. ‚Warum in aller Welt habe ich ihn eben nicht photographiert?‘ Sie wusste die Antwort. Der Schock war einfach zu gross gewesen. Dann setzte wieder das fröhliche Gebimmel der Schellen ein und über dem Dach hob der absonderliche Schlitten ab und stieg auf. Diesmal hob Nene die Kamera geistesgegenwärtig und drückte noch ein paar Male auf den Auslöser. Erst Minuten nachdem der Weihnachtsmann (?!) längst in der trüben Entschuldigung für einen Winterhimmel verschwunden war, begann sie, nach ihrem Schlüssel zu suchen. Nachdem sie ihn endlich unter einem besonders dornigen Rosenstrauch gefunden hatte, schloss sie die Haustür auf und lief in ihre Wohnung. Dort angekommen, fand sie tatsächlich ein grosses, mit ihrem Namen versehenes Päckchen im Wohnzimmer. Fassungslos liess sie sich in einen Sessel fallen und starrte das Ding entgeistert an. Ihre Hände zitterten immer noch, oder schon wieder als sie das Packpapier aufriss. Zum Vorschein kam... eine Photoausrüstung.

Komplett mit allem, was sie brauchte, um ein paar Bilder zu entwickeln. Der Weihnachtsmann selbst hatte ihr das Werkzeug seiner Enthüllung gebracht. Nene lachte. Wenn sie das schwarze Samtkleid vom letzten Fasching etwas umfunktionierte, konnte sie aus dem Badezimmer die perfekte Dunkelkammer machen. Der Photoentwicklung stand nichts im Wege.
Aber erst würde sie... jemandem diese unglaubliche Geschichte erzählen. Sie konnte das einfach nicht für sich behalten. Auch wenn man sie für völlig bescheuert hielt. Trotzdem, jemand musste einfach davon erfahren. Sie hatte ja schliesslich ihre Photos als Beweiss. Noch bevor sie etwas anderes tat, schaltete sie den Computer ein.
u wirst nicht glauben, was gerade passiert ist.: hämmerte sie unwesentlich später in ihre Tastatur. :Ich habe gerade etwas Unglaubliches erlebt. Rate mal, wen ich gerade photographiert...:



Die Photos! Sie musste sie schnell entwickeln. Und einscannen... und an die Leute schicken, die auch diese Mail bekamen. Schnell tippte sie die Nachricht zu Ende, klickte auf „send“ und dann sausten ein paar wichtige Informationen auf elektronischen Datenleitungen ihrer Bestimmung entgegen.
Während Nene das Fenster des Badezimmers abdichtete, liess sie die Ereignisse noch einmal Revue passieren. Und da fiel ihr ein, was sie auf dem Dach gehört hatte. Hatte die Stimme wirklich ‚Goku‘ gerufen und hatte der Kerl, der in fremder Leute Kamine herumkletterte, wirklich eine verblüffende Ähnlichkeit mit Son Goku gehabt, oder war das nur Einbildung?
„Ich sollte mir vielleicht doch über die Feiertage mal eine Auszeit vom FFnet und Dragonball nehmen.“ murmelte Nene. „Ich hab‘ ja schon Hallus. Langsam geht das doch ein bisschen zu weit.“
Einige Zeit später, während die Negative in der Badewanne vor sich hin schwammen, ging Nene wieder zurück an den Rechner und rief ihr Email- Programm auf. Sie hatte schon eine Antwort erhalten.
 
:jawdrop: ich... ich... weiß nicht was ich sagen - äh - schreiben soll...
das ist für MICH!?!?!? *freut-sich-und-springt-auf-dem-sofa-rum-bis-es-"KRACH"-macht*
Also wenn ich die Photos habe, na dann geht aber die Post ab! Da wird ins Netz gesendet was der PC hergibt.:biggrin2:
Natürliche alle Bilder mit Lizenz!
jajaja... Ich werde berühmt!!!:D
... wenn dann der Weihnachtsmann auch die Bilder im Netz sieht... Vielleicht bittet er mich ja dann sein Geheimniss nicht zu lüften und das ganze nur als Scherz meinerseits auszugeben...
Tja... vielleicht lass ich mich sogar dazu überreden... aber nur, wenn ich dafür ein Date mit einer ganz bestimmten Person krieg! :love2:
echt schade das ich das Gesicht nicht aufgenommen habe.:( aber das weiß der Weihnachtsmann ja nicht. ;)

Nur Goku tut mir leid. Ich glaube nicht, das Rudi entgangen ist, dass da jemand ein paar Bildchen gemacht hat. Das wird er dem armen Goku wieder die nächsten vierzig Häuser vorhalten!
Zumindestens hatte Goku seine Abwechslung. Jetzt ist es aber langsam hell... machen die jetzt Pause, oder fliegen sie schnell mal in eine andere Zeitzone, wo es noch Nacht ist, um dort so lange weiter zu machen?

Das war ein schönes Weihnachtsgeschenk! :xmas: DANKE Thea und Ravana und möge der Dai Kaio-shin der fanfictions euch ewig gewogen sein. :beerchug:
 
:rofl: :rofl: Wie heißt es so schön: Be careful what you wish for...

Na, wenn das rauskommt, dann "Gute Nacht" Goku! Aber wer geht schon an Weihnachten um 6 Uhr früh nach Hause... Nicht persönlich gemeint *grins*.

Jedenfalls war es wieder richtig lustig und ich warte schon gespannt auf morgen!
 
7. Dezember

Noch ein Post von TheaEvanda - sagt mir mal jemand, weshalb meine Registrierungsmail immer noch nicht angekommen ist? Jetzt muss ich immer die Accounts von Ravana oder meiner Schwester Hijacken, wenn ich etwas "in Auftrag" poste.

Schöne Grüsse,

TheaEvanda,

irgendwo in Deutschland

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Dragonball Z Adventskalender -- Der Quittenturm -- 7. Dezember 2002


Ein Schlitten sauste durch die finstere Nacht am anderen Ende des Planeten. Die Rentiere hatten die verschneite Morgendämmerung und den mit Wolken behangenen Himmel südlicherer Gefilde schon lange hinter sich gelassen; als sie zum Rand der nördlichen Eiswüste kamen, hatte das unebene Team die nächste Ladung abgeholt und auf den Schlitten geladen. Jetzt schellten die Glocken am Zuggeschirr unter einem tiefschwarzen Firmament, das von kalt glitzernden Sternen geschmückt wurde. Unter dem einsam schwebenden Gefährt jagte die Eiswüste nach Südwesten, während sich im Osten der Mond über den Horizont schob und die grauen Schluchten der Eisberge und Gletscherspalten in eine surreale, in weiss und schwarz gehaltene Landschaft verwandelte.

Dann veränderte sich die Perspektive. Der Boden eilte nach Norden. Sie hatten den Pol überquert.

Goku zitterte in der klirrend kalten Luft und zog seine Decken enger um sich. Das Polareis war so faszinierend, wie die Temperaturen mörderisch waren. Zuerst hatte er dem Gerede des echten Weihnachtsmanns kaum zugehört, aber mittlerweile wünschte er sich auch eine wärmere Ausrüstung. Endlose Stunden im Schlitten, unterbrochen von ein paar Minuten aufwärmen in festlich geschmückten Häusern, waren nicht so leicht zu ertragen. "Wie weit ist es denn noch, Rudi?" erkundigte er sich. Die beissenden Kommentare des Leittiers lenkten ihn vielleicht von seinen anderen Leiden ab.

"Sag mal, Goku, lesen kannst du wohl nicht?" Die bestellte Antwort wurde promt geliefert. Für ein Wortgefecht war das kratzbürstige Ren immer zu haben. Goku hatte sich auf dem langen Flug zum Pol schon ein paar passende Antworten zurecht gelegt. "Warum sollte ich denn? Du kannst es mir doch auch sagen."

"Wer bin ich denn? Ich bin nur dafür zuständig, dass du alle Geschenke rechtzeitig ablieferst. Der Rest ist deine Sache."

"Du fliegst hin, und ich liefere aus." meinte Goku. "Also weisst du, wohin es geht. Dann kannst du es mir ja auch gleich sagen, oder nicht?"

"Das ist dein Bier. Schau' doch selber nach! Mit dem Kram hab ich nichts zu schaffen!"

Mit einem Seufzer befreite Goku einen Arm aus den unzureichenden Decken und holte sich das nächste Papier. Das Mondlicht reichte nicht aus; er musste auch die kleine Lampe anschalten. Als er sich nach dem Schalter umdrehte, lockerten sich die Decken und ein eisiger Luftzug fuhr ihm den Rücken hinunter. Die wilde, erstarrte Schönheit seiner Umgebung verlor unter diesen Bedingungen rasch ihren Reiz. Wer wohnte auch schon freiwillig in dieser Wüste? Er versuchte, das Papier ruhig genug zu halten, dass er die Schrift lesen konnte. Der Schlitten verliess die Eislandschaft und überquerte die See. Die Drucksache wollte sich nicht kontrollieren lassen und schlug in einem Wind, den Goku nicht spürte. Das Meer wich, und das weihnachtliche Gefährt war wieder über Land, immer noch in Richtung Süden unterwegs. Goku hatte es immer noch nicht geschafft, den Zettel zu lesen. Er hob das widerspenstige Papier in den dünnen Lichtstrahl von hinten und...

"Jahuuuuu!" Goku wurde zurückgeworfen und verlor beinahe seinen Zustellzettel. Die Rentiere waren auf einmal über dem Schlitten, der zuerst schwindelerregend kippte und dann im steil steigend um eine dünne Stange kreiste. "Was soll das?" schrie Goku über das lautstarke Geheul von Rudi hinweg.

"Juhuuuu! Das macht Spa-haaaaass!"

"Rudi! Was machst du??" das Leittier liess sich in seinem Spiralflug-cum-voce nicht unterbrechen.

Auch weitere Proteste führten zu nichts. Das sture Tier jagte mit einer Affengeschwindigkeit an der Stange hoch. Und mit den Schleuderkräften, die Goku, seine Deckensammlung und die gesamte Ausrüstung nach unten drücken, war er noch nicht einmal im Stande, sich über den nächsten Job zu informieren. Vielleicht war es ja doch keine so gute Idee gewesen, die Zügel einzuhaken. Jetzt kam er auf jeden Fall nicht mehr an sie ran. Nicht, dass er mit den Dingern umgehen konnte.

Mit der ganzen Dreherei hatte er vollständig die Orientierung verloren, aber grundsätzlich gab es nur zwei Orte auf der Welt, die auf so langen, stangenartigen Türmen residierten. Das eine war der Quittenturm, und darüber, durch seinen nie wieder abgeholten Mönchsttab mit dem Heim von Meister Quitte verbunden, schwebte der Palast Gottes.

"Rudi! Was denkst du, was Meister Quitte sagen wird, wenn du den Schlitten unablösbar um seinen Turm wickelst?" brüllte Goku.

Der plötzliche Stopp warf Goku nach vorne, und das Papier entkam ihm endgültig. Gerade als es durch den Rand der "Schutzblase" um den Schlitten fiel, erschien es wieder im Zettelkasten. Goku sah es genau. Andererseits waren Schlitten und Rentiere wieder in der Waagerechten, und Rudi starrte ihn böse an.

"Ich habe hier immerhin zwei Jahre gelebt," erläuterte Goku. "Ich kenne die Gegend. Wir können gerne weiter fliegen – aber bitte in angemessenem Tempo. Ich muss die Pakete einpacken."

Wortlos drehte das Leittier sich um und nahm den spiralförmigen Steigflug wieder auf – aber der Radius war sehr viel weiter als am Anfang, und weit weniger steil. Goku hatte das Ren mit seiner Rede absolut überrascht. Nur war er nicht sicher, warum. Rudi war eigentlich immer besser informiert als seine eigene Familie.

Er schüttelte den Kopf, bemächtigte sich wieder des Packzettels und kletterte auf die Ladefläche, um das Paket für Meister Quitte und Yajirobi einzusammeln. Ausser Gott wohnte hier ja niemand, da nicht unbedingt viele Leute daran interessiert waren, den Quittenturm hinaufzuklettern, nur um eine legendäre und exotische Kampfschule zu besuchen.

Rudi parkte den Schlitten etwas über der Plattform, und Goku wollte gerade herunterspringen, als das Ren ihn zurückhielt. "Sag mal, Goku – du willst doch sicher nicht da runter springen?" fragte das Leittier entgeistert.

"Wieso denn nicht?" gab Goku die Frage zurück. "Kennst du einen anderen Eingang?"

"Der Weihnachtsmann springt doch nicht auf die Veranda!" entsetzte sich Rudi. "Wo kämen wir denn da hin! Der Weihnachtsmann kommt stilecht durch den Kamin."

"Meister Quitte hat Bohnenbeete, 2000 Tonkrüge mit magischen Eigenschaften und eine Leiter zum Dach. Aber keinen Kamin. Das weiss ich genau." stellte Goku fest.

"Trotzdem kommt der Weihnachtsmann über das Dach!" Auf dieser Tatsache bestand Rudi.

Da hatte er ja recht, aber... "Wenn ich auf das Dach springe, keinen Kamin finde und dann die Leiter nehme, komme ich genau dort an, wo ich gerade hin will. Auf der Plattform. Nur ohne Umwege." argumentierte Goku.

"Der Weihnachtsmann kommt über das Dach, Goku!"

"Wenn es dich glücklich macht..." lenkte Goku ein. Dann sprang er auf das Dach der Plattform und liess sich über die Kante zur Veranda fallen.

"So habe ich das nicht gemeint!" schimpfte das Ren hinter ihm her. Goku ignorierte seinen Ratgeber.

Als er bei Meister Quitte und später bei Gott war, hatten sie nie Weihnachten gefeiert. Er hatte immer noch kein Gefühl für dieses Fest, aber aus Rudis Bemerkungen schloss er, dass es ein religiöses Fest war, an dem man sich Geschenke wünschte und sie auch bekam. Der Weihnachtsmann lieferte die Pakete unter einem geschmückten Baum aus und sorgte dafür, dass die Reste des Festmahls vor der "Bescherung" spurlos verschwanden.

Das Problem hier war, dass er auf der ganzen Plattform keinen Baum fand. Auch in den unteren Räumen gab es keinen Baum. Noch nicht mal einen geschmückten Bohnenstock.

Dann kam er an der Tür zum Wohnzimmer vorbei. Yajirobi und Meister Quitte stritten sich. "Nein, du gehst jetzt nicht auf die Plattform. Du wirst den Weihnachtsmann in Ruhe arbeiten lassen!" bestimmte der weisse Kater. Yajirobi protestierte. "Ich habe aber noch nicht alles auf..."

"Das ist egal. Ich habe die Schellen gehört, also wirst du warten, bis er weg ist!" Meister Quitte äusserte sich selten so bestimmt.

"Aber..."

"Ruhe! Du gehst erst wieder unter die Kuppel, wenn der Weihnachtsmann fertig ist!"

Unter der Kuppel. Jetzt wusste Goku, wo er sein Paket auspacken konnte. Er kletterte wieder auf die Plattform. In der Mitte der Kuppel lagen sechs Tatamis im Kreis um eine winzige Tanne, die mit silbernem Staub glitzerte. Goku schlitzte das kleine Päckchen auf und legte die zwei Geschenke rechts und links neben den Baum. Dann sah er sich um.

Das weihnachtliche Festmal war auf einem niedrigen Tisch hinter Meister Quittes Tatami gestapelt. Jajirobi schaffte es durchaus, 10 Portionen alleine zu verdrücken. Dem Zustand der Mahlzeit nach zu schliessen hatte Meister Quitte Yajirobi vom Tisch weggezerrt, sobald er die Schlittenglocken gehört hatte. Kein Wunder, dass der Japaner verstimmt war. Er schaffte es sogar, mehr als Goku zu essen.

Für den Weihnachtsmann stand eine Schale dicker Suppe bereit. Sie war herzhaft gewürzt und zuckerlos, eine echte Wohltat nach der fein abgestimmten Schokoladenorgie, die ihm seine letzten Stationen beschert hatten.

Goku schaute sich noch einmal um, ob er nichts vergessen hatte, kletterte vorsichtshalber auf das Dach, damit ein hochstürmender Yajirobi ihn nicht sehen konnte, und machte ein vorschriftsmäßiges "Hohoho."

Nicht eine Sekunde später knallte unten eine Tür und Yajirobi schoss die Treppe hinauf. Er machte sich sofort wieder über die Mahlzeit her. Die Geschenke interessierten ihn nicht. Gerade als Meister Quittes Stab über der Treppe erschien, raunzte eine Stimme von oben: "Wird's bald, Goku? Es ist kalt hier! Beweihräuchern kannst du dich morgen auch noch!"

"Ja, ja." Goku sprang wieder auf den Schlitten. Rudi fuhr so schnell an, dass Goku statt auf dem Sitz auf der Rücklehne landete. Das Ren konnte es einfach nicht lassen. Goku aber auch nicht. "Und was ist unsere nächste Station, Rudi?" fragte er unschuldig.






Soooo, lieber Leser, du bist ein Schwarzleser.


Ja, ein Schwarzleser. Du brauchst gar nicht so unschuldig gucken. Wir sehen doch, dass du rot wirst.
Du schreibst keine Reviews. So was nennt man Schwarzlesen, und das ist ein schweres Vergehen. Wenn du hier liest, schreibst du bitte einen Review. Ein einfaches "Das war schön" reicht schon. Und wenn dir das zu viel Arbeit ist, versuche es mal mit "me2". Drei Buchstaben, die deine Autoren glücklich machen. Wir schreiben hier 1500 Wore pro Tag, obwohl wir sehr viel zu tun haben. Also gib uns ein Zeichen, oder dieses Projekt wird via persönliche eMail weitergeführt.
Nene und Shan'xara sind natürlich auf unserer Mailingliste die Ersten. Wir danken ihnen gaaaanz herzlich.


Ravana & TheaEvanda
 
*blush* Danke schön...

Der Teil war wieder sehr gut... Wenn Meister Quitte und Yajirobi wüssten, wer dieses Jahr den Weihnachtsmann gemacht hat *grins*. Am Anfang waren zwar ein paar kleine Fehlerchen drinnen, aber das macht ja nichts... Nobody is perfect! Und Rudi bringt mich jedesmal dazu, Tränen zu lachen *rofl*! Wie fallen euch nur diese ganzen, bösen Bemerkungen ein?

Dann bis morgen...

@Thea: Probier doch mal, den Link in der ersten Mail, die du von ADB bekommen hast, noch mal anzuklicken... Vielleicht steht dann nämlich dort, dass du schon freigeschaltet bist. War jedenfalls bei mir so...
 
Dann werde ich mich auch mal äußern...
Natürlich weiß ich eure Arbeit zu schätzen, deswegen werde ich hier mal die Reviewzahl etwas antreiben (ich versuchs einfach mal) Werde auch mal ein wenig Werbung für euch machen...
Der Teil war wie gesagt wieder schön... heute scheint ein jajirobi-Tag zu sein, ständig lese ich irgendwas, wo er drin vorkommt... und immer als verfressener Fettsack..okay, das ist er ja auch, aber hier kann er offensichtlich glatt mit Goku mithalten und das will was heißen *ggg*
Weiter so!!!
Peppi
 
jetzt hab ich doch glatt vergessen den 7 teil hier auch zu reviewen.... *asche-über-mein-haupt-streu* sorry...
ok, jetzt aber... Rudi muss natürlich wieder mal eine Show abziehen.Aber mit dem Kommentar, dass er oben bei Gott über 2 Jahre gelebt hatte, hat Goku den rotnasigen Stänkerer ganz schön aus dem Konzept gebracht.
Eine extra-Suppe für den Weihnachtsmann.... echt nett. Vom normalen Essen hat Yajirobi ja auch sicher nichts mehr übrig gelassen (wenn doch, hat er jetzt halt Pech gehabt:)).
...
ich vermiss den Teil für den 8. Dezember... naja, vielleicht habt ihr probleme mit dem Internet. Ich hoffe des geht bald weiter... kriegen Gott und Mr. Popo auch Geschenke?
 
8. Dezember

Hallo,

Was lange währt, wird endlich gut... Die echte Ravana hat wieder Internet (Bin ich schon online? Wirklich drin?? Echt???), aber TheaEvanda immer noch keinen Login. Das wird sich wohl in diesem Leben nicht mehr ändern.

Schöne Grüße,

TheaEvanda und Ravana

an einem Ort in Deutschland.

----------------------- 8. Dezember ---------------------


Dragonball Z Adventskalender -- Verräterisches Haustier -- 08. Dezember 2002


Follow flight plans as you’re told,
Lest their little hearts grow cold.
Air raid from the land of ice.
We’ll make sure they all act nice.
Buzz each child’s neighborhood.
Work ’til every one is good.
Naughty thoughts that hope destroys.
How many of them can we bring toys?





Nach ihrem so rasanten Abgang vom Quittenturm gab sich Rudi auch weiterhin die grösste Mühe, alle Geschwindigkeitsrekorde zu brechen. Eine entsprechende Frage löste wieder eine Tirade aus. Wenn es eins gab, das unermüdlicher war als Rudis geschwinde Hufe, dann war es sein Mundwerk. Das redselige Tier hatte die vielfache Konstitution eines Marktschreiers. Selbst im grössten Schneesturm, wenn der Saiyajin längst um Atem ringen musste, erging sich das Ren noch in Gardinenpredigten, während es 'nebenbei' den Schlitten um die Welt trug.

"Du bist doch Schuld an allem", tönte es nach hinten, "Du und Deine verdammten Trödeleien. Du hälst Dich immer viel zu lange auf. Ich wollte zweimal schon deinetwegen beinahe die Polizei rufen. Ich dachte schon, Du wärst im Schornstein stecken geblieben. Oder man hätte Dich entdeckt."

Goku zuckte schuldbewusst zusammen. Ihm fiel wieder die junge Frau aus dem einen Vorgarten ein. Sie hatte ihn gesehen. Aber das war's auch schon. Das konnte man doch nicht als Entdeckung rechnen. Sie hatte ihn gesehen. Na und? Was hiess das schon? Das war nur eine halbe Entdeckung. Vielleicht nicht einmal das.

Der Saiyajin war so in Gedanken versunken, dass er hochschreckte, als ihm eine kräftige Windbö fast die Mütze vom Kopf riss. Gleichzeitig bekam er ein paar Satzfetzen von vorne an den Kopf geschleudert.

"...eigentlich, dass ich mit Dir rede? Häh!.. die Unfähigkeit in Person!...einmal mit Profis arbeiten..."

Ob er Rudi von seiner Zufallsbegegnung erzählen sollte? Er entschied sich dagegen. Das Ren war so schon schlecht gelaunt genug. Es übertraf im Dauernörgeln sogar noch Vegeta. Und das war nicht leicht. Vielleicht sollte er die Beiden mal miteinander bekannt machen? Wenn Rudi jetzt erfuhr, dass ihn jemand gesehen hatte, würde er alle seine Verfehlungen die ganze Fahrt über zu hören bekommen. Und das wollte sich Goku nun wirklich nicht antun. Ausserdem war ja nichts passiert. Wahrscheinlich hatte die junge Frau ihn schon wieder vergessen. Und noch einmal würde es nicht passieren.




Endlich kam der Schlitten zum Stillstand. "Wir sind da." verkündete Rudi überflüssiger Weise und ergänzte: "Würden seine Excellenz die übergrosse Güte haben, auszusteigen?" Der Sarkasmus troff geradezu von Rudis Lippen.

"Sei bloss froh, dass Du an den einzigen netten Saiyajin gekommen bist." murmelte Goku ein wenig frustriert aber leise und und wandte sich zum Schornstein. Er konnte gerade noch ein wütendes "Wie bitte?" wahrnehmen während er schrumpfte und im Kamin nach unten sauste.

Im Haus angekommen, hörte er mehrere Stimmen und Türenklappern. Gerade sagte eine Frauenstimme:

"Und Du willst wirklich nicht mit auf unseren Spaziergang kommen, Schatz?" begleitet vom Ritschratsch mehrerer Reisverschlüsse, die zugezogen wurden. Eine andere weibliche Stimme antwortete:

"Nein Mama, ich habe noch zu tun." Die erste Stimme wurde tadelnd.

"Du willst doch loss wieder an deinen Computer und an dein Internet." Jetzt wurde auch der Tonfall der zweiten Stimme weniger freundlich.

"Mama!"

"Lass sie doch, wenn sie nicht will." Das war jetzt ein Mann. "Mach's gut Kind. Aber denk an die Telefonrechnung." sagte er und dann hörte Goku eine Haustür klappen und wenig später das Tapsen von Schritten, die am Wohnzimmer vorbei eine Treppe hinaufliefen.

'Prima' dachte sich Goku. Das lief ja wie geschmiert. Der eine Teil der Familie war ausser Haus und der andere Teil war in einer anderen Etage und machte irgend etwas mit Computern. Gleich neben dem Kamin stand ein geschmückter Tannenbaum und ein Keksteller war auf einem niedrigen Couchtisch arrangiert. Ohne Umschweife holte Goku die Pakete hervor und begann, sie auszupacken.




Keine Minute später war alles erledigt. Nun kam der angenehme Teil der Arbeit. Der Weihnachtsmann hatte sich wiedereinmal ein paar Plätzchen verdient. Goku machte einen Schritt auf den Weihnachtsteller zu und stand nun direkt vor dem Couchtisch. Er war gerade im Begriff sich hinzuknien um sich genüsslich den einladenden Lebkuchen zu widmen, als sich plötzlich neben seinem rechten Knie etwas bewegte. Goku sah, dass da ein kleines flauschiges Tier unter dem Tisch war. Und dass er es beinahe getroffen hätte. Erschrocken machte er einen Satz rückwärts und stolperte über einen Sessel der hinter ihm stand. Während Goku im besten Schwung über die eine Armlehne des Sessels auf den Teppichboden kullerte, schoss das Tier wie von der Tarantel gestochen mit einem hektischen Quieken unter dem Couchtisch hervor und sauste, gefolgt von einem weiteren Tier an Goku vorbei durchs Wohnzimmer. Der hatte in der Zwischenzeit vollends das Gleichgewicht verloren und sich mit einem lauten Plumpsen auf sein Hinterteil gesetzt. Diese keineswegs geräuschlosen Ereignisse waren natürlich im oberen Geschoss des Hauses zu hören gewesen.




Peppi starrte wie gebannt auf den Monitor. Sie arbeitete sich gerade durch die Emails, die heute morgen angekommen waren. Neben zwei Werbemails für Sammeltassenuntersetzer mit Santa Claus Motiven und Katzenfutter mit Zimtaroma war auch eine Weiterleitung von ihrer Freundin Ravana angekommen. Die Nachricht begann mit den Worten: "Du glaubst nicht, was mir Nene gerade für eine Mail geschickt hat. Das musst Du unbedingt lesen, Peppi, das ist absolut stark..."

Der nachfolgende Text schilderte Unglaubliches. Die Verfasserin, Nene, hatte den Weihnachtsmann gesehen. Sagte sie zumindest. Oder war das wieder nur einer von Ravanas Scherzen? Peppi las gerade, wie der fliegende Schlitten vom Dach abhob, als sie unten im Wohnzimmer ein erschrecktes Quieken und gleichzeitig ein lautes Poltern hörte. Hastig sprang sie vom Sessel hoch und rannte in wilder Hast die Treppe hinab. War den Tieren etwas schlimmes passiert? War etwa ein Einbrecher im Haus?




Son Goku hatte sich in der Zwischenzeit vom Boden hochgerappelt, als er schnelle Schritte auf der Treppe hörte. Jetzt musste er sich beeilen. Die Schritte waren am Fuss der Treppe angelangt. Der Geschenkesack durfte nicht vergessen werden. Son Goku hechtete nach dem wundersamen Stück Stoff, während gleichzeitig die Tür des Wohnzimmers geöffnet wurde. Nichts wie weg.




Nach einer Zeit, die ihr fast wie eine Ewigkeit vorkam, stürmte Peppi ins Wohnzimmer. Für einen kurzen Augenblick glaubte sie, eine rot gewandete, menschliche Gestalt in der Mitte des Raumes zu sehen. Keine Sekunde später konnte sie statt dessen nur noch ein Luftflimmern wahrnehmen, das auf den Kamin zuraste, wo es schliesslich verschwand.




Für einen Moment war die junge Frau wie versteinert. Was war da gerade passiert? Hatten ihr ihre Sinne einen Streich gespielt? Waren Ausserirdische auf der Erde gelandet? Ihr Blick wanderte auf den Teppichboden vor dem Couchtisch. Dort lagen Plätzchen verstreut. Und der Fernsehsessel ihres Vaters stand war verschoben worden. Welche Aliens hatten es auf Lebkuchen abgesehen? Oder war die seltsame Erscheinung etwa eine Person gewesen, an die sie eigentlich nicht mehr glaubte seit sie sechs war? Siedendheiss erinnerte sie sich an das panische Quieken ihrer Meerschweinchen. Nach längerem Suchen fand sie die beiden verschüchtert unter dem Weihnachtsbaum, der friedlich neben dem Kamin stand. Abgesehen von den verängstigten Tieren befanden sich dort sogar noch einige Päckchen, die vorher nicht dort gelegen hatten. Peppi überlegte. Ein Einbrecher würde doch eher etwas mitgehen lassen und nicht stattdessen etwas mitbringen. Und an die Theorie mit den Aliens wollte sie auch nicht glauben. Peppi nahm ihre Meerschweinchen in den Arm und streichelte ihre Lieblinge. Beruhigt stellte sie fest, dass ihre Haustiere zwar aufgebracht, aber ansonsten unverletzt waren. Das war zum Glück nichts, was nicht mit ein paar Extrasalatblättern zu regeln war. Dabei grübelte sie. Niemand würde ihr diese Geschichte abnehmen. Ihre Eltern würden das nur für einen geschmacklosen Witz halten. Wer sollte ihr diese Sache schon glauben? Niemand, bis auf eine Person...

Peppi beruhigte die Meerschweinchen noch einige Minuten, setzte sie in ihren Käfig, (der Freigang im Wohnzimmer war vorerst gestrichen), räumte seufzend die Stube auf und begab sich wieder in ihr Zimmer. Dort schrieb sie eine Antwortmail.




Derweil, oben auf dem Dach....




Der Aushilfsweihnachtsmann wischte sich ein paar Schweisstropfen von der Stirn. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Aber es war knapp gewesen. Verdammt knapp. Und wieder gab es eine Sache mehr auf der Welt die Rudi nicht erfahren durfte. Prompt begrüsste ihn das Ren auf seine übliche charmante Art. Auf das altbekannte "Wird's bald, Goku? Hier draussen wird's langsam kalt.", folgte ein:

"Mann das hat aber wieder mal gedauert. Hälst du da unten etwa Kaffeekränzchen, oder was?" Goku kletterte wortlos in den Schlitten. Er hatte bisher immer gedacht "Weltenretter" sei ein anstrengender Job. Aber "Weihnachtsmann" war auch nicht ohne. So gefährlich hatte er sich die ganze Angelegenheit nicht vorgestellt.

"Mann, es ist echt deprimierend mit dir", eröffnete Rudi seine übliche Tirade, während sie anfuhren. "Da brauch' ich jetzt etwas Humor. Hey, Goku kennst Du einen guten Witz? Wahrscheinlich nicht. Aber ich kenn' einen. Was sagt die Frau eines Saiyajin, wenn Vollmond ist?"

Goku kratzte sich verwirrt am Hinterkopf und rückte danach wieder seine Dienstmütze zurecht. Was wollte Rudi ihm damit sagen?

"Keine Ahnung."

"Mach dich nicht zum Affen, Schatz. Muahahahah!"

Goku grinste ein wenig gequält. Rudi hatte eine neue Technik gefunden, sich verbal über ihn lustig zu machen. Die nächste Tour konnte ja im wahrsten Sinne des Wortes "heiter" werden.
 
:D :D :D Das ist einfach eine richtig nette Gute-Laune-Geschichte! Die furchterregenden Meerschweinchen waren wirklich süß... ich bin zuerst gar nicht draufgekommen, was da herumkreucht! Und Rudis Saiyajin-Witz war einfach erlesen komisch und so richtig bösartig... Irgendwie kann ich im Moment gar nicht anders, als mir vorzustellen, was Rudi tun würde, wenn er an Vegeta geraten wäre *rofl* - dann gäbe es wohl Rentier in Dosen...

Nur weiter so!
 
Hihihi, das war wirklich süß!!!
Und Goku hat Schiss vor meinen Mäuschen!!! Hihi, süüüß!!!
Wie Rodi wohl reagiert hätte, wenn er wüsste, dass sich der arme Ersatzwehnachtsmann vor zwei Meerschweinchen erschreckt hat...

Ciao, Peppi
 
9. und 10. Dezember

Hallo, Liebe Leser.

Wir hatten ein paar Computerprobleme, also sind wir mit unseren Posts etwas aus dem Tritt gekommen. Ab heute geht wieder alles regelmässig.

Schöne Grüße,

TheaEvanda und Ravana


----------------- 9. Dezember -------------------------

Dragonball Z Adventskalender -- Praktisch denken, Särge schenken -- 09. Dezember 2002

Goku ging gelangweilt seine Liste der anstehenden Hausbesuche durch. Wer war wohl diesmal zu beschenken? Er stutzte. Das konnte nicht sein. Aber da stand es, schwarz auf weiß. Drei Namen, die er gut kannte: Tien-Shin-Han, Lunch und Chao-Zu. Was der Triklops und Chao-Zu wohl auf ihre Wunschzettel geschrieben haben mochten? Bei Lunch war die Sache klar. Wahrscheinlich Küchengeräte für die Blauhaarige und ein neues Maschinengewehr für die Blonde. Ob man wirklich zwei Geschenke bekam, wenn man schizophren war? Goku kramte die Geschenke für die seltsame Lebensgemeinschaft hervor. Es waren tatsächlich vier.
"Hey", tönte es von vorn. "Die Geschenke sind für die Kundschaft, wag es ja nicht, Dich dran zu vergreifen. Für Fresssäcke wie dich wurden die Weihnachtsteller erfunden!"
Folgsam stopfte Goku die Geschenke zurück in den Sack. Seit es diesen Witz gemacht hatte, hatte das Ren richtig Oberwasser.
"Weisst du", sagte Rudi gerade verträumt,"ich wäre auch gerne ein Saiyajin. Ich bräuchte nichts weiter tun, als mir die ganze Zeit den Bauch vollzuschlagen und mit meinen Kräften zu protzen."
"Aber ich protze doch gar nicht mit meinen Kräften" beschwichtigte Goku das das gehässige Leittier. Diese Argumentation fruchtete nichts bei dem Ren.
"Klar, das sagst du jetzt. Würde ich an Deiner auch Stelle sagen."
Son Goku verteidigte sich: "Ich protze nicht. Das habe ich noch nie getan. Vegeta tut sowas. Er besteht immer darauf, dass ich nur ein Unterklassekrieger und die Saiyajins die ultimative Kriegerasse seien."
"Lass mich raten, er nennt Dich nicht nur Unterklassekrieger, sondern auch einen Idioten?"
Goku musste kurz überlegen.
"Es kam schon vor." antwortete er schliesslich.
"Man, Man, Man, langsam wird mir dieser Vegeta sympathisch."
"Hey, was soll das denn jetzt heißen?"
Rudi erwiderte nur mit einem "Stör' mich jetzt nicht, ich muss landen."
Tatsächlich begaben sich die Rentiere in Formation für ein Landemanöver. In der Ferne konnte Goku die Holzhütte sehen, in der seine drei Freunde lebten.
Zu seinem Erstaunen hielt der Schlitten aber nicht auf dem Dach, sondern im einem nahen Wäldchen. Goku fragte nach dem Grund.
"Glaubst du etwa, diese baufällige Bruchbude würde unseren Schlitten aushalten? Na Du bist vielleicht naiv. Manchmal muss man eben woanders parken. Und jetzt beeil Dich, es wird langsam kalt hier draussen...Unterklassekrieger."

Goku hatte sich noch während Rudis "beeil Dich" den Geschenkesack gegriffen und war losgestapft. Lunch und die anderen wohnten genauso entlegen wie Goku selbst. Auch hier stapelte sich der Schnee zu Verwehungen von beachtlicher Größe. Geschickt die Deckung der Umgebung ausnutzend, schlich er sich an die Holzhütte an.
Noch einige Meter entfernt hörte er eine durchdringende Frauenstimme durch das geschlossene (!) Fenster.
"WAS SOLL ICH? Bist Du jetzt total übergeschnappt, Tien-Shin-Han? Brat' Dir doch Deinen Truthahn selber! ... Ist mir doch egal ob das eine Gans ist! Ich fass' die jedenfalls nicht an!"
In der Zwischenzeit hatte Goku das Fenster erreicht und späte vorsichtig ins Innere der Behausung. Dort stand die blonde Lunch in der Mitte des Raumes und bedrohte Tien-Shin- Han mit einem Besen. Er hielt einen gerupften Vogel in der linken Hand und eine Bratpfanne in der rechten. Es musste sich bei dem toten Tier wohl um den Gegenstand des Anstoßes handeln. Chao-Zu hatte sich wohlweislich in eine hintere Ecke des Zimmers verdrückt. Möglichst weit entfernt von der wütenden Frau. Lunchs Mitbewohnern stand bereits der Schweiss auf der Stirn. Goku konnte ein paar Gänsefedern auf dem Boden liegen sehen. Jemand, vermutlich Lunch, hatte noch vor kurzem die Gans gerupft. Dann musste die Verwandlung eingesetzt haben, und die Amazone war zum Vorschein gekommen.
So ein Mist aber auch. Das machte die Sache schwieriger. Es gab keinen Weg, unbemerkt ins Haus hinein zu gelangen. Und wenn er jetzt die Geschenke vor die Tür legte und 'Hohoho' rief, dann würde Lunch vermutlich die ganze Gegend mit einem Sperrfeuer beglücken.
So ging das nicht. Er musste sich Hilfe holen. Schnell huschte der Saiyajin zurück in Richtung des Schlittens. Dort angekommen begrüße ihn Rudi erstaunt.
"Das ging aber diesmal wirklich schnell." Goku kratzte sich verlegen am Kopf.
"Ähhh, ich bin.. noch nicht ganz fertig."
Rudi schüttelte kurz sein mächtiges Geweih. "War ja klar."
"Es gibt da ein Problem.", erläuterte Goku.
"Nein, wiiiiirklich?"
"Ja, und um es zu lösen brauche ich einen Pfefferstreuer."
"Einen Pfefferstreuer??? Ich bin Zugtier und kein Koch. Ich haue immer bloß Typen wie dich in die Pfanne. Pfefferstreuer! Sowas!"
"Bitte Rudi. Ich brauche so ein Ding. Oder es gibt eine Katastrophe."
Rudi maß seinen Aushilfskutscher mit einem langen, prüfenden Blick.
"Na, ok." sagte das Ren dann etwas versöhnlicher. "Ausnahmsweise." Es neigte das Haupt näher zu Goku und flüsterte verschwörerisch.
"In dem Geschenk für die Frau befindet sich ein Gewürz-Set. Da dürfte auch ein Pfefferstreuer dabei sein. Wenn du jetzt dein Messer nimmst und schnell bist, dann habe ich nichts gesehen, aber pass bloß auf, dass Du alles ordentlich wieder einpackst."
"Danke Rudi"
Geschwind aber vorsichtig, öffnete Goku Lunchs Päckchen. Er war nicht wenig erstaunt, dass Rudi ihm tatsächlich geholfen hatte. In der Tat fand er unter anderem einen Pfefferstreuer samt zugehörigem Inhalt. Schnell beseitigte er die Spuren seiner vorangegangenen Tätigkeit und verstaute alles wieder sorgfältig im Geschenkesack. Vielleicht konnten Rudi und er ja doch noch Freunde werden.

Dann machte er sich wieder auf den Weg. Vor dem Haus angekommen, legte er die Geschenke auf die Türschwelle und brachte zum Schluss seine Geheimwaffe zum Einsatz. Goku verstreute etwas Pfeffer auf dem Türknauf und wedelte sicherheitshalber noch einmal mit dem Streuer ordentlich in der Luft herum. Dann klopfte er kurz an die Tür, rannte im Rekordtempo hinter die Deckung einer Schneewehe und rief noch im Weglaufen so laut er konnte "HOHOHO!"
Kaum war Goku hinter dem Schneehaufen angekommen, da riss Lunch auch schon die Tür auf. Im selben Moment fand sie sich in einer Pfefferwolke wieder. Sie verdrehte die Augen, holte Luft und... nieste wunschgemäss.
Goku atmete einmal tief und erleichtert aus. Er hatte es geschafft.
"Oh, wie fein! Geschenke!" rief Lunch nun beim Anblick der Päckchen vor der Haustür. "Das ist aber schön. Danke lieber Weihnachtsmann."
Während er weg schlich, konnte Son Goku über die Schulter einen kurzen Blick auf seine drei Freunde erhaschen, die sich erstaunt und erfreut über ihre Geschenke beugten.

Diesmal war alles gut gegangen. Goku war mit sich und der Welt zufrieden, als er wieder sicher im Schlitten saß und selbiger sacht abhob. Und Rudi wurde vielleicht doch noch ganz umgänglich.
"Hey Goku", sprach ihn das Ren an, und es klang fast freundlich.
"Kennst du schon den? Wieviele Saiyajins braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?...Keinen. Sie beschäftigen sich nicht mit so hochkomplexer Technik. Muahahahaha!"
Und da wusste der Weihnachtsmann in Vertretung, dass er sich womöglich zu früh gefreut hatte....


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Dragonball Z Adventskalender -- Was Wäre Wenn -- 10. Dezember 2002


Die Sache mit dem "auf Vorrat einpacken" der Geschenke machte sich recht gut. Goku musste sich jetzt nur noch den jeweiligen Zustellzettel nehmen, den Sack einpacken und in den Kamin springen. Den Rest konnte er dann im jeweiligen Haus erledigen, wo es wenigstens warm war.
Kaum war der Schlitten an der nächsten Station zum Halten gekommen, sprang Goku in den Kamin. Er war sogar schneller als Rudis übliches "Wird's bald, Goku...," welches ihm in den Kamin folgte. Goku erhaschte auch noch ein gedämpftes "Wo ist er denn jetzt hin?" aus dem Mund seines Leittiers. Er grinste im Fallen. Wenigstens einmal hatte er das Rentier überrascht.
Dann kam er unten an und trat aus dem Kamin.
Das Wohnzimmer war geräumig, und die ausgreifende Rotfichte verteilte ihre Nadeln schon grosszügig im ganzen Raum. Die echten Kerzen am Baum waren noch nicht angebrannt worden, dafür sah aber der Adventskranz auf dem Esstisch mehr als nur ein bisschen mitgenommen aus. In einem Nebenzimmer war eine ausgelassene Gruppe Leute versammelt.
"Haben wir noch O-Saft?" fragte gerade eine Stimme.
"Weiss nicht... Nö, die ist alle. Ich schau' mal nach." kam die Antwort. Dann folgten Schritte, die sich zielstrebig dem Wohnzimmer näherten.
Goku sah sich hektisch um und versteckte sich schliesslich hinter der stacheligen Rotfichte, die ihn mit ein paar Nadeln beehrte. Die Schritte kamen ins Wohnzimmer und wandten sich nach links. Mit einem sicheren Handgriff gingen ein paar Strahler an und liessen eine junge Frau sichtbar werden, die den Kühlschrank öffnete und ein paar Saftflaschen herausholte. Dann ging das Licht wieder aus und sie ging zurück ins Nebenzimmer.
"O-Saft ist alle, aber Kirsche und Banane haben wir noch..."
"Dann gib' mir doch Kirsch..."

Goku wagte sich wieder hinter dem nadelnden Baum hervor. Am Kamin hingen keine Socken, also musste er sich um die auch nicht kümmern. Das Paket plöppte aus dem Sack und Goku verglich die Nummern sorgfältig. Stimmte alles. Mit einem sicheren Schnitt entfernte er das Packpapier und sprang zurück, als das grosse Paket auf einmal noch grösser wurde. Er lauschte angespannt auf eine Reaktion aus dem Nebenzimmer. Dort klackerte etwas und dann...
"Erwischt! Jetzt gehörst du mir, Freundchen!" ein klatschendes Geräusch begleitete den triumphierenden Ausruf.
"Erbarmen, erbarmen... Ich habe doch gar nichts gemacht..." winselte eine andere Stimme.
"Nichts gemacht! Das trifft es genau. Und jetzt, wenn ich um die Schlüssel bitten dürfte..." anwortete der erste Sprecher.
"Dein Gefangener wehrt sich." beobachtete eine dritte Person. "Nimm mal eben einen W20(*)..."
"... lasst mich doch frei, edler Herr, ich bin unschuldig..." jammerte die weibliche Stimme weiter.
Die erste Stimme unterbrach. "Wo sind denn die W20?"
Goku schlich zur Wohnzimmertür. Das hörte sich ja böse an. Was machten die da drüben?
Im Nebenzimmer raschelte Papier und grössere Gegenstände wurden umgestellt. "Keine Ahnung. Er müsste hier doch irgendwo rumfliegen..." Die Leute redeten alle durcheinander.
"Hester, hast du irgendwo noch einen...?
"Nein, bitte nicht den W20, ich werde auch alles tun..."
"Sag mal deinem Streuner, er soll die Klappe halten, Hester. Es ist doch sein Geschicklichkeitswurf!"
"Ich hole noch welche."
Die junge Frau aus der Küche kam aus dem Zimmer und lief eine Treppe hoch. Goku versteckte sich hinter der Tür. Im anderen Zimmer wurde immer noch geräumt und über "W20" diskutiert. Keine Rede mehr von irgendwelchen Schlüsseln... Er hatte wohl etwas missverstanden.
Er musste die Geschenke verteilen! Hastig zog sich Goku in das Wohnzimmer zurück und arrangierte die Geschenke unter dem Weihnachtsbaum. Dann räumte er auf und sah sich nach dem Esstisch um. Der war unbenutzt und liess auch nicht schliessen, ob das Weihnachtsmahl schon vorbei oder noch nicht aufgetragen war. Dafür stand in der Mitte des vielbenutzten Adventskranzes ein Keksteller. Den nahm Goku an sich und begab sich wieder auf Lauschposten. Er wollte sich noch einmal vergewissern, dass alles in Ordnung war.
Die junge Frau kam gerade wieder die Treppe hinabgepoltert und schwenkte einen kleinen Beutel. "Da sind sie. Ich hatte sie oben liegen lassen." Sie hatte sich doch gerade noch beschwert? Ein ausführliches geklapper folgte. "Himmel, hast du eine Sammlung... Spielst du AD&D (+)? ...Hier sind die W20."
"Dann können wir ja weiter machen. Schau' mal, ob du loskommst." Klack-klack-klack. "Doppeleins. Und tschüss." lachte die weibliche Stimme.
"Tja, Clemens, tut mir leid. Dein Dieb ist dir gerade wieder entwischt."
"Och, menno." maulte der erste Sprecher. "Der Kerl kommt mit so was immer..."
"Pass' doch auf!" ein harter Gegenstand fiel um.
"********!" brüllte die junge Frau. "Das war meine Bluse... Himmel, die Charakterbögen... Macht das weg! Ich zieh' mich um!"
Goku schrak zurück ins Wohnzimmer. Die junge Frau rannte, mit dunkelroter Flüssigkeit bedeckt, nach oben. Was war da nur los? Er schlich wieder zum Nebenzimmer, dessen Tür jetzt offen stand. Sechs Personen standen um einen grossen Tisch und warfen hektisch Taschentücher auf die Platte. "Das ist die grösste Schweinerei seit Jahrhunderten," bemerkte einer von ihnen, der einen Stapel Papier hoch hob und die Zettel einzeln abschüttelte. "Zuerst lässt Clemens sich von Hester ausnehmen wie eine Weihnachtsgans, und dann das. Musste es unbedingt Kirsche und Banane sein?"
"Das ist doch egal, halt' nur die Charaktere trocken, wenn's recht ist, ja, Jose?"
Eine andere Frau ging zur Tür. "Ich hole mal einen gescheiten Lappen aus der Küche."
Goku hetzte in eine andere Türleibung, um nicht gesehen zu werden. Im Zimmer ging die Unterhaltung weiter.
"... auch mal wieder einen richtigen Kampf haben." meinte eine der Frauen.
"Also, das ist DSA (#), nicht AD&D. Und ich finde es ganz nett, dass wir nicht alle zwei Minuten einen Drachen erschlagen müssen..."
Drachen erschlagen? Wie bitte?
"... oder noch besser, alle drei Sekunden irgendwelche Nichtmenschen, die uns ans Leder wollen. Das bringt die Charaktere viel zu schnell um."
Die Frau, die den Lappen aus der Küche holen wollte, kam zurück und Goku versteckte sich wieder. Was waren das für Leute? Gefangene machen, Drachen und Nichtmenschen erschlagen und Charaktere umbringen? Da stimmte doch etwas ganz und gar nicht.
"So, das sollte es dann gewesen sein." Das war die Stimme, die "Hester" angewiesen hatte, etwas mit einem W20 zu tun. "Gib mal die Bögen her, Jose..." Papier wechselte die Hände, und die Frau mit dem Lappen wischte alles sorgfältig ab. "Dann können wir ja weiter machen."
Einer der herumstehenden Leute ging zur Tür, und Goku verzog sich wieder ins Wohnzimmer. "Hester, ist bei Dir alles in Ordnung?" rief er in die ungefähre Richtung der Treppe.
"Ja, ja, noch zwei Minuten!" kam die gedämpfte Antwort aus dem ersten Stock. "Ich habe nur gerade eine Mail bekommen."
Der junge Mann klang recht ungeduldig."Eh, wir spielen hier DSA und nicht Computer!"
"Halt' die Klappe, Martin, das ist wichtig!" gab die Frau von oben zurück.
"Und da soll noch mal einer sagen, dass ich unkonzentriert bin!" maulte er beim zurückgehen. Dann informierte er seine Kollegen. "Hester kommt gleich, sie hat ein Mail bekommen."
Im Nebenzimmer wurden Tisch und Stühle gerückt. "Irgendwie ist heute der Wurm drin. Alle paar Sekunden rennt jemand irgendwohin." meinte die Frau, die den Lappen geholt hatte. "Aber solange Hester noch nicht da ist... Ich bring' den ganzen Schmus weg."
Ein paar Sekunden später kam sie aus dem Raum und steuerte wieder das Wohnzimmer an. Goku verbarg sich hastig hinter der nadelnden Rotfichte. Das Licht wurde angeknipst, und die Frau warf einen prüfenden Blick auf den blau-silbern geschmückten Baum. War er entdeckt worden?
Nein, wohl nicht. Nach zwei langen Sekunden ging die Frau in den Kochbereich und verteilte Papier und Stoff auf verschiedene Eimer. Goku duckte sich noch tiefer hinter die ausladende Fichte.
Dann kamen Schritte die Treppe hinunter. "Hester! Bist du auch fertig?" rief die Frau aus der Küche.
"Ja, ja. Ich muss euch was vorlesen. Ist von Nene. Ravana hat es mir gerade geforwardet."
Die Leute versammelten sich im Flur. Goku schlich wieder zur Tür und nahm den Geschenkesack und den halbleeren Pappteller gleich mit. Was waren das nur für Leute?
"Hallo... und so weiter... flog der Schlitten direkt über mich weg... Und als ich die Tür aufschliessen wollte, habe ich den Weihnachtsmann sogar gesehen..."
Uh-oh. Nichts wie weg hier. Das musste die Frau gewesen sein, die auf dem Eis im Vorgarten ausgerutscht war. Wenn Rudi das mitbekam...
Goku leerte den Keksteller in den Geschenkesack und eilte zum Kamin. Dabei stolperte er über den Sack, stiess sich kräftig an der Tischkante und rannte gegen die Wand. Das Gepolter war nicht zu überhören.
"Was ist denn da los?" rief eine Frau. Die Tür ging auf. Dann hatte Goku es endlich geschafft, den Kamin zu erreichen. Er sprang hoch und war gerettet. Rudi würde schon dafür sorgen, dass sie weg waren, bevor die Leute auf die Idee kamen, den Himmel nach einem Rentiergefährt abzusuchen.

Im Inneren des Hauses riss Hester die Wohnzimmertür auf und schaltete das Licht an. Die Kaminbeleuchtung dokumentierte zwei rote Hosenbeine und mattschwarze Stiefel, die gerade in der Esse verschwanden. Hester drehte sich um. Clemens stand hinter ihr. "Hast du auch gesehen, was ich gesehen habe?" fragte sie ihn.
Clemens zog die Augenbrauen hoch. "Wenn du ein paar Stiefel in der Esse meinst, das habe ich sicher nicht gesehen." antwortete er.
"OK, dann habe ich sie auch nicht gesehen. Aber das ist ganz schön merkwürdig, denkt ihr nicht? Nene schreibt mir eine Mail, und dann das..."
"Hester, schau' mal." sagte Martin.
"Ja?"
Martin deutete wortlos auf den Boden. Im ganzen Wohnzimmer und Flur lagen Rotfichtennadeln verstreut. "Ich sehe natürlich auch nichts, weil wir jetzt DSA spielen, aber grundsätzlich... Machen wir einfach weiter, ja?"


Anmerkungen für verwirrte Leser:

Goku besucht ein Haus, in dem sich eine Rollenspielrunde trifft. Wer sich zu dem Thema informieren will, sollte "rollenspiel dsa einführung" bei Google eingeben, es gibt zu dem Thema wirklich viele Internetseiten. Wichtig ist nur: Zum Rollenspielen braucht man Papier, viele Bleistifte und noch mehr Würfel. Mit diesen Zutaten erzählt man, was der Charakter, eine eingebildete Person, die man spielt, gerade macht. Und wie der Charakter auf die Charaktere der anderen Mitspieler reagiert.
Da Son Goku keine Ahnung davon hat, nimmt er natürlich jedes gesagte Wort für bare Münze, obwohl die einzige echte "Katastrophe" der umgekippte Kirsch-Bananen-Saft ist.

Ein paar Worterklärungen:

(*) W20: Ein 20-Seitiger Würfel (W), der im Rollenspiel verwendet wird.

(+) AD&D: Advanced Dungeons & Dragons. Ein Rollenspiel, dass für die katastrophale Menge an Würfeln bekannt ist, die dafür benötigt werden.

(#) DSA: Das Schwarze Auge. Ein deutsches Rollenspielsystem

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Hallo, liebe Leser,

Ein kleiner, fieser Gremlin hatte sich seit letztem Mittwoch in Ravanas Computer eingenistet. Er frass die Netzwerkarte, schrottete das Betriebssystem fachmännisch und klaute uns so unser Wochenende. Darum waren die letzten Posts auch sehr unregelmäßig.
Aber wir konnten gestern unter Aufbietung all unserer Kräfte den Computergremlin exorzieren und wir hoffen nun, dass er nicht wieder kommt.
Jetzt bringen wir die Geschichte mit einem Doppelpost wieder auf den neuesten Stand.


Schöne Grüße,

Team Th&C

verschiedene Orte, Germany
 
:rofl: :rofl: Goku und die Rollenspieler... Einfach gigantisch! Armer Weihnachtsbaum... Ich habe mich abgerollt vor Lachen! So eine nette Rollenspielrunde wirkt auf Uneingeweihte echt wie eine Psychopathensammlung... Der arme Aushilfsweihnachtsmann... vom Regen in die Traufe :rofl: :rofl:

Und der Teil mit Lunch war auch klasse! Ich würde wirklich gern erleben, was Rudi zu Vegeta zu sagen hätte *grins*; na ja, vielleicht sind ja auch noch ein paar Päckchen für die Familie Briefs im Sack...

PS: Bin neugierig, wieviele Saiyajin-Witze euch noch einfallen...
 
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